Peter Grimm / 27.03.2018 / 16:30 / 14 / Seite ausdrucken

Die Realität ist in Wirklichkeit ganz anders

In Bad Vilbel gibt es, nach Angaben der Lokalpresse, einen Verein zur „Flüchtlingshilfe“ mit immerhin 170 Mitgliedern bei 450 „Flüchtlingen“ vor Ort. Offenbar sind hier viele der Zuwanderungshelfer, die sich im Zuge der „Willkommenskultur“ engagierten, dabeigeblieben, obwohl die Illusionen über das schöne neue Zusammenleben mit dankbaren Zuwanderern, die ausbildungs- und arbeitswütig alle demographischen Lücken schließen, schon längst wie Seifenblasen zerplatzt sind. So ist trotz der vielleicht beeindruckenden Mitgliederzahl das Engagement etwas erlahmt. Geführt wird der Verein von einer kommissarischen Vorsitzenden, weil zu den Vorstandswahlen im letzten Jahr niemand bereit war, für das Amt zu kandidieren.

Die kommissarische Vorsitzende hätte also offensichtlich selbst auch gern auf das Amt verzichtet. Die Betreuung von „Flüchtlingen“ und „Schutzsuchenden“ liegt ihr aber zu sehr am Herzen. Sie ist sicherlich immer noch vollkommen überzeugt, durch die Mitwirkung an der Rundumbetreuung der Zuwanderer etwas Gutes zu tun. Und was könnte es Besseres geben, als den Zuwanderern bei der Arbeitssuche zu helfen? Schließlich ist es ja blöd, dass sich die übergroße Mehrheit der Zuwanderer im deutschen Sozialsystem einrichtet, ganz so, als wollten sie diesen üblen Rechten recht geben, die behaupten, die Mehrheit der Asylbewerber wandere als Dauer-Kostgänger ins deutsche Sozialsystem ein.

Darum verfolgt die kommissarische Vorsitzende das ehrenwerte Ziel, ihre Schützlinge mit Arbeits-, Ausbildungs- oder Praktikumsstellen zu versorgen. Bei Einheimischen verlangt man selbstverständlich, dass sie als Bewerber auf die potentiellen Arbeitgeber zugehen. Sollten die Zuwanderer nicht auch lernen, dass man nur durch eigene Anstrengung zu einem Arbeitsplatz kommt? Oder ist das zu populistisch, weil doch die „Flüchtlinge“ eine ganz besondere Zuwendung brauchen, wozu auch gehört, dass die Arbeitgeber kommen und den Herren Zuwanderern Angebote unterbreiten?

Es hat sich einiges geändert

Vielleicht ist das ja auch ein Erbe aus den Glanzzeiten der „Willkommenskultur“, als es jede Institution wie ein Hochamt feierte, wenn sie sich um die immer zahlreicher werdenden Asylbewerber kümmern durfte. Die Manager deutscher Top-Unternehmen begleiteten den weltweiten Willkommensruf der Bundeskanzlerin mit Jubelchören über die Chancen der ungesteuerten Massenmigration und nährten jene Illusionen, all die arabischen, afrikanischen und afghanischen jungen Männer könnten passgenau sowohl demographische als auch Fachkräfte-Lücken schließen. Die Angebote von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für die Zuwanderer kamen allerdings kaum von ebenjenen Top-Unternehmen, sondern wenn, dann zumeist vom deutschen Mittelstand.

Es hat sich seitdem doch einiges geändert. Früher hätte es kaum ein Unternehmer gewagt, eine Einladung der „Flüchtlingshilfe“ einfach auszuschlagen. Das wäre vor nicht allzu langer Zeit viel schlimmer gewesen, als die demonstrative Verweigerung des Glaubensbekenntnisses in der Heiligen Messe. Selbst wenn man keinen Arbeits- oder Ausbildungsplatz anbieten konnte oder mochte, so ist man seinerzeit dennoch erschienen, um die Verbundenheit mit der guten Sache zu demonstrieren. Aber heute können sich „Flüchtlingshelfer“ nicht einmal mehr darauf verlassen, dass die Firmenvertreter erscheinen.

Die Wetterauer Zeitung berichtet Schockierendes: „Enttäuscht und ratlos zeigten sich die Mitglieder der Bad Vilbeler Flüchtlingshilfe: Ihrer Einladung an den Gewerbering Bad Vilbel war kein einziger Unternehmer […] gefolgt.“

Kein einziger Firmenvertreter kommt mehr, wenn die Zuwandererfürsorger rufen? Warum, fragten sich die zehn versetzten Vereinsmitglieder? Eigentlich wissen sie es ja, aber die Wirklichkeit ist zu bitter, um sie unverdünnt anzunehmen. Es hat mit den vielen, vielen desillusionierenden Erfahrungen zu tun, die zahlreiche wohlmeinende Unternehmer gesammelt haben, als sie es, um der Hilfe willen, einfach mit beinahe jedem Zuwanderer versuchten, ob er zur Ausbildung oder Arbeit im Unternehmen taugt.

Obergrenze der Motivation?

Natürlich ist es hinderlich, wenn die jungen Männer dann keine Ausbildung haben, die deutsche Sprache nicht sprechen, aber dafür oft ein islamideologisch gestärktes Überlegenheitsgefühl haben und ausleben. Und, das gestehen ja – wenn man den Bericht der Wetterauer Zeitung richtig liest – auch die „Flüchtlingshelfer“ ein, es fehlt einem Großteil von ihnen die Motivation zu einer längerfristig angelegten Anstrengung, wie sie eine Ausbildung nun einmal voraussetzt:

„Viele der Flüchtlinge seien zudem auch nur am schnellen Geld, also an einer Tätigkeit, die sofort vollen Lohn mit sich bringt, interessiert. Doch auch da gibt es Schwierigkeiten, wie sich immer wieder herausstellt. Oftmals scheitert die angebotene Festanstellung am ungeliebten Schichtdienst, an der körperlich zu schweren Arbeit oder einfach an der erforderlichen Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit.“

Da ist die Motivation, hier noch zusätzliche Ausbildungsanstrengungen zu unternehmen, mittlerweile auch bei etlichen Unternehmen eher begrenzt. Und der Weg für eine Mehrheit der zugewanderten jungen Männer und ihrer wenigen Frauen in die Sozialsysteme ist damit vorgezeichnet. Mag man diese Aussage auch noch so häufig als „rechts“ denunzieren, die Tatsachen lassen sich zwar oft noch ideologiegerecht schönreden, aber nicht mehr weginterpretieren. Der Versuch wird dennoch immer und immer wieder unternommen, auch wenn er zunehmend grotesker wirkt, gerade auch angesichts der jährlich zusätzlich zuwandernden Bevölkerungsmenge einer Großstadt. Für die Problemverdränger gilt offenbar weiterhin das Motto: Die Realität ist in Wirklichkeit ganz anders.

Der Beitrag erschien auch auf sichtplatz.de

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Leserpost

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Rupert Drachtmann / 27.03.2018

Wenn man sich in diesem Kontext nochmals vor Augen führt, dass unsere politisch verantwortlich handelnden aktuell sämtliche sozialen Sicherungssyteme massiv und rechtswidrig missbrauchen und letztlich zerstören, sollte jedem angeraten sein sich grundlegende Gedanken über seine Zukunft zu machen. Dieses System lebt vom Fleiß seiner Bürger. Dieses System hat diesen Fleiß, die bisherigen Wertvorstellungen und Ideale nicht mehr verdient. Unter diesen Umständen sollte sich jeder selbst hinterfragen.

Ronny Habermann-Curie / 27.03.2018

Mit der Wahrheit ist es wie mit dem Schuhe-Kaufen: chic, bequem, und gern billig soll’s sein.

Rupert Drachtmann / 27.03.2018

Die in diesem Kontext regelmäßig verwendete Formulierung der „ Einwanderung in die Sozialsysteme“ ist mir zu anonym. Alle Geldaufwendungen aus steuerfinanzierten Systemen müssen von der arbeitenden Bevölkerung tagtäglich erarbeitet werden. Solange sich diese das gefallen lassen, lacht man zurecht über Deutschland bzw. über eben jene Menschen (P.S. In Deutschland arbeiten sehr viele Nationalitäten, auch viele viele fleißige Migranten - woher auch immer )

Thomas Eder / 27.03.2018

Guter Artikel, Herr Grimm. Ich kenne drei kleine mittelständische Unternehmer, die jeweils einen syrischen Migranten eingestellt haben. Einer wurde wegen Mordes verhaftet, der Zweite hat seine Arbeit - obwohl er gut war - nach einemTreffen mit seinen Landsleuten gekündigt, weil die ihm einredeten, dass er genauso viel Geld auch ohne Arbeit bekommt und dem Dritten wurde eine Ausbildung spendiert, doch plötzlich will er nicht mehr zur Berufsschule gehen, sondern sofort das Gehalt eines Ausgelernten bekommen. Alle drei erschienen anfangs als nett, arbeitswillig und brauchbar. Selbst diese drei entpuppten sich für die erst euphorischen Unternehmer zu einer Enttäuschung. Was soll aus dem großen Rest werden?

Ralf Ehrhardt / 27.03.2018

Wie wäre es denn, wenn die ab Sept. 2015 am lautesten “Refugees welcome”  schreienden Helferlein ab sofort die jetzt auf ewig anfallenden Alimentationskosten ihrer Schutzbedürftigen zahlen bzw. sich daran beteiligen würden !?  Leider werde ich -und alle anderen Steuerzahler auch- hierzu zwangsverpflichtet.

Herbert Müller / 27.03.2018

Muslimen erlaubt der Koran von den Dhimmies (ungläubige Schutzbefohlene) Schutzgeld zu kassieren und hiervon zu leben. Da braucht man nicht zu arbeiten. Glaubt bei uns wirklich jemand, dass die Arbeiten verrichten, die bei uns schon kaum einer machen will (sog. Fachkräftemangel)?  Die guten Jobs sind schon lange besetzt.

Günter H. Probst / 27.03.2018

Wenn man kurz darüber nachdenkt, wer sich von Schleppern in das Paradies der weltoffenen europäischen Sozialsysteme. die Jedem, auch ohne Arbeit, Unterkunft, Unterhalt, Heilfürsorge und Bildung für beliebig viele Kinder finanziert, und wer lieber zu Hause, oder bei Bürgerkriegen in der Nähe von zu Hause bleibt, so stellt man fest, daß diejenigen, die Arbeit haben oder mit einer guten Bildung demnächst Arbeit haben, oder bei Bürgerkriegen, beim Wideraufbau gebraucht werden und wieder aufbauen wollen, zu Hause oder in der Nähe bleiben, während diejenigen, die, oft analphabetisch, schon zu Hause keine Chance auf eine Arbeit haben, oder durch Kriminlität unangenehm aufgefallen sind, lieber in das Paradies ziehen. Was hier kaum einer versteht, und schon gar nicht die guten Menschen oder die politisch Herrschenden, ist die Veränderung der Welt durch die uneingeschränkte Gebährfähigkeit und die unbegrenzte Zunahme der Menschen , besonders in den armen Ländern. Seit 1950 hat sich die Weltbevölkerung von , schon zu vielen, 2,5 Milliarden auf jetzt 7,5 Milliarden vergrößert, und soll nach den Projektionen, sich etwa in Afrika von 1,2 Milliarden bis 2030 auf 2,4 Milliarden verdoppeln. Da die armen Länder schon jetzt nicht in der Lage sind, ihren Menschen ausreichend Arbeit, Unterkunft, Heilfürsorge und Bildung zu verschaffen, wird sich der Transfer der Überflüssigen nach Europa weiter steigern und die weltoffenen Sozialsysteme in den Kollaps führen.

Gabriele Schulze / 27.03.2018

Ihre Überschrift bzw. der Schlußsatz sind valetinesk, klasse!

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