Ich wüßte nicht, wie sich der heutige Rechtspopulismus zu einem zeitgenössischen Pendant des Faschismus entwickeln könnte. Der Protofaschismus war geprägt von Futurismus, Ideen der Lebensreform, Irrationalismus, mehr oder weniger Sozialismus und Militanz. Wenn etwas in ein Pendant des Faschismus führt, dann der Great Reset, dem sich aber politische Bewegungen entgegenstellen, die heute als rechtspopulistisch bezeichnet werden.
Ein wunderbarer Beitrag von einem unabhängig- und selbstdenkenden Menschen. Vielen Dank. Allen Foristen, die sich am Umfang, der inhaltlichen und sprachlichen Kompetenz des Autors stören, sei gesagt: Nicht jede Abhandlung wird ausschließlich für das „Achgut“-Format konzipiert. Der Autor stellt die aktuelle politische Entwicklung in den Kontext historisch-philosophischer Betrachtungsweisen in prägnantem und zugleich flüssigem Sprachstil. Angenehm zu lesen, gut verständlich. Dennoch bewegt sich der Verfasser m.E. etwas „eingeschränkt“, da in seinem philosophischen Umfeld verfangen. Der Erfolg jeglicher diktatorischer Bestrebungen entsteht nicht aus den Tiefen der Philosophie, sondern aus Manipulationstechniken der PSYCHOLOGIE. Ständige agitative Attacke, gezielt und unermüdlich, wirkt bewußtseinsverändernd auf die Psyche der Adressaten. Im Permanent-Propaganda-Nebel findet sich eben gerade KEIN Raum zur selbstständigen Reflexion. Nur Anweisung und Ausführung, alternativlos. Ihr Beitrag ist theoretisch unangefochten, praktisch allerdings relativ wirkungslos. Menschlich-intellektuell, werter Autor, sind SIE eine Zierde der Menschheit mit Beispiel-Charakter. Alleine das macht die Welt ein bißchen besser.
Wo gibt es RADIKALEN Rechtspopulismus ??? Ich sehe überall nur RADIKALEN LINKSPOPULISMUS ! Und welche Partei hat den Begriff “Liberal” im Programm ??? Ich kenne keine die relevant wäre. Und es ist kein “NEUER FEIND” der offenen Gesellschaft, es ist immer wieder der ALTE, BEKANNTE Feind, und der heißt STAAT ! Danke auch an Thomas BROX führ die gestrige Einschätzung und den tollen Kommentar !
Es braucht Bürger, die über Freiheit, offene und geschlossene Gesellschaft nachdenken und wie Popper ihre Schlüsse ziehen. Aber solche Menschen sind in der Minderheit. Die Freiheitsrechte des Grundgesetzes haben wir nicht durch eine Mehrheitsentscheidung der Bürger dieses Landes erhalten. Für eine Mehrheit ist die geschlossene Gesellschaft ohne Freiheit und Eigenverantwortung eine Option. Frau Merkel ist in solch einer Gesellschaft aufgewachsen und findet eifrige Helfer in West und Ost, die sie als Politiker oder Journalisten in den Medien dabei unterstützen, ganz Deutschland in eine geschlossene Gesellschaft zu transformieren. Wir bekommen den Spiegel vorgehalten, wo sich die Minderheiten und Mehrheiten befinden und damit auch die Macht. Skrupellose Politiker kümmern sich nicht um philosophische Überlegungen. Popper ist denen egal. Es wäre ein breiter Aufstand in den anderen Parteien, den Medien, den Unternehmen und gesellschaftlichen Organisationen nötig, um den eingeschlagenen Kurs aufzuhalten. Diesen Widerstand wird es nicht geben; denn alle aufzählten Akteure befinden sich bis auf wenige Ausnahmen auf der Seite derer, für die die offene Gesellschaft keine Wert hat. Die offene Gesellschaft war ein Geschenk der Siegermächte USA und Großbritannien. Die deutsche Politik schmeißt dieses Geschenk nun weg.
Sehr geehrter Professor Esfeld, sehr vielen Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz dafür, dass die unveräußerlichen Freiheitsrechte, wie sie vor allem in der Vernunftaufklärung hergeleitet und definiert wurden, erhalten bleiben. Es ist genau dieser Gedanke, an dem alles hängt: Welches Menschenbild liegt unserem Staatssystem zugrunde, das des unmündigen und abhängigen, oder das des freien und selbstverantwortlichen Bürgers, wie es vor allem von Kant beschrieben wurde. Leider studiere ich nicht mehr, sonst würde ich buchstäblich in Ihren Vorlesungen an Ihren Lippen hängen.
Die entscheidende Frage ist, wer die wahren Feinde der offenen Gesellschaft sind und wie man mit ihnen umgeht. Geht man mit ihnen direkt oder indirekt um? Der direkte Umgang sorgt wahrscheinlich für eine schwer zu kontrollierende Eskalation, die wirklich so enden könnte, wie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der indirekte Umgang kann dies verhindern. Allerdings führt dies zu Unmengen an Nebel und damit folglich zu Fehlinterpretationen, die wiederum soweit an Fahrt gewinnen können, dass die Täter sich noch vehementer zu Opfern stilisieren können und als wahre Verursacher des ganzen Wahnsinns nicht erkannt werden. Die offene bzw. liberale oder sogar libertäre Gesellschaft hat eine Konzeptlücke. Nämlich die, wie mit ihren Feinden umzugehen ist. Und derer sind es im Moment einfach viel zu viele. Im Äußeren, wie leider auch im Inneren. Und sie tarnen sich sogar als Verfechter der offenen Gesellschaft, kapern ihre Begrifflichkeiten und nutzen ihre Freiheiten zur Unterwanderung und Übernahme. Der indirekte Umgang mit dem Problem hat seine Grenzen. Der direkte Weg erfordert jedoch eine Wehrhaftigkeit, die weiten Teilen unseres Volkes im Moment leider abgeht. Und das müssen wir als erstes ändern. Auch eine offene und liberale Gesellschaft muss aktiv mit Macht und potentieller Gewalt gegen ihre Feinde verteidigt werden können. Ihre wahren Feinde. Und diese gilt es zu erkennen und bloßzustellen. Wir befinden uns im Krieg. Einem Krieg, den man uns niemals offen erklärt hat und dessen Auswirkungen in unseren Reihen und unserer Gesellschaft deshalb bisher noch nicht zweifelsfrei als Kriegshandlung erkannt worden sind. Die Wahrheit ist nicht “angeblich” und keine Verschwörungstheorie. Allerdings ist nicht jede Verschwörungstheorie wahr, sondern oft das Resultat von Fehlinterpretationen des bewusst gesetzten Nebels. Den Nebel kann man jedoch erst dann ganz wegblasen, wenn die potentielle Abschreckung groß genug ist. Das zivilisierte Volk muss bewaffnet werden.
Man erkennt, dass der Autor Philosoph und nicht Politiker ist, was fuer sich genommen keineswegs das Schlechteste sein duerfte. Dass es Menschen gab und gibt, die aus allen anderen als hehren Motiven ein totalitaeres System einführen wollen, faellt ihm sichtlich schwer einzugestehen. Er beschreibt sowohl Zustand wie auch Gefahr zutreffend, laesst aber dabei (bisher) fast geflissentlich die durchaus handfeste polit/wirtschaftliche Zielsetzung einer Gruppe von Akteuren mit einem sehr “speziellen” Menschenbild aussen vor. Nun moegen Leute wie Hitler, Stalin, Mao und Co. durchaus massive ideologische Aspekte verfolgt haben, entscheidend war und ist die totale Macht ueber alle ihre Untertanen, was exakt wie heute auch unbegrenzte und willkürliche(kafkaeske) Eingriffe in die private Lebensführung, die voellige Kontrolle und sehr unangenehme Sanktionen bei Freiheitsgebrauch beinhaltete. Man sollte weniger auf die partiell unterschiedlichen, den aktuellen Optionen und der Verfasstheit der Gesellschaft geschuldeten, Methoden achten, sondern auf das offenkundige Ziel der Damen und Herren aus Politik und dem Grosskapital. Man will, narrativ gestuetzt, was keine totalitaere Besonderheit darstellt, eine Masse von “gleichen” Untertanen schaffen, deren Existenz sich in jeweils total kontrollierter Arbeit und Konsum erschöpft, mit etwas hedonistischen Freigang. Da wir es, wieder einmal, mit sehr konkreten Taetern des Regimes und ihren Helfern zu tun haben, die uebrigens vorsaetzlich und nicht etwa zufaellig jegliche Gewaltenkontrolle abgeschafft haben, wuerden nur die historisch bekannten Mittel gegen die Transformatoren von oben helfen. Spaetestens dann gaelte es, die Philosophie zu verlassen und den Feinden der offenen Gesellschaft die rote Karte zu zeigen, vermutlich unter Einsatz des unmittelbaren Zwangs, denn freiwillig gehen die nicht vom Feld.
In vielem sehe ich das genauso. Aber der “radikale Rechtspopulismus” ist in der Regel nicht radikal, sondern erscheint denen so, die sich auf der entgegensetzten, linken Seite immer mehr radikalisieren. “Rechtspopulismus” ist überhaupt ein reiner Propagandabegriff, mit dem Konservative belegt werden, deren Ansichten und Parteien man verbal mit der extremen Rechten verschmelzen will. Real braucht diese Verschmelzung nicht zu sein; das Wahlprogramm der AfD unterscheidet sich kaum vom Wahlprogramm der CDU 2002. Und außer den spontanen Überreaktionen der politisch-medialen Klasse auf ein Virus hat es tatsächlich gezielte Vorbereitungen auf die Einführung einer weiteren, geschlossenen Gesellschaft gegeben. Am 07.02.2020 bestellte das Innenministerium bei wissenschaftlichen Instituten (die auf staatliche Finanzierung angewiesen sind) , darunter beim RKI, alarmistische Szenarien und Prognosen, um “Maßnahmen präventiver und repressiver Natur” damit durchzusetzen (aufgemacht in WELT am Sonntag, 07.02.2021). Gleichzeitig, im 02./03. 2020, mutierten die “rechten Corona-Warner und Verschwörungstheoretiker” zu “rechten Corona-Leugnern und Verschwörungstheoretikern”. Es gab keinen Langzeitplan, man setzte keine Absichten aus früheren Jahrzehnten um, und ganz ohne ehrliche Angst vor einem neuen Virus hätte man sicher nicht den totalen Staat durchsetzen können. Aber in der Situation von Anfang 2020 muss ein derartiger Plan aufgekommen sein. Am 11.02.2020 kamen die gewünschten “wissenschaftlichen” Stellungnahmen im BMI an. Glaubt jemand, in ganzen 4 Tagen würde ein neues Virus samt seinen Auswirkungen untersucht? Natürlich nicht. Eine tatsächlich wissenschaftliche Arbeit war nicht erwünscht, das Regime brauchte lediglich Aussagen des RKI und weiterer Institute, um repressiv durchregieren zu können. Als im April/Mai 2020 Demonstranten die Wiedereinsetzung ihrer Grundrechte verlangten, brüllte die Journaille gegen “Rechts”. Soll das etwa noch ein Missverständnis gewesen sein . . .?
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