@ H. Schönstein: Das Erdmagnetfeld ist nicht konstant und nicht wirklich stabil. Das der Sonne polt sich einigermaßen regelmäßig um - alle 22 Jahre etwa - das der Erde ist ebenfalls variabel. Allerdings ist der Wechsel sehr unregelmäßig und passiert in längeren Abständen. Im Mittel sind es etwa 250’000 Jahre, die letzte Umpolung ist etwa 780’000 Jahre her. Dabei wird er magnetische Nordpol zum Südpol - und irgendwo auf dem Weg dazwischen ist das Magnetfeld für eine Weile weg, das ist der Nulldurchgang. Ohne Erdmagnetfeld funktioniert aber auch der natürliche Schutzschirm gegen kosmische Strahlung und Sonnenwind nicht mehr, damit wird die Intensität ionisierender Strahlung auf der Erde wesentlich höher - und für die Biologie ist es völlig gleich, woher solche Strahlung kommt. Die Entwicklung der Lebewesen muß damit also umgehen können, sonst gäbe es uns nicht…
@ Dirk Volker Landgrebe : H. Landgrebe, sie sollten sich über die Unfälle in Tschernobyl und Fukushima einmal ideologieunabhängig informieren. Sie werden staunen was Sie da entdecken werden.
“Deshalb war in grauer Vorzeit die Strahlenbelastung wesentlich höher als heute.” It ain’t necessarily so: Im Rahmen der Zerfallsketten können aus schwach radioaktiven Isotopen - mit langer Halbwertszeit und/oder niedriger Energie ihrer Emissionen - stark aktive Isotope - mit kurzer Halbwertszeit und/oder hoher Energie ihrer Emissionen - hervorgehen. Uran-238 etwa, mit einer Halbwertszeit von mehreren Milliarden Jahren, steht am Anfang einer Kette, die auch Protaktinium-234 umfasst, das zwar pro Zerfallsereignis nur etwa die halbe Energie freisetzt, aber eine Halbwertszeit von Minuten hat, also die billionenfache Strahlungsleistung pro Masse (und irgendwo weiter unten kommt, wenn ich mich richtig erinnere, ein Radonisotop mit pro Ereignis doppelt so viel Energie und einer Halbwertszeit von Millisekunden, also noch einmal etwa das Hunderttausendfache des Protaktiniums). So, wie ein Fluss auch im Unterlaufbereich noch Wasserfälle bilden kann, wenn das Gelände entsprechend ist. Nur der Genauigkeit halber…
Eine mit mir ganz gut bekannte Russland-Deutsche, Jahrgang 1957, ist vor etwas mehr als 20 Jahren mit Ehemann, Kindern, Eltern und Geschwistern aus Kasachstan nach Deutschland gekommen. Sie hat mir erzählt, dass Atomtests in ihrer Gegend Alltag waren; praktisch jeden Tag waren Atompilze am Horizont zu sehen. Die Leute waren also ununterbrochen dem radioaktiven Fallout ausgesetzt. Und trotzdem ist ihr Vater erst vor wenigen Jahren mit 84 gestorben, und ihre Mutter ist jetzt Mitte achtzig. Krebskrankheiten sind in der gesamten Familie bisher nicht aufgetreten. Das finde ich ziemlich bemerkenswert!
Das Bikini-Atoll (über 60 Kernwaffenversuche) ist nicht mehr gesperrt. Man darf dort seit Längerem wieder siedeln, aber keine dort produzierten Nahrungsmittel zu sich nehmen. Die Natur- und Artenvielfalt ist konsolidiert. Natur entwickelt sich. Mensch hingegen macht sich (berechtigte) Sorgen - im Gegensatz zur Natur, dass frei von Gedanken existiert. Hiroshima und Nagasaki waren nach 1945 zu keiner Zeit unbewohnt.
Herr@Landgrebe, was erzählen Sie denn da! In Tschernobyl leben bereits wieder Menschen in den „konterminierten“ Zonen; Wissenschaftler schon lange Zeit, sogar nahe am ´Eventˋ und untersuchen wissenschaftlich den Einfluß der Radioaktivität auf Mensch und Tier. Sie können sogar eine Besichtigungsreise nach Tschernobyl buchen. In Fukushima wurden bereits letztes Jahr wieder die Strände eröffnet und gut besucht. Natürlich starben in Rußland Menschen an der Strahlung, die kurz nach der Explosion ihr Leben für die Eindämmung der Gefahrenlage opfern mußten. In Fukushima starben die Menschen an der Flutwelle und nicht an der Strahlung. Die Apokalypse, die von den Atomkraftgegnern in die Köpfe der Menschen agitiert wurde, fand nirgends statt. Es gibt, wie bei anderen großen Unglücken, explodierenden Chemiefabriken oder Vulkanausbrüchen, natürlich Tod und Elend, aber diese ideologisch betriebene Hysterie, ist mit Verlaub, völlig daneben und unverantwortlich. Wir kaufen ständig mehr Atomstrom bei unseren Nachbarn und um uns herum werden viele neue Atomkraftwerke gebaut, ebenso in China und Rußland. Sind die alle AFD? Die Zukunft wird Atomstrom sein. Seien Sie nicht ängstlich, machen Sie sich selbst schlau. Jugend forscht!
Fazit: Lieber radioaktiv als fernsehmüde!
@Landgrebe: Man muss ja nicht immer einer Meinung sein, aber haben Sie den Artikel überhaupt gelesen? Und wie kommt man von Pilzen über Strahlung zur AFD? Ich persönlich glaube ja, Sie haben bei Ihrem Leserbrief das Medium verwechselt und wollten eigentlich irgendwas bei SPON oder taz schreiben…
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