News-Redaktion / 02.10.2022 / 09:01 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Sonntag

Die Ukraine meldet die Eroberung von Lyman, auf der Krim gab es wieder Explosionen auf einem russischen Militärflughafen, Russland liefert kein Gas mehr nach Italien, im Iran gibt es erneut systemkritische Proteste, China protestiert gegen den Taiwan-Besuch von Bundestagsabgeordneten, im Irak demonstrieren Tausende gegen die Regierung und in Indonesien starben 129 Menschen bei Ausschreitungen nach einem Fußball-Spiel.

Ukraine meldet Eroberung von Lyman

Einen Tag nach der völkerrechtswidrigen Annexion mehrerer ukrainischer Regionen hat die ukrainische Armee eine strategisch wichtige Stadt in einer annektierten Region erobert, meldet orf.at. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte von der Rückeroberung der strategisch wichtigen Stadt Lyman im Osten des Landes berichtet. In der Stadt werde zwar immer noch gekämpft, doch von dem „Pseudoreferendum“ wäre dort keine Spur mehr, sagte er.

Das russische Verteidigungsministerium habe Stunden zuvor den Abzug bekanntgegeben. Unklar sei aber, ob und wie viele russische Soldaten in Lyman in ukrainische Kriegsgefangenschaft gefallen seien. Nach Angaben des ukrainischen Verwaltungschefs für Luhansk, Serhij Hajdaj, wären Samstagfrüh 5.000 Soldaten eingekesselt gewesen.

Seit Wochen war Berichten zufolge um Lyman erbittert gekämpft worden. Nach der Niederlage im nordukrainischen Gebiet Charkiw und ihrem Rückzug von dort hätten die russischen Truppen versucht, eine neue Frontlinie entlang der Flüsse Oskil und Siwerskyj Donez aufzubauen.

Wieder Explosionen auf russischem Militärflughafen auf der Krim

Auf der von Russland annektierten ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim ist es offenbar erneut zu Explosionen auf dem Militärflughafen Belbek gekommen, meldet n-tv.de. "Der Information der Rettungskräfte nach ist ein Flugzeug über die Landebahn hinausgeschossen und in Brand geraten", habe der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Stadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, im Nachrichtendienst Telegram geschrieben. Die Feuerwehr sei im Einsatz. In sozialen Netzwerken kursierende Videos hätten allerdings dicke Rauchwolken mit starken Explosionen gezeigt. Beobachter würden vermuten, dass ein Munitionslager in Brand geraten sein könnte. Der Militärflughafen Belbek bei Sewastopol gelte als einer der wichtigsten für das russische Militär.

Dem ukrainischen Militär waren bereits mehrere Schläge auf Stützpunkte der russischen Luftwaffe auf der Halbinsel gelungen. Im August sei beispielsweise der Militärflughafen bei Saki auf der Krim angegriffen worden. Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, habe inzwischen bestätigt, dass die Explosionen auf der Halbinsel Krim vor einigen Wochen durch ukrainische Raketenangriffe herbeigeführt worden seien. Bei dem Angriff seien zahlreiche Flugzeuge zerstört worden. Die Führung in Moskau hatte die Explosionen so wie heute zuerst als Unfälle abgetan.

Russland liefert kein Gas mehr nach Italien

Russland hat seine Gaslieferungen an Italien vorerst eingestellt, meldet handelsblatt.com. Damit verschärfe sich die Energiekrise in Europa erneut. Der russische Konzern Gazprom hätte mitgeteilt, dass er kein Gas mehr durch Österreich liefern könne, habe der italienische Versorger Eni am Samstag mitgeteilt. Das russische Gas komme normalerweise an dem italienisch-österreichischen Grenzort Tarvisio in Italien an und werde von dort verteilt. Gazprom habe in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mitgeteilt, der Grund für die Einstellung des Gastransports über das Gebiet von Österreich nach Italien sei eine „Ablehnung des österreichischen Betreibers, die Transportnominierungen zu bestätigen.“ „Gazprom arbeitet gemeinsam mit den italienischen Käufern an der Lösung des Problems“, habe das Unternehmen weiter mitgeteilt. Auch Eni hätte erklärt, dass es sich mit Gazprom in Verbindung gesetzt habe, um das Problem zu lösen.

Italien hatte bis zum Ausbruch des Krieges in der Ukraine rund 40 Prozent seines Gases aus Russland erhalten. Dann hätte die Regierung in Rom und der teilstaatliche Konzern Eni mit etlichen anderen Ländern – etwa Algerien – Lieferabkommen geschlossen, um die Abhängigkeit von Moskau zu minimieren.

Erneut systemkritische Proteste im Iran

Im Iran haben die systemkritischen Proteste am Samstag in mehreren Landesteilen angedauert, meldet orf.at. Augenzeugen zufolge hätten in der Hauptstadt Teheran tausende Demonstranten mehrere Hauptstraßen blockiert und Slogans gegen die politische Führung der islamischen Republik skandiert. Frauen hätten erneut ihre Kopftücher abgenommen und „Freiheit, Freiheit“ gerufen.

In einigen Teilen der Stadt sei es wieder zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Dabei sollen Polizeikräfte Tränengas eingesetzt haben. Die Proteste hätten in mehreren Teilen der Hauptstadt zu erheblichen Staus geführt. Dabei würden sich viele Autofahrer mit den Demonstranten solidarisieren.

China protestiert gegen Taiwan-Besuch von Bundestagsabgeordneten

Ungeachtet des Widerstands aus Peking ist eine Delegation von Bundestagsabgeordneten zu einem fünftägigen Besuch in Taiwan eingetroffen, meldet welt.de. Die Gruppe von sechs Abgeordneten, die von dem CDU-Politiker Klaus-Peter Willsch angeführt werde, werde ranghoch empfangen. Geplant seien Treffen mit Präsidentin Tsai Ing-wen, Vizepräsident Lai Ching-te, Außenminister Joseph Wu und Parlamentschef You Si-kun.

China habe gegen den Besuch der deutschen Delegation in Taiwan protestiert. „Taiwan ist ein untrennbarer Teil des chinesischen Territoriums“, habe ein Sprecher am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa in Peking gesagt. Die Regierung der Volksrepublik wäre die einzige legitime Regierung ganz Chinas.

Tausende demonstrieren im Irak gegen die Regierung

Im Irak sind am Samstag tausende Menschen auf die Straße gegangen, um den dritten Jahrestag landesweiter Proteste gegen die im Land herrschende Korruption zu begehen, meldet kleinezeitung.at. Wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtet habe, hätten zum Großteil sehr junge Demonstranten skandiert: "Das Volk fordert den Sturz des Regimes". Tausende sollen sich demnach auf dem Tahrir-Platz in Bagdad versammelt haben. Es sei zu Handgemengen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten gekommen. Dabei seien dutzende Menschen verletzt worden. Sicherheitskräfte hätten Tränengas abgefeuert, um die Menschenmenge vom Eindringen in die hochgesicherte Grüne Zone mit ihren staatlichen Institutionen und Botschaften abzuhalten.

Umfrage: AfD und Linke legen zu, Grüne fallen hinter SPD zurück

Die AfD legt in der Wählergunst weiter zu, meldet welt.de. Im Sonntagstrend, den das Meinungsforschungsinstitut Insa für die „Bild am Sonntag“ erhebe, habe die Partei mit 15 Prozent ihren höchsten Wert seit Februar 2020 erreicht. Dies sei ein Prozentpunkt mehr im Vergleich zur Vorwoche. Auch die Linkspartei gewinne einen Punkt auf sechs Prozent.

Die SPD liege mit unverändert 19 Prozent wieder vor den Grünen, die um einen Punkt auf 18 Prozent nachgegeben hätten. Klar in Front lägen CDU/CSU mit unverändert 28 Prozent. Die FDP erreiche erneut acht Prozent, die sonstigen Parteien würden sechs Prozent der Stimmen auf sich vereinen (minus ein Prozentpunkt).

Kein Gas-Austritt mehr aus „Nord Stream 2“

Aus der beschädigten Gaspipeline „Nord Stream 2“ tritt kein Gas mehr aus, meldet orf.at. Der Druck in der Gasleitung in der Ostsee sei mittlerweile auf das gleiche Niveau wie der Wasserdruck gefallen, habe ein Sprecher der Betreiberfirma der Nachrichtenagentur AFP gesagt. „Der Wasserdruck hat also die Rohrleitung mehr oder weniger verschlossen, sodass das Gas im Inneren nicht entweichen kann.“

129 Tote bei Ausschreitungen nach Fußball-Spiel

Bei schweren Ausschreitungen im Anschluss an ein Fußball-Spiel in der indonesischen Provinz Ost-Java sind mindestens 129 Menschen ums Leben gekommen, meldet welt.de. Die Polizei hätte Tränengas eingesetzt, um die randalierenden Fans zu zerstreuen, habe Generalinspektor Nico Afinta am Sonntag bei einer improvisierten Pressekonferenz gesagt. Dies hätte Polizeiangaben zufolge eine Massenpanik ausgelöst. 34 Menschen wären auf dem Spielfeld des Kanjuruhan-Stadions gestorben, alle weiteren in Krankenhäusern, habe Afinta laut dem Radiosender Elshinta und dem Sender tvOne weiter erklärt. Zur Ursache für die Ausschreitungen habe er zunächst keine Angaben gemacht.

Zu den Ausschreitungen sei es nach dem Erstliga-Spiel zwischen Arema FC und Persebaya FC gekommen. Im Anschluss an die 2:3-Niederlage in Malang hätten Tausende Zuschauer den Platz gestürmt.

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