Bernhard Lassahn / 13.07.2020 / 06:05 / Foto: Tagesschau/Screenshot / 97 / Seite ausdrucken

Die Plattfüße von Professor Drosten (1): Die Virologen-Zensur

„Und stellen durch Stiluntersuchungen fest, daß Cäsar Plattfüße hatte.“ So spottet Erich Kästner in seinem berühmten Gedicht „Die Entwicklung der Menschheit“ über den wissenschaftlichen Fortschritt. Der fängt damit an, dass die „Kerls“ einst auf den Bäumen hockten und heute trotz Zentralheizung und Atomspaltung „bei Lichte betrachtet“ immer noch die alten Affen sind.

Das will ich auch. Ich will nicht auf dem Baum hocken, ich will eine Stiluntersuchung vornehmen. Nicht bei Cäsar, bei Drosten. Es geht mir nicht um Plattfüße, sondern darum, was seine Worte über die Gedanken verraten, die dahinter stecken. Eine Stiluntersuchung kann das an den Tag bringen. Worte verplappern sich, sie lassen durchblicken, wie jemand denkt. 

Bilder, so hat Susan Sonntag gesagt, zeigen einem die Hölle, nicht aber den Ausweg aus der Hölle. Bilder zeigen keine Zusammenhänge, sie nennen keine Gründe, keine Ziele. Nackte Zahlen tun es auch nicht. Doch wir können heute nicht mehr über Corona reden, ohne dabei Schreckensbilder aus Bergamo vor dem inneren Auge zu haben. Uns werden Zahlen genannt, deren Größenordnung uns schwindelig macht und deren Bedeutung wir nicht nachvollziehen können. 

Wir leben in der Hölle

Eine Flut von Bildern und Zahlen, die weltweit – in true living colours – verbreitet wurde, hat längst eine allgemeine Angststörung ausgelöst. Frauen und Kinder zuerst. Sie sind – wie immer – besonders betroffen; sie sind unmittelbar den Gefühlen ausgeliefert, die durch die Horrorbilder ausgelöst werden. Von dem gelehrten Zahlenzauber verstehen sie nur so viel, dass es sich dabei um Monsterzahlen handelt. Es betrifft inzwischen alle. Männer auch. Bilder und Zahlen müssen keine Sprachbarrieren überwinden, sie erreichen Analphabeten und Professoren gleichermaßen und auch diejenigen, die sprachlos geworden sind und es nun schwer haben, zur Sprache zurückzufinden. 

Greta hatte es verkündet: „I want you to panic!“. Das war unmissverständlich. Auch hier war allein durch ihren Gesichtsausdruck deutlich, was sie uns mitteilen wollte: Alle sollten dieselben Ängste empfinden wie sie. Niemand widersprach. Im Gegenteil. Obama hatte ihr demonstrativ – damals war das noch üblich – die Hand geschüttelt. Auch dieses Bild ging um die Welt und hatte eine allgemeinverständliche Aussage: Die Panik ist in vertrauenswürdigen Händen. Obama war zwar nicht der Richtige, um einem hypersensiblen Kind zu helfen, aber durchaus der Richtige, um mit seiner Autorität dafür zu sorgen, dass die Angst eines Kindes zum verbindlichen Standard für alle wird. Nun ist es so weit. Wir sind im Panikzustand. Wir sind vorerkrankt. Wir waren es schon vor Corona. Das ist die neue Normalität.

Werkzeug aus dem Erste-Hilfe-Kasten

Wir brauchen Worte, um Fragen zu stellen, um aus der Sprachlosigkeit heraus zu kommen, um Ordnung zu schaffen, um Auswege aus der Hölle zu finden, um Unwahrheiten hinter uns zu lassen. Ein Bild lügt mehr als 1.000 Worte, sagt der Spötter, und es stimmt öfter, als uns lieb sein kann: Es gibt Bilder, die selbst dann noch lügen, wenn alles, was auf ihnen abgebildet ist, in der Wirklichkeit vorkommt. Zahlen, die nicht richtig ins Verhältnis gesetzt sind, lügen auch dann noch, wenn sie für sich genommen die richtigen Ergebnisse einer Rechenaufgabe liefern. 

Natürlich kann man auch mit Worten lügen, doch da gibt es die Möglichkeit, dass es auffällt. Mit den richtigen Worten kann man falsche überführen. Man kann Worte aus dem Erste-Hilfe-Kasten als Werkzeug nutzen, um die Zusammenhänge nachzureichen, die den Bildern und den nackten Zahlen fehlen. Man kann sich fragen, ob es überhaupt die richtigen Rechenaufgaben waren und ob die Bildausschnitte aussagekräftig sind.

Je mehr uns Bilder und Zahlen zusammenhanglos präsentiert werden, um so lauter wird vor Verschwörungstheorien gewarnt. Kein Wunder. Wir brauchen irgendeine Theorie, mit der wir uns die Welt erklären und die Ängste abwehren können. Wenn die vielen Bilder und Zahlen, mit denen man ständig belästigt wird, nicht eingebettet werden, dann muss eben jeder für sich versuchen, sich irgendwie seinen Reim darauf machen. Das Fehlen von Zusammenhängen – leider weiß ich nicht, von wem das Zitat stammt – ist bereits „eine Form von Gewalt“. 

Der folgende Text eignet sich besonders gut, um zu verstehen, wie führende Experten über Corona denken. Selbst wenn wir nicht Medizin, Germanistik oder Soziologie studiert haben, können wir leicht nachvollziehen, wie diejenigen, denen wir vertrauen, über die Verbreitung und über die Gefährlichkeit einer Pandemie urteilen und wie sie Abhilfe schaffen wollen. Es geht also um genau das, was wir im Moment wissen wollen.

Seien wir klug: Stellen wir uns dumm

In der „Feuerzangenbowle“ gibt es die legendäre Szene, in der Lehrer Bömmel – gespielt von Paul Henckels – versucht, eine Dampfmaschine zu erklären und sagt: „Da stelle mer uns mal janz dumm“. Dumm will ich mich nicht stellen, doch ich will einen Selbstversuch wagen: 

Ich will so tun, als hätte ich noch nie etwas von Prof. Christian Drosten gehört. Ich versuche davon abzusehen, dass ich ihn sympathisch finde und dass er exzellente Leistungen auf seinem Gebiet vorzuweisen hat, die ich bewundere. Das soll keine Rolle spielen. Ich sehe mir lediglich seinen Text an, es geht mir nicht um die Person hinter den Formulierungen.

So macht es ein Arzt. Bei ihm darf es auch keine Rolle spielen, ob er den Patienten mag und ob ihm sein Privatleben bekannt ist. Ein Arzt sieht sich mit prüfendem Blick die klinischen Befunde an und macht sich daraus eine Vorstellung vom Krankheitsbild. Das versuche ich entsprechend: Ich sehe mir den Text an und schließe daraus auf die Gedankenwelt, die sich in den Worten offenbart. Ich frage mich: Wie denkt jemand, der so formuliert? Es geht mir – ich wiederhole es – allein um die Denkweise, die dabei erkennbar wird, nicht um den Denker.

Die Worte verraten es

Der Text, den ich sezieren werde, ist von über 100 Experten unterzeichnet. Drosten spricht mit der Verstärkung von über 100 Stimmen. Um so besser: Damit ist klar, dass es um keine persönliche Angelegenheit geht, sondern um eine verbreitete Denkweise. 

Es handelt sich um einen bedeutenden Text, nicht gesprochen, geschrieben. Es geht nicht um ein Werk der Gegenwartsliteratur eines Dichters namens Drosten, es geht um ein wichtiges Dokument des Zeitgeschehens, das es verdient, ernst genommen zu werden. Es steht an prominenter Stelle: Es füllt eine Seite in der ‚New York Times‘. Es ist nicht nur so gesagt. Es ist quasi in Stein gemeißelt. Für die Welt und für die Nachwelt.

Drucken Sie den Text aus. Lesen Sie ihn laut vor. Mehrmals. Überlegen Sie bei jedem Satz, ob Sie wirklich verstanden haben, worum es geht. Versuchen Sie, das Gelesene in eigenen Worten nachzuerzählen. Suchen Sie bei jeder Gruppe, die im Text erwähnt wird (also bei jedem Plural), drei passende Beispiele. Malen Sie sich Szenen aus, die im Text beschrieben werden. Machen Sie einen imaginären Kopfstand: Prüfen Sie, ob nicht die genau gegenteilige Behauptung viel überzeugender ist. 

Wenn Sie Zeit haben, schreiben Sie den Text handschriftlich ab. Das wirkt zwar wie eine Strafarbeit, doch es ist die beste Art, um die Gedankenwelten wirklich zu verstehen. Sie haben es dann schriftlich. Sie können die Denkfehler dokumentieren. Sie haben es schriftlich, dass die Experten, auf die wir hören, mit Zahlen operieren, die sie nicht kennen können, dass sie Tote an die Wand malen, die es nicht gibt, dass sie vorsätzlich Panik verbreiten und dass sie mit ihrer Spezialisierung auf den Faktor Verbreitung einem ungeeignetem Konzept folgen. 

Der schriftliche Beweis

Gut, dass wir in dem Fall allgemein verständliche Worte haben, an die wir uns halten können. Es gibt keine Bilder. Kein Fachchinesisch. Wir müssen nicht in Ehrfurcht versteinern, weil wir glauben, die Hintergründe sowieso nicht zu verstehen. Hier sprechen die Experten über ein Thema, mit dem sie uns nicht beeindrucken können. Sie wissen dazu ebenso wenig wie wir. Sie lassen aber erkennen, wie sie denken, wie sie abstrahieren, welche Fehler sie machen, wenn sie Gruppenbildungen vornehmen. Sie haben es freiwillig offenbart. Ich stelle meine Interpretation zur Diskussion. Ich halte sie für beweiskräftig.

Wir müssen unsere Bedenken nicht mit dem Satz einleiten: „Ich bin zwar kein Virologe und kein Statistiker, aber …“ – wir befinden uns von Anfang an auf Augenhöhe. Wir müssen nicht im Wörterbuch nachschlagen, müssen keine Excel-Tabelle anlegen und auch nicht zugucken, wie uns jemand am Bildschirm etwas vorzaubert. 

Über mögliche Ungereimtheiten im wissenschaftlichen Vorgehen kann ich nicht urteilen. Über Ungereimtheiten in der Sprache schon. Das können wir alle. Ich werde es in zwei Teilen tun: Im ersten geht es vor allem um die Zusammenhänge, um die logische Struktur – also um das, was den Bildern und Zahlen fehlt. Im zweiten Teil schaue ich mir einige Details, in denen der Teufel steckt, näher an. 

Es ist nicht streng getrennt. Auch im zweiten Teil geht es um Zusammenhänge, auch im ersten werfe ich einen Blick auf Einzelheiten und auf die Beispiele – besser gesagt: auf das aufschlussreiche Fehlen von gültigen Beispielen.

Worte sind verräterisch. Manchmal offenbaren sie mehr über den Sprecher, als ihm lieb sein kann. Der Sprachgebrauch zeigt an, mit wem wir es zu tun haben: mit jemandem, der eher zur Vernebelung oder eher zur Aufklärung beiträgt. Worte verraten, ob jemand intellektuell redlich ist oder täuschen will. Dann wollen wir mal:

Keine zweite Welle. Eine zweite Pandemie

In einer ganzseitigen Anzeige in der New York Times hat sich Professor Drosten mit einer dringenden Warnung vor einer neuen Pandemie an die Weltöffentlichkeit gerichtet. Offenbar war es ihm ein ernstes Anliegen. Es ging um eine wichtige Angelegenheit, die an die große Glocke gehängt wurde – an die Totenglocke (lassen Sie sich von den Gender-Stolpersteinen zum Auftakt nicht abschrecken): 

„Als Ärztinnen und Ärzte, Krankenpfleger/innen und Gesundheitsexpert/innen aus der ganzen Welt müssen wir jetzt Alarm schlagen. Es ist unsere Aufgabe, für die Sicherheit der Menschen zu sorgen. Wir haben es in diesem Moment allerdings nicht nur mit der COVID-19-Pandemie zu tun, sondern auch mit einer weltweiten “Infodemie”, bei der durch Fehlinformationen, die sich in den sozialen Medien viral verbreiten, auf der ganzen Welt Menschenleben gefährdet werden.“

Wir haben es demnach – Oh weh! – mit einer weiteren Pandemie zu tun, mit einer „Infodemie“, die wir bisher nicht kannten und die auch dem automatischen Korrekturprogramm unbekannt ist. Infodemie in Anführungsstrichen? Was mag das sein? Der „Tagesspiegel“ umschreibt es sinngemäß mit einer „Lügen-Pandemie“: 

„Fake-News über das Coronavirus: Drosten und über 100 Ärzte warnen vor Lügen-Pandemie“, lautet die Überschrift. Weiter: „Desinfektionsmittel trinken, Symptome schönreden – Corona-Fake-News verbreiten sich rasant. In einem Offenen Brief fordern Ärzte Korrekturen von Facebook und Co.“

Klingt gut – oder? Nein. Schauen wir mal. Hier befinden sich gleich mehrere Unfallstellen auf engem Raum. Ich werde sie mir unerbittlich anschauen und es wird … – um einen der Experten zu zitieren ­– „ganz schlimm werden“. 

Welche Zusammenhänge kann man erkennen?

Sehen wir zunächst das Knochengerüst an. Wie können wir die Zusammenhänge, die hier unterstellt werden, in eigenen Worten beschreiben? Welches sind die handelnden Personen? Es sind Gruppen. In nüchternen Worten kann man es so sagen: Gruppe A warnt vor Gruppe B und fordert etwas von Gruppe C. Zum Schluss des Artikels fasst es einer der 100 Ärzte folgendermaßen zusammen: 

„Meine Kollegen und ich (Gruppe A) können nicht gleichzeitig Lügen (Gruppe B) bekämpfen und Leben retten. Wir brauchen dringend Hilfe (von Gruppe C)“.

Ärzte sind überfordert, wenn sie Leben retten ­– was sie normalerweise tun – und gleichzeitig Lügen bekämpfen sollen. Das leuchtet ein. Oder? Nein. 

Wenn wir die Zusammenhänge nackt auf den Seziertisch legen, stellen sich Fragen: Wer erwartet eigentlich, dass Ärzte Lügen bekämpfen? Können sie das überhaupt? Natürlich nicht. Sie können es nicht nur im Moment nicht, weil sie gerade durch Corona überfordert sind, sie können es sowieso nicht – grundsätzlich nicht. Dafür sind sie nicht ausgebildet und nicht ausgestattet. Das ist nicht ihre Aufgabe. 

An welcher Stelle muss man gegen die Lüge vorgehen?

Im Verhältnis vom Arzt zum Patienten spielt Aufrichtigkeit natürlich eine Rolle: Lügt der Patient? Unterschlägt er etwas? Soll ihm der Arzt die ganze Wahrheit sagen? Kann es überhaupt Heilung ohne Wahrheit geben? Wie auch immer: Mit Lügen, die sich in der Presse oder in den alternativen Medien finden, hat ein Arzt nichts zu tun. 

Es ist nicht wichtig, was für Zeitschriften im Wartezimmer ausliegen und ob jemals ein Patient da einen Blick hineinwirft (im Wartezimmer von Dr. Sigmund Freud lagen übrigens Bücher von Wilhelm Busch). Mich hat noch nie ein Arzt gefragt, was ich lese und ob ich auch bei Facebook bin. Das gehört nicht zur Anamnese. Das Leseverhalten und die Internetnutzung eines Patienten spielen beim Arztbesuch keine Rolle.

Eine Wundertüte mit nix drin 

Um welche Lügen geht es? Damit stellt sich die Frage nach den Elementen, die in der Gruppe B (im Plural „Lügen“) enthalten sein sollen. Zwei Beispiele wurden schon vom Tagesspiegel genannt: „Desinfektionsmittel trinken, Symptome schönreden“. Beide überzeugen nicht. Mehr kommen nicht. 

Erstens: „Desinfektionsmittel trinken“ – das sind Fake News der besonderen Art. Dass Trump so etwas als Empfehlung ausgegeben haben soll, sind selbst Fake News. Die hat der Tagesspiegel hinzugefügt. Solche Fehlmeldungen gehören zu den Kuriositäten, die im Wahlkampf als Trump-Bashing verbreitet werden. Von den Mainstream-Medien! Wohlgemerkt: nicht von Facebook und Co. (Wer es genauer wissen will, kann es hier nachlesen.)

Zweitens: „Symptome schönreden“. Das sind überhaupt keine Fake News. Das ist lediglich eine abweichende Einschätzung, eine Meinungsverschiedenheit. Symptome schönreden, findet auch nicht auf Facebook statt. Außerdem wird später behauptet, dass die bedrohlichen Fake News auf Facebook Ängste schüren. Eigentor. Wer etwas schönredet, schürt keine Ängste, der versucht vielmehr zu beruhigen. 

Drittens: Weitere Beispiele – wie gesagt – gib es nicht. Im Warnruf der 100 Ärzte geht es um Masern, Autismus, Krebs, Kokain, Ingwer und ADHS – also um nichts, was direkt mit Corona oder mit Facebook zu tun hätte. Gruppe B ist eine Wundertüte mit nix drin, eine Sammelstelle für Restmüll. Sehen Sie selber. Es ist kein gültiger Plural. Es kann alles Mögliche gemeint sein: Kritik, abweichende Meinung, Satire, gezielte Desinformation oder reiner Unfug, der als solcher leicht zu erkennen ist. Es gibt diese Gruppe B nicht. Gegen wen oder was kämpfen die Ärzte überhaupt? 

Keiner darf gefährlichen Lügen glauben

Wie sieht es mit der Gruppe C aus, die aus „Facebook und Co“ besteht und auch als „Tech-Giganten“ bezeichnet wird. Die sollen den Ärzten zur Hilfe eilen und sollen gegen die Mogelpackung kämpfen, die wichtigtuerisch als „Lügen-Pandemie“ bezeichnet wird? Können sie das? Nein. Auch nicht. Was sollen sie tun? Sie sollen dafür sorgen, 

„ … dass Benutzer nicht an gefährliche (!) Lügen glauben … dass gefährliche (!) Lügen sowie diejenigen Seiten und Gruppen, die sie verbreiten, in den Benutzer-Feeds herab- und nicht heraufgestuft werden. Schädliche (!) Fehlinformationen sowie Seiten und Kanäle, die "Wiederholungstätern" (!) gehören, die diese Informationen verbreiten, sollten ebenfalls aus den inhaltsempfehlenden Algorithmen herausgenommen werden.“ 

Doch wie soll Facebook beurteilen, was „gefährlich“, was „falsch“ und was „schädlich“ ist, wenn selbst die Experten keine Beispiele nennen, an denen man sich orientieren könnte? Der Tagesspiegel schreibt, dass „Korrekturen“ gefordert werden. Gemeint sind Löschungen. Doch was soll Facebook löschen? Gefährliche Fake News. Und dann? Sind dann Fake News aus der Welt? Soll so die Corona-Pandemie bekämpft werden? 

Ein falscher Kampf

Es ist ein abgekartetes Spiel mit einer dummen Versuchsanordnung – ein Dilettanten-Stadl: Jemand (eine Hundertschaft von Ärzten) behauptet, etwas zu tun (Lügen zu bekämpfen), für das er überhaupt nicht qualifiziert ist und wendet sich mit einem dramatischen Hilferuf an die Falschen (an Facebook). Fachärzte kämpfen gegen etwas, gegen das sie nicht kämpfen können und erwarten Schützenhilfe von jemandem, der nicht weiß, wohin er schießen soll. Über 100 weiße Ritter kämpfen gegen Gespenster und fordern, dass Windmühlen abgerissen werden.

Eine stolze Hundertschaft von Experten, die mit akademischen Titeln ausgestattet ist, tritt gegen eine nicht näher definierte Gruppe von namenlosen Amateuren an, die sich ihrerseits gar nicht zu einer Gruppe zusammengefunden haben und die auch kein gemeinsames Interesse aufweisen, das sie verbindet. Wir dürfen gespannt sein: Wer wird bei so einer Gegenüberstellung besser dastehen?

Es bietet sich uns ein Schaukampf für anspruchslose Rechthaber. Elfmeterschießen ohne Torwart. Eine Selbstinszenierung von Leuten, die sich gerne als Lebensretter feiern lassen. Doch es geht nicht nur gegen Sachen, es geht auch gegen Personen. Gegen die Sache (die Lüge) können sie nicht angehen, doch den einzelnen Menschen können sie schaden. 

Goliath gegen David 

Man darf sich von dem Ausdruck „Tech-Giganten“ nicht irritieren lassen. Es trifft nicht die Giganten – es geht gegen die Kleinen, nicht gegen die Großen. Die pauschalen und nicht begründeten Beschuldigungen, die zu Löschungen führen, schaden den kleinen Facebook-Nutzern, die tatsächlich geglaubt hatten, sie hätten ein Recht auf freie Meinungsäußerung und das Internet würde ihnen neue Möglichkeiten bieten, dieses Recht umzusetzen. 

Nun werden ihre Videos gelöscht – Videos, die sie gutwillig mit bescheidenen Mitteln produziert haben. Gelöscht werden Beiträge, die mit der Hoffnung verbunden waren, Aufmerksamkeit, womöglich neue Freunde zu finden. Es war ihnen wichtig. Sie haben an einem Spiel mitgemacht, bei dem Regeln nachträglich geändert wurden. Sie haben Geld und Zeit investiert – und erleiden nun Verluste, mit denen sie nicht rechnen konnten. Sie spüren die Willkür der Macht, die nach dem Motto zugeschlagen hat: Immer drauf auf die Kleinen, immer drauf! Sperrt sie weg! Sie können sich nicht wehren, sie können sich keinen Anwalt leisten. 

Die kleinen Facebook-Nutzer haben keine Chance, sich zu verteidigen und ihre Unschuld zu beweisen. Wie denn auch?! Die Vorwürfe, die gegen sie vorgebracht werden, werden nicht konkretisiert. Ihre Videos und Beiträge werden gelöscht von anonymen Löschtruppen, die selber nicht wissen, was sie tun und es auch nicht wissen können.

Wer vor „Gefahren“ warnt und von „Schäden“ spricht, steht auch in der Pflicht, zu sagen, worin die Gefahr besteht und an welcher Stelle ein möglicher Schaden entsteht. Sonst ist er wie jemand, der die Feuerwehr ruft und wenn sie kommt, nur die Schulter zuckt und nicht sagen kann, wo es brennt. Deshalb gibt es bei Feuermeldern den Hinweis, dass Missbrauch strafbar ist. Ärzte können einem Patienten auch nicht helfen, wenn er nicht sagen kann, wo es wehtut und warum er überhaupt gekommen ist. Also: Wo brennt es denn? Wer erleidet Schaden? Wer ist in Gefahr? Ärzte, die fahrlässig von „Gefahren“ und von „Schäden“ sprechen, haben unser Vertrauen nicht verdient.

Kleine Übung: Probieren Sie einen Kopfstand

Machen wir spaßeshalber einen gedanklichen Kopfstand und stellen uns vor, jemand würde das genaue Gegenteil behaupten – womöglich in folgenden Worten: Kein Grund zur Aufregung, Leute. Alles easy. Alles, was sich auf Facebook tut, ist für den Umgang mit Corona gänzlich unbedeutend. Ob es sich dabei um Lügen handelt, missglückte Witze, Satire oder um Geschmacklosigkeiten, spielt keine Rolle, denn die Beiträge, die da gepostet werden, erheben gar nicht den Anspruch, dass sie von Bedeutung sind. Das Internet ist eine Spielweise. Ein Flohmarkt. Betreten auf eigene Gefahr. Eltern haften für ihre Kinder. Im Internet kann sich jeder aussuchen, was ihm gefällt. Wenn nicht, dann eben nicht. Die Beiträge schaden niemandem. Sie stellen keinerlei Gefahr dar. 

Wem glauben Sie mehr? 

Inzwischen sind schon verschiedene Löschwellen durch das Netz gerauscht. Eine im April, eine weitere im Mai. Damit sollten Verschwörungstheorien bekämpft werden oder Hassrede. Hier finden Sie einige Beispiele von Beiträgen, die gelöscht wurden. Hand aufs Herz: Was finden Sie schädlicher? Die Beiträge oder die Löschung der Beiträge? Wie schädlich die Beiträge sind, kann niemand sicher sagen. Das Löschen ist schädlich für das Meinungsklima, für den gesellschaftlichen Frieden. Das ist gewiss. Kein Wunder, dass sich heute viele nicht mehr trauen, sich öffentlich zu den Themen Feminismus, Gender, LBGTI*, Klima, Migration, Rassismus oder Corona zu äußern. Es wird nur noch hinter vorgehaltener Hand – und natürlich mit Mundschutz – geflüstert.

Schaden durch Löschwasser

Die Zensur hat schon wieder zugeschlagen. Als hätten sich die Tech-Giganten den Warnruf der Ärzte zu Herzen genommen, ist erneut eine Monsterwelle von Löschungen durch das Netz geschwappt (vermutlich spielt auch der kommende Wahlkampf eine Rolle). Ohne Vorwarnung wurden über Nacht auf YouTube über 25.000 Kanäle entfernt. Der „Spiegel“ meldet, dass YouTube „sechs bekannte rechtsextreme Kanäle“ gelöscht hätte, darunter den von Stefan Molyneux.

Der Spiegel weiß entweder nicht, was er schreibt, oder er verbreitet absichtlich Falschmeldungen. Ich wette, dass mir niemand aus der Redaktion ein einziges Video von Molyneux vorführen kann, das die Bezeichnung „rechtsextrem“ rechtfertigt. Und ich kenne viele seiner Videos, sehr viele, wenn auch nicht alle. Mir sollte auch mal jemand erklären, wieso sein Kanal, der sich vorwiegend philosophischen Themen widmete, 14 Jahre lang nicht zu irgendwelchen Gemeinschaftsstandards im Widerspruch stand, nun aber „überdeutlich“ dagegen verstoßen haben soll. Was ist da vorgefallen? 

Molyneux ist keiner der kleinen Internet-Usern, er ist ein Gigant, er hatte sagenhafte 250 Millionen Aufrufe, es gab Milliarden von Kommentaren. Sein Werk im Netz hat die Größenordnung einer kleinen oder mittelgroßen Bibliothek. Die hat nun einen schweren Wasserschaden durch Löschwasser. Er selbst sagt, YouTube habe gerade, „die größte philosophische Konversation aller Zeiten beendet“. Sein neues Buch heißt ‚The Art Of The Argument. Western Civilisation’s Last Stand‘. Etwas zu löschen, ist keine Kunst. Es ist auch kein gutes Argument.

Amazon verrät uns: Kunden, die Bücher von Stefan Molyneux gekauft haben, haben auch welche von Jordan Peterson gekauft. Ich vermute: Leute, die sich überzeugen lassen, dass das Löschen von Beiträgen auf Facebook dem Kampf gegen Corona nützt, spazieren auch alleine mit Schutzmaske durch ein Naturschutzgebiet. Was ist los? Die Schutzmaßnahmen sind inzwischen soweit in die Peripherie vorverlegt und so stark verallgemeinert worden, dass ein möglicher Nutzen nicht mehr nachgewiesen werden kann, die Kollateralschäden sind jedoch immens.

Die Virologen-Zensur

Virologen operieren mit großen Zahlen und abstrakten Mengen, die sie nicht näher differenzieren. Ihr Anwendungsbereich, den sie im Blick haben, sind Menschenleben „auf der ganzen Welt“. Die Bedrohung, die sie sehen, betrifft immer gleich alle. Alle! Sie wollen, wie sie in der New York Times mitteilen, 

„ … dass jede (!) einzelne (!) Person, die auf ihren Plattformen mit Gesundheits-Fehlinformationen in Berührung (!) gekommen ist, gewarnt und benachrichtigt wird.“

Das ist natürlich unmöglich, aber … abgesehen davon: Was für eine Vorstellungswelt offenbart sich da? Die sieht so aus: Personen lesen nicht etwa Texte und machen sich dazu eigene Gedanken, nein, nein, nein, sie geraten vielmehr in „Berührung“ mit „Lügen“, mit „Gesundheits-Fehlinformationen“ und haben keine Möglichkeit, sich mit eigenen Kräften zu wehren. Sie müssen daher vor jeder möglichen Berührung geschützt werden.

Virologen machen ihre Rechnung ohne den Wirt, sie fokussieren sich so stark auf den Faktor Verbreitung, dass sie dabei nicht berücksichtigen, wie das, was verbreitet wird, bei den einzelnen Personen ankommt und von ihnen aufgenommen wird. Ein Zensor in einem totalitären System denkt auch so. Er kann sich nicht vorstellen, dass Leser sich mit einem Text selbstbewusst und differenziert auseinandersetzen und dass sie Falsches und Unstimmiges selbst erkennen. Der Zensor stellt sich vor, dass alle Personen, die sich ihre Lektüre selbst aussuchen, sofort von den Gedanken in den Texten angesteckt werden und dass sie ihnen dann kritiklos verfallen, als würden sie daran erkranken. Deshalb sollen sie mit allem, was nicht systemkonform ist, am besten gar nicht erst in Berührung kommen. Die Virologen-Zensur ist so eine totalitäre Zensur. Stefan Molyneux sagt: „Der wahre Virus ist der Totalitarismus“.

Wie wäre es mit „Goliath vs. Goliath“?

Wäre der Spiegel immer noch das Magazin für den anspruchsvollen Intellektuellen, würde er anders über die Zensurwelle berichten und erkennen, dass Stefan Molyneux einer von ihnen ist (so wie sie mal waren) – ein anspruchsvoller Intellektueller, der vorbildlich einen Dialog moderiert, der Gegenargumente ernst nimmt. Er kennt das Für und Wider. Er begnügt sich nicht damit, Strohmänner zu bekämpfen. „Don’t fight the straw man, fight the iron man“ – lautet seine Devise, die auch Jordan Peterson teilt: Mache deinen Gegner nicht klein und verschaffe dir schnell einen billigen Triumph, mache ihn vielmehr groß und suche nach dem Besten, was seine Gegenargumente zu bieten haben. Erst eine faire Auseinandersetzung mit einem starken Gegner, bei der sich eine praecox-Zensur selbstverständlich verbietet, bringt alle weiter. 

Die über 100 Ärzte sollten also nicht zu einem überflüssigen – gleichwohl schädlichem – Kampf gegen Fake News im Internet aufrufen, sie sollten sich vielmehr ernsthaften Fragen stellen. Das machen sie nicht. Sie tun stattdessen so, als wären sie die einzigen gültigen Stimmen. Doch wenn uns die Medizin aus der Krise führen soll, dann müssen alle qualifizierten Stimmen gehört werden. Alles, was für den wissenschaftlichen Fortschritt nützlich sein kann, sollte forciert werden. Löschungen, Ausgrenzungen und Rufe nach Zensur sind Gift. 

Das Gift wirkt. Auch die Großen in der Medizin, die den über 100 Lebensrettern die Stirn bieten könnten, werden inzwischen klein gemacht, werden ins Abseits gedrängt und angegriffen. Dr. med. Michael Tank hat in „Praxis für ganzheitliche Medizin“ „120 Expertenstimmen zu Corona“ zusammengestellt: Professor Dr. Klaus Püschel, Professor Dr. Gerd Bosbach, Professor Dr. Wolfram Meyerhöfer, Professor Dr. Dr. Martin Haditsch, Professor Dr. Sucharit Bhakdi, Professor Dr. Hendrick Streeck, Dr. Wolfgang Wodarg, Professor Dr. John Ioannidis, Dr. Raphael Bonelli, Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, Professor Dr. Stefan Homburg … 

Am Umgang mit Fehlern zeigt sich Vertrauenswürdigkeit

Auch Experten machen Fehler. Das ist verzeihlich. Die Weiterentwicklung der Wissenschaft erfordert einen sorgfältigen Umgang mit Fehlern. Sie sollten möglichst schnell erkannt und genau benannt werden. Es darf jedoch für einen Wissenschaftler kein Risiko sein, einen Fehler zu machen. Der Fehler muss bekämpft werden, nicht derjenige, der ihn gemacht hat. Falsifikation war immer schon der Weg der Wissenschaft. Anderen vorzuhalten, dass sie „gefährliche“ Falschmeldungen in die Welt setzen und sie dafür abzustrafen, ist der Weg in die Diktatur. 

Was wollten denn die über 100 Ärzte mit ihrem Warnruf in der New York Times erreichen? Sie sind angetreten …

„ … um Leben zu retten und das Vertrauen in die wissenschaftlich fundierte Gesundheitsversorgung wiederherzustellen.“

Sie wissen es also, sie ahnen es zumindest. Das Vertrauen ist angeknackst, womöglich verloren. Warum wohl? Die Durchsetzung der Zensur schadet dem gesellschaftlichen Klima, verhindert den wissenschaftlichen Dialog, auf den es jetzt mehr als je ankommt. Die Virologen-Zensur ist keine vertrauensbildende Maßnahme. Im Gegenteil. 

Übrigens hat ein Lehrer berichtet, dass Schüler heutzutage das erwähnte Gedicht von Erich Kästner, in dem davon die Rede ist, dass man durch Stiluntersuchungen festgestellt hat, dass Cäsar Plattfüße hatte, gar nicht mehr als Satire verstehen. Sie haben keine Zweifel an den Ergebnissen solcher Stiluntersuchungen. Sie halten das für brauchbare Wissenschaft. 

Es stimmt ja auch. Cäsar hatte Plattfüße. Weiß doch jeder. Das sieht man bei Asterix.

Lesen Sie auch den zweiten Teil: Die Verbreitungs-Toten

Foto: Tagesschau/Screenshot

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Leserpost

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Sabine Schönfelder / 13.07.2020

Norbert@Brausse, warum agieren Sie nicht so, wie es der Mensch von Anbeginn seiner Existenz tut? Er schaut sich um, beobachtet seine Umgebung, denn nur diese ist für Sie persönlich relevant, und er vergleicht. Gesunder Menschenverstand alleine ist ausreichend , um Ihre eigene Gefahrenlage realistisch einzuschätzen. Die Medien behaupten, es gibt eine gefährliche Pandemie. Was ist eine Pandemie? Darunter versteht der Laie eine sich weltweit verbreitende Seuche mit schweren Krankheitsverläufen und vielen Toten. Die WHO hat die Definition 2009 und 2017 geändert; sich inzwischen ein passendes Pandemie-Programm zusammengeschustert, um sich ein Instrumentarium für den globalen Einfluß-und entsprechende Eingreifmechanismen zu ermöglichen. Träger von Viren werden als Infizierte pathologisiert und eine bestimmte festgelegte Anzahl Infizierter vorgeschlagen, damit WHO-Kriterium erfüllt werden.  Nicht Schwerkranke füllen Krankenhäuser weltweit, NEIN, man sucht gezielt Coronaträger anhand ungenauer Tests, ohne Revaluierung…........und was passiert wirklich? Schauen Sie sich um! Kennen Sie Kranke, Tote die nachweislich an Covid-19 verstarben? Obduktionen werden untersagt. Kritiker mundtot gemacht. Ich verspreche Ihnen, eher gewinnen Sie im Lotto, als an Covid-19 im Moment zu erkranken oder im Winter während der nächsten Erkältungswelle daran zu sterben. Es sei denn, sie sind asbach-uralt und leiden unter Immunschwäche. Dann rate ich Ihnen den Winter im Süden zu verbringen, dort wo die Zitronen blühen!

Klaus Klinner / 13.07.2020

Die virologische Arbeit von Kollegen Drosten kann und will ich nicht kommentieren. Überzeugend jedenfalls war sein Part nicht. Was allerdings zu kritisieren ist, ist der Umstand, dass die Politik ihre Entscheidungen davon abhängig machte, ob Herr Drosten gerade einmal diese oder jene Studie gelesen hatte oder eben auch nicht. In den meisten Fällen hätte es keiner mehr oder weniger belastbaren Studien bedurft, reiner Menschenverstand oder das was man im Studium gelernt hatte, hätten gereicht, um zu den jetzt geltenden Regeln zu kommen. Herr Drosten gehört in die Studierstube, dort ist er sicher auch sehr gut. Alltagstauglich hat er sich nicht erwiesen.

Gudrun Dietzel / 13.07.2020

@G. Kramler, lassen Sie sich diesen Aphorismus sofort patentieren! Glückwunsch.

Ilona Grimm / 13.07.2020

@Christian Schulz: Danke für den Hinweis auf den WBGU und sein Strategiepapier. Das ist auch ein Who is Who der Chefideologen. Mit dem Papier verhält es sich genauso wie mit Hitlers „Mein Kampf“. Das Werk hatten Millionen Deutsche im Schrank stehen (Hochzeitsgeschenk oder Mahnung zur richtigen Haltung), aber keine Sau hat’s gelesen. Außer denen, die schon vorher wussten, was drin stand. Nach knapp 100 Jahren (Erscheinungsjahr “MK” = 1925) sind wir wieder soweit.  Hätte ich nie für möglich gehalten…

Manfred Knake / 13.07.2020

Mal googeln:  “Profiteue der Angst” aus 2009, NDR/arte. Damals war die Schweingrippe die Sau im Dorf, und damals gab es auch noch kritische Pressestimmen zur Panikmache. Aber bitte die Version des Fernsehbeitrags wählen, wo Prof. Drosten mit seinen Ausagen zur notwendigen Impfung noch nicht herausgeschnitten wurde.

B. Kurz / 13.07.2020

“Ich versuche davon abzusehen, dass ich ihn sympathisch finde und dass er exzellente Leistungen auf seinem Gebiet vorzuweisen hat, die ich bewundere.” Herr Lassahn, diese gewagte Aussage von Ihnen ist doch bestimmt ein Test, ob die Leser das kommentarlos schlucken. Einigen ist es schon aufgefallen. Worin bitteschön bestehen denn seine exzellenten Leistungen, die Sie nirgendwo belegen. Also genau das Spielchen, was diese Politdarsteller seit Monaten mit uns treiben. Das 100-Unterschriften-Pamphlet zeigt nur eins ganz eindrucksvoll, dass diese Ignoranten davon überzeugt sind, die Wahrheit gepachtet zu haben. Ich sehe bei dem Wirrologen Drosten eher den Wahnsinn in den Augen flackern. Ich weiß zwar nicht ob er malt, aber vielleicht schneidet er sich auch eines Tages ein Ohr ab - natürlich erst nach Aufhebung der Maskenpflicht!

Wolfgang Pfeiffer / 13.07.2020

Denen hier, die glauben, der Autor hätte seinen Text zu lang werden lassen: die “kurz-und-bündig”-Methoden funktionieren bei vernünftigen Diskussionen gerade nicht. Sie sind tatsächlich die Methoden unserer gewählten Politiker, die sich kaum bemühen, die Gründe für die angeordneten “Maßnahmen” gegen das Virus auch nur annähernd plausibel denen, die ihnen unter Strafandrohungen unterworfen werden, darzulegen. Wir haben zu gehorchen, or else ..... + + + Die brachiale Tour also, wie in Deutschland mit erwachsenen Bürgern umgegangen wird, mögen üblich sein beispielsweise unter der Herrschaft der chinesischen Kommunisten - in einer rechtsstaatlichen Prinzipien verpflichteten Demokratie haben sie nichts verloren. Konsequent Herr Maas, mit erfreulichen Klartext schon kurz nach Beginn des Corona-Zirkus - Zitat laut Welt: “Maas warnt davor, dem chinesischen Narrativ „auf den Leim zu gehen“, dass autoritäre Systeme besser auf die Corona-Krise reagierten als Demokratien. „Es braucht kein autoritäres System, um in der Krise handlungsfähig zu bleiben“, sagt Maas. Die Maßnahmen in Europa zeigten, „dass auch liberale Demokratien einschneidende Maßnahmen verhängen können“. Corona zeige nicht, dass ein politisches System dem anderen überlegen sei.” + + + Also: “einschneidende Maßnahmen verhängen”, und wir folgen. Und wo aufgemuckt wird, wird gelöscht.

Ulla Schneider / 13.07.2020

@Hans Styx, Hallo! Oh,oh,oh die “tells”. Das könnte eine Offenbarung werden, auch für die Probanden selbst. Ganz besonders in den efforts zu erkennen! Nicht schlecht der Vorschlag Herr Styx. FG.

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