News-Redaktion / 14.06.2022 / 08:50 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Dienstag

Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.

Selenskyj: „Scholz und seine Regierung müssen sich entscheiden“

Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert von Bundeskanzler Scholz eine eindeutigere Positionierung im Ukraine-Krieg, meldet deutschlandfunk.de. Die Ukraine brauche die Sicherheit, dass Deutschland sie unterstütze, habe Selenskyj dem ZDF gesagt und sich gegen einen Spagat zwischen der Ukraine und den Beziehungen zu Russland ausgesprochen. Im Gegensatz etwa zu den USA, Tschechien, Großbritannien, Polen und den baltischen Ländern, die zuerst aktiv geworden seien, hätten Deutschland und Frankreich zunächst nur diplomatische Unterstützung zugesagt. Waffenlieferungen seien erst spät in Gang gekommen. Derweil fordere der ukrainische Botschafter in Berlin, Melnyk, von Scholz die Zusage von Leopard-Kampfpanzern und Marder-Schützenpanzern. die gewaltige militärische Überlegenheit Russlands sei ohne schwere Waffen aus Deutschland nicht zu brechen.

Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche „an Russland verloren“

Die Ukraine hat seit Beginn des russischen Angriffskrieges rund ein Viertel ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche eingebüßt, berichtet orf.at. Laut dem stellvertretenden ukrainischen Landwirtschaftsminister Taras Wysozkyj könne jedoch in diesem Jahr genug angepflanzt werden, um die Nahrungsmittelsicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Grund dafür seien Vertreibungen und die Flucht vieler Menschen ins Ausland. Auch habe Kiew bereits im Februar etwa 70 Prozent der benötigten Düngemittel, 60 Prozent an Pflanzenschutzmitteln und etwa ein Drittel des benötigten Kraftstoffs für die Aussaat importiert. Allerdings lagerten noch 20 bis 25 Millionen Tonnen Getreide in den blockierten ukrainischen Schwarzmeer-Häfen und könnten derzeit nicht ausgeführt werden. Diese Menge könne sich bis zum Herbst noch verdreifachen.

Letzte Brücke in Sjewjerodonezk zerstört

Die seit Wochen umkämpfte Stadt ist jetzt nahezu vollständig von russischen Truppen eingekreist, meldet deutschlandfunk.de. Grund dafür sei die Zerstörung der dritten und letzten Brücke über den örtlichen Fluss. Laut Gouverneur Gaidai sei es nun eine Evakuierung ebenso unmöglich wie in die Stadt zu fahren oder etwas dorthin zu liefern. Hunderte von Zivilisten sollen sich in Bunkern der Chemiefabrik Asot aufhalten. 70 Prozent der Stadt würden vom russischen Militär kontrolliert.

Briten schicken Asylsuchende nach Ruanda

Heute hebt das erste Flugzeug mit Migranten an Bord Richtung Ruanda ab, meldet zeit.de. Mehrere Flüchtlingsorganisationen und eine Gewerkschaft der Grenzbeamten hätten im Namen der Betroffenen gegen den Plan der britischen Regierung geklagt. In erster Instanz habe die Regierung am Freitagabend grünes Licht für den Abschiebeflug erhalten, ein Berufungsgericht habe das Urteil am Montag bestätigt. Für die Aufnahme der abgeschobenen Migranten habe Ruanda von Großbritannien zunächst 120 Millionen Pfund bekommen, außerdem wolle London Geld für Verpflegung und Ausbildung bereitstellen. Kigali wolle den Ankömmlingen dauerhaften Aufenthalt und das Recht zum Arbeiten gewähren.

Südwest-FDP will Gasförderung durch Fracking prüfen lassen

Baden-Württembergs FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke kann sich angesichts hoher Energiepreise vorstellen, in Deutschland Erdgas durch die Fracking-Technologie zu gewinnen, meldet faz.net. Wer von Putins Gas unabhängig werden wolle, müsse alle anderen Möglichkeiten vorurteilsfrei prüfen. Kürzlich habe der Ex-Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hans-Joachim Kümpel, in der WamS erklärt, es lägen bis zu 2,3 Billionen Kubikmeter erschließbares Erdgas unter Deutschland im Schiefergestein, genug, um das Land über Jahrzehnte mit Erdgas zu versorgen. Jährlich könne allein durch Fracking so viel Gas gefördert werden, dass es die Hälfte der derzeitigen Erdgaslieferungen aus Russland ersetze. Nach Angaben des Umweltministeriums in Stuttgart kämen für Fracking Tongesteine im Vorland der Schwäbischen Alb zumindest eingeschränkt infrage. Allerdings lehne das grün-geführte Ressort Fracking mit Verweis auf mögliche negative Folgen für die Umwelt ab.

Özdemir rechnet mit weiter steigenden Lebensmittelpreisen

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir geht davon aus, dass der Handel gestiegene Energiekosten an die Kundinnen weitergibt, meldet zeit.de. Der Handel müsse sich jetzt mit teurer Energie versorgen und reiche die Preissteigerungen an die Kunden weiter. Özdemir habe erneut die Senkung der Mehrwertsteuer auf bestimmte Lebensmittel ins Spiel gebracht, um insbesondere einkommensschwache Haushalte zu entlasten. Die Auswirkungen des Krieges gegen die Ukraine auf die Agrarmärkte und die Lebensmittelpreise seien zentrale Themen auf dem heute beginnenden Deutschen Bauerntag.

IS-Zelle in Österreich identifiziert: Anschläge auf Wien-Marathon geplant 

Der österreichische Verfassungsschutz hat mithilfe von in- und ausländischen Behörden eine mutmaßliche Zelle des IS im Land identifiziert, die mit Anschlagsplanungen im Zusammenhang mit Großveranstaltungen in Europa in Verbindung gebracht wird, meldet kleinezeitung.at. Bei den in Österreich festgestellten IS-Anhängern handele es sich um aus dem Irak stammende Personen, die in der Hochzeit des IS führende Rollen eingenommen haben sollen. Man habe sie nun für die Durchführung von Terroranschlägen der obersten IS-Führung in Europa rekrutiert. Weitere Mitglieder des Netzwerks befänden sich auch in anderen europäischen Ländern und reisten gezielt für konspirative Treffen kurzfristig innerhalb Europas. 

Türkei: Griechischer Grenzschutz erschießt Afghanen an Grenze

Beim unerlaubten Versuch, die Grenze zu überqueren, ist ein Afghane durch griechische Beamte tödlich verletzt worden, meldet orf.at unter Berufung auf die türkische Polizei. Es handele sich um einen von acht Migranten, die von der Türkei nach Griechenland gelangen wollten. Der griechische Minister für Katastrophenschutz, Takis Theodorikakos, beschuldige die Türkei hingegen, „Falschmeldungen“ zu verbreiten. Griechenland weise zudem einen UNO-Bericht und Vorwürfe von Menschenrechtsgruppen zurück, demzufolge griechische Grenzbeamte seit 2020 unerlaubt Tausende Schutzsuchende bei Pushbacks über die Grenze zurückgedrängt hätten. 

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