Liebe Frau Sakaras, lassen Sie sich nicht unterkriegen. Sie haben alles richtig gemacht! Respekt!
Liebe Frau Sakaras, auch als ‘alter weißer Mann’ verliert man noch Freunde aus den von Ihnen genannten Gründen. Das Gute: man findet wieder neue. Mein ‘bester Freund’ ist kaum älter als Sie, dreißig Jahre jünger als ich- einer, der nach anfänglichen Schwierigkeiten heute sicher den ‘aufrechten Gang’ praktiziert. Danke für Ihre Zeilen und: nur Mut! Herzliche Grüße
@Rudi Knoth: Ich lese den Artikel 5 GG nicht so sehr als Erlaubnis, sondern eher als Pflicht, sich wenigstens aus allgemein zugänglichen Quellen zu informieren. Das ist eine Holschuld. Als alter Politsäläfist sage ich daher: LIES! Ein Geständnis: Irgendwo habe ich gelesen, im Augenwinkel wahr genommen im Zusammenhang mit der Wahl in Thüringen: Die etablierten Parteien sind bei den Ü 60 gut dabei, während die Jüngeren sich um ihre Zukunft Sorgen machen mit erstaunlichem Wahlverhalten - näher will ich mich jetzt nicht äußern. Indiz: Die Grünen, DIE Jugendpartei an sich ist nur knapp über der 5%-Hürde gelandet - also FDP-Niveau. Wie ist da Ihre Beobachtung, Frau Sakaras? Der Clou bei all dem ist: Man sieht nur, was mein weiß - alter Heuristenspruch. Vielleicht ist ein zweiter Blick angebracht? Ob man damit besser sieht? Bin gespannt, wie die ARD/ZDF etc. da demnächst rumeiern werden. Die Zahlen sind ja da, öffentlich zugänglich. Mehr demnächst in diesem Theater - bolschoi theatr, janz jroß.
Ich frage mich allerdings, liebe Frau Sakaras, wie und wo Sie die neuen Bekanntschaften mit Gleichgesinnten gemacht haben. Auch in Berlin? Etwa in irgendeiner deutschen Universität? Beste Grüße.
Die Autorin Carlotta Sakaras hat damit sehr früh in die Erwachsenenwelt gefunden, die einem lehrt, wer Freund ist. Sie beschreibt sehr anschaulich die Entstehung eines neuen Stalinismusses in Deutschland im Sinne des Guten, also gegen Rechts, sofern es sich um rechts von den Linksextremisten handelt, und im Sinne einer neuen fanatischen Religion - der Klimareligion. Der Verfassungsschutz hätte bei ausbleibender politischer Instrumentalisierung links soviel zu tun wie nie zuvor.
Irgendwann kommt die Entscheidung, ob man sich entkernen läßt, oder ein einsameres Leben führen wird. Der Aufsatz ist berührend. Er legt mehr offen als lediglich ein persönliche Ringen. Niemand darf sich seiner Umgebung bei uns sicher sein. Angesichts unserer besonderen Mentalität gibt es immer starke Kräfte, die erfolgreich zu schüren wissen. Eine AfD dürfte eher eine Reaktion darauf sein. Jede andere Form der Reaktion wird bereits im Vorfeld unterbunden. Frau Sakaras, danke für Ihren Beitrag.
Die Meinungsfreiheit ist heute im Wesentlichen nicht von Gesetz wegen oder durch staatliche Organe eingeschränkt, sondern durch soziale Tabus. Wer Verpöntes äußert, läuft Gefahr, im Beruf oder im privaten Leben (Familie, Vereine, Freundschaften etc.) teilweise erhebliche Schwierigkeiten zu bekommen. Manche fühlen sich an die DDR erinnert. Dies ist natürlich abwegig, denn in der DDR ging der Konformitätsdruck eindeutig vom Staat aus. Auch ein Vergleich mit der Nazi-Zeit ist nicht zutreffend, denn auch in diesem wurde die Meinungsfreiheit direkt vom Naziapparat eingeschränkt. Doch wenn man eines der beiden Regime zur Charakterisierung der gegenwärtigen Situation heranziehen müsste, so wären die frühen Nazi-Tage wohl mit der heutigen Situation kompatibler. Damals machte sich eine große Zahl von Führer-Begeisterten freiwillig zu Hilfssheriffs der Meinungsdiktatur. Dies ist heute nicht viel anders. In der frühen Hitler-Zeit waren viele besoffen von der Kuhlstallwärme der “Volksgemeinschaft” und Miesmachern wollte man möglichst schnell das Maul stopfen. Heute tritt die imaginäre Mehrheit der wohlwollenden Menschheitsbeglücker und -retter an die Stelle der damaligen, wollüstig herbeifantasierten “Volksgemeinschaft”, ebenfalls mit üblen Folgen für alle jene, die nicht ins allgemeine Hosianna einstimmen wollen.
Liebe Carlotta! Ja, so etwas ist immer verstörend, wenn einen langjährige Freundschaften “zur Seite legen”, nur weil man politisch andere Ansichten vertritt. Aber Sie sind ja noch sehr jung und werden bald noch mehr Menschen treffen, die über den Tellerrand hinaus blicken können und akzeptieren, daß man nicht mit allem immer d’accord geht. Eine langjährige gute Freundin hat sich auch von mir verabschiedet, sie hatte aber noch nicht mal den Mut, mich zu treffen und es mir persönlich zu sagen oder auch telefonisch. Nein, ich bekam eine längere E-mail. Was soll man davon halten? Ich wünsche Ihnen viel Glück für Ihre Zukunft und daß Sie immer genug Mut haben, bei sich zu bleiben…
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.