News-Redaktion / 14.08.2022 / 08:00 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Sonntag

Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.

Russland droht USA mit Abbruch bilateraler Beziehungen

Seit Kriegsbeginn haben die westlichen Alliierten russische Vermögenswerte in Milliardenhöhe eingefroren. Sollten diese Vermögen auch eingezogen werden, drohe Russland den USA mit dem Abbruch aller bilateralen Beziehungen, meldet haz.de.

„Wir warnen die Amerikaner vor den nachteiligen Folgen solcher Maßnahmen, die die bilateralen Beziehungen dauerhaft schädigen werden“, habe Alexander Dartschiew, Abteilungsleiter für Nordamerika im russischen Außenministerium, in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der staatlichen Nachrichtenagentur Tass erklärt. Zudem habe Dartschiew davor gewarnt, Russland zum Unterstützer von Terroristen zu erklären – denn auch dies könnte zum Abbruch aller Beziehungen führen. „Die amerikanische Seite ist gewarnt“, habe er der Nachrichtenagentur gesagt. Außerdem hätte der Mitarbeiter des Außenministeriums gedroht, dass die USA angesichts ihrer angeblichen Einflussnahme auf die Regierung der Ukraine bald als direkter Beteiligter des Konflikts wahrgenommen werden könnte.

Neue Angriffe auf Saporischschja - Anklagen aus Kiew und Moskau

Am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja gehen die Kämpfe offenbar weiter, meldet deutschlandfunk.de. Die Ukraine und Russland hätten sich erneut gegenseitig für Angriffe verantwortlich gemacht. Die ukrainische Atombehörde habe auf Telegram geschrieben, dass das Kraftwerk nach Angaben von Bewohnern erneut von russischer Seite bombardiert werde. Die von Moskau eingesetzte Verwaltung in den russisch kontrollierten Gebieten hätte wiederum den ukrainischen Truppen vorgeworfen, für die Angriffe verantwortlich zu sein.

Schwere russische Raketenangriffe in der Ost-Ukraine

Das ukrainische Militär hat über neue schwere russische Raketenangriffe im Osten des Landes berichtet, meldet derstandard.at. Demnach wären die Stadt und die Region Charkiw massiv beschossen worden, hätten die ukrainischen Behörden am Samstag mitgeteilt.

Das Verteidigungsministerium in Moskau habe in seinem Lagebericht den Raketen- und Artilleriebeschuss unter anderem in den Gebieten Charkiw und Cherson bestätigt. Der Schwerpunkt habe demnach weiter im Gebiet Donezk gelegen, das im Zuge des russischen Angriffskriegs als nächstes Ziel komplett der ukrainischen Kontrolle entrissen werden solle.

Eingenommen worden sei der Donezker Vorort Pisky im Nordwesten der Großstadt, habe es von russischer Seite geheißen. Eine Bestätigung von ukrainischer Seite habe es zunächst nicht gegeben.

13 chinesische Kampfjets fliegen erneut in Taiwans Luftverteidigungszone

Die chinesische Luftwaffe hat nach Angaben Taiwans erneut die Luftverteidigungszone verletzt, meldet tagesspiegel.de. 13 Kampfflugzeuge hätten am Samstag den Median der Taiwanstraße zwischen der Insel und dem chinesischen Festland überflogen, habe das Verteidigungsministerium mitgeteilt. Die Mitte der Meerenge gelte als inoffizielle Grenze zwischen Taiwan und China.

Ungeachtet der verschärften Spannungen mit China würden die USA nach Angaben eines hohen US-Regierungsbeamten in den "kommenden Wochen" mit Schiffen und Flugzeugen die Taiwanstraße durchqueren.

Deutsche Gasspeicher sind zu 75 Prozent gefüllt

Trotz der reduzierten Liefermengen aus Russland sind die deutschen Gasspeicher wieder zu mehr als 75 Prozent gefüllt, meldet welt.de. Nach neuesten, vorläufigen Daten der europäischen Gasspeicherbetreiber vom Samstagabend habe der Füllstand am Freitagmorgen bei 75,43 Prozent gelegen. Damit sei das erste Speicherziel einer neuen Verordnung mehr als zwei Wochen früher als vorgeschrieben erreicht worden. Der Füllstand werde immer erst mit Verzögerung gemeldet.

Die Verordnung sehe vor, dass die deutschen Speicher am 1. September zu mindestens 75 Prozent gefüllt sein müssten. Am 1. Oktober sollten es demnach mindestens 85 Prozent und am 1. November mindestens 95 Prozent sein. Die Speicher sollen Schwankungen beim Gasverbrauch ausgleichen und damit eine Art Puffersystem für den Gasmarkt bilden. Deutschland solle damit im Winter besser gegen einen Totalausfall russischer Lieferungen gewappnet sein. Die bei einem Füllstand von 95 Prozent gespeicherte Gasmenge entspreche etwa dem bundesweiten Verbrauch im Januar und Februar 2022.

Rushdie-Attentäter wegen Mordversuchs angeklagt

Der Attentäter von Salman Rushdie muss sich in den USA wegen versuchten Mordes und Körperverletzung verantworten, meldet n-tv.de. Der 24-Jährige sei in Untersuchungshaft genommen worden, habe der Bezirksstaatsanwalt von Chautauqua County, Jason Schmidt, mitgeteilt. NBC New York habe unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet, der 24-jährige Tatverdächtige hätte in sozialen Netzwerken im Internet mit den iranischen Revolutionsgarden und mit schiitischem Extremismus sympathisiert. Seine Eltern stammten nach libanesischen Behördenangaben aus dem Libanon. Zum Tatmotiv des Angreifers hätte sie sich die Polizei bislang nicht geäußert.

Im Iran hätten derweil mehrere Medien den Messerangriff auf den Schriftsteller begrüßt, der mit dem Roman "Die satanischen Verse" weltbekannt geworden war. In der regierungsnahen Zeitung "Kayhan", deren Chefredakteur von Irans weltlichem und geistlichem Oberhaupt Ali Chamenei ernannt werde, habe es geheißen: "Tausend Bravos (...) für die mutige und pflichtbewusste Person, die den abtrünnigen und bösen Salman Rushdie in New York angegriffen hat." Weiter hieß es: "Die Hand des Mannes, der dem Feind Gottes den Hals umgedreht hat, muss geküsst werden."

Bundeswehr-Einsatz in Mali soll wieder aufgenommen werden

Einen Tag nach dem Aussetzen des Bundeswehreinsatzes im westafrikanischen Mali hat die dortige Junta reagiert, meldet deutschlandfunk.de. Die ausgesetzte Rotation der stationierten Blauhelmsoldaten solle am Montag wieder aufgenommen werden. Der malische Außenminister Diop habe mitgeteilt, dass die UNO-Mission Minusma einem neuen Genehmigungsverfahren für den Truppenaustausch zugestimmt hätte. Eine Sprecherin der Mission habe die Wiederaufnahme der Rotationen bestätigt.

Mitte Juli hätte die Junta den Austausch der UNO-Militär- und Polizeikontingente unter Verweis auf die nationale Sicherheit auf unbegrenzte Zeit ausgesetzt. Bundesverteidigungsministerin Lambrecht hatte den Einsatz der deutschen Soldaten gestern bekanntlich bis auf Weiteres ausgesetzt, nachdem erneut Überflugrechte verweigert worden waren.

Polen: Morawiercki entlässt Spitzenbeamte wegen Oder-Fischsterben

Weil sie zu langsam auf das Fischsterben in der Oder reagiert haben sollen, hat Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki zwei Spitzenbeamte entlassen, meldet rtl.de. Der Chef der Wasserbehörde und der Leiter der Umweltbehörde müssten ihre Ämter mit sofortiger Wirkung räumen, habe Morawiecki am Freitag via Twitter mitgeteilt.

Das Fischsterben in der Oder beunruhige die Menschen, die in Polen und Deutschland an dem Fluss leben, seit Tagen. Tausende toter Fische wurden entdeckt, ein Teil davon auf Höhe der Stadt Frankfurt (Oder) und umliegender Orte. Nach Angaben der polnischen Wasserbehörde seien zehn Tonnen verendeter Fisch geborgen worden. Die Ursache des Fischsterbens sei immer noch ungeklärt. Nach Aussage von Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) soll in Deutschland ein erhöhter Quecksilbergehalt in Wasserproben festgestellt worden sein. Allerdings wäre nicht klar, ob das Quecksilber für das Massensterben der Fische verantwortlich sei.

Polen Vize-Klimaminister Jacek Ozdoba habe dagegen am Freitag gesagt, nach Untersuchungen von Wasserproben aus den Wojwodschaften Westpommern, Lebus und Niederschlesien könne man die Informationen aus Deutschland über erhöhte Quecksilberwerte nicht bestätigen.

Taliban lösen Frauen-Demonstration gewaltsam auf

In Afghanistans Hauptstadt Kabul haben die militant-islamistischen Taliban einen friedlichen Protest von Frauen am Samstag u.a. mit Warnschüssen beendet, meldet faz.net. Auf Aufnahmen, die in Online-Netzwerken verbreitet worden seien, wäre zu sehen, wie Taliban Schüsse abgegeben und die Frauen angriffen hätten. Die mehreren Dutzend Frauen hätten gegen ihre Diskriminierung durch die Islamisten seit deren Rückkehr an die Macht vor fast genau einem Jahr demonstriert. Nach dem Abzug der internationalen Truppen hätten die Taliban grundlegende Rechte der Frauen wieder massiv eingeschränkt, wie in den Jahren vor 2001, als sie schon einmal an der Macht waren. Proteste würden unterdrückt.

Bei den Demonstrationen am Samstag seien zudem mindestens vier Journalisten vorübergehend festgenommen worden. Wie ein Sprecher des Verbandes unabhängiger Journalisten in Afghanistan (AIJA) der Deutschen Presse-Agentur mitgeteilt habe, hätte es sich dabei um einen afghanischen und drei ausländische Reporter gehandelt. Erst nach mehr als vier Stunden wären sie wieder freigelassen worden.

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