Eine Studie weist auf die Gefahr hin, dass antirassistische Veranstaltungen dazu führen können, dass Menschen Rassismus sehen, wo keiner ist und für die imaginierte Diskrimierung Bestrafung fordern.
Ein potenziell weitreichendes Forschungsergebnis: Menschen, die einem Training in „Antiislamophobie“ oder „kritischer Rassentheorie“ unterzogen werden, werden dadurch nicht toleranter, sondern misstrauischer, negativer und feindseliger. Sie sehen Diskriminierung, wo objektiv keine ist und entwickeln den Wunsch nach Bestrafung Unschuldiger, weil diese als „Unterdrücker“ imaginiert werden. Das ist das Ergebnis eines wissenschaftlichen Experiments, das Forscher am Network Contagion Research Institute der Rutgers University New Jersey durchgeführt haben.
Die Rutgers University insgesamt ist politisch eher linksgerichtet und sozial aktivistisch. Es gibt dort eine Anti-Rassismus-Initiative und Professoren, die sich der Erforschung von antiarabischem und antimuslimischem Rassismus widmen. Offenbar bleibt dennoch Raum für Pluralismus und Forschung, die andere Forschung infrage stellt.
Anlass für die Studie mit dem Titel „Feindseligkeit vermitteln: Wie die DEI-Pädagogik feindselige Zuschreibungsvoreingenommenheit hervorbringt“ war nach Aussage der Autoren, dass laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut PEW mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer in den USA am Arbeitsplatz in DEI (Diversität, Gerechtigkeit, Inklusion) geschult werden. Für solche Programme würden jährlich rund acht Milliarden US-Dollar ausgegeben, obwohl die Evaluierung der Ergebnisse bislang „gemischte Resultate“ gezeigt habe, wie Forschungsarbeiten der vergangenen Jahre zeigten:
„Belege deuten darauf hin, dass einige DEI-Programme ihre Ziele nicht nur nicht erreichen, sondern die Bemühungen um Diversität aktiv untergraben können. Insbesondere verpflichtende Schulungen, die sich auf bestimmte Zielgruppen konzentrieren, können Unbehagen und das Gefühl von Ungerechtigkeit fördern (Burnett und Aguinis, 2024). DEI-Initiativen, die als positive Diskriminierung und nicht als Geschäftsstrategie angesehen werden, können Gegenreaktionen hervorrufen und so rassistische Ressentiments verstärken, anstatt sie abzubauen (Kidder et al., 2004; Legault et al. (2001). Und Diversity-Initiativen, die auf die Bekämpfung von Vorurteilen abzielen, können scheitern, was manchmal zu einer geringeren Repräsentation führt und Negativität unter den Mitarbeitern auslöst8 (Leslie, 2019; Kalev, Dobbin & Kelly, 2006). Mit anderen Worten: Einige DEI-Programme scheinen nach hinten loszugehen.“
Die Rutgers-Studie konzentriert sich auf Diversity-Trainingsmaßnahmen, die das Bewusstsein für und den Widerstand gegen „systemische Unterdrückung“ betonen, ein Trend, der durch die Black Lives Matter-Bewegung 2020 angeheizt und durch Texte wie Ibram X. Kendis „How to Be an Antiracist“ populär gemacht wurde. Obwohl sie nicht repräsentativ für die gesamte DEI-Pädagogik seien, hätten „Antirassismus“- und „Antiunterdrückungs“-Pädagogik und Interventionsmaterialien in Sektoren wie Hochschulbildung und Gesundheitswesen „breite Akzeptanz“ gefunden, so die Forscher. Allerdings fehle dieser Pädagogik „eine strenge Bewertung ihrer Wirksamkeit, insbesondere im Hinblick auf die Reduzierung von Vorurteilen und die Verbesserung zwischenmenschlicher/gruppenübergreifender Dynamiken“.
Das Experiment
In diese Lücke stößt das von den Wissenschaftlern durchgeführte und dokumentierte Experiment. Sie wollten wissen:
„Fördern die Ideen und die Rhetorik, die vielen DEI-Schulungen zugrunde liegen, pluralistische Inklusivität oder verschärfen sie Konflikte zwischen Gruppen und zwischen Menschen? Steigern sie Empathie und Verständnis oder erhöhen sie die Feindseligkeit gegenüber Mitgliedern von Gruppen, die als Unterdrücker abgestempelt werden?“
Zitate aus den „antirassistischen“ Lehrbüchern wurden kopiert und in psychologischen Umfragen zur Messung expliziter Voreingenommenheit, sozialer Distanzierung, Dämonisierung und autoritärer Tendenzen eingesetzt. Die Teilnehmer des Experiments waren 423 Rutgers-Studenten. Sie wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, um entweder diese Materialien oder neutrales Kontrollmaterial als Lektüre zu lesen.
Die Hälfte der Probanden bekam Texte von Ibram X. Kendi und Robin DiAngelo zu lesen, zwei Gurus der „kritischen Rassenlehre“. Kendis Weltanschauung besagt, dass jeder Unterschied zwischen Menschen verschiedener Hautfarbe – angefangen bei Schulnoten über Einkommen bis hin zum Anteil an Gefängnissinsassen – auf Rassismus zurückzuführen sei. In seinen eigenen Worten: „Wenn ich Rassenunterschiede sehe, sehe ich Rassismus.“
Christopher F. Rufo, Bestsellerautor und einer der prominentesten Kritiker von DEI und „kritischer Rassenlehre“ in den USA, schrieb in einem Gastbeitrag für die New York Post:
„Kendi, geboren als Ibram Henry Rogers, präsentiert sich als radikaler Subversiver. In Wirklichkeit ist er jedoch ein Ideologe der Elite, der von der Gunst der Regierung und der Unternehmen getragen wird. Kendis Arbeit wird von Fortune-100-Unternehmen, der Bundesbürokratie und dem US-Militär unterstützt – genau den Machtstrukturen, die er angeblich bekämpft.“
Kendis „Gabe“ bestehe darin, „Elfenbeinturm-Theorien in medien- und unternehmensfreundliche Erzählungen zu übersetzen“, so Rufo. Ein Ausschnitt aus einem von Kendis Büchern, das die Rutgers-Studenten zu lesen bekamen, lautet:
„Weiße Menschen, die in der westlichen Gesellschaft aufwachsen, werden in eine Weltanschauung der weißen Vorherrschaft konditioniert. Rassismus ist die Norm, er ist nicht ungewöhnlich. Infolgedessen ist die Interaktion mit Weißen manchmal so überwältigend, erschöpfend und unverständlich, dass sie bei People of Color schwere Qualen verursacht.“
Die Entscheidung, Passagen von Kendi und DiAngelo zu verwenden, beruhte nach Angaben der Wissenschaftler „auf ihrer weit verbreiteten Anwendung in der DEI-Forschung und darauf, dass ihre Werke oft als wesentliche Rahmenbedingungen sowohl für das Verständnis von systemischem Rassismus als auch für die Förderung antirassistischer Maßnahmen angesehen“ würden. Die in den den Studenten vorgelegten Aufsätzen behandelten Themen waren:
1. Weiße Vorherrschaft und Rassismus sind eine systemische und nahezu universelle Norm, Denkweise oder Weltanschauung.
2. Staatliche Institutionen und westliche Ideologien setzen heimlich rassistische Agenden durch, und Weiße sind Nutznießer und haben Anspruch auf die Vorteile der systemischen weißen Vorherrschaft und des Rassismus.
3. Die Universalität der weißen Vorherrschaft quält Menschen mit dunkler Hautfarbe aufgrund endloser feindseliger Begegnungen.
4. Westliche Länder sind aufgrund ihrer rassistischen Ideologie und Vergangenheit kompromittiert.
5. Antirassistische Diskriminierung ist die einzige Lösung für rassistische Diskriminierung.
Die andere Hälfte der Probanden bekam einen neutralen Kontrolltext zu lesen, über Maisanbau in den USA. Darin heißt es etwa:
„In Amerika sind knapp 90 Millionen Hektar mit Maisanbaufläche bepflanzt, und es gibt einen Grund, weshalb die Menschen die Ernte als gelbes Gold bezeichnen. Im Jahr 2021 war US-Mais über 86 Milliarden Dollar wert, basierend auf Berechnungen von FarmDoc und dem US-Landwirtschaftsministerium. Laut USDA sind die USA der größte Verbraucher, Produzent und Exporteur von Mais weltweit.“
Keine Beweise
Die Forscher präsentierten den Probanden ein fiktives Szenario, stellten anschließend Fragen und bewerteten die Antworten im Hinblick auf Feindseligkeit und Autoritarismus zwischen Gruppen sowie durch Fragen zu dem Szenario. Nachdem die Teilnehmer entweder den antirassistischen oder den Mais-Text gelesen hatten, wurde ihnen ein rassisch neutrales Szenario präsentiert:
„Ein Student bewarb sich im Herbst 2024 an einer Eliteuniversität an der Ostküste. Während des Bewerbungsverfahrens wurde er von einem Zulassungsbeauftragten interviewt. Letztendlich wurde die Bewerbung des Studenten abgelehnt.“
Anschließend wurden die Teilnehmer gebeten, das Szenario mit Fragen zu bewerten, die das Ausmaß untersuchen sollten, in dem sie Rassismus in der Interaktion wahrgenommen hatten.
Wie die Forscher betonen, wurde „absichtlich jede Erwähnung der Rasse oder Ethnizität des Studenten oder des Zulassungsbeauftragten vermieden und es werden keine Beweise für Rassismus geliefert. Wenn sie also Rassismus in der Interaktion wahrnehmen, führen sie etwas ein, das objektiv nicht vorhanden ist.“
Bei denjenigen Probanden, die den Kendi-Text gelesen hatten, zeigte sich im Folgenden eine deutlich verzerrte Wahrnehmung; sie entwickelten „eine feindselige Attributionsverzerrung (Ursachenzuschreibung; S.F.)“:
„Sie empfanden den Zulassungsbeauftragten als deutlich voreingenommener als diejenigen, die den neutralen Aufsatz über Mais gelesen hatten. Insbesondere Teilnehmer, die der antirassistischen Rhetorik ausgesetzt waren, nahmen mehr Diskriminierung durch den Zulassungsbeauftragten wahr (~21 %), obwohl es keinerlei Beweise für Diskriminierung gab. Sie glaubten, der Zulassungsbeauftragte sei dem Bewerber gegenüber unfairer gewesen (~12 %), habe dem Bewerber mehr Schaden zugefügt (~26 %) und mehr Mikroaggressionen begangen (~35 %).“
Signifikante Effekte
Das Ausmaß dieser bemerkenswerten Ergebnisse motivierte das Institut, die Reproduzierbarkeit mit einem Experiment an einer USA-weiten Stichprobe von 1.086 zufällig ausgesuchten Amazon-Prime-Kunden zu testen. Amazon Prime wurde gewählt, um sicherzustellen, dass es wirklich eine Streuung über fast alle Bundesstaaten gibt. Die Ergebnisse wiesen ähnliche, statistisch signifikante Effekte auf. Die Probanden, die den Kendi-Text gelesen hatten, waren deutlich eher bereit, Strafen für den Zulassungsbeauftragten zu fordern.
„Im Vergleich zu den Kontrollpersonen, die über Mais gelesen hatten, waren die Befragten, die die Kendi/DiAngelo-Intervention gelesen hatten, 12 % eher bereit, die Suspendierung des Zulassungsbeauftragten für ein Semester zu unterstützen, 16 % eher bereit, eine öffentliche Entschuldigung beim Bewerber zu verlangen und 12 % eher bereit, zusätzliche DEI-Schulungen zu verlangen, um den Beauftragten zu korrigieren.“
Die Forscher heben hervor, dass es keine messbare Veränderung in der Zuneigung oder Abneigung gegenüber Menschen anderer Hautfarbe gegeben habe. Daraus schließen sie:
„Lehrmaterialien von einigen der am meisten publizierten und bekanntesten DEI-Wissenschaftlern konnten die Einstellungen zwischen den Rassen nicht nur nicht positiv verbessern, sondern provozierten auch grundlosen Verdacht und förderten eine strafende Haltung.“
Sie verstärkten die Wahrnehmung von Rassismus, wo es keinen gibt und animierten dazu, strafende Reaktionen auf den eingebildeten Rassismus zu verlangen. Diese Ergebnisse, so die Forscher, „unterstreichen die komplexen und oft kontraproduktiven Auswirkungen der pädagogischen Elemente und Themen, die in herkömmlichen DEI-Schulungen vorherrschen“.
Ein anderes Experiment: „Islamophobie“
Ein anderes Experiment, das die Forscher an der Rutgers University durchführten, betraf „Islamophobie“. Hierzu stellten sie 2017 zufällig ausgewählten Kunden von Amazon Prime zwei fiktive Gerichtsprozesse vor und fragten danach, ob diese in ihren Augen fair seien. In dem ersten fiktiven Prozess wurde ein „Ahmed Akhtar“ wegen eines Bombenanschlags auf ein örtliches Regierungsgebäude angeklagt und verurteilt. Zur Kontrolle wurde ein „George Green“ eingeführt, dessen Anklage, Verfahren und Urteil identisch waren.
Die Hälfte der Probanden hatte zuvor Schulungsmaterialien gegen Islamophobie gelesen, die vom Institute for Social Policy and Understanding (ISPU) stammen, einer Institution, die sich dem Kampf gegen „systemische antimuslimische Vorurteile“ verschrieben hat. Die andere den neutralen Kontrolltext über Maisanbau.
„Ziel dieser Studie war es, kritisch zu beurteilen, ob diese Interventionen antimuslimische Vorurteile wirksam abschwächen und ob sie umgekehrt die Wahrnehmung von Gerechtigkeit auf eine Weise verzerren, die Vorurteile gegenüber vermeintlich unterdrückenden Institutionen verstärkt.“
In der Kontrollgruppe (Mais) wurde Ahmeds Prozess als genauso fair wahrgenommen wie der von George, was laut den Forschern „darauf hindeutet, dass es keine Grundwahrnehmung von Islamophobie gab.“ Die Teilnehmer der Anti-Islamophobie hingegen „bewerteten Ahmeds Prozess als signifikant weniger fair (4,92 gegenüber 5,25) als die Teilnehmer der Kontrollgruppe. Das Training führte dazu, dass sie Ahmed gegenüber Ungerechtigkeit wahrnahmen, obwohl die Einzelheiten seiner Situation mit denen von George identisch waren.“
Diese Ergebnisse, so die Wissenschaftler, „deuten darauf hin, dass Anti-Islamophobie-Trainings, die von ISPU-Materialien inspiriert sind, dazu führen können, dass Einzelpersonen
eine unfaire Behandlung von Muslimen annehmen, selbst wenn keine Beweise für Voreingenommenheit oder Ungerechtigkeit vorliegen“.
Verdächtigungen fördern
Dieser Effekt verdeutliche ein umfassenderes Problem:
„DEI-Erzählungen, die sich stark auf Viktimisierung und systematische Unterdrückung konzentrieren, können ungerechtfertigtes Misstrauen und Verdächtigungen gegenüber Institutionen fördern und subjektive Einschätzungen von Ereignissen verändern.“
Im Bemühen, die Sensibilität für echte Ungerechtigkeiten zu verbessern, könnten solche Trainings stattdessen eine feindselige Attributionsverzerrung erzeugen. Die Forscher befürchten, dass dies das Vertrauen in Institutionen untergraben könne, selbst wenn diese dazu keinen Anlass böten, weil es objektiv weder Voreingenommenheit noch unfaire Behandlung gebe, wie das in den Szenarien der Experimente der Fall war.
Auch ARD und ZDF lehren „kritische Rassentheorie“
Immense Ressourcen fließen in „Anti-Rassismus“- und „Anti-Islamophobie“-Training. Auch bei uns. So führt die ARD- und ZDF-Medienakademie etwa Schulungen wie diese durch:
„Unbewusste rassistische Denkmuster erkennen und vermeiden“.
Das Webinar wird im Oktober 2025 stattfinden. Dozieren wird die Diversity-Trainerin Nazife Sarcan, an zwei Tagen, insgesamt sieben Stunden lang. Die Teilnahmegebühr beträgt pro Person 490 Euro. Dafür lernt man, „sich mit unbewussten rassistischen Denk- und Handlungsmustern auseinanderzusetzen“ und erlangt „wichtige Fähigkeiten, um eine rassismuskritische Perspektive zu entwickeln und diese im (Arbeits-)Alltag zu integrieren“:
„Sie lernen, wie rassistische Stereotype entstehen und wie sie unser Handeln beeinflussen können. Durch diese Sensibilisierung erkennen Sie, dass wir alle von der sogenannten ‚rassistischen Sozialisierung‘ betroffen sind – einem verinnerlichten, oft unbewussten Rassismus. Wir vermitteln Ihnen Werkzeuge und Strategien, um eine rassismuskritische Haltung einzunehmen. Sie lernen, rassistische Strukturen zu hinterfragen und bewusst Alternativen zu entwickeln. Diese Kompetenz befähigt Sie, aktiv gegen Diskriminierung vorzugehen und eine inklusive Arbeitsumgebung zu schaffen.“
Durften Journalisten nicht berichten?
Was, wenn derartige Veranstaltungen in Wahrheit Zweitracht säen und dazu führen, dass Menschen Rassismus sehen, wo keiner ist und für die imaginierte Diskrimierung Bestrafung fordern? Die Rutgers-Studie und das von den Wissenschaftlern zitierte akademische Schrifttum deuten offenbar darauf hin, dass eine solche Gefahr besteht. Sollten diese wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht Gegenstand einer breiteren gesellschaftlichen Debatte werden? Redakteure in den USA und Deutschland scheinen die Ergebnisse aus unerfindlichen Gründen unter den Teppich kehren zu wollen. Wie das konservative amerikanische Magazin National Review berichtet, hätten Journalisten der New York Times und der Nachrichtenagentur Bloomberg News großes Interesse an der Studie gezeigt und bereits Beiträge darüber verfasst. Doch Redakteure hätten die Veröffentlichung ohne Angabe von Gründen abgelehnt. „Beide Publikationen haben sich enthusiastisch auf die Story gestürzt, nur um sie dann auf höchster Redaktionsebene unerklärlicherweise zurückzuziehen“, sagte ein NCRI-Forscher gegenüber National Review. „Das ist dem NCRI in seiner fünfjährigen Geschichte noch nie passiert.“
Zwei Reporter von Bloomberg hätten laut dem Beitrag über die Studie berichten wollen und einen Artikel dazu verfasst. Einer der Journalisten hätte die Berichterstattung in der Kommunikation mit dem NCRI als „wichtige Story“ bezeichnet und erklärt, er sei sehr darauf aus, den Artikel zu veröffentlichen. „Am 11. November hatte der Journalist außerdem erklärt, der Artikel werde in den nächsten Tagen veröffentlicht.“ Doch dazu kam es nicht:
„Eine Redakteurin – Nabila Ahmed, Teamleiterin für Global Equality bei Bloomberg News, die ‚ein globales Team von Reportern leitet, das sich auf Storys konzentriert, die Fragen zu Rasse, Geschlecht, Vielfalt und Fairness in Unternehmen, Regierungen und Gesellschaften aufwerfen‘ – teilte dem NCRI am 15. November mit, dass Bloomberg den Artikel nicht veröffentlichen werde.“
Bei der New York Times berief man sich offenbar darauf, dass die Studie einer Begutachtung durch unabhängige Experten des Fachgebiets (Peer Review) bedürfe. Ein Wissenschaftler des NCRI sagte der National Review:
„In letzter Minute bestand die New York Times darauf, dass die Recherche nach Gesprächen mit der Redaktion einem Peer Review unterzogen wird – eine beispiellose Forderung für unsere Arbeit.“
Studien des NCRI zu Rechtsextremismus oder den Ausschreitungen am Kapitol am 6. Januar 2021 habe derselbe Journalist zuvor ohne ein derartiges Peer Review veröffentlicht, so der Forscher.
Stefan Frank, geboren 1976, ist unabhängiger Publizist und schreibt u.a. für Audiatur online, die Jüdische Rundschau und MENA Watch. Buchveröffentlichungen: „Die Weltvernichtungsmaschine. Vom Kreditboom zur Wirtschaftskrise“ (2009); „Kreditinferno: Ewige Schuldenkrise und monetäres Chaos“ (2012)