Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden:
Tote und Verletzte bei Raketenangriffen auf Odessa
Bei russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Hafenstadt Odessa sind in der Nacht auf Dienstag mindestens ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden, meldet kleinezeitung.at. Das habe die Agentur Unian unter Berufung auf die örtliche Militärführung berichtet. Odessa sei demnach am Abend von zahlreichen Explosionen erschüttert worden, die sowohl auf Raketeneinschläge als auch die Luftabwehr zurückzuführen wären. Nach Medienberichten seien unter anderem ein Einkaufszentrum und ein Warenlager getroffen worden.
Am Montagabend soll die russische Luftwaffe nach Darstellung des ukrainischen Militärs mehrere Hyperschallraketen vom Typ Kinschal auf Odessa abgefeuert haben. Dabei wären auch "touristische Objekte" getroffen und mindestens fünf Gebäude zerstört worden, habe die "Ukrajinska Prawda" berichtet.
Odessa ist seit Sonntagabend Ziel verstärkter russischer Raketenangriffe. Am Montagnachmittag seien während eines Besuchs von EU-Ratspräsident Charles Michel mehrere Raketen in der Region eingeschlagen. Michel und der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hätten deswegen Schutz suchen müssen.
Wirtschaftsweiser sieht bei Gas-Embargo 500.000 Jobs gefährdet
Der Wirtschaftsweise Achim Truger befürchtet einen Wirtschaftseinbruch, sollte Kremlchef Putin den Deutschen den Gashahn zudrehen, meldet n-tv.de. "Ein Ende der Gaslieferungen aus Russland würde nach den meisten Berechnungen eine tiefe Rezession auslösen. Eine halbe Million Jobs könnte verloren gehen", habe der Ökonom der "Rheinischen Post" gesagt. Außerdem, so Truger, könnte die deutsche Industrie "längerfristig schweren Schaden nehmen".
Gefahren sehe Truger auch bei der Entwicklung der Inflation. Er gehe zwar davon aus, dass die Inflationsrate wieder sinke. "Aber das wird sich über einen längeren Zeitraum hinziehen. Die überhöhte Inflation wird noch bis weit ins Jahr 2023 anhalten", habe der Wirtschaftsweise erklärt.
Diktatoren-Sohn Marcos gewinnt Philippinen-Wahl
Bei der Präsidentenwahl auf den Philippinen zeichnet sich eine Rückkehr an die Macht der einst aus dem Land gejagten Diktatorenfamilie Marcos ab, meldet kleinezeitung.at. Nach inoffiziellen Ergebnissen von Dienstagfrüh habe Ferdinand "Bongbong" Marcos Jr. nach Auszählung von 96,55 Prozent der Stimmen mehr als doppelt so viele Stimmen wie seine schärfste Konkurrentin, die Oppositionsführerin Leni Robredo, erhalten. An dritter Stelle habe der frühere Box-Weltmeister Manny Pacquiao weit abgeschlagen gelegen.
Damit werde die Marcos-Dynastie 36 Jahre nach ihrer Vertreibung aus dem Inselstaat aller Wahrscheinlichkeit nach in den Malacañang-Palast in der Hauptstadt Manila zurückkehren. Offizielle Ergebnisse könne aber nur der Kongress (bestehend aus Senat und Abgeordnetenhaus) verkünden. Dies werde erst für Ende Mai erwartet.
UN-Organisation gegen Zwangsverhüllung für Frauen
Die UNO hat die Zwangsverhüllung von Frauen in Afghanistan als nicht hinnehmbar bezeichnet, meldet deutschlandfunk.de. Die Chefin der Frauenorganisation UN Women, Bahous, habe in New York beklagt, der Zwang sei eine weitere Entrechtung der Frauen und schade allen Mitgliedern der Gesellschaft. Bahous habe auch die beschränkte Bewegungsfreiheit kritisiert. Frauen dürften in Afghanistan nur noch für Notwendiges ihre Häuser verlassen. Bei Verstößen würden auch männliche Angehörige bestraft.
Seit der erneuten Machtergreifung der Taliban im vergangenen August seien bereits die Arbeits- und Bildungsmöglichkeiten für Frauen deutlich eingeschränkt worden. Am Wochenende war die Pflicht zur Gesichtsverhüllung verkündet worden.
Monatelanger Schiffsstau in Schanghai erwartet
Der Mega-Stau im größten Containerhafen der Welt in Schanghai wird die weltweiten Lieferketten nach Einschätzung von Schifffahrts-Experten der Allianz noch monatelang durcheinanderbringen, meldet handelsblatt.com. Der Corona-Lockdown in der chinesischen Millionenmetropole lege den Hafen weitgehend lahm.
„Das kann nicht schnell gelöst werden“, habe Justus Heinrich erklärt, der bei der Allianz-Tochter AGCS weltweit für Schiffskasko zuständig sei. Es würde mindestens ein bis drei Monate dauern, bis man die Lage in der Griff bekomme. Dabei erlebe die Schifffahrt derzeit ohnehin eine noch nie dagewesene Überlastung der Häfen.
Die Industrie leide seit dem Beginn der Corona-Krise unter teilweise großen Verzögerungen bei der Belieferung mit Rohstoffen und Zulieferteilen. Schiffscontainer würden zu Millionen fehlen, habe Heinrich bei der Vorstellung der jährlichen Schifffahrtsstudie der Allianz gesagt.
Tesla setzt Produktion in Shanghai aus
Der US-Elektroautobauer Tesla muss Insidern zufolge die Produktion in der chinesischen Wirtschaftsmetropole Schanghai wegen Lieferengpässen erneut aussetzen, meldet handelsblatt.com. Es wäre unklar, wann die Probleme gelöst sein würden und wann Tesla die Produktion wieder aufnehmen könne, hätten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters mitgeteilt.
Der strikte Lockdown der Wirtschaftsmetropole Schanghai belaste die Konjunktur und den weltweiten Handel samt Lieferketten. Tesla hatte die Produktion am Standort Schanghai nach einem 22-tägigen Stillstand erst am 19. April wieder hochgefahren. Die sogenannte Gigafactory in Schanghai sei das größte Werk von Tesla und bediene nicht nur den chinesischen Markt, sondern exportiere auch viele Fahrzeuge nach Europa und Japan.
Verkehrsminister Wissing will E-Auto-Prämie ausweiten
Einem Bericht zufolge will der Bundesverkehrsminister die Anreize für den Kauf eines Elektroautos erhöhenBundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat einem Bericht zufolge eine milliardenschwere Ausweitung der Kaufprämien für Elektroautos prüfen lassen, meldet zeit.de.
Das Handelsblatt habe über ein Regierungsgutachten berichtet, in dem mehrere Forschungsinstitute den Entwurf für ein Klimaschutzsofortprogramm bewertet hätten. Demnach plane der FDP-Politiker, die Kaufprämie für rein batterieelektrische Fahrzeuge oder Brennstoffzellenautos bis 2027 zu verlängern. Scharfe Kritik sei sowohl von Umweltverbänden als auch aus den Reihen des Koalitionspartners SPD gekommen.
Der Zeitung zufolge solle der Zuschuss für ein Auto mit einem Kaufpreis von maximal 40.000 Euro den Plänen Wissings nach künftig bei 10.800 Euro statt bislang 6.000 Euro liegen. Hinzu komme noch der Zuschuss der Hersteller von 3.000 Euro, den diese ebenfalls weiter bis 2027 gewähren sollen. Bei teureren Fahrzeugen bis 60.000 Euro plane das Ministerium demnach mit einer Prämie von 8.400 statt der bislang zugesagten 5.000 Euro.
Auswärtiges Amt rät von Reisen nach Sri Lanka ab
Die Bundesregierung rät wegen der schweren politischen Unruhen in Sri Lanka von nicht notwendigen Reisen in das Land ab, meldet stern.de. Als Grund habe das Auswärtige Amt am Montagabend die "schwierige Versorgungslage und angespannte Sicherheitslage“ genannt. Es könne demnach jederzeit zu "spontanen lokalen Protesten" mit "gewaltsamen Ausschreitungen" kommen. Die Wirtschaftskrise in Sri Lanka führe außerdem zu Engpässen bei der Versorgung mit Treibstoffen, Medikamenten und anderen Gütern.
Sri Lankas Regierungschef Mahinda Rajapaksa und sein Kabinett waren am Montag nach den schwersten Ausschreitungen seit Beginn wochenlanger Proteste zurückgetreten. Die Behörden hätten eine landesweite Ausgangssperre verhängt und das Militär entsandt.