Peter Grimm / 07.11.2022 / 08:00 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Montag

Guten Morgen, heute ist der 7. November und ein Montag, also ist es wieder Zeit für eine Morgenlage und die beginnt vor dem Eintauchen in die Nachrichten des Tages wieder mit einer kleinen Zeitreise. Heute vor 105 Jahren war in Russland bekanntlich der zur Oktoberrevolution verklärte kommunistische Putsch erfolgreich. Für revolutionäre Umwälzungen sorgte die folgende Diktatur dann leider opferreich und nachhaltig. Eine zusammenfassende Erinnerung an diesen Tag im Jahr 1917 bietet ein Artikel von Prof. Jörg Baberowski auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung. Am 7. November 2017 wurde der 100. Jahrestag in Russland auch mancherorts gefeiert, wie seinerzeit der Deutschlandfunk berichtete. Ansonsten wurde vor fünf Jahren gemeldet, dass Twitter die Zeichen-Obergrenze für Tweets von 140 Zeichen auf 280 verdoppelte, die Europäische Zentralbank (EZB) vor dem Risiko von faulen Krediten in Höhe von 865 Milliarden Euro warnte und die Stadtpolizei Zürich bekannt gab, künftig auf die Nennung der Nationalität von Straftätern zu verzichten.

Und nun springen wir wieder fünf Jahre in die Gegenwart. Da muss ein Nachrichtenüberblick leider wieder mit dem Ukraine-Krieg beginnen. Es wird weiterhin heftig um Cherson gekämpft. Während die Ukraine den russischen Truppen die großangelegte Zerstörung von zivilen Schiffen vorwirft, die am Ufer des Dnipro festgemacht waren, berichtet Russland von einem ukrainischen Raketenangriff, bei dem der Kachowka-Staudamm beschädigt worden sein soll. Es soll jedoch keine schwerwiegenden Schäden gegeben haben. In der Stadt Cherson sei nach ukrainischen Luftangriffen die Strom- und Wasserversorgung ausgefallen. Umgekehrt haben wegen russischer Angriffe bekanntlich weite Teile der Ukraine große Probleme mit der Strom-Versorgung. (Quellen: n-tv und ZDF)

Derweil hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekräftigt, dass die EU der Ukraine mit monatlich 1,5 Milliarden Euro helfen wolle, für das Jahr 2023 seien somit 18 Milliarden eingeplant. (Quelle: euronews)

Auch China sorgt wieder für Schlagzeilen. Die Führung in Peking lässt jetzt der Schweiz mit einer Verschlechterung der Beziehungen drohen, falls die sich den nicht gerade gravierenden EU-Sanktionen gegen die Volksrepublik anschließen sollte. Die EU hatte ja bekanntlich wegen Massenverhaftungen von muslimischen Uiguren und anderer Menschenrechtsverletzungen im vergangenen Jahr einige Sanktionen gegen Personen und Institutionen verhängt. Wie wir hierzulande ja sehen, stört das staatseigene chinesische Investoren in Deutschland offenbar in keiner Weise. Dennoch ließ der chinesische Botschafter in Bern, Wang Shihting, in der "Neuen Züricher Zeitung" verlauten: "Die Sanktionen verstoßen gegen völkerrechtliche Normen, sie dienen einzig der Eindämmung Chinas". China gilt nach der EU und den USA als wichtigster Handelspartner der Schweiz. (Quelle: n-tv)

Zugleich meldeten einige Medien heute Morgen, dass Chinas Exporte unerwartet zurückgegangen seien. Das Pekinger Statistikamt habe von einem Rückgang der Ausfuhren um 0,3 Prozent im Vergleich zum Oktober des Vorjahres berichtet. Analysten hätten zuvor zwar mit einer Abkühlung gerechnet, wären jedoch weiterhin von einem Wachstum der Exporte ausgegangen. Die chinesischen Importe sollen im Vergleich zum Oktober des Vorjahres um 0,7 Prozent gesunken sein. Ein Grund sei die in China weiterhin praktizierte strenge Corona-Politik. (Quelle: stern.de)

Neuigkeiten gibt es auch aus der Social-Media-Welt. Während Twitter nach der großen Entlassungswelle nun doch wieder Mitarbeiter zurückholen soll, soll die Meta, also der Mutterkonzern von Facebook, Instagram und WhatsApp nach einem Bericht des "Wall Street Journal" tausende Entlassungen planen. Der Konzern soll im dritten Quartal einen Gewinneinbruch und einen Umsatzrückgang verzeichnet haben und könnte den Stellenabbau dem Bericht zufolge am Mittwoch offiziell verkünden. (Quelle: Deutschlandfunk)

In Deutschland versucht es der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz mal wieder mit der Rolle als Oppositionsführer. Diesmal geht es ums Bürgergeld, das er nach wie vor ablehnt und jetzt mit einer Ablehnung im Bundesrat droht. Stattdessen bietet er an, kurzfristig die Hartz-IV-Sätze zu erhöhen, um den Systemwechsel bei den Sozialleistungen dann ohne Zeitdruck diskutieren zu können. Hält er mit seiner Partei diesen Oppositionskurs diesmal wirklich durch? (Quelle: stern.de)

CDU und CSU zeigen aber noch auf einem anderen Gebiet die Oppositionsflagge: Die Bundestagsfraktion will in dieser Woche einen Antrag auf härtere Bestrafungen von Klebe-Attacken einbringen. Das wird erwartungsgemäß an der Ampel-Mehrheit scheitern. Die "Letzte Generation" meldete sich ebenfalls zu Wort, denn das Ankleben auf Straßen und Anschläge auf berühmte Kunstwerke genügt den sogenannten Aktivisten offensichtlich nicht mehr. Man werde den Protest in alle Bereiche tragen, die von der Klimakatastrophe betroffen seien, habe eine Vertreterin im Sender RTL gesagt und dabei auch eine Blockade deutscher Flughäfen nicht ausgeschlossen. (Quelle: Deutschlandfunk)

Zu guter Letzt der Vollständigkeit halber noch eine Meldung von gestern Abend: Der zuletzt eigentlich nur noch peinliche Frankfurter Oberbürgermeister Feldmann ist endlich abgewählt worden. (Quelle: Zeit)

 

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