Selbst wenn die Fälschung auffliegt, hat das für den ÖR kein Konsequenzen. Wir kriegen ständig falsche Kunden, falsche Empörer, falsche Passanten, falsche Demos, falsche Bilder, falsche Beweise vorgesetzt, wenn es nieselt, ist das für die Jahreszeit so ungewöhnlich wie wenn die Sonne scheint, wenn es windstill ist so ungewöhnlich wie wenn es windig ist, alles ist extrem, Ausnahme, nicht die Regel, auffällig, die Scham ist bei der GEZ und im Politbetrieb lange vorbei. Fake ist das Geschäftsmodell. Man bereut nicht den Fake, sondern daß man ertappt worden ist und wird beim nächsten Mal wieder vorsichtiger sein. Die Empörung ist heute normales Hintergrundrauschen zu jeder Meldung. Selbst wenn nichts passiert ist.
Ab spätestens 2015, eher wahrscheinlich schon ab 2014, oder vielleicht noch viel früher, verabschiedete man sich von Berichterstattung hin zur Propaganda. Und einmal bei dieser angekommen, konnte man nicht mehr von ihr lassen. Immer tiefer verfing man sich in ihrem Spinnennetz und fing an, den Beischlaf mit dieser Giftspinne zu genießen. Die Meinungsvielfalt, die Objektivität, die politische Fairness, sie wurde während des Beischlafs mit der Spinne verdaut und ausgeschieden. Sie werden wohl auf Nimmerwiedersehen verloren sein.
Gern erinnere ich mich an den heldenhaften Kampf des Herrn Voß gegen die Rechtschreib-„Reform“. Einmal den Begreiff rausgehauen: „kulturpolitische Barbarei“, und das war’s dann. Wegen solcher Flaschen sind die heutigen Zustände überhaupt eingerissen.
„ Vieles ist richtig und wichtig, was er schreibt. Womöglich wäre es sinnvoll, wenn er reflektieren würde, ob und inwiefern er selbst einen Anteil an diesen Entwicklungen trägt“ Der Feind meines Feindes ist mein Freund - das sollte auch Frau Stockmann beherzigen. Andernfalls verzettelt sie sich in den Katakomben von Erwägungen und Zweifeln
Vertreter des ÖRR echauffieren sich oft über die Verwendung des Ausdrucks »Zwangsgebühren«. Sie sprechen heute von einem »Beitrag«. Tatsächlich war die Bezeichnung »Gebühren« aber die offizielle Bezeichnung für die Zahlungen an die GEZ. Gebühren, die man nicht freiwillig zahlt, sondern die man zahlen muss, sind aber nun einmal Zwangsgebühren; egal wie man es auch dreht und wendet, diese Bezeichnung entspricht den Tatsachen. Und genau diese Zwangsgebühren sind es, die erst einmal abgeschafft werden müssen, bevor überhaupt auch nur ansatzweise Veränderungen zum Positiven möglich werden können. Wenn der ÖRR nur das Geld zur Verfügung hat, das freiwillig gezahlt wird, wird es ganz automatisch zu einem Rationalisierungsprozess kommen und man kann nicht mehr gegen die Wünsche und Interessen der Zuschauer arbeiten, ohne dass daraus wirtschaftliche Konsequenzen folgen.
Mit dem Inkrafttreten des Rundfunkbeitragsstaatsvertrages am 1. Januar 2013 “ist ein Beitrag grundsätzlich nicht an die tatsächliche Inanspruchnahme einer Leistung gebunden” (Wikipedia). Rücksicht auf den Gebührenzahler musste der ÖRR nun nicht mehr nehmen. D.h. ab 2013 konnte der ÖRR alle Hemmungen fallen lassen.
Wäre Voss mit seinen Aussagen irgendwie relevant, würde er nicht in der FAZ zu Wort kommen. Dieses Blatt macht heute - um Tucholsky zu paraphrasieren - seine miesen Geschäfte unter einem einst ehrenwerten Namen.
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