Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.
Mindestens 22 Tote bei Raketenangriff im Jemen
Huthi-Rebellen sollen Moschee in Marib beschossen haben.
Bei einem Raketenangriff auf eine Moschee im Jemen sind nach offiziellen Angaben mindestens 22 Menschen getötet worden, meldet deutschlandfunk.de. In anderen Berichten sei von 29 Toten die Rede. 19 Personen seien verletzt worden. Ein Armeevertreter habe die Huthi-Rebellen für die Attacke verantwortlich gemacht. Sie hätte sich demnach in der Stadt Marib im Westen des Landes ereignet. Diese sei zwischen Armee und Aufständischen heftig umkämpft. Die Huthi hätten Marib nach eigenen Angaben nahezu komplett umstellt.
In dem seit 2015 andauernden Bürgerkrieg werde die jemenitische Regierung von Saudi-Arabien und anderen Staaten unterstützt. Die schiitischen Huthi-Rebellen erhielten Hilfe vom Iran.
Äthiopiens Regierung wirft Tigray-Rebellen Massaker vor
Regierungsbehörden in Amhara stellen reguläre Arbeit ein.
Die äthiopische Regierung hat der Rebellengruppe TPLF ein Massaker in der im Norden gelegenen Region Amhara vorgeworfen, meldet zeit.de. Kämpfer der TPLF hätten über hundert junge Einwohner der strategisch wichtigen Stadt Kombolcha regelrecht hingerichtet, habe die Regierung in Addis Abeba mitgeteilt, ohne weitere Details zu nennen. Die TPLF hätte zunächst nicht auf Bitten um eine Stellungnahme reagiert. Ob es sich bei den Getöteten um Kämpfer oder Zivilisten gehandelt habe, sei ebenfalls unklar.
Die Rebellengruppe aus der an Amhara angrenzenden Konfliktregion Tigray hatte am Wochenende bekanntlich die Einnahme von Kombolcha und der nahe gelegenen Stadt Dessie gemeldet. Die Regierung habe noch am Sonntag behauptet, in beiden Städten würde noch gekämpft.
Einwohner aus Kombolcha hätten von heftigen nächtlichen Gefechten an der Stadtgrenze berichtet, die bis in die frühen Montagmorgen andauerten. Einwohner von Dessie seien nicht zu erreichen gewesen. Von unabhängiger Seite ließen sich die Angaben von Rebellen und Regierung kaum überprüfen, da die Kommunikation in weiten Teilen unterbrochen und das Gebiet für Journalisten nicht zugänglich sei. Die Verwaltung von Amhara hätte am Sonntag alle Regierungsbehörden angewiesen, ihre reguläre Arbeit einzustellen und alle Energie und Gelder in den von Regierungschef Abiy geforderten Kampf zu stecken, heiße es in Berichten.
Verhaftungswelle in Addis Abeba?
Zahlreiche Festnahmen von Menschen aus Tigray, Vorwürfe an Ausländer.
In Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba nahmen Sicherheitskräfte am Montag zahlreiche Menschen aus Tigray fest, meldet kleinezeitung.at. Ministerpräsident Abiy Ahmed habe am Montagabend auch nicht näher benannte Ausländer weißer und schwarzer Hautfarbe bezichtigt, die Volksbefreiungsfront TPLF zu unterstützten. Vor allem in der Wollo-Region hätten diese sich zunehmend ins Kampfgeschehen eingebracht. Abiy habe in einer Rede an Regierungsmitglieder dazu aufgefordert, "zurückzukämpfen".
Ein dpa-Reporter habe beobachtet, wie Festgenommene in zwei Polizeifahrzeugen weggebracht worden seien. Am Wochenende habe ein regierungsnaher Journalist bei Facebook dazu aufgerufen, Menschen aus Tigray in "Konzentrationslager" zu sperren. Die Nachricht sei allerdings mittlerweile gelöscht worden.
Mehr Andrang bei den Tafeln wegen Preisanstieg
Teilweise Nachfrage-Anstieg von 20 Prozent.
Die Tafeln in Rheinland-Pfalz und im Saarland werden nach Beobachtungen des Landesverbandes derzeit verstärkt aufgesucht, meldet welt.de. Ein Grund seien die gestiegenen Preise für Lebensmittel, die sich im Portemonnaie bemerkbar machten, habe die Vorsitzende des Landesverbands Tafel Rheinland-Pfalz/Saarland, Sabine Altmeyer-Baumann, der Deutschen Presse-Agentur gesagt. «Bei manchen wird es allmählich eng.» Daher würden sich mehr bedürftige Menschen bei Tafeln anmelden, um sich mit Nahrungsmitteln einzudecken.
Bei den Bedürftigen wären besonders frische Lebensmittel stark gefragt - und gerade für diese Produkte würden die Preise derzeit besonders schnell steigen, habe Altmeyer-Baumann gesagt. Ihrer Ansicht nach sei die Nachfrage jüngst um rund 20 Prozent gestiegen.
Die zunehmende Nachfrage nach den gespendeten Lebensmitteln werde sich nach Ansicht der Landesvorsitzenden voraussichtlich fortsetzen. «Niemand geht von heute auf morgen zur Tafel. Sondern das dauert, bis Menschen sich das vorstellen können». Mit einem noch stärkeren Andrang rechne sie Anfang nächsten Jahres, weil dann die gestiegenen Energiepreise in den Jahresabrechnungen spürbar würden.
Inflation: Bus- und Bahnfahren wird teurer
Preissteigerungen um bis zu 5,5 Prozent
Bus- und Bahnfahren in Deutschland wird in den kommenden Monaten in vielen Regionen teurer, meldet deutschlandfunk.de. Die Preise würden im Winter nicht nur im Fernverkehr, sondern in zahlreichen Regionen auch im Nahverkehr steigen, wie die Deutsche Presse-Agentur nach Auswertung der Preisankündigungen zum Jahreswechsel berichte. Je nach Verkehrsverbund solle der durchschnittliche Tarif um bis zu 5,5 Prozent steigen. Als letzter der großen Verbünde arbeite demnach der Hamburger Verkehrsverbund an einer Preiserhöhung. Im Schnitt 1,3 Prozent mehr würden die Hamburger ab dem Jahreswechsel voraussichtlich bezahlen müssen. Es gebe allerdings auch Regionen, in denen sich die Preise überhaupt nicht änderten.
Erneut Toter an polnisch-weißrussischer Grenze
Iraker ist der zehnte im Grenzgebiet verstorbene Migrant.
An der Grenze zwischen Polen und Weißrussland ist erneut ein Toter gefunden worden, meldet orf.at. Der Iraker sei bereits der zehnte Migrant, der seit Sommer im Grenzgebiet gestorben sei, hätten polnische Medien berichtet. Auf der polnischen Seite der Grenze gelte seit Wochen ein Ausnahmezustand. Der weißrussische Machthaber Alexander Lukaschenko lässt bekanntlich Migranten an die EU-Grenze bringen, um politischen Druck auf die EU auszuüben und befeuert so das Schleuser-Geschäft.
In einer Erklärung des weißrussischen Grenzschutzes habe es geheißen, der Mann wäre am Freitag auf polnischem Staatsgebiet gestorben, nachdem er zuvor die Grenze überquert habe. Polnische Grenzschützer hätten demnach andere Personen gezwungen, die Leiche des Irakers zurück auf die weißrussische Seite der Grenze zu bringen. Ein Sprecher des polnischen Grenzschutzes habe diese Darstellung zurückgewiesen. „Wenn sich ein solcher Vorfall auf der polnischen Seite ereignet hätte, hätte der polnische Grenzschutz darüber informiert“, habe er der Zeitung „Gazeta Wyborcza“ gesagt.
Regierungsbildung in Rumänien erneut gescheitert
Bisheriger Verteidigungsminister Nicolae Ciuca bekommt keine Mehrheit.
In Rumänien ist ein weiterer designierter Regierungschef mit der Bildung einer mehrheitsfähigen Regierung gescheitert, meldet orf.at. „Ich habe gehofft, eine politische Lösung zu finden“, habe der pensionierte General und bisherige Verteidigungsminister Nicolae Ciuca gestern gesagt. „Aber die mathematische Realität ist uns ja allen bekannt.“
Staatschef Klaus Johannis hatte Ciuca bekanntlich vor knapp zwei Wochen nominiert, um das Land aus der politischen Krise zu führen. Der 54-jährige Minister habe daraufhin erfolglos versucht, die Unterstützung der oppositionellen Sozialdemokraten (PSD) oder der reformorientierten USR zu gewinnen. Seine konservativ-liberale Partei PNL und ihre Verbündeten der Ungarischen Minderheitenpartei (UDMR) verfügten über nur 150 der 465 Sitze.
Nach dem Sturz der PNL-Regierung durch ein Misstrauensvotum gegen Ministerpräsident Florin Citu Anfang Oktober habe Johannis zuerst den früheren EU-Politiker Dacian Ciolos nominiert. Der Vorsitzende der Mitte-Rechts-Partei USR sei jedoch ebenfalls gescheitert. Neue Verhandlungen zwischen der PNL und den anderen politischen Gruppierungen würden am Dienstag beginnen.
Bayern verlängert Corona-Quarantäne
Mindestens sieben Tage auch für positiv getestete Geimpfte.
In Bayern gelten wieder verlängerte Corona-Quarantänezeiten, meldet zeit.de. Enge Kontaktpersonen eines mit dem Coronavirus infizierten Menschen müssen demnach vom 2. November an wieder mindestens sieben Tage isoliert leben, bevor sie sich mit einem PCR- oder Antigenschnelltest freitesten könnten. Auch dürften sie keine typischen Krankheitszeichen für Covid-19 haben. Bisher sei das Freitesten nach fünf Tagen Quarantäne möglich gewesen. Als Gründe für die strengeren Regeln seien unter anderem die sprunghaft gestiegenen Zahlen positiver Testergebnisse genannt worden.
In Regionen mit vielen positiven Testergebnissen könne die zuständige Kreisverwaltungsbehörde auch von den Vorgaben abweichen, hieß es. Die Quarantänedauer von engen Kontaktpersonen dürfe etwa per Allgemeinverfügung weiter verlängert werden. Für vollständig Geimpfte und Genesene mit einer Impfung, die mittels PCR-Methode positiv auf das Virus getestet worden seien, sei nun ebenfalls eine mindestens siebentägige Quarantäne vorgeschrieben. Erst dann wäre ein Freitesten möglich, sofern sie keine Symptome hätten.
Prozess wegen Impfbescheinigung ohne Impfung
Arzt steht in Bayreuth vor Gericht.
Am Dienstag steht ein Arzt vor dem Amtsgericht Bayreuth, weil er einer Person Corona-Impfungen bescheinigt haben soll, die es gar nicht gegeben hätte, meldet zeit.de. Ihm werde das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse vorgeworfen. Der in Bayreuth tätige Mediziner solle die Bescheinigung mit den falschen Angaben im Januar ausgestellt haben. Nach Angaben des Gerichts seien vorerst keine weiteren Verhandlungstermine geplant.
Israel erlaubt Einreise von geimpften Individualtouristen
Wichtig ist auch, wann der Einreisende geimpft wurde.
Nach mehr als anderthalb Jahren Einreisesperre wegen Corona dürfen Individualtouristen unter Auflagen wieder nach Israel kommen, meldet zeit.de. Dabei würden aber genaue Vorgaben für Geimpfte und Genesene gelten, wie Regierungschef Naftali Bennett, Gesundheitsminister Nitzan Horowitz und Tourismusminister Joel Raswosow zuvor mitgeteilt hätten.
Ausländer dürften laut Gesundheitsministerium einreisen, wenn sie zwei Dosen des Impfstoffs der Hersteller Pfizer/Biontech, Moderna, Astrazeneca, Sinovac, Sinopharm oder des Serum Institute of India erhalten hätten und wenn mindestens 14 Tage seit der zweiten Dosis vergangen seien. Nach einer einzelnen Impfdosis des Corona-Vakzins von Johnson & Johnson sei ebenfalls ein Zeitabstand von 14 Tagen notwendig. Diese Zeitfenster gelten auch nach einer Auffrisch-Impfung.
Entscheidend dabei sei allerdings auch, dass bis zur Ausreise aus Israel nicht mehr als 180 Tage seit der zweiten Impfung oder bei Johnson & Johnson seit der einzelnen Impfung vergangen sein dürfen - oder es liege eine Auffrisch-Impfung vor.
Außerdem könnten Genesene einreisen, wenn sie zumindest eine Dosis eines Corona-Vakzins erhalten hätten, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) genehmigt sei. Genesene dürften auch dann einreisen, wenn mindestens elf Tage seit einem positiven Test vergangen seien - aber nicht mehr als 190 Tage bei Ausreise.