Die große Mehrheit der Schüler waren und sind Marionetten des Zeitgeistes, Produkte ihrer Sozialisation, vom Band gelaufene, gestanzte Persönlichkeiten. Daneben stehen immer einige wenige Unangepasste, Bockige, Verstockte, Unbelehrbare, Kauze und Exzentriker, die in früheren Zeiten nicht selten Bekanntschaft mit dem Scheiterhaufen machen durften. Erbliche Präposition? Schöner Aufsatz der Dame, mal sehen, ob sie sich ihre Unabhängigkeit im Denken wird bewahren können, die gibt es nämlich nicht umsonst.
Erstens: vielen Dank, Frau David, für die Aufklärung. Und alles Gute: ich gehe davon aus, und hoffe natürlich, dass Sie auch nette, kluge, stabile Leute um sich haben - andere halt als Ihre anscheinend schwerste Zeiten durchmachenden Mitschülerinnen. //// Zweitens, an die Achgut Redaktion: mehr davon! Ich weiß, nicht nur wegen der Berichte hier auf der Achse, dass Deutschland immer mehr zum Irrenhaus verkommt. Wie das allerdings tatsächlich aussieht für die, die die etwas schwächelnden Kollegen tagtäglich in der Liveversion um sich herum erleben, also beispielsweise im privaten, schulischen und beruflichen Umfeld, ist nochmal eine ganz andere Baustelle. Und kaum etwas scheint mir lehrreicher, als die Strahler voll auf genau diese Baustelle draufzuhalten. Also, wenn Sie denn mögen: bitte mehr Berichte aus der Anstalt. Zumal der mentale Zustand der verehrten Mitbürger da draußen—bitte vergeben sie mir, Frau David, wenn das jetzt etwas gefühllos ist—natürlich auch einen nicht zu unterschätzenden Unterhaltungswert hat. //// Nochmal alles Gute, Frau David—viel Glück!
Hallo Frau David, beim Lesen ihres Beitrags stutzte ich zunächst: waren da etwa alle Kommas gesetzt worden, und die, die gesetzt worden waren, auch noch richtig gesetzt? Sie müssen verstehen, der Mensch ist ein Gewohnheitstier und wird ungern aus seinem Trott gebracht. Entsprechend hatte ich längst meinen Frieden damit gemacht, selbst hier auf der Achse orthographische und semantische Fehler zu finden, ungeachtet der schon logischen Fehler beim Ignorieren von Plusquamperfekt oder der Verwechslung von Konditional und indirekter Rede. Nachdem ich mehrfach gestutzt hatte, war es klar: dies hier ist kein Versehen, sondern volle Absicht. Ich will Ihnen nicht unterstellen, daß jeder, aber auch jeder Satz von dieser offensichtlichen Besserwessiattitüde getränkt war; dennoch bleibt ein schaler Geschmack: das Fehlen von Fehlern allein macht Sie verdächtig. Ich kann Ihnen nur raten: passen Sie Ihre Schreibweise dem Mainstream an (gern genommen: wir gedenken den Toten; er konnte seinen Feinden nicht Herr werden; er ist der Bestverdienendste; das kostet dem Staat Millionen - alles original Journalistensprech). Mit Ihrem korrekten Deutsch sind Sie wie ein Leuchtturm schon von weitem sichtbar. Bei der derzeitigen politischen Entwicklung halte ich das für keine gute Idee. Unter Pol Pot wären Sie schon Vergangenheit . . . freundlichst, G.A.
Das waren ja entsetzliche Zustände anno dunnemals an dieser Schule. Trotz alledem kann die Autorin sich glücklich schätzen, ohne lebenslange Hautverschandelung davon gekommen zu sein, von Tattoos scheint man dort keine Ahnung gehabt zu haben. (Ironie ende)
Oder so: Der / die Einzelne träumt nicht mehr von einer persönlichen besseren Zukunft weil jetzt schon alles vorhanden ist. Also geht der Traum aufs Ganze, nämlich wie die Anderen die ganze Welt besser machen müssen.
Derjenige der eins dieser gestörten Suppenhühner einmal abkriegt und dummerweise auch noch so blind verliebt ist dass er es auch noch heiratet tut mir heute schon leid…
Ein guter Artikel, aber ich gebe zu bedenken: Es wird über jede Generation oft schlechtes berichtet, und am Ende geht es doch immer weiter in der Menschheitsgeschichte. Wenn ich allerdings die Generation der “Millennials” anschaue, dann fällt mir etwas auf, wofür die Generation gar nichts kann: Es ist das Aufwachsen in einer “alternativlosen” Welt. Sucht man “das andere”, so findet man es höchstens in der 3. Welt/im Islam. Vielleicht sind deshalb viele so unkritisch gegenüber dieser Religion? Es gibt - in der sogenannten “zivilisieren” Welt - keine Alternative mehr nach dem Ende des Kalten Krieges. Wenn ich an meine Jugend zurückdenke - die war in den 80ern, so war ich mit mehreren unterschiedlichen (weltlichen) Herangehensweisen an die Welt konfrontiert: - unser westliches, kapitalistisches, demokratisches System, mit allen Vor- und Nachteilen. - der “Osten”, mit seinen diversen, sozialistischen Experimenten, den ich ich zm Glück auch ein paarmal bereisen konnte. - dann hatte ich Großeltern, die noch aus einer ganz anderen Zeit stammten. Die berichteten mir aus erster Hand von der Nazizeit und sogar noch von der Kaiserzeit. Ich las nicht nur Bücher ÜBER andere Zeiten/Systeme, sondern AUS anderen Zeiten/Systemen. Religion kam auch vor - im Katholizismus meiner Herkunft, aber auch im Sektenwesen, das damals florierte. Man nahm Religion meist als rückständig wahr oder als Ausdruck mentaler Probleme. Der Islam spielte hierzulande keine Rolle, man sah aber mit Gruseln die Bilder aus dem Iran. So saugte ich bereits die Möglichkeit verschiedener Welten auf - die aber alle eine diesseitige Idee verfolgten. Ich wägte Vor- und Nachteile ab, stellte Parallelen fest (wo man sie nicht vermutete), und dachte auch viel über Machbarkeit und die menschlichen Unzulänglichkeiten nach, die so manche gut klingende Idee in etwas Grauenvolles verwandeln. Das macht demütig. Und das fehlt mir heute etwas in der Diskussion.
Mal wieder ein schöner Artikel direkt von der „Front“ - danke dafür, Frau David! An der Theorie „Denen geht’s einfach zu gut“ mag viel dran sein - ich stimme aber auch Frau Heinrich darin zu, dass es den Schneeflocken sehr schlecht geht, weil es ihnen an Nestwärme und Bindung gefehlt hat. Denn die Angehörigen der Generation ihrer Eltern wollten (oder konnten) zum großen Teil nicht mehr Mutter oder Vater, sondern Freund ihrer Kinder sein. Daher auch der übergroße Wunsch nach Bestätigung und Dazugehören,- ja sogar das Schreien nach Verboten macht auf diesem Hintergrund Sinn. Herzlichen Gruß und alles Gute, M. Simon
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