Henryk M. Broder / 27.08.2018 / 12:00 / 48 / Seite ausdrucken

Die Renaissance des Messers

Man gewöhnt sich an allem, sagt ein rheinisches Sprichwort. Das gilt nicht nur für Spezialitäten wie Flönz, Himmel und Ääd, Höhnerjemangs und schales Bier aus dünnen Gläsern, es gilt auch für Verhaltensweisen, wie sie vor kurzem eher unüblich waren. Hier eine unvollständige Auswahl aus den vergangenen Wochen:

Hannover: Familienstreit endet mit Messerstecherei. Duben, Kreis Dahme-Spreewald: Messerstecherei zwischen syrischen Asylbewerbern. Stuttgart: Messerstecherei bei Drogenstreit. Dresden: Messerstecherei in der Neustadt. Köln: Ein Mann wurde bei einem Messerangriff schwerstverletzt. Burgsteinfurt: Auf dem Graf-Arnold-Platz ist es zu einer Auseinandersetzung gekommen, bei der auch ein Messer zum Einsatz gekommen ist. Düsseldorf: Messerstecherei in Straßenbahn. Wendelsheim, Landkreis Alzey-Worms: Messerstecherei auf Feier. Chemnitz: Bei einer Messerattacke kam einer der Beteiligten ums Leben, zwei weitere wurden verletzt.

Fortsetzung folgt.

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Werner Arning / 27.08.2018

Woher mag diese Vorliebe für das Messer kommen? Was sagt die Vorliebe für diese Waffe über den Benutzer aus? Was macht den Unterschied zu anderen Waffen aus? Etwa zu einer Schusswaffe? Diese schafft Distanz zum Opfer. Oder zur Schlagwaffe? Mit dieser dringt man nicht in das Opfer ein. Man penetriert es nicht. Doch das Messer dringt ein. Welche dem Täter unbewusste Phantasie mag sich in seinem Kopf wiederfinden? Warum liebt er den Gebrauch des Messers? Um was für eine unbewusste Stellvertreterhandlung mag es sich handeln? Und wenn das Messer sich in bestimmten Kreisen so großer Beliebtheit erfreut, was lässt das in Bezug auf diese Kreise vermuten? Da das Messer häufig gegen andere Männer angewandt wird, könnte man auf die Idee kommen, von einer unterdrückten Neigung zur Homosexualität ausgehen zu können, die durch ihr aggressiven Anschein nur bemäntelt wird, oder sich eben, wegen ihrer kulturell bedingten Ablehnung nur auf der Ebene aggressiver Ersatzhandlungen Erfüllung verschafft. Mehr oder weniger unterdrückte Homosexualität in arabischen oder muslimisch geprägten Gesellschaften und deren Folgen für das Zusammenleben und auch die dadurch möglicherweise beeinflusste Integrationsfähigkeit in westliche Gesellschaften sollte vielleicht untersucht werden.

B.Klingemann / 27.08.2018

Ein bisschen Frust, ein Messer in der Tasche, und schon ist er vorbereitet, der Totschlag im Affekt. Sie haben unser Rechtssystem auf allen Ebenen demaskiert…

Judith Hirsch / 27.08.2018

Eine Messerisierung findet nicht statt.

Bernhard Kröger / 27.08.2018

Wäre es nicht auch mal interessant zu lesen, in wie vielen Fällen Messer, oder Waffen allgemein, zur Notwehr eingesetzt wurden, und ein Verbrechen verhindert haben? Den Vorteil, den Waffen mit sich bringen, ist es, dass sie es körperlich unterlegenen Opfern ermöglichen, sich zu verteidigen. Für mich klingt diese Presse-Kampagne, in der nur berichtet wird, wenn eine Waffe als Tatwerkzeug genutzt wurde, während Selbstverteidigungshandlungen überhaupt nicht zur Sprache kamen, so, als ginge es mal wieder darum, den Politikern ne Begründung zu liefern, in ihrem Aktionismus das Waffenrecht zu verschärfen. Das Einzige, was das bewirken würde, wäre, dass sie das Risiko von körperlich überlegenen Angreifern weiter absenken würde. Da die Täter, um die es meistens geht, zur Rudelbildung schließen, und selten alleine angreifen, sind diese im Regelfall körperlich überlegen. Eine Ausweitung des Waffenrechts würde die Situation also verschlimmern. Verbessern könnte man die Situation hingegen mittels einer Ausweitung der Notwehrkapazitäten der potenziellen Opfer. Polizei ist sowieso nicht zur Stelle, wenn etwas passiert, weil sie nicht überall sein kann, und Angreifer schon darauf achten werden, dass niemand in der unmittelbaren Umgebung ist, der sie stören könnte. Polizei kann also erst handeln, nachdem der Angriff bereits wieder vorbei ist. Die Alternative zu einer Ausweitung der Notwehrkapazität wäre eine physische Trennung potenzieller Angreifer und ihrer Opfer. Und das wären Ghettos mit Mauern drum rum.

Michael Jansen / 27.08.2018

Da sehe ich gerade auf ntv, dass gegen einen Syrer und einen Iraker ein Haftbefehl wegen Totschlags in Chemnitz ausgestellt wurde. Nun gab es gestern in Chemnitz eine Demo, die sich angeblich gegen Gewalt durch Asylbewerber richtete, wobei man feststellen muss, dass das Aussehen und Auftreten der Teilnehmer incl. Jagd auf Ausländer einen rechtsextremen Hintergrund vermuten lässt. Das ist natürlich eine Steilvorlage für unsere regierungstreuen Medien, die zwar in Zusammenarbeit mit der Polizei vermutlich wider besseres Wissen die Identität der Messerstecher bis eben verheimlichten, nun aber aus dem Stand wieder ausführlich “gegen rechts” zu Felde ziehen können. Für heute abend wurde eine Sondersendung angekündigt und man höre und staune: das Thema ist nicht etwa die mittlerweile alltägliche Messerstecherei durch Migranten, nein, das Thema lautet “Rechte Gewalt”! Es ist eben alles relativ und unsere selbsternannten Eliten wollen sich ihr Weltbild um keinen Preis durch die Realität kaputt machen lassen.

Leo Hohensee / 27.08.2018

Hallo Herr Broder, nicht nur “Messer” - auch “Beil” ist im Kommen. In Kerpen hat doch vor Kurzem ein Mann (Türke) seine Verflossene ( Thai) und deren neuen Freund (Pole) mit einem Beil auf einem Parkplatz vor einem Kaufhaus schwer verletzt. (Man hört nichts mehr über den Gesundheitszustand der beiden) Interessant zu wissen, ist auch folgendes. Die Polizei ermittelte wegen versuchten Totschlags! Meine allgemeine Lebenserfahrung lässt die Annahme, dass jemand vor einem Warenhaus zufällig ein Beil bei sich hat und damit, aus Versehen, zwei Personen sehr schwer verletzt, einfach nicht zu. Solch eine Annahme finde ich völlig abwegig zumal es sich bei den “Zufallsopfern” (?) auch noch um die Frau handelt, die ihn verlassen hat mit ihrem neuem Freund.

Peter Müller / 27.08.2018

Also, bislang steht zu Chemnitz ja nur offiziell fest, das “Menschen verschiedener Nationalität” an einer Auseinandersetzung beteiligt waren, in deren Verlauf “drei Männer” nicht im Schnee, sondern in der Pathologie und im Krankenhaus landeten. Das ist aber nach amtlicher und medialer Lesart scheinbar noch kein Grund zur Beunruhigung. Schlimmer ist stattdessen, dass sich daraufhin andere Menschen zusammen rotteten, einfältige Parolen skandierten, die nicht von der Bürgermeisterin gebilligt wurden und obendrein Raum für “Rechtsextreme” und “Hooligans” boten. Zudem musste das Stadtfest abgebrochen werden. Auch “Jagdszenen” auf Menschen mit erkennbarem “Migrationshintergrund” sollen sich ereignet haben. Schlimm. Was erwartet man demnach also von der Bevölkerung nach solchen und ähnlichen Ereignissen? Selbstverteidigung ist sicher nicht erwünscht. Schutz durch die Ordnungskräfte nicht immer verfügbar, wie sich zeigt. Offenbar zuvörderst stoische Ruhe und unerschütterliche Gelassenheit, vielleicht auch mürrische Indifferenz? Hilft es, im eigenen Wohnzimmer bei ARD und ZDF haltungs- und meinungsstark vor “den Schirmen” zu sitzen? Will man den Bürgern das Tragen hieb- und stichfester Schutzwesten bei öffentlichen Veranstaltungen nahelegen? Um Renate Künast zu zitieren: “Fragen!”  

Belo Zibé / 27.08.2018

In den DLF Nachrichten wurde vom Beginn der Aufarbeitung um die Vorgänge in Chemnitz berichtet-der Demonstration wegen natürlich.Welche Nationalitäten nun genau an der Messerattacke beteiligt waren, bleibt weiterhin der Phantasie überlassen. Ausserdem fordert Katharina Schulze(Grüne),so die Sprecherin, mehr Polizei in Bayern, weil sich jeder im Land sicher fühlen soll.Moment mal ,schoss es mir durch den Kopf, das ist doch neben rosa Dunst und guter Stimmung für die bevorstehende Landtagswahl ein Eingeständnis an existierende Sicherheitsprobleme, die es gar nicht gibt.Dafür hält sie den Schutz der Landesgrenzen für Humbug.

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