Alexander Meschnig / 02.11.2020 / 06:25 / Foto: Pixabay / 112 / Seite ausdrucken

Die Rückkehr des Feindes

Nachtrag in der Nacht zum 3. November: Dieser Essay erschien am Morgen des 2. November. Ich wünschte, mein Essay hätte in der Nacht auf den 3. November nicht in Wien eine weitere furchtbare Bestätigung erhalten.

Frankreich, das zweifellos die Blaupause für die kommenden Entwicklungen in Deutschland ist, befindet sich seit der Ermordung des Lehrers Samuel Paty und dem Dreifachmord in der Kathedrale Notre-Dame in Nizza, durch einen erst am 20. September von Lampedusa eingereisten Tunesier, im Ausnahmezustand. Präsident Macron hat dem Islamismus den Kampf angesagt, Frankreich ist seit einigen Wochen, lange Zeit uneingestanden, in einer Art Kriegszustand, der den Begriff des Feindes impliziert. Was aber, wenn es diesen Begriff, wie hier in Deutschland, nicht mehr geben darf, weil er moralisch geächtet wird? Das bedeutet im Endeffekt, den Konflikt zwischen einer fanatisierten Religion und einer säkularen Ordnung nicht mehr denken zu können, unvorbereitet und unfähig zu sein, adäquat auf die islamistische Herausforderung zu antworten. Darüber hinaus markiert dieser Verlust aber auch das Fehlen einer (politischen) Identität, derentwillen ein Kampf überhaupt geführt wird: „Mit seiner Feindschaft“, so der Althistoriker Egon Flaig, zwingt mich der Feind, mir Rechenschaft darüber abzugeben, warum ich Opfer bringen soll, um diese Identität zu verteidigen, warum es lohnen soll, der zu sein, der ich bleiben und werden will.“

Auf einer fundamentalen Ebene ist es die Unfähigkeit, Differenzen, die ansonsten so gerne beschworen werden, anzuerkennen, die im Zentrum unserer verordneten Schwäche steht. Denn Feindschaft und Krieg als Möglichkeit zu denken, gilt als reaktionär, rechts und menschenfeindlich. Diesseits des verbalen Versprechens, den „Krieg gegen den Terror“ zu gewinnen, verleugnet die deutsche Zivilgesellschaft so etwas wie Feindschaft, denn es darf sie in einer aufgeklärten Welt einfach nicht mehr geben. Aufgrund unserer historischen Erfahrung wollen wir mit Begriffen wie Feind oder Krieg nichts mehr zu tun haben. Vielmehr setzen wir auf den Dialog der Religionen und Kulturen, auf Worte und Überzeugungen. Offen gezeigte Feindschaft oder Hass sind eigentlich nur noch gegen unseresgleichen möglich (AFD, PEGIDA, Kritiker der Einwanderungspolitik, aktuell vor allem „Klima- und Coronaleugner“). Der Grund liegt einfach darin, dass das in der Regel, im Gegensatz zu islamkritischen Positionen, völlig ungefährlich ist. Nietzsches Figur des „letzten Menschen“ paraphrasierend, schreibt der Universalhistoriker Rolf Peter Sieferle:

„Die letzten Menschen werden erstaunt sein, wie viele Alltagskonflikte plötzlich mit ungewohnter Gewalt ausgetragen werden, mit dem Messer, mit einer Machete oder einer Schusswaffe. Wie werden Sie reagieren? Sie werden die Verunsicherung in innere Konfliktlinien transformieren, sie werden in den eigenen Reihen Feinde identifizieren, die leicht zu bekämpfen sind, da sie aus dem gleichen Holz geschnitzt sind wie sie selbst.“

Gratismut, exemplarisch im viel beschworenen „Kampf gegen Rechts“

Der schwächste Gegner, derjenige, vor dem man sich nicht fürchten muss, sind Menschen, die uns ähnlich sind, hier hat der Gratismut, exemplarisch im viel beschworenen „Kampf gegen Rechts“, seine ideale Gestalt gefunden, von Politik und Medien hofiert und umsorgt. Jeder darf sich hier als mutig verorten, tapferer Kämpfer für Gerechtigkeit und gegen den drohenden Faschismus sein.

Für Deutschland gilt generell, dass jede Form von Machtpolitik, jedes nationale Interesse jenseits ökonomischer Parameter seit den 1950er Jahren als illegitim gilt. Die eigene Vergangenheit hatte ja dramatisch und schmerzhaft gezeigt, wohin der deutsche Sonderweg führen kann. Mit dem Zerfall der Sowjetunion, dem Aufstieg des radikalen Islam und dem gigantischen Youth Bulge, einem Überschuss an jungen Männern in den afrikanischen und arabischen „Failed States“, sind neue Herausforderungen entstanden, deren Tragweite alle vertrauten Muster und gängigen Imperative zur Disposition stellen.

Eine durch und durch befriedete Welt trifft auf einen Feind, der sich nicht an die zivilisatorischen Spielregeln hält und mit dem keine Verhandlungen über irgendwelche politischen Forderungen möglich sind. Erschwerend kommt hinzu: Dieser Feind ist, durch politische Entscheidungen forciert und von einem moralischen Universalismus getragen, mitten unter uns, und so verwischen sich alltägliche Gewalt, Kriminalität und Terror immer mehr.

Niemand soll besiegt, vielmehr sollen alle inkludiert werden

Die Angriffe auf die europäische Gesellschaft gehen daher nicht nur von einer Handvoll islamistischer Terroristen aus, sondern sind wesentlich umfassender. Ein bindungs- und perspektivloses Milieu, außerhalb unserer verbindlichen Werte und Normen, durch Kriminalität und Gewalt gekennzeichnet, kann jederzeit (siehe exemplarisch Nizza oder Paris) einen terroristischen Akt hervorbringen. Inwieweit der Islamismus hier die wichtigste Rolle spielt, mag im Detail dahingestellt sein, er liefert aber zumindest die ideologische Begründung und ist der Motor für eine Radikalisierung der Täter.

Die Tatsache, dass die zumeist arabischen Attentäter mitten in Europa aufgewachsen und sozialisiert, aber niemals Teil der Gesellschaft wurden, zeigt, worin die größte Gefahr für uns alle besteht: in der Reproduktion von Milieus, die keinerlei Bindung an den Staat haben und über keine Loyalität, außer zu ihren religiösen, ethnischen oder familiären Kreisen, verfügen. Genau diese Milieus holen wir aber nicht erst seit 2015 unkontrolliert in das Land. Wer dagegen seine Stimme erhebt, wird reflexartig von Politik und den regierungstreuen Medien als Feind der Menschheit in die rechte Ecke gedrängt.

Politik und Publizistik sind sich in Deutschland deshalb fast unisono darin einig, dass die Bedrohung heute nicht von einem realen Feind ausgeht, sondern von denjenigen, die diesen Begriff verwenden, sozusagen „Hate Speech“ im eigenen Land betreiben. Wer heute noch von Feinden spricht, zeigt nur, dass er in alten und reaktionären Mustern gefangen, ein Mensch von gestern ist. Mit dem Verschwinden oder zumindest der Diskreditierung kollektiver Identitäten hat ein Zeitalter begonnen, das auf Inklusion und einen universalen/globalen Anspruch auf die Überlegenheit seiner abstrakten Werte setzt. Der Begriff des Feindes hat hier keinen Platz mehr. Niemand soll besiegt, vielmehr sollen alle inkludiert werden.

Diese Verschiebung zeigt sich am deutlichsten in der üblichen Reaktion auf den islamistischen Terror, dessen Ursachen immer noch in rationalen Gründen oder im eigenen Verhalten gesucht werden, das nur zu ändern ist, damit die Gegenseite besänftigt wird. Dafür schreckt man vor keinem Kotau zurück, auch im eigenen Land, das Radikale durch Erziehungsprogramme wieder in die Gesellschaft zu „integrieren“ versucht oder zumindest präventiv eine Radikalisierung verhindern soll. Gemäß dem Dogma der inklusiven Politik kann der (potenzielle) islamistische Gewalttäter durch mehr Bildung, Überzeugungs- und Integrationsarbeit befriedet und am Ende sogar rehabilitiert werden.

Eine Art Universalisierung des Sozialstaats

Dafür müssen nur genügend Geld, Sozialarbeiter, Pädagogen, Psychologen und Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt werden. Im Prinzip ist der Terror ein soziales Problem, die eigentlichen Ursachen sind Ausbeutung, Unterdrückung, Diskriminierung und Rassismus. Die Lösung liegt daher in einer Art Universalisierung des Sozialstaats, entweder in Form von Entwicklungshilfe oder in der großzügigen Alimentierung und Versorgung einwandernder Migranten.

Die Erklärung für den Terror folgt dabei den vertrauten Mustern unserer eigenen Welt, es sind Projektionen von Überzeugungen, die nicht sehen können oder wollen, dass der Andere um seine kulturelle Identität kämpft, die er gerade in Abgrenzung gegen das Wertesystem des Westens konstituiert, das ihm in seinen Augen feindlich gegenübersteht. Deshalb gehen alle (linken) Vorstellungen von Integration am eigentlichen Problem weit vorbei: Es existiert in der Regel kein Wunsch nach Integration, sondern nach Differenz, da diese Identität verspricht. Nur darf es eine Differenz in den Augen der humanitären Ideologie, die die deutsche Politik bestimmt, einfach nicht geben, da das die Anerkennung von Partikularismen (ethnisch, religiös, kulturell) zur Folge hätte, die ein friedliches Zusammenleben gefährden. 

Das Problem, den „Anderen“ in seiner Eigenart nicht begreifen zu können, zieht sich durch die menschliche Geschichte. Das vielleicht bekannteste Beispiel für das Nichtverstehen dieser Art des Feindes ist die Appeasement-Politik der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts. Für den französischen Ministerpräsidenten Édouard Daladier und den britischen Premierminister Neville Chamberlain war eine Figur wie Hitler unbegreiflich, zu sehr waren sie in ihren bürgerlichen, humanitären und zivilen Kategorien gefangen. Ihr Entgegenkommen in der Hoffnung, den politischen Gegner zu besänftigen, führte zum Münchner Abkommen. Es brauchte danach einen Winston Churchill, Archetypus eines alten Kriegers, um dem deutschen Diktator erfolgreich Widerstand entgegenzusetzen und die englische Nation hinter sich zu versammeln. 

Drei unterschiedliche Ausprägungen von Feinden

Bis spätestens zum September 2001 hatten wir es, wenn wir dem amerikanischen Zivilisationshistoriker Lee Harris folgen, mit drei unterschiedlichen Ausprägungen von Feinden zu tun:

1. Der Feind als wirtschaftlicher Konkurrent, der, falls notwendig, bereit ist, Gewalt anzuwenden, um sich bestimmte Güter anzueignen.

2. Der Feind als Unterdrückter, der um seine Souveränität (etwa seine nationale Unabhängigkeit, gleiche Rechte usw.) kämpft. 

3. Der Feind, der versucht, uns zu zwingen, seine Überlegenheit und Superiorität anzuerkennen.

Historisch tritt die erste Figur in aller Deutlichkeit im Zuge der Industrialisierung als ökonomischer Rivale auf. Der Krieg wird mehr und mehr überflüssig, da der Handel eine weit effektivere Alternative bietet, Waren und Güter im Austausch zu erhalten. Schon Immanuel Kant sieht 1793 in seiner Schrift Vom ewigen Frieden im Ausbau internationaler Handelsbeziehungen eine Eindämmung des kriegerischen Konfliktverhaltens der Staaten. Kant erwartet über den Freihandel und gegenseitige wirtschaftliche Verflechtungen einen Rückgang kriegerischer Auseinandersetzungen, da Krieg sich einfach nicht mehr lohnt: Es ist der Handelsgeist, der mit dem Kriege nicht zusammen bestehen kann und der früher oder später sich jedes Volkes bemächtigt. Dieses Theorem funktioniert aber nur bei einem Gegner, der rationalen Überlegungen zugänglich ist, der uns ähnlich, also letztlich „käuflich“ ist. 

Die zweite Figur bei Harris, der Feind als Unterdrückter, der seinen gleichwertigen Status einfordert, wird, so die allgemeine verbindliche Sichtweise der westlichen Welt, in dem Maße verschwinden, in dem wir ihm gleiche Rechte zugestehen, also mit den liberalen und demokratischen Prinzipien unserer aufgeklärten Welt ernst machen, die für alle umstandslos und überall gelten (sollen). 

Eine größere Herausforderung ist die dritte Figur des Feindes, derjenige, der von uns seine Überlegenheit bestätigt kriegen will, ein Wille zur Anerkennung, der mit ökonomischen oder rationalen Gründen nicht erklärt werden kann, sondern psychologisch dem Prestige angehört, dass der Glaube an die eigene Superiorität, also die quasi natürliche Überlegenheit über alle anderen (Religionen, Ethnien, Rassen etc.) mit sich bringt. Der Politikwissenschaftler Francis Fukuyama, der den viel zitierten Terminus des „Endes der Geschichte“ eingeführt hat, ist davon überzeugt, dass dieses Begehren in einer sich demokratisierenden Welt verschwinden wird, in der das Irrationale keinen Platz mehr hat:

Liberal democracy replaces the irrational desire to be recognized as greater than others with a rational desire to be recognized as equal. A world made up of liberal democracies, then, should have much less incentive for war since all nations would reciprocally recognize one another’s legitimacy.

Der Feind braucht keinen Grund, uns zu hassen

Lassen wir an dieser Stelle offen, ob Fukuyamas optimistische Prognose eintreten wird – Zweifel sind seit 9/11 sicher angebracht – und wenden wir uns einer vierten, ungleich problematischeren Kategorie des Feindes zu, den Lee Harris mit dem radikalen Islam wiederkehren sieht: the Ruthlessness, also der Schonungs- oder Gnadenlose. Faschismus und Kommunismus als historische Beispiele dieses Typus waren bereit, alles zu opfern, auch die eigene Bevölkerung, um ihre abstrakten Ziele (rassereine Gemeinschaft, Diktatur des Proletariats) zu erreichen.

Es sind die unabänderlichen Gesetze der Geschichte oder wie im Falle des Islam die heiligen Worte des Propheten, die sich ihren blutigen Weg bahnen. Unabhängig davon, wie der Einzelne handelt, denkt oder fühlt, als „objektiver Gegner“ (Hannah Arendt) ist er der Feind, der zu vernichten ist, auch wenn er in keiner Weise eine Bedrohung darstellt. Feindschaft existiert also allein deshalb, weil uns ein Anderer zum Feind erklärt hat. Wie wir auch handeln, was wir auch zugestehen, es wird, so Lee Harris, die Gegenseite nicht befrieden: It is the enemy who defines us as his enemy, and in making this definition he changes us, and changes us whether we like it or not. We cannot be the same after we have been defined as an enemy as we were before.

Der Feind braucht also keinen Grund, uns zu hassen, es ist nicht unser Verhalten oder Nicht-Verhalten, das seinen Furor erzeugt. Es braucht keinen Donald Trump, der Jerusalem zur Hauptstadt Israels erklärt, keine Zeichnungen von Charlie Hebdo oder dänischen Karikaturisten, um eine ansonsten friedliche Umma zu schweren Gewalttaten zu provozieren: Der Aufstieg des zeitgenössischen Neo-Jihadismus, so der Psychotherapeut und Kriegsreporter Eugen Sorg, ist nicht das Produkt einer wie immer auch verfehlten Politik Israels oder des Westens. (…) Der radikale Islam braucht keinen Grund, um zuzuschlagen. Der Zerstörungswille ist immer schon vorher da. Der Westen kann sich verdrehen und verbiegen wie er will, nichts wird den Hass der Radikalen beeinflussen. Er wird gehasst, weil er der Feind ist, und nicht, weil er sich falsch verhält.“

Polizei und Justiz sind auf diese Täter nicht vorbereitet

Es scheint für zivile Gesellschaften unmöglich, insbesondere in Deutschland, dieses Faktum zu akzeptieren. Man steht der islamistischen Gewalt, genauso wie der Migrantengewalt in den eigenen Straßen und Städten, vollkommen ratlos gegenüber. Plastikarmbändchen wie Sylvester 2017 in Köln sollen Jungmänner aus tribalistischen Gemeinschaften davon abhalten, Frauen zu „begrapschen“, „Flirtkurse für Asylanten“ aus afghanischen Analphabeten „Frauenversteher“ machen. Wir stehen den importierten Formen von Gewalt hilflos gegenüber, da wir sie lange aus unserem Bewusstsein verdrängen konnten, ganz einfach deswegen, weil sie keine Rolle in unserem Leben spielten. Der Vorteil auf Seiten derjenigen, die sich durch ihre Skrupellosigkeit nicht an die zivilen Spielregeln halten, wächst dabei nicht nur in Deutschland unaufhörlich. Polizei und Justiz sind auf diese Täter nicht vorbereitet, die jedes Nachgeben des Rechtsstaates (zu recht) als Zeichen seiner Schwäche deuten. 

Unabhängig von der Existenz eines nicht zu besänftigenden oder zu korrumpierenden Feindes sind es mentale und strukturelle Entwicklungen seit den 60er Jahren, die die Selbstbehauptung unserer liberalen Gesellschaft unterlaufen. Die unbestreitbaren Vorteile einer auf Dialog, Konsens, Wissen und Kommunikation basierenden gesellschaftlichen Ordnung, einer Ordnung, für die zahlreiche und historisch nur selten auftretende Bedingungen in Kombination erfüllt sein müssen, werden in dem Moment obsolet, wo existenzielle Fragen an das eigene Überleben durch einen „Anderen“ gestellt werden, der diese Ordnung als Bedrohung seiner Identität sieht. Wir müssen wohl anerkennen, dass unsere Weise, zu leben, die Entstehung von Feindschaft nicht ausschließt, selbst wenn wir glauben, alles dafür zu tun, den Anderen nicht zu diskriminieren oder zu reizen.

 

Die hier gemachten Überlegungen finden sich detailliert ausgearbeitet inParviz Amoghli und Alexander Meschnig: Siegen oder vom Verlust der Selbstbehauptung, Werkreihe TUMULT (Band 5), 2018

Foto: Pixabay

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Elias Hallmoser / 02.11.2020

Karl Marx fasste dies am 28. März 1854 in dem Artikel ‘Die Kriegserklärung - Zur Geschichte der orientalischen Frage’  so zusammen: “... Der Koran und die auf ihm fußende muselmanische Gesetzgebung reduzieren Geographie und Ethnographie der verschiedenen Völker auf die einfache und bequeme Zweiteilung in Gläubige und Ungläubige. Der Ungläubige ist “harby”, d.h. der Feind. Der Islam ächtet die Nation der Ungläubigen und schafft einen Zustand permanenter Feindschaft zwischen Muselmanen und Ungläubigen. ...” All das konnte und kann man also schon seit langer Zeit wissen. Ziel des Islams war und ist seit mehr als 1300 Jahren die Errichtung einer weltumspannenden Herrschaft des Islams in Form einer totalitären Theokratie also des islamischen Kalifats. Seit der Auflösung des Osmanischen Reiches 1922 gibt es in allen islamisch beherrschten Staaten eine stetige Re-Islamisierung und den Willen zur Errichtung eines neuen islamischen Kalifats. Man erinnere sich an die Teilung British-Indiens 1947 und die Entstehung Pakistans. Man erinnere sich an die Gründung der Organisation für Islamische Zusammenarbeit 1969. Man erinnere sich an die Machtergreifung der Mullahs im Iran 1979 und Morddrohungen gegen Salman Rushdie Man erinnere sich an die ‘Proteste’ und Drohungen 2005/2006 in europäischen und islamischen Ländern wegen der Mohammed-Karikaturen. Guckt man sich die Geburtenraten der letzten 60 Jahre in den islamisch beherrschten Staaten an, versteht man, dass die islamischen Jungmänner immer kriegs- und mordwütiger werden, wie Gunnar Heinsohn das schon beschrieb. Die Schwäche der katholischen Kirche seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil sowie die Unfähigkeit von Sozialdemokraten, Liberalen und Konservativen in der Abwehr des Islams tragen mit zu diesen Problemen hinzu. Dass wir insbesondere mit den Grünen aber auch mit Sozialdemokraten, Linke sowie Christdemokraten dann auch noch Förderer des Islams in Deutschland haben, macht es nur noch schlimmer.

beat schaller / 02.11.2020

@Dr. Fritz Rosenberger. Danke Herr Dr. Rosenberger für diesen hervorragenden Kommentar. b.schaller

Rainer Niersberger / 02.11.2020

Der “Verteidiger” braucht ein oder mehrere Motive oder genauer eine (starke) Emotion, die ihn antreibt, das, was er selbst verteidigen will, auch zu verteidigen. Die Ratio (allein) wird den Emotionen als Antrieb “strukturell” immer unterlegen sein. Verteidigt werden Glaube, (gemeinsame) Identitäten und Überzeugungen deutlich aggressiver als materielle Besitzstaende, zumal es hier (noch) an der Aktualität und der Vorstellungsbereitschaft fehlt. Da koennen bei Fusionen am Ende Unternehmen sich (kulturell) durchsetzen, die rein wirtschaftlich unterlegen waren. Da erobern Ethnien die Gebiete anderer Ethnien (und deren Personal) trotz zahlenmaesdiger und massiver technischer Unterlegenheit. Ein Klassiker spielte sich auf dem Boden der britischen Insel ab, als eine Gesellschaft so aehnlich satt und friedlich wie die hiesige, von Eroberern (auch dank der Unterwerfung der Damen unter den Stärkeren) relativ friedlich eingenommen wurde. Kampf, zumal als toxisch maennlich stigmatisiert, wird verlernt und die Hauptfrage, fuer was oder wen sollen wir kämpfen, waere heute zumindest von den U 60 bis 70 nicht zu beantworten. Weder die Werte der Aufklärung noch die Annehmlichkeiten der Postmoderne liefern hier Emotionen, die uebrigens sehr haeufig im negativen Fall (Hass) besonders wirkmaechtig sind. Selbst der (leere) Hedonismus liefert hier keinen Antrieb, von der zuwenig handfesten Idee der politischen Freiheit ganz zu schweigen. Nationalismus im Sinne der Bewahrung von Sitten und Gebraeuchen, Kultur insgesamt, waere prinzipiell als Movens geeignet,  leider hierzulande (vorsaetzlich)  erfolgreich ausgerottet. Kollektiver Widerstand sowohl gegen “oben” wie auch gegen “Aussen” geht antriebsmaessig nicht mehr. Es bleiben einzelne Individuen, die sich interessanterweise der Angriffe auch von den Kritikern dieser Entwicklung erfreuen duerfen.

Markus Kranz / 02.11.2020

Hollande hatte bereits nach Bataclan von einem “Krieg” gesprochen, also bereits 2015. Gauck ebenfalls. Nur Angela Merkel wollte sich drücken und hat nach Ausflüchten gesucht, denn ein Krieg der gegen Zivilisten in Frankreich, Israel - und auch Deutschland - geführt wird, das passt ihrer Abneigung gegen die Staaten nicht in den Kram.

Reinhard Ickler / 02.11.2020

Letztlich sind es Feigheit und Unentschlossenheit, die den Terror ermöglichen. Aber um mutig zu sein, muß man wissen, wofür. Sonst bleibt nur noch die Opferrolle. Dazwischen gibt es nichts Linke Dogmatik versucht den Opfern einzureden, sie seien Täter. Dies wird so lange funktionieren, wie man mit einem diffusen Schuldgefühl rechnen kann. In der Wohlstandsgesellschaft weitverbreitet: uns geht es gut, weil es denen schlechtgeht.

Albert Pelka / 02.11.2020

Der Krieg, von dem hier die Rede ist,  geht ja eindeutig vom politischen Islam aus. Er ist nicht zuletzt eine Folge eben der Historischen Rückständigkeit jener vom Islam am Fortschritt gehemmten   Gesellschaften und Länder. Der nötige westliche Verteidigungs"krieg” gegen die Dschihadistenkriegsziele einer globalen Islamherrschaft, gegen ein Eurabia, gegen eine schleichende Scharia im Westen, gegen Brückenköpfe der international operierenden Muslimbruderschaft-Netzwerke, gegen “Flüchtlings”-Hidschra-Invasionen, islamischen Kulturdschihad wie die Islamophobiekampagnien und importierte Islamgegengesellschaften durch Cousin-Heiraten und Familiennachzug etc., könnte darum im Prinzip sehr unkriegerisch von Seiten eines entschlossen Westen geführt und souverän gewonnen werden, wäre man im Westen entschieden selbstbewusster in der Sicherung und Behauptung unserer westliche Zivilisationshöhe.  Mit links sozusagen hatte man den Islamischen Terror in den Jahren nach 9/11 vom Erdenrund gefegt, hätte der Westen mit Stolz und Entschlossenheit alles Ideelle und Marterielle auch nur zum Vorzeigen in Anschlag gebracht, was dem Westen eigen ist und was er vor diesem heilosen Attavismus Islam so galaxienweit voraushat. Aber man reagierte im Westen mit Appeasement und nicht mit klarer Gegenkante. Man pamperte ausgerechnet seine Muslimbruderschafts-hot-spots im Westen,  man bauchpinselte ihre Quaradawis und Mullahs als diese ausgerechnet Todesfatwen und “Tage des Zorns ” anrührten aus den/ihren Trummern des Al Qaida-Bombings, um wiederum ummakriegmoralisch in die Offensive zu kommen, und der Westen hat geschlossen dabei mitgerührt, bis heute, weil man sowas hier bei uns als peace-keeping-Mission undeutete, was realiter Defätismus ist.  Unsere Westlichen Regierungen, Bündnisse ect. haben in diesem Abwehrkampf sträflich versagt, nicht so sehr irrige Politpsychen, die hier so bemüht nach Mängel durchsucht werden. Die FRage ist also,warum lernen unsere Regierungen nix dazu.

Jens Lück / 02.11.2020

Das fast schon Amüsante ist hier, dass gerade die islamisch sozialisierten Personengruppen weder Merkels “große Transformation” noch die Corona-Maßnahmen mitmachen werden. Und diese Gruppe wird auch nicht jeden Freitag mit FFF gemeinsam fürs Klima hüpfen. Die Politik hat wirklich die unfassbare Dummheit begangen, Millionen Migranten ins Land gelassen, die das links-grüne Bildungsbürgertum verachten und blutig bekämpfen werden. Man hat Täter importiert, die in den politischen Entscheidungsträgern der Altparteien und ihren Anhängern nur dumme Opfer sehen. Und so ganz falsch liegen die Neubürger damit ja ganz offensichtlich nicht. Es wird spannend werden, wohin die Reise geht. Ich vermute, dass Reiseziel wird vielen nicht gefallen.

Mathias Rudek / 02.11.2020

Eine gute Analyse Herr Meschnig. Die Schwächen unseres Systems, die durch “mentale und strukturelle Entwicklungen seit den 60er Jahren” geprägt sind, sind für mich aber nicht vollkommen verschwunden. Ich bin schon der Ansicht, daß diese Gesellschaft (sowohl säkular als auch christlich) besonders durch Angriffe von uns feindlich gegenüberstehenden Parallelgesellschaften, nur scheinbar inkludierten Gruppen, ihre Selbstbehauptung stärken und verteidigen kann, man muß es nur wollen und an einem Strang ziehen. Nur ist dieses Merkelland durch die links-grüne Politik längst fragmentiert durch kleinste Partikular-Interessen dank einer künstlichen und völlig abwegigen, realitätsfremden Identitätspolitik, unter dieser Decke findet der feindliche “Islamismus” stetig seinen Schutz. Aber die Einheitsfront der Realitätsverweigerer unter den Grün-Linken scheint ja zu bröckeln, siehe Kühnert u. a. Impulsgesteuert, wie bei der links-grünen Front natürlich zu erwarten, bäumt sich die geübte Relativierung dieser Geschehnisse immer zeitweise wieder auf, man kann die Uhr danach stellen. Selbst einer schlechten Schreiberin in Gestalt von Spiegel-Autorin Frau Stockowski fällt immer ein bemühtes und mühsam konstruiertes Gegen-Thema ein, um dann schlecht formuliert und bemüht seinen Platz in diesem Medium zu finden, z. B. thematisch als “politisches Christentum” benannt. Ja, so sind sie, unsere Ideologen, man spürt die Realitätverweigerung und Verlogenheit in jedem Satz. Das was ist wollen sie einfach nicht wahrhaben, weil sie dann zugeben müßten, daß sie diese Entwicklungen bis zum Exzess vorangetrieben und befeuert haben und an diesem tödlichen Kulturrelativismus gescheitert sind. Die Revolution frisst bekanntlich ihre eigenen Kinder. Es gibt viel zu tun, halten wir diese Entwicklung auf!

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