Guten Morgen zur Morgenlage. Am 15. November wurde in Deutschland die Inflation beendet. Natürlich nicht heute, sondern vor 99 Jahren endete Deutschlands schlimmste Inflation mit der Einführung der sogenannten Rentenmark. Die aktuelle Inflation nimmt ihren Lauf, wird aber in den Nachrichten zum Tagesbeginn kaum gesondert erwähnt. Haben sich die Menschen so schnell an diese Geldentwertung schon gewöhnt?
Immerhin gibt es Wachstum zu vermelden. Nein, kein Wirtschaftswachstum, sondern die Weltbevölkerung ist auf acht Milliarden Menschen gewachsen und hat damit einen neuen Rekordstand erreicht. Aber das Wachstum werde schwächer, heißt es. Die nächste Milliarde Zuwachs werde die Menschheit laut einer UNO-Prognose erst im Jahre 2037 erreichen. (Quelle: kleinezeitung.at)
Derweil haben sich auf der indonesischen Insel Bali Vertreter der führenden Industrie- und Schwellenländer zum G-20-Gipfel gesammelt, der heute beginnt. Und der erste Erfolg: Zum Beginn haben sich die Unterhändler schon auf eine gemeinsame Abschlusserklärung geeinigt. Und da konnten sich die westlichen Staaten gegen den anfänglichen Widerstand Moskaus durchsetzten, so dass der Krieg Russlands gegen die Ukraine in dem Papier mit russischer Zustimmung scharf verurteilt wird. Was für ein diplomatischer Erfolg. (Quelle: orf.at)
Weil Papier allerdings geduldig und oft von begrenztem Einfluss auf den tatsächlichen Verlauf der Dinge ist, geht der Ukraine-Krieg davon unbeeindruckt weiter. Russland startet nach dem Rückzug in Cherson nun eine neue Offensive im Gebiet Donezk, heißt es. Experten warnen davor, dass die Ukraine trotz der aktuellen militärischen Erfolge in eine gefährliche Lage geraten könnte. (Quelle: de.euronews.com)
Derweil beklagt die ukrainische Regierung, dass angeblich 11.000 ukrainische Kinder aus den besetzten Gebieten nach Russland verschleppt worden seien. Wie lässt sich das nun klären? Vor Kriegsende vermutlich gar nicht. Aber immerhin, so heißt es, sei auf dem G-20-Gipfel schon darüber gesprochen worden. (Quelle: berliner-zeitung.de)
Erinnern Sie sich noch an die Zeit, da es hieß, unsere Freiheit werde am Hindukusch verteidigt? Ja, das ist lange her. Der verstolperte Express-Rückzug der westlichen Truppen aus Afghanistan ist nicht ganz so lange her. Er wurde von ein paar wohlmeinenden Kommentaren begleitet, in denen davon gesprochen wurde, dass der Einsatz nicht umsonst gewesen sei, sich Afghanistan verändert hätte und auch die Taliban in ihren neuen Herrschaftsperiode vielleicht etwas moderater vorgehen würden als früher. Jetzt hat Taliban-Chef Hibatullah Achundsada die Richter von Afghanistan zur vollen Umsetzung des islamischen Rechts und seines Strafenkatalogs aufgefordert – einschließlich öffentlicher Hinrichtungen, Steinigungen, Amputationen und Auspeitschungen. Diese Aufforderung wäre „bindend“, wie ein Taliban-Sprecher erklärt haben soll. (Quelle: berliner-zeitung.de)
Zurück zur Krise im Westen. Amazon plant einem Bericht der "New York Times" zufolge den Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen. Der Stellenabbau in der Verwaltung und im Technologiebereich solle noch diese Woche beginnen, heißt es. Zudem wäre dies der größte Jobabbau in der Geschichte des Unternehmens. (Quelle: zeit.de)
In Deutschland muss Rossmann eine Millionen-Geldstrafe zahlen. Bereits am Freitag habe das Oberlandesgericht Düsseldorf die Drogeriemarktkette wegen der Beteiligung an einem Kaffeekartell zu einer Geldbuße von 20 Millionen Euro verurteilt, wie eine Gerichtssprecherin am Montag mitteilte. Das Urteil sei aber noch nicht rechtskräftig. (Quelle: zeit.de)
Und wenige Tage vor Beginn der Fußball-WM hat Katar einen neuen Streit mit der FIFA um den Bier-Ausschank bei den Weltmeisterschaftsspielen begonnen. Der soll nur in geringerem Umfang möglich sein als bislang vereinbart. Aber da diese WM ohnehin anders ist als alle anderen, kann man sich von einer solchen Auseinandersetzung besser mit einem fröhlichen "Prost" abwenden. Gut, das mit dem "Prost" passt nicht ganz zum frühen Morgen, aber man kann es sich ja aufheben. (Quelle: n-tv.de)