Inhaltlich stimme ich Ihnen - wie zumeist - zu. Aber man schreibt Nibelungentreue statt Niebelungentreue.
Immer wieder super, Frau Lengsfeld! Allerdings verstehe ich nicht, was Sie mit Stimmen fùr die “kleinen Parteien” meinen. Man sollte doch bei Wahlen nicht zersplittern, die so und so schon geringe Wahlbeteiligung verwirrend aufspalten! Den kleinen Parteien steht es doch frei, Wahlbündnisse zu organisieren. Eine andere Frage würde mich als ehemaligen Wahlleiter interessieren und Sie, als langgediente Parlamentarierin, können mir diese sicher beantworten. Wie kann es sein, daß laut Wahlgesetz “Nicht Wählbare” Personen in den Bundestag oder die Länderparlamente einziehen bzw. überhaupt zur Wahl gestellt werden dürfen? Als damaliges Beispiel fällt mir Konrad Weiß ein. Der wurde trotzdem, entgegen Wahlgesetz, aufgestellt! Liebe Grüsse
Lieber Frau Lengsfeld, Sie sagen es selbst: “Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient”. Das Versagen des Herrschaftssystems Merkel ist auch ein Versagen der Stammklientel dieses Systems. Das “Einfaltsbürgertum”, das vorgestern sinnlos gegen Stuttgart 21 wütet, gestern Teddybärchen auf Refugees wirft und heute aus ihren heiligen Blättern (wie der “Zeit”) rezitiert, warum das alles nach wie vor Sinn mache. Ein “Bürgertum”, das gerne Überheblichkeit ausstrahlt, zB gegen jene “Unterschichtler”, die sich mit echter Arbeit ernähren, statt ihren Studienabschluss in irgendwas mit Medien vor sich herzutragen. Das sich für eine “intellektuelle Elite” hält, indem es kindische Ideen über die Welt für politische Grundlagen hält (“die Kreuzzüge vor tausend Jahren haben die Orientalen zu dauertraumatisierten Daueropfern gemacht, deswegen ..”). Dieses “staatstragende Bürgertum” ist allerdings unauflöslich mit dem Herrschaftssystem Links-Grün-Merkel verbunden. Beide brauchen einander zur Selbstbestätigung. Das macht es jetzt schwierig. Das kann sich eigentlich nur auflösen, wenn dieses dysfunktionale System weiter fortfährt, sich selbst die Lebensgrundlagen von Wirtschaft und staatlicher Ordnung zu zerstören.
Die Grünen zeigen doch am Besten, dass es möglich ist, aufbauend auf aktuellen (z.T. irrationalen) Ängsten bis ins Amt des Vizekanzlers zu gelangen. Das politische System hat Joschka Fischer mitsamt seiner Turnschuhe geschluckt und Prof. Dr. h.c.mult. Josef Fischer im Zweireiher mit Weste ausgespuckt. Und viele finden die Politik der Grünen gar nicht so schlecht… Insofern ist mir nicht bang vor der AfD: Sie ist als außerparlamentarische Opposition im Moment unersetzlich. Ob sie es in den Parlamenten dann auch bringt, wird man sehen. So dumm ist der ach so dumme Wähler (aktuelle Meldung: kurz vor den Landtagswahlen in drei Bundesländern warnt Innenminister Thomas de Maizière davor, die AfD zu wählen) dann auch nicht, als dass er nicht merkt, wann eine Partei überflüssig ist - notfalls geht die AfD halt den Weg der F.D.P. und über die Wupper. (Für die jüngeren Leser: die F.D.P. hatte jahrzehntelang in stets wechselnden Koalitionen die Vizekanzler gestellt.) PS.: Was ist eigentlich aus dem Waldsterben geworden?
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