Fabian Nicolay / 09.07.2022 / 06:15 / Foto: Pixabay / 80 / Seite ausdrucken

Die neuen Dämonen

Dostojewskis „Die Dämonen“ lässt sich als Parabel für unsere Jetztzeit lesen. Nichts darf bleiben, was das Zeitalter der Industrie-Moderne und ihrer Kulturen verkörpert. Das nihilistische Denken radikaler Aktivisten wie der „Letzten Generation" spricht zunehmend junge Menschen an. Und Politik und Wirtschaft machen mit.

Vor vierzig Jahren habe ich „Die Dämonen“ von Fjodor Dostojewski gelesen. Es ist bis heute eins der Bücher, die mich am stärksten beeindruckt haben, weil es die Protagonisten allesamt als von ihren Ideen, Idealen, Träumen und Albträumen „Besessene“, zum Teil „Böse Geister“ darstellt. (Das Buch hat je nach Übersetzung unterschiedliche Titel.) 

Mir wurde damals klar, dass ich meine eigenen politischen Ideale mit entsprechendem zeitlichem Abstand vielleicht so differenziert würde betrachten müssen, wie es Dostojewski beschrieben hatte: als übersteigerte Wirrungen von hitzköpfigen Idealisten, die sich dem Sog der Lügen, der ideologischen Intrigen und intellektuellen Verführungen nicht entziehen konnten und entweder vor Überwältigung aufgehört hatten, selbst zu denken oder, noch schlimmer, davon überzeugt waren, im Besitz der einzigen Wahrheit zu sein. So wollte ich allerdings nicht werden oder bleiben, das stand fest.

Ich musste mir eingestehen, dass die Wut oder Angst, das Ende der Menschheit persönlich miterleben zu müssen (Atomkrieg, Umweltverschmutzung, Aids) nicht von mir kam, sondern von Leuten, die sie mir einreden wollten, um damit Politik zu machen. Nun gab es Anfang der 80er auch noch einen ausgeprägten, garantiert ideologiefreien Hedonismus, von dem ich mich aus Bequemlichkeit, Verdrängung und Schwäche treiben ließ. Das hielt mich – neben dem Wissen, das ich aus der Lektüre der „Besessenen“ erworben hatte – von vielen Trugschlüssen ab und fern von der Demagogie. Deshalb bin ich bis heute ideologisch auftretenden Menschen generell skeptisch gegenüber.

Konkurrenz der Weltanschauungen als Tragödie der Welt

Dostojewski, der sensible, introvertierte Intellektuelle, der den moralischen und gesellschaftlichen Zerfall Russlands im Vorhof der sozialistischen Revolution aufspürte, noch bevor sich die Risse in der gesellschaftlichen Tektonik offen zeigten, versuchte in seinem Roman, die Gedankenmuster seiner geistig umherirrenden Protagonisten zu sortieren und wie in einem Pamphlet kundzutun. 

Damals empfand ich „Die Dämonen“ dennoch auf eine ambivalente Art abgeklärt-resigniert und affirmativ-verständnisvoll zugleich, als habe der Autor für jeden seiner widerstreitenden Charaktere eine Nähe zu sich selbst entdeckt, als entsprängen die divergenten, unvereinbaren Roman-Personen seiner eigenen zwiespältigen Persönlichkeit, die mal orthodox-frömmelnd, zarentreu, liberal-westlich, slawisch-national oder anarchistisch-revolutionär erscheinen wollte. 

In jener Kleinstadt in der Nähe von Sankt Petersburg, dem Ort des Geschehens, findet jedoch keine Provinzposse statt. Dostojewski beschreibt die Konkurrenz der Weltanschauungen als Tragödie der Welt. Im Zwischenreich des vorrevolutionären Umbruchs in Russland werden sie zum tödlichen Strudel, der schon als düstere Vorahnung auf das ganze Elend Europas abstrahlen sollte.

Parabel für unsere Jetztzeit

Was Dostojewski mental in die Ecke zu treiben schien, waren die sogenannten Nihilisten, die für ihn die wahren Verführer und Zerstörer von Identität und Kultur waren, deren einziges Ziel die Zerstörung an sich war. Ihnen galt seine Faszination, aber auch seine Abscheu. Ich hätte damals nicht gedacht, dass wir irgendwann einmal an einem solchen Punkt würden landen können, an dem moralische Verrohung und politische Ignoranz wie ein Duo Infernale der gesellschaftlichen „Ratio“ würden auftreten können, ohne sogleich als schamlos entlarvt zu werden. Das ist leider Realität.

Heute, vierzig Jahre später, erscheint mir dieses Buch wie eine Parabel auf unsere Jetztzeit. Befinden wir uns nicht schon in einem postdemokratischen Wertewandel, der vom Nihilismus getrieben wird? Der Achgut-Autor Gerd Held beschreibt die Folgen dieses Wandels in der Einführung zu seinem Autorenblog „Über die Eigenart und den geschichtlichen Rang der Moderne – eine Ideenskizze“ nicht als totalitäre Gefahr, sondern als nihilistische. 

„Die nihilistische Gefahr ist in unserer Gegenwart unübersehbar. In den Ländern, die längere Zeit die tragenden Kräfte der modernen Zivilisation waren, gibt es massive Versuche, die Geschichte der Errungenschaften in eine Geschichte von „Kolonialismus“, „Rassismus“, „Sexismus“ und der „Zerstörung von Mensch und Natur“ umzuschreiben. [...] Diese Bewegung beruht nicht etwa darauf, dass man auf einmal ganz neue Errungenschaften zu bieten hätte. Entgegen allen großen Ankündigungen leben wir in einer kulturell wenig innovativen Zeit. Diese Bewegung ist wirklich nur eine Negativströmung, eine „Cancel Culture“ [...] So ist eine Situation entstanden, die alles das, was einmal an der modernen Welt attraktiv und faszinierend war, geistig und materiell entwertet hat. Was noch vor einigen Monaten als „große Transformation“, als „Aufbruch“ und „Zeitenwende“ ausgerufen wurde, erweist sich nun immer deutlicher als ein reines Negativprogramm.“

Zunehmend triviale Negativbewegungen

Im postmodern-erstarrten, antiprogressiven Deutschland von heute ist es für junge Menschen weit schwerer, der Entwurzelung zu entgehen, die der kulturelle Sturm mit sich bringt. Er tobt sich nicht mehr nur an den Rändern der Gesellschaft, in den schon immer radikalisierten Milieus aus, sondern hat die Mitte der Gesellschaft erreicht und wütet in den Ballungszentren und Kleinstädten gleichermaßen. 

Im Mainstream des Wertezweifels, der Angst und Panik vor dem Ende, in der Verneinung unserer kulturellen Fähigkeiten und der Verneigung vor Endzeitphilosophen verliert die junge Generation zunehmend den Glauben an eine lebenswerte Zukunft und fanatisiert sich im Spiegel des eigenen Selbstmitleids. Deshalb verfällt sie zunehmend trivialen Negativbewegungen, in denen ihre (politische) Energie instrumentalisiert wird – so, wie es den jungen Idealisten und Heißspornen in Dostojewskis Roman ergeht. Heute befinden sich junge Menschen schnell in einer ideologischen Spirale, in der ihre Unzufriedenheit und Sinnsuche im fanatischen Revolutionsgebell von NGOs vertont wird.

Dostojewskis Meisterschaft liegt in den Psychogrammen von Individuen, die in einer verwirrenden Vielzahl von großen und kleinen Geistern erscheint. Diese Psychogramme beschreiben ein literarisch umfassendes Menschenbild in seiner Zeitschleife, die sich als Geburtswehe des aufkommenden postfeudalen Traumas äußert. In dieser Geburtswehe irren die Menschen wie Besessene ziellos umher, sie sind haltlos, verunsichert, romantisch, naiv, idealistisch, aber auch egozentrisch und schließlich radikal, anarchistisch und gewaltaffin. Sie sind dann – wie ihre Pendants in der Gegenwart – mehr oder weniger Überzeugungstäter.

In „Die Dämonen“ wird etwas Entscheidendes beschrieben, das mir damals in Zeiten des Kalten Krieges und der klaren weltanschaulichen Zuordnungen noch irreal und fern der eigenen Befindlichkeiten erschien. Nun ist es nah, laut und wirklich. 

Eine große, klassengesellschaftliche Neuanlage

Es ist ernüchternd, welche Erkenntnis wir aus dem Aufkommen des Nihilismus ziehen müssen. Wenn Menschen den ideellen Boden unter den Füßen verlieren, wenn sie auf der Sinnsuche im luftleeren Raum den Horizont geschichtlich-kultureller, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Identität aus den Augen verlieren, werden sie zu Nihilisten, die einfach nur „Nein“ sagen und die Antwort auf das „Wie weiter?“ schuldig bleiben. Es interessiert sie nicht. Sie negieren die Kultur ihrer Eltern und Vorfahren oder glauben, dies tun zu müssen, ja, dazu berufen zu sein – jeweils riskante Unterfangen.

Indem sie keinen Sinn darin sehen, das Vorhandene zu pflegen und weiterzuentwickeln, sondern es als Hindernis, Zumutung und Bedrohung brandmarken und stürzen wollen, werden sie zu Vollstreckern eines absurden Zerstörungswahns, den sie für den Anfang von etwas Besserem halten. Konzerne, Unternehmen und die Politik betreiben diesen Wahnsinn noch mit, in der Hoffnung, dass die Abkehrbewegung vom gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Konsens beherrschbar bleibt. Die Abdrift, in die uns der Nihilismus als bereits etablierte Staatsräson gebracht hat, ist schon so groß, dass eine Kurskorrektur nicht mehr möglich scheint. Siehe Energiepolitik.

Weder werden die Anhänger des Nihilismus treue Kunden noch treue Wähler sein. Sie werden auch der Demokratie, wie wir sie zu leben gewohnt sind, einen Bärendienst erweisen. Siehe „Cancel Culture“. Der wachsende Schuttberg der Negationen industriepolitischer und arbeitspolitischer Art wirft immer größere Schatten auf die Exportnation Deutschland. Er wird einfach ausgeblendet: Dass Menschen unter ihm begraben werden, wird billigend in Kauf genommen und verschwiegen.

Den Nihilisten bedeutet fast alles „nichts“ (lateinisch „nihil“). Nichts darf bleiben, was das Zeitalter der Industrie-Moderne und ihrer Kulturen verkörpert. Die zeitgeistige „Cancel-Culture“ ist nur das euphemistische Label der Vorhut einer großen, klassengesellschaftlichen Neuanlage, in der es keine soziale Marktwirtschaft mehr geben kann. Denn das Soziale an der Marktwirtschaft ist ein Konstrukt aus geldintensiven Mechanismen, die sich nur aus Wertschöpfung und Wachstum generieren.

Im endzeitlich-rituellen Feldzug gegen die Auslöschung

Auch der Generationenvertrag (Rentensystem) kann mit Stagnation oder sogar Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts in einer überalterten Gesellschaft auf Dauer nicht aufrechterhalten werden. Die Gefahr von Altersarmut und Verelendung ist Teil der Aufkündigung des Konsenses, der bisher garantierte, dass wir in einer sozialen Marktwirtschaft auf Basis einer prosperierenden Industrienation leben möchten.

Noch sind die Nihilisten explizit gewaltfrei unterwegs. Ihr Hass, ihre Verachtung gegen das System, gegen das Etablierte und Tradierte ist aber bereits indirekt gewalttätig. Das wird über kurz oder lang Menschen in den Radikalismus treiben – auf beiden Seiten. Denn hier bildet sich eine grundlegende, prinzipielle Konfrontationslinie aus. Während die einen das System nicht aufkündigen wollen, wollen die anderen aus ihm heraus, sei es um den Preis der Menschlichkeit und der Vernunft, den die Negativbewegungen in ihrem endzeitlich-ritualisierten Feldzug gegen die Auslöschung und den Klimakollaps als notwendiges Übel schönreden. Eine Politik, die glaubt, sich dazwischen positionieren zu können, wird nicht handlungsfähig sein, weil sie sich in den Widersprüchen ihrer Affirmationen verheddert hat.

Selbstmord aus Angst vor dem Tod – Das könnte man als Motto für die selbstverliebten Aktivisten von Negativbewegungen wie die „Letzte Generation“ („Stoppt den fossilen Wahnsinn“), oder „Extinction Rebellion“ bezeichnen („Wir stehen vor einem Abgrund“). Mit ihren Namensgebungen markieren die Aktivisten sich selbst als Ende der Menschheit, als Ende der kulturellen Menschwerdung und betreiben damit eine lächerlich anmutende Selbstüberhöhung. Sie bezeichnen die Generationen vor ihnen als Täter, sie selbst sind die wahren Opfer, so das stereotype Narrativ.

„Als ob die Wahrheit real wäre“

In Goethes Faust behauptet der Ober-Nihilist Mephisto, „Alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht; Drum besser wär's, dass nichts entstünde.“ Das klingt wie aus dem Schwarzbuch der Welten-Ende-NGOs.

So heißt es auf der Website von Extinction Rebellion: „Jetzt ist es an der Zeit, so zu tun, als ob die Wahrheit real wäre.“ Die Rebellen halten die Wahrheit also eigentlich für nicht real?

Das ist verwirrend: „Wir befinden uns inmitten eines klimatischen und ökologischen Zusammenbruchs.“ Man muss diesen Satz also nicht glauben, sondern nur so tun, als ob, ihn als „reale Wahrheit“ oft genug wiederholen, damit das Jungvolk Panik schiebt. Es ist paradox: Auch wenn man nur so tut, als sei diese Wahrheit real: Die Besessenen werden es nicht merken.

Und die „Letzte Generation“ lässt verlauten: „Wir sind der Überlebenswille der Gesellschaft! Wir haben noch zwei bis drei Jahre, in denen wir den fossilen Pfad der Vernichtung noch verlassen können.“ Wer diesen fossilen Pfad verlassen möchte, muss also bereit sein, fossilfrei zu leben. Für die Letzte Generation ist dies eine gute Nachricht: Wir können im kommenden Winter schon mal ausprobieren, wie das fossilfrei klappt. Danach sprechen wir weiter.

Ich beende meinen Exkurs über Nihilismus mit dem Mädchen aus Schweden

„Aber ich will eure Hoffnung nicht. Ich will nicht, dass ihr hoffnungsvoll seid. Ich will, dass ihr in Panik geratet. Ich will, dass ihr die Angst fühlt, die ich jeden Tag fühle. [...] Ich will, dass ihr so tut, als würde unser Haus brennen, denn das tut es auch.“ 

Dostojewski hätte diese Worte auch Werchowenskij, einem seiner radikal-nihilistischen „Romanhelden“ in den Mund legen können – Worte eines Besessenen, dessen düstere Vision einer gottlosen Welt von „Dämonen“ beherrscht wird, statt von der Vernunft.

 

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Leserpost

netiquette:

Dr. Klaus Schmid / 09.07.2022

Ingenieure wollen neue Technik erfinden, Naturwissenschaftler Natur-Gesetzmäßigkeiten aufdecken, Mediziner Krankheiten heilen. *** Genderologen wollen neue Geschlechter (er)finden, Studienabbrecher und Kinderbuchautoren wollen eben eine neue Welt erschaffen indem sie vorerst mal die Alte zerstören.

T. Gilde / 09.07.2022

Die neuen Herren in Deutschland werden spätestens in ein paar Jahren diesem Treiben ein Ende setzen. Möchte mal sehen, was passiert, wenn die sich vor die AMGs und BMWs der Einmänner kleben.

Thomas Brox / 09.07.2022

Mir ist der Artikel zu luftig. Fakt ist: Die EU/Eurozone ist nicht nur in einer Sinnkrise, sondern hat sich in eine lebensgefährliche ökonomische und soziale Sackgasse manövriert. Und das in einer Welt mit weiter ansteigender Bevölkerungszahl und aufsteigenden, robusten Schwellenländern. Ich betrachte jetzt Deutschland, das meiste gilt aber auch für die Eurozone. ++ Die Gesellschaft ist tief gespalten. Einerseits in Leistungsträger (aktuelle und ehemalige), die in der Marktwirtschaft die Wertschöpfung erzeugen, andererseits in eine wachsende Anzahl Leistungsempfänger. Von der erwerbsfähigen Bevölkerung ist noch ungefähr die Hälfte wirklich produktiv (inclusive Aufstocker). Der Rest sitzt im Staatssektor oder im Sozial-Asyl-Bereich, oder hängt in einer häufig sinnlosen Ausbildung herum. Dieser viel zu große Rest ist reichlich unproduktiv. Ein weiteres schweres Problem ist der wachsende Berg von Rentnern und Pensionären, und gleichzeitig eine schwache indigene Geburtenrate. Die schwache Geburtenrate ist nicht weiter verwunderlich, wenn der fette Staat - wie in Deutschland - von einem Arbeitgeberbrutto mittlerweile alles in allem 75% abkassiert, mit steigender Tendenz. Beherrscht wird der Staat von einer Art Beamtenfeudalismus mit integriertem Parteienbiotop. Die Folge ist Leistungsfeindlichkeit, Technikfeindlichkeit, Gleichgültigkeit, Schmarotzertum, Realitätsflucht, Lebenslügen. Kurzum: Verlust der Leistungsfähigkeit. ++ Das Systemversagen ist wesentlich ein Staatsversagen, und hat nichts mit dem WEF oder einem ähnlichen Popanz zu tun, sondern hat innere Ursachen. Im Vergleich mit dem parasitären “Staat” und seiner unfähigen Planwirtschaft funktioniert der Kapitalismus erstklassig. ++ Wenn die indigenen Deutschen nicht so erbärmlich feige wären, würde ich fast sagen, Deutschland steht am Vorabend großer Umwälzungen. Die Umwälzungen werden irgendwann kommen. Die große Mehrheit der indigenen Bürger wird dann die islamische Machtübernahme als Befreiung bejubeln.

Michael Hinz / 09.07.2022

Gerade im Ticker: “Deutschland bewegt sich in einen ungewissen Winter aufgrund eines möglichen Energiemangels, warnt der Vizekanzler. Er warnt vor einer Zerreißprobe.” Die #Dämonen# auf der Zielgeraden.

R. Camper / 09.07.2022

Was regen wir uns auf? Alle haben mitgemacht. Ein paar Mutige haben sich dem entgegen gestellt, die Wahrheit angesprochen, die keiner hören will. Der größte Teil will belogen werden und glaubt natürlich auch die Lüge von den Rechtsradikalen in der AfD. Die AfD Wähler haben auch gedacht, dass es reicht der Partei aller 4 Jahre die Stimme zu geben. Es reicht eben nicht. Corona war die Blaupause, da hat sich gezeigt, wie weit sich die Bevölkerung einschüchtern und belügen lässt. Mit den Coronaprotesten hätte man die Dämonen wieder dahin treiben können wo sie herkommen sind.  Es gibt jetzt noch eine einmalige Chance, im kommenden Winter. Allerdings, wer sich zwei Jahre lang hat einsperren lassen, sich mehrere Geninjektionen hat verabreichen lassen, einen Stofflappen vor seinem Gesicht getragen hat und sich freiwillig ein Fahrradhelmchen aufsetzt, der friert auch für den Frieden und hungert gegen Putin. Also, ran an den Sarg und mitgeheult.

Bernd Michalski / 09.07.2022

@Leser Reinhardt … Ihre Abgeklärtheit und demonstrative Unaufgeregtheit spielt den Zerstörern in die Hände. Ihre Verachtung wird die Dummköpfe gewiss nicht hindern, das Werk der Zerstörung fortzusetzen. Dumm ist derweil, diese Typen zu unterschätzen, weil sie so blöde seien. Es ist auch irrelevant, ob große Teile des mobs individuell blöde sind. Ja natürlich, sonst wären sie ja nicht so nützliche Idioten. Aber sie werden gelenkt und benutzt von Typen, die durchaus nicht so ganz dumm sind, sondern gerissen und heimtückisch. Weshalb man sie nicht nur ernst nehmen, sondern bekämpfen und genauer gesagt unschädlich machen muss. Auch wenn man sich dabei die Hände schmutzig macht. Oder man versucht es ganz gediegen mit hochnäsiger Kultiviertheit. Das wird diesen Typen sicher sehr imponieren.

S. v. Belino / 09.07.2022

Beruhigend der Gedanke, dass es sich bei der Gesellschaft der komplett Überdrehten höchstenfalls um ein knappes Achtel der Weltbevölkerung handelt. Kann man doch mit größer Sicherheit behaupten, dass die Bewohner Afrikas, Asiens, Lateinamerikas - vielleicht bis auf einzelne, zu vernachlässigende Ausnahmen - nach wie vor mit beiden Beinen fest auf dem Boden dieser Erde stehen, also ihre vielen Milliarden von Tassen noch vollständig im Schrank vorhalten. Dass sich die vielfältigen Ausgeburten fortgeschrittener Dekadenz, welche sich uns heute quasi täglich offenbaren, ausgerechnet in westlichen Ländern - also gerade auch in unserem Lebensraum - verbreiten konnten - tough luck. Vielleicht muss “der Westen” da jetzt einfach mal für eine Zeitlang durch. Die Hoffnung, dass es “danach” irgendwann wieder besser wird, hat dennoch ihre Berechtigung. Nur dürfte dem einen oder anderen von uns die Gnade wohl nicht mehr zuteil werden, diesen Wandel - zurück zur Ratio - noch mit freudiger Erleichterung willkommen zu heißen und ihn dankbar zu bezeugen. Dass besagter Wandel sich eines Tages Bahn brechen wird,  ist allerdings so sicher wie das vielbemühte Amen in der Kirche. Und - ein Quantum Trost findet sich schließlich in jedem Ungemach. Also auch in diesem.

A. Ostrovsky / 09.07.2022

Die Zeitspanne von 100 Jahren hat etwas sehr attraktives für die Schwarzmagier der Macht. Es ist die Zeitspanne, nach der es keinen einzigen lebenden Menschen mehr gibt, der sich noch an die Ereignisse erinnern kann. Es ist der Stichtag, an dem das Wahrheitsministerium die absolute Macht übertragen bekommt. Alle Realitäten sind dann korrigiert, die Bibliotheken, die man nicht 100% überwacht, sind abgebrannt, in tiefe Erdlöcher gestürzt oder von einer Schlammlawine überrollt, alle Erinnerung ist getilgt und durch die offizielle Wahrheit ersetzt. Es ist ausgeschlossen, dass irgendwo noch jemand aufsteht und sagt “Ich habe das aber anders erlebt”. Hundert Jahre sind die Zeitspanne der absoluten Verjährung auch der Verjährung des Mordversuches an der Menschheit. Was bsi dahin nicht geahndet wurde, wird niemals mehr geahndet. Und nein, die Herren der Welt sind keine Hochintelligenten, keine Götter, keine Übermenschen, sie haben körperlich und intellektuell gar keine große Kraft. Sie spielen immer die selben Drehbücher ab. Aber das kann man nicht beliebig oft hintereinander tun. Man kann die Welt nur beherrschen, wenn niemand begreift, was für ein steinzeitliches Drehbuch da aufgeführt wird. Deshalb darf es keinen geben, der die letzte Aufführung noch als denkender Mensch erlebt hat. Alle jene, denen man für eine oder mehrere Schurkereien das “Ewige Leben” versprochen hat, mögen gewarnt sein. DAS ist das letzte, was die Machthaber wollen. Das wäre ihr Ende, das würde ihre Macht gefährden, die Kenntnis der geheimen Rituale der Weltherrschaft. Falls doch einmal eine Wissenschaft entsteht, die das Zeug hat, die Lebenszeit der Menschen deutlich zu erhöhen, würden die Schwarzmagier der Macht alle Hebel in Bewegung setzen, und nicht nur die legalen, dass sie diese Wissenschaft unter ihre Herrschaft zwingen und damit der Vertrauenskredit dieser Wissenschaft restlos zerstört wird, würden sie genau diese Wissenschaft GEGEN das ewige Leben richten.

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