Also Hr. Schneider, Sie sind aber wieder kleinlich. Fr. Prof. Dr. Dingsda hat doch weitestgehend recht. Das Essen damals war oftmals ausreichend, die Luft war sauber. (Sofern nicht gerade das Dorf von Marodeuren niedergebrannt wurde.) Man hat sowas von nachhaltig gelebt und man hat nichts, aber auch gar nichts weggeworfen. Was hätte man auch wegwerfen können? Sogar den Löffel hat man - meist sehr zeitig - weitergegeben. Aber man kann durchaus, um der vermeintlichen Intention der Fr. Professor zu folgen, diese Zeit für ein heutiges “nachhaltiges” Leben zum Vorbild nehmen. Allerdings gibt es noch eine entscheidende Hürde. Um das Nachhaltigkeits-Elysium zu erreichen müssten wir uns von 9 von 10 Mitmenschen verabschieden. Mit den 8 Mio, wie anno dazumal, könnten wir hier supernachhaltig leben. Die anderen 90% könnten es vielleicht mal in Grönland probieren.
Mann brauch keine fremnde Feinde, wenn mann zu hause solche Prof.Dr. zu Hause hat.
Ja gut, wenn das so gewollt sein sollte, dass sich jeder einen mittelalterlichen Lebensstil zulegen soll, dann werde ich Aschebrenner. Pech für den Wald.
Wir stehen in einer Weltwende, wie es die Übergangszeit von Altertum zu Mittelalter, von Mittelalter zu Neuzeit war. Wie lange sie währen wird, welche Völker in den Schmelztiegel geworfen werden müssen, das können wir heute noch nicht wissen. Paul Ernst (1866 - 1933). Morgen werden wir sehen was wir heute nicht wissen wollen
@lona Grimm: »μακάριοι οἱ πτωχοὶ τῷ πνεύματι« (Matthäus 5.3) — »Selig die, die arm an Geist sind.« (Luther) — Hierzu mein Verständnis des Adjektivs ptôchos: »Selig die, die nach dem Geiste (pneuma) betteln.« Also nach der Erleuchtung durch den heiligen Geist und nicht nach Reichtum oder Macht oder sonst was.
Lieber Herr Schneider, meine Großeltern lebten noch in den 60er Jahren sehr “nachhaltig”. Wasser vom Brunnen, gezogen mit Handschwengelpumpe, Außenplumpsklo, kleine “Allesfresseröfen”, Hasen, um Fleisch konsumieren zu können, Kartoffel- und Gemüseanbau, Kleider ausgebessert bis zum gehtnichtmehr, kein Urlaub, zum Einkaufen in den Konsum mind. eine halbe Stunde straff laufen mit kleinem Handwagen. Häuschen und Grund existieren noch, ich sollte es Frau Kehmel zu persönlichem Erleben anbieten. Wohlstandsverwahrloste Linke nannte man früher übrigens Salonbolschewisten, sie waren in der Arbeiterschaft verhasst.
Da gab es doch in meiner Jugend, ach lang ist es her, die sogenannte Jugendsekten. Die predigten das einfache Leben, Enthaltsamkeit und Armut. Dabei wurde der Guru, neudeutsch jetzt Guru*innen, immer reicher. Und es gab noch diesen Weisen man in Kambodscha. Er predigte die besitzlose Gesellschaft und das einfache Leben auf dem Lande. Leider hatten die Beglückten nicht genug zu Essen. Sie mussten mit militärischen Mittel befreit werden. Was kann man daraus lernen? Misstraut den Propheten und Heilsversprechern!
Die Stadt, in der ich lebe, wurde im Mittelalter gegründet. Als gelernter Schreiner weiß ich, dass die traditionellen Fügetechniken im Holzbau im Mittelalter entwickelt wurden. Eco Umberto, als Mediävist, hat immer wieder auf Erfindungen im Mittelalter, wie die Brille, hingewiesen. Und last but not least wurde auch im Mittelalter die Null aus dem indisch-arabischen Kulturraum in die europäische Mathematik übernommen. Das, was in Afghanistan und im Iran herrscht, ist nicht das Mittelalter, sondern ein antimoderner Reflex. Die Moderne in Europa, im Westen sollte nicht zum Mittelalter zurück, aber nicht so arrogant sein, dass sie nicht mehr lernfähig ist und neues aufnehmen kann.
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