Kleiner Widerspruch. Der Autor macht in der Geschichte der Bundesrepublik zwei Blöcke aus - das bürgerliche Spektrum und das linke. Und er sieht diese Zweiteilung auch heute noch und zwar wie folgt: “Das Kräfteverhältnis der Blöcke blieb aber davon nahezu unberührt: In den aktuellen Meinungsumfragen auf Bundesebene haben SPD, Linke und Grüne zusammen eine Stärke von ca. 44 Prozent, Union, FDP und AfD liegen zusammen bei 49 Prozent.” Falsch, zumindest die CDU kann nicht mehr dem bürgerlichen Spektrum zugeordnet werden. Sie muss längst im links-grünen Spektrum verortet werden. Es ist ein Treppenwitz der Geschichte, dass dies gerade im Westen Deutschlands offenbar niemand realisiert. Da wird weiter brav CDU gewählt, weil man das auch schon vor 30 Jahren so gemacht hat und die ja bürgerlich sind. Irrtum, die CDU ist heute so bürgerlich wie Honecker oder Stalin bürgerlich waren.
Im Artikel heißt es: „Das Kräfteverhältnis der Blöcke blieb aber davon nahezu unberührt: In den aktuellen Meinungsumfragen auf Bundesebene haben SPD, Linke und Grüne zusammen eine Stärke von ca. 44 Prozent, Union, FDP und AfD liegen zusammen bei 49 Prozent.“ Das stimmt leider nicht (mehr). Und Union/SPD/Grüne/FDP/Linke würden dieser Block-Einteilung NICHT zustimmen. Union/SPD/Grüne/FDP/Linke, die bei vielen Themen einer Meinung sind (bis hin zur Austauschbarkeit), verorten sich selber in einem Block und verweisen die AFD in anderen Block .——Im Artikel wird außerdem folgende Frage gestellt: „Offen blieb aber auch, was eine strikte Ausgrenzung der AfD langfristig für das politische System und für die Möglichkeit zu demokratischen Machtwechseln bedeutet.“ Die Frage ist leider bereits beantwortet, Karl Popper schreibt in dem Essay „Zur Theorie der Demokratie” (03.08.1987, abrufbar beim Spiegel): „Es gibt eigentlich nur zwei Staatsformen: Solche, in denen es möglich ist, die Regierung ohne Blutvergießen durch eine Abstimmung loszuwerden, und solche, in denen das nicht möglich ist ... Für diese Absetzbarkeit gibt es verschiedene Methoden. Die beste Methode ist die einer Abstimmung: Eine Neuwahl oder ein Votum in einem gewählten Parlament kann die Regierung stürzen …. es kommt nicht darauf an, wer regiert, solange man die Regierung ohne Blutvergießen loswerden kann. Jede Regierung, die man wieder loswerden kann, hat einen starken Anreiz, sich so zu verhalten, daß man mit ihr zufrieden ist. Und dieser Anreiz fällt weg, wenn die Regierung weiß, daß man sie nicht so leicht loswerden kann.“ In Deutschland ist dieser Anreiz schon vor längerem weggefallen (s.a. die Ausführungen von Popper zum Wahlsystem im o.g. Essay), es droht keine Absetzbarkeit mehr und die strikte Ausgrenzung der AfD zementiert das. Das ist dann auch eine Antwort auf die Frage nach dem Warum der strikten Ausgrenzung.
Ja, Herr Sarazin, die deutsche Parteienlandschaft befindet sich allgemein auf ‘Sankt-Pauli-Niveau! Die AFD ist Porno und der Rest ergibt sich in gegenseitige Prostitution! Wie weit werden sie gehen , die Altparteien, neben dem Verzicht auf ein eigenes Parteiprogramm hat man den Eindruck die Inklusion funktioniert mittlerweile bis in die Regierungsämter hinein. Müssen im Endstadium unserer Demokratie alle Altparteien koalieren, um die böse Porno-Nazi-AFD aus der Regierungsverantwortung herauszuhalten? Momentan existiert nur noch ein Parteiensumpf, mühsam zusammengehalten durch das erfundene Projekt des Klimawandels, das die Bürger in Angst und Schrecken versetzen und den Rettern huldigen soll. Die Bevölkerung wird zum verblödeten Wahlvieh degradiert und paternalisiert, der politische Gegner skandalisiert. Vernunft und Demokratie werden abgebaut, um einen linken europäischen Megastaat zu etablieren. Wie soll es weitergehen? Propaganda, Wahlbetrug und einseitige Berichterstattung führten nicht zum erwünschten Erfolg. Unvernünftige Klientelpolitik ( Windkraft), die Zerstörung der Automobilbranche und eine verheerende Finanzpolitik treiben unser Land in eine Wirtschaftkrise. Es gibt nur einen Weg zur Herstellung ausgewogener Verhältnisse, und der beginnt mit der selbstverständlichen Akzeptanz einer demokratisch gewählten Partei, der AFD, zur Bildung einer bürgerlichen, vernünftigen Koalition und Regierung auf der Basis unseres Grundgesetzes.
Wie klar - Zeitung vom Besten. Danke für diesen Artikel. Endlich wurde klar und deutlich herausgestellt, was das Wahlergebnis wirklich besagt, wie wir hinters Licht geführt wurden, auch in den Kommentarsendungen, und was die eigentliche Front war - die AfD als rechtsextrem darzustellen. Ich bin froh, dass eine Persönlichkeit wie Sarasin dies kritisiert. Der Bundesbürger, der die AfD in Brandenburg und in Sachsen nicht kennt, denkt sonst vielleicht, dass sie DORT vielleicht zu extrem wäre - wenn alle das so sagen ... Genau das ist wohl auch das Ziel der anderen Parteichefs gewesen. Im Fernsehinterview wirkten die AfD-Redner aber gar nicht extrem, sondern sehr vernünftig! Dass ich gerne mehr von ihnen gehört hätte! Aber - wem soll man glauben, wenn es um die AfD geht? Die Medien präsentieren Dinge mit Einseitigkeit und Absicht. Auch das hat Sarrazin vortrefflich herausgestellt - ohne es so zu benennen. Danke!
Wie sich nach diesen Wahlen die CDUSPD trotz enormer Verluste als Sieger feiern liessen, ist hochnotpeinlich. Noch vor zwanzig, dreissig Jahren hätten solche Resultate nicht nur ein Erdbeben ausgelöst, sondern es hätte einen Machtwechsel gegeben. Die Deutschen haben die Demokratie verlernt bzw. sie haben sie nie richtig begriffen. Man kann doch nicht Politik machen, indem man einen Viertel bis bald einen Drittel der Menschen ausschliesst, ihnen das Gespräch verweigert, ihnen wichtige verfassungsrechtlich zustehende Rechte abspricht und darüber lamentiert, wie undankbar die doch seien, diese aufmüpfigen, tumben Hinterwäldler aus dem Osten. Und was soll das ständige Bemühen, der AfD die wirklich rechtskradikalen Minderheiten vorzuwerfen, wenn man bedenkt, wie mancher aktenkundige wirkliche Nazi sowohl in der CDU als auch in der SPD Unterschlupf gefunden hat? Und die Grünen, diese hinter den Ohren noch immer Grünen sind auf dem besten Weg, nahtlos an die NSDAP anzuschliessen, nur wissen sie das noch nicht, denn ihr Geschichtsbewusstsein ist entweder nicht vorhanden oder extrem unterentwickelt. Die Sturmtrupps in Form der Antifa sind bereits in Aktion und werden sicher in den nächsten Jahren auf Staatskosten ausgebaut, und das Proletariat für die Exekution ihrer herbeigesehnten Ökodiktatur, so glauben sie, wird in den nächsten Migrantenwellen in Europa einströmen. Nur machen sie die Rechnung ohne die neuen Herren: die halten nämlich nichts von Umweltschutz, nichts von CO2-Steuer, nichts von Multikulti und schon gar nichts von Gender. Der einzige gemeinsame Nenner ist die Pädophilie. Das ist zu wenig, liebe Grüne, auch ihr werdet ins Gras beissen müssen.
Herr Sarrazin, Ihre Analysen sind sehr treffend, sowohl langfristig als auch bzgl. des aktuellen politischen Geschehens. Wir alle merken daran und wissen es auch, dass dies die wertvolle Grundlage Ihres politischen Handelns war, denn Sie waren und sind: Politiker, ein klar und rational agierender Politiker, mit dem die politische Auseinandersetzung lohnt. Ich appelliere an Sie: Werden Sie wieder Politiker, auch ohne Amt, aber werden Sie wieder Politiker. Ordnen Sie sich der AfD zu. In der SPD, die schon lange nicht mehr “Ihre” SPD ist, sind auch nicht weniger fragwürdige Typen als in der AfD. Sie als Real-Politiker wissen, wie inhomogen eine Volkspartei sein kann, und Sie haben die Nerven, das auszuhalten und damit umzugehen. Aber Ihr Verbleib in der SPD verzögert den notwendigen Politik-Wechsel, den Sie schon lange und vehement einfordern. Viele wollen wegen Ihnen ihre Vorstellungen von der alten SPD nicht aufgeben und wählen diese weiter - gegen ihre und des Landes Interessen. Aber die alte SPD gibt es nicht mehr - und es wird sie auf unabsehbare Zeit nicht mehr geben. Damit sollten Sie sich abfinden. ... Ja, es ist zum Verzweifeln: Die SPD-Schnösel, die Sie aus der Partei werfen wollen, waren teils noch nicht geboren, als Sie schon politisch aktiv für die SPD waren. Aber es bringt nichts mehr, denen zu zeigen, was eine Harke ist. Gehen Sie dorthin, wo Ihre rationalen Analysen Gehör finden - und zeigen Sie Ihren Anhängern, wo diese Politik Gehör findet. Das Land hat keine Zeit mehr. Handeln Sie!
Im Grunde werden die AfD-Wähler vom Establishment wie Tiere angesehen, die nicht richtig spuren. Dem gehört ganz dringend ein Ende gemacht.
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