Peter Grimm / 01.11.2022 / 08:00 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Dienstag

Guten Morgen an diesem 1. November zu diesem kurzen Überblick über die Nachrichtenlage.

In dieser nimmt erwartungsgemäß wieder der Ukraine-Krieg einen wichtigen Platz ein. Aus Kiew wird gemeldet, dass auf einem Luftwaffenstützpunkt in der Region Pskow im Nordwesten Russlands drei russische Kampfhubschrauber zerstört worden seien. Es hätte zwei Hubschrauber Ka-52 Alligator sowie ein Мi-28N getroffen. Zwei weitere Helikopter seien nach Angaben Kiews bei der Detonation schwer beschädigt worden. Die Entfernung zur nächstgelegenen Grenze der Ukraine soll mindestens 700 Kilometer betragen. Russland habe seit Kriegsbeginn mehr als ein Viertel aller seiner Kampfhubschrauber Ka-52 verloren, heißt es in der Meldung weiter. (Quelle: n-tv.de)

Derweil versetzt Norwegen seine Streitkräfte in erhöhte Alarmbereitschaft. Die Maßnahme gelte ab heute, habe Ministerpräsident Jonas Gahr Støre gestern in Oslo angekündigt. „Dies ist die schwerste Sicherheitslage seit mehreren Jahrzehnten“, habe er gesagt, allerdings zugleich betont: „Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Russland seine Kriegsführung auf andere Länder ausweitet, aber die zunehmenden Spannungen machen uns anfälliger für Bedrohungen, Geheimdienstoperationen und Beeinflussungskampagnen.“ Die norwegische Luftwaffe habe Berichten zufolge bereits das Training mit ihren F35-Kampfjets in den USA abgebrochen, um in Norwegen vor Ort zu sein. Zuletzt seien in Norwegen mysteriöse Drohnenflüge beobachtet worden, besonders nahe Ölplattformen im Meer. (Quelle: n-tv.de)

Der Ukraine-Krieg hat neben vielen anderen Dingen bekanntlich auch den mangelhaften Zustand der russischen Armee offengelegt. Immer wichtiger wurde in Russland daneben in den letzten Jahren die Söldnergruppe Wagner. Und die demonstriert ihre Bedeutung nun noch deutlicher. Ihr Chef, Jewgeni Prigoschin, hat die Eröffnung einer militärischen Forschungseinrichtung in St. Petersburg angekündigt. Das sogenannte „Wagner-Center“ werde Spezialisten beherbergen, die sich mit der „Steigerung der Verteidigungsfähigkeit Russlands“ befassen, habe der kremlnahe Geschäftsmann auf seinem Telegram-Kanal mitgeteilt. Standort sei demnach ein Bürokomplex, der bereits 2019 von einer Firma Prigoschins erworben worden sei. Laut den US-Analysten gehöre Prigoschin in Moskau zur „Krieg bis zum Sieg“-Fraktion. (Quelle: n-tv.de)

In Teheran droht offenbar ein größerer Schauprozess gegen regierungskritische Demonstranten. Ungefähr 1.000 Menschen seien wegen der anhaltenden Proteste angeklagt worden und die Verfahren würden öffentlich stattfinden, habe die halbamtliche Nachrichtenagentur Tasnim gestern unter Berufung auf den Obersten Richter der Provinz Teheran gemeldet. Bekanntlich halten die regierungskritischen Demonstrationen trotz gewalttätiger Einsätze seitens der Sicherheitskräfte seit mehr als sechs Wochen an. (Quelle: orf.at)

Aus Hongkong wird gemeldet, dass dort gestern der Prozess gegen zwei ehemalige Chefredakteure des Online-Portals „Stand News“ begonnen hat. Chung Pui-kuen und Patrick Lam waren Ende des vergangenen Jahres wegen angeblicher Aufwiegelung verhaftet worden und sitzen seitdem in Untersuchungshaft. „Stand News“ galt als eines der letzten Nachrichtenangebote, das die Regierung offen kritisierte. Der Prozess werde, so heißt es in Medienmeldungen, voraussichtlich 20 Tage dauern. (Quelle: deutschlandfunk.de)

Als Warnung an China, wie es in Presseberichten heißt, wollen die USA atomwaffenfähige B-52-Bomber im Norden Australiens stationieren. Auf dem Luftwaffenstützpunkt Tindal, südlich von Darwin, sollen spezielle Einrichtungen für die großen Flugzeuge entstehen, die eine Reichweite von rund 14.000 Kilometern haben, heiße es in einem Bericht des staatlichen australischen Senders ABC. Beobachter halten es vor allem für bemerkenswert, welch deutliches Signal Australien damit an China sende. (Quelle: rnd.de)

Die EU scheint wieder ein Land gefunden zu haben, das zumindest verspricht, dem Bündnis beim Grenzschutz zu helfen, wenn im Gegenzug etwas Geld fließt. Das soll eine EU-Delegation Medienberichten zufolge in Kairo mit der ägyptischen Regierung vereinbart haben. Ägypten würde dafür mit 80 Millionen Euro aus Brüssel unterstützt, habe eine Sprecherin des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell mitgeteilt. 23 Millionen Euro würden noch in diesem Jahr fließen, um die Zusammenarbeit beim Grenzschutz zu vertiefen. Es handele sich um ein Abkommen, an dem neben der EU unter anderem auch die Internationale Organisation für Migration beteiligt wäre. 

Die Zahl der Menschen aus Ägypten, die nach Europa kämen, sei zuletzt gestiegen. Nach Angaben der EU-Asylbehörde vom Juli habe sie im März so hoch gelegen wie seit 2014 nicht. Die meisten Ägypter, die illegal in die EU einreisen, kämen über das zentrale Mittelmeer nach Italien. (Quelle: orf.at)

In Deutschland beantragt der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof erneut ein Rettungsschirm-Insolvenzverfahren. Einen entsprechenden Antrag hat der Konzern gestern beim Amtsgericht Essen eingereicht. Das Verfahren sei zwar auf Sanierung ausgerichtet, doch das Filialnetz müsse im Zuge des Verfahrens sicher „um mindestens ein Drittel reduziert werden“, wie es von Galeria-Chef Miguel Müllenbach geheißen habe. Betriebsbedingte Kündigungen wären demnach unvermeidbar. Der Konzern betreibe mit 17.000 Mitarbeitern derzeit noch 131 Warenhäuser in 97 deutschen Städten. (Quelle: orf.at)

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