Thilo Schneider / 24.03.2018 / 06:23 / 35 / Seite ausdrucken

Die Petze ist ein Meister aus Deutschland

Thilo Schneider widmet sich in seiner neuen Video-Kolumne der "Darkside of the Mittelschicht". Dabei schont er weder seine Mitmenschen noch sich selbst. In der ersten Folge nimmt er sich die Petze und den ihr nahe verwandten „unbesorgten Bürger" zur Brust: „Ich habe sie schon in der Schule gehasst, diesen Honk oder diese Uschi in der ersten Reihe. Die erste Reihe war immer auch die deutscheste Reihe in der Klasse. Sich an die Autorität ranschmeißen und den Rest dafür bluten lassen. Und ich glaube, dass Medien und Politik heute voll von Leuten aus der ersten Reihe sind."

Foto: Timo Raab

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Sebastian Kramberg / 24.03.2018

Sehr geehrter Herr Schneider, Sie schießen haarscharf am Ziel vorbei. Der Denunziant rekrutiert sich so gut wie nie aus den Klassenbesten. Ganz im Gegenteil. Die Opportunisten, die Petzer sind die Gleichen, die von den Schülern in der oberen Perzentile kurz vor Schulbeginn die Hausaufgaben abschreiben und dann als ihre eigenen ausgeben. Wenn dann Schule und Studium gemeistert sind und man im Berufsleben steht sieht es dann folgendermassen aus: ich z.B. bin im medizinischen Bereich tätig,  habe insgesamt 16 Jahre Studium und Facharztausbildung hinter mir und bekomme jetzt von den Abschreibern, die im Schnelldurchlauf BWL studiert haben die Arbeitsbedingungen diktiert, was sich aktuell im raschen Qualitätsverlust des Gesundheitssystems und im Krankenhaus in vollgelegten Fluren in der Grippesaison äußert, weil die Zahl der Zimmer nicht ausreicht. Petzen? Kann ich auch nicht leiden. Allerdings gehören immer zwei dazu: einer der petzt, und einer der ein offenes Ohr dafür hat. Sie haben insofern recht: unsere Gesellschaft ist extrem anfällig für virtue signalling geworden, und der Schein wird immer wichtiger als die Substanz. Ein Lösungsansatz? Die Mißstände benennen auch auf das Risiko hin sich kurzfristig unbeliebt zu machen.

Hjalmar Kreutzer / 24.03.2018

Bravo, Herr Schneider! Herzliche Grüße von einem Arsch!

Angelika Eberl / 24.03.2018

Ach - ich bitte Sie… Da hör ich nach Jahren mal wieder bei Achgut.com rein - und schon wird wieder über mein Volk, die Deutschen geschimpft, alle Klischees werden bemüht… auch die Anspielung auf die dunkelsten Zeiten darf nicht fehlen… Ihr Zynismus ist so, als ob Sie über einen Todkranken, der sowieso bald sterben wird, am Krankenbett noch herziehen. Dasselbe machen die von Ihnen und von Achgut.com häufig kritisierten “Öko-Anhänger” oder “Linken” doch auch - auch die fühlen sich “groß” und “moralisch überlegen,” wenn sie über ein selbsterfundenes Phantom herziehen. So eine Petze, wie Sie sie beschreiben, gab es auf meiner ganzen Schule nicht. Tschüss - das wars dann mal wieder - von mir bekommt Achgut.com keine Klicks mehr.

Stefan Zorn / 24.03.2018

Wenn es auch das speziell angesprochene Verhaltensmuster nicht exakt trifft, so würde ich trotzdem noch einen Schritt weiter gehen: “Kameradenschwein” würde ich sagen. “Petze” ist zu harmlos.

Rudi Knoth / 24.03.2018

Nun da muss ich in folgendem Punkt widersprechen. In Ihrem Kommentar werden “unbesorgte Bürger” als Menschen dargestellt, die früher gute Schüler waren. Betrachtet man sich den Bildungsweg mancher Politiker der Grünen, dann stellt man bei denen fest, dass sie nicht mal das Studium mit Abschluss durchgezogen haben. Möglicherweise kann man nicht von diesen Leuten auf deren Anhänger schliessen. Aber ich bezweifle, dass diese Menschen besonders gute schulische Leistungen aufzuweisen hatten.

Günter Schaumburg / 24.03.2018

Sir Schneider! Mit diesem Beitrag gehören Sie endgültig zum Journalisten-Adel, dem wirklichen.

beat schaller / 24.03.2018

Genau so ist es Herr Schneider. Danke für den Rückblick, der dafür das es ein Rückblick ist, eigentlich viel zu “lebendig” erscheint. b.schaller

Dolores Winter / 24.03.2018

Diese Erfahrungen haben ich auch gemacht, sie sprechen mir aus der Seele. 10 Minuten bevor ich ihr Video sah, habe ich auf Facebook eine Seite namens “Die Volksverpetzer” entdeckt und mich voller Abscheu geschüttelt. Ihr Beitrag kam zufällig genau im richtigen Moment um meinen Samstag zu retten. Herzlichen Dank!

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