News-Redaktion / 22.04.2022 / 08:48 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Freitag

Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.

Russische Offensive in Luhansk, Donezk und Mariupol

Die russische Armee hat nach ukrainische Angaben am Donnerstag 42 Dörfer in der Donezk-Region eingenommen, meldet deutschlandfunk.de. Es könne jedoch sein, dass die ukrainischen Streitkräfte sie schnell zurückeroberten, habe ein Berater des Stabschefs von Präsident Selenskyj im ukrainischen Fernsehen erklärt.

Für die von russischen Truppen belagerte südostukrainische Hafenstadt Mariupol sei gestern kein Fluchtkorridor zustande gekommen. Das habe die ukrainische Vizeregierungschefin Wereschtschuk im Nachrichtenkanal Telegram mitgeteilt. Hoffnung gebe nur die Tatsache, dass vorher mehrere Busse hätten nach Berdjansk fahren können.

Zuvor hatte Russland erklärt, mit Ausnahme des Stahlwerkes Asowstal die Kontrolle über die Stadt Mariupol im Süden des Landes erlangt zu haben. Präsident Putin habe in Moskau gesagt, der Industriekomplex solle nicht gestürmt, sondern abgeriegelt werden. Auf dem Gelände hätten sich nach russischen Angaben rund 2.000 ukrainische Soldaten verschanzt. Nach ukrainischen Angaben sollen sich in den Tunneln und Bunkern des weitläufigen Areals auch 500 verletzte Soldaten sowie rund 1.000 Zivilisten befinden. Die Region Luhansk stehe dem Gouverneur zufolge zu 80 Prozent unter russischer Kontrolle.

Berichte über Massengräber bei Mariupol

Ukrainische Behörden werfen der russischen Armee vor, in der Ortschaft Manhusch bei Mariupol Tausende Bewohner der Stadt in Massengräbern verscharrt zu haben, meldet deutschlandfunk.de. Der Bürgermeister von Manhusch habe davon gesprochen, dass bis zu 9.000 Zivilisten dort begraben sein könnten. Unabhängig überprüft werden könnten die ukrainischen Angaben nicht.

Das US-Unternehmen Maxar Technologies hätte allerdings Satellitenbilder veröffentlicht, auf denen Massengräber zu sehen sein sollen. Vergleiche hätten gezeigt, dass die ersten Gräber Ende März ausgehoben worden und stetig neue dazugekommen seien, habe die Firma erklärt.

Ukraine: Kiew bekommt neuartige US-Mini-Drohne

Die USA haben nach Angaben des Pentagons eine Drohne für das ukrainische Militär entwickelt, meldet n-tv.de. "Diese wurde von der Luftwaffe speziell als Reaktion auf die ukrainischen Anforderungen schnell entwickelt", habe Pentagon-Sprecher John Kirby erklärt. Mehr als 120 der Drohnen mit dem Namen "Phoenix Ghost" sollten im Rahmen des neuen 800 Millionen schweren Militärhilfepakets der US-Regierung in die Ukraine geliefert werden. Für die Bedienung der Drohne wäre minimales Training notwendig, so Kirby weiter. "Wir werden diese Ausbildungsanforderungen direkt mit den ukrainischen Streitkräften klären."

Die neue Drohne ähnele den sogenannten „Switchblade“-Drohnen, hieß es weiter. Die "Switchblades" seien Mini-Drohnen und würden zunächst ohne Ziel starten. Sie könnten dann längere Zeit über dem Boden kreisen, um dort auf ein Ziel zu lauern und gezielt anzugreifen. Dabei würden sie sich dann selbst zerstören. Zum Transport der Drohne reiche ein Rucksack. Die US-Regierung habe der Ukraine auch "Switchblades" zur Verfügung gestellt.

Das neue US-Rüstungspaket umfasse neben den neuen Drohnen auch schwere Artilleriewaffen und Dutzende Haubitzen nebst Munition. Mit den Waffenlieferungen solle die ukrainische Armee im Kampf gegen Russland im Donbass unterstützt werden.

Ukraine braucht sieben Milliarden Dollar pro Monat

Wegen des russischen Angriffs benötigt die Ukraine laut Präsident Wolodymyr Selenskyj alleine als Ausgleich für wirtschaftliche Ausfälle monatlich sieben Milliarden Dollar Unterstützung, meldet orf.at. „Und wir werden Hunderte Milliarden Dollar für den Wiederaufbau benötigen“, habe Selenskyj gestern in einer Videoansprache während eines Treffens des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington gesagt.

Premierminister Denys Schmyhal habe bei dem Treffen in Washington erklärt, dass die Ukraine mit Blick auf die kommenden Monate jeweils rund vier bis fünf Milliarden US-Dollar externe Unterstützung brauche.

USA sperren Häfen für russische Schiffe

Die US-Regierung sperrt ihre Häfen für russische Schiffe, meldet kleinezeitung.at. Das bedeute, dass kein Schiff, das unter russischer Flagge fährt oder von russischen Interessen geleitet ist, in den Vereinigten Staaten anlegen dürfe, habe US-Präsident Joe Biden am Donnerstag in der US-Hauptstadt Washington erklärt. Die Hafensperre sei ein weiterer Schritt, den die USA gemeinsam mit den internationalen Partnern gingen, so Biden. Russland sollten wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine die "Vorteile des internationalen Wirtschaftssystems" verwehrt bleiben, hieß es weiter. Auch die Europäische Union hatte beschlossen, Schiffen unter russischer Flagge das Einlaufen in EU-Häfen zu verbieten.

Brand in militärischem Forschungsinstitut in Russland

In Russland sind mindestens sieben Menschen bei einem Brand in einem militärischen Forschungsinstitut ums Leben gekommen, meldet n-tv.de. Mehrere Verletzte seien nach dem Vorfall in der 160 Kilometer von Moskau entfernt gelegenen Stadt Twer ins Krankenhaus eingeliefert worden, habe ein Sprecher des Regionalkrankenhauses der amtlichen Nachrichtenagentur Tass gesagt.

Ersten Erkenntnissen zufolge könnte der Brand durch veraltete Elektrokabel verursacht worden sein, habe die Agentur berichtete. Augenzeugen hätten im russischen Fernsehen berichtet, dass mehrere Mitarbeiter des Zentralen Forschungsinstituts der russischen Luft- und Raumfahrtkräfte in Twer aus den Fenstern der oberen Stockwerke gesprungen seien, um den Flammen zu entkommen.

Auf Videos und Fotos sei zu sehen gewesen, wie Flammen aus dem Gebäude schlugen und sich dicke Rauchwolken in der Stadt gebildet hätten. Das Gebäude im Zentrum der Stadt sei praktisch ausgebrannt und das Dach eingebrochen. Medien hätten berichtet, dass unter den Trümmern noch Menschen sein könnten.

Die Forschungsanstalt gelte als ein zentrales Institut des Verteidigungsministeriums und sei an der Entwicklung der Iskander-Rakete beteiligt gewesen, die Russland im Krieg gegen die Ukraine gerade intensiv nutze. Das Institut entwickle unter anderem Navigations-, Kontroll- und Steuerungssysteme für die Raumfahrt, aber auch für Kampfflugzeuge und Raketen.

Viele Tote nach landesweiten Anschlägen in Afghanistan

Bei Anschlägen in mehreren Großstädten Afghanistans sind mindestens 28 Menschen getötet worden, meldet kleinezeitung.at. Der größte Bombenanschlag habe einer schiitischen Moschee in der nordafghanischen Stadt Mazar-i-Sharif gegolten und am Donnerstag mindestens 20 Todesopfer und 60 Verletzte gefordert, wie ein Arzt in der Provinzhauptstadt der Deutschen Presse-Agentur gesagt habe. Der "Islamische Staat" (IS) habe den Angriff für sich reklamiert.

Auch in der Hauptstadt Kabul, in Kunduz und der östlichen Stadt Nangarhar seien Menschen bei Explosionen in den Tod gerissen oder verletzt worden.

Neue Zusammenstöße mit Palästinensern in Jerusalem

Die Lage in Jerusalem während des Fastenmonats Ramadan entspannt sich nicht, meldet faz.net. Nach dem Freitagsgebet sei es abermals zu Auseinandersetzungen zwischen palästinensischen Demonstranten und der israelischen Polizei gekommen. Auf Fotos seien dutzende Vermummte vor der Al-Aksa-Moschee zu sehen gewesen, die Steine auf Polizisten geworfen hätten. Bereits vergangenes Wochenende waren bei Ausschreitungen mehr als 170 Menschen verletzt worden. Die Lage in der Jerusalemer Altstadt sei seit Wochen besonders angespannt, weil der muslimische Fastenmonat Ramadan in diesem Jahr mit dem jüdischen Pessach-Fest und Ostern zusammenfiel.

Warnung vor den Folgen des Containerschiff-Staus in Schanghai

Der Stau von Frachtschiffen vor der chinesischen Hafenstadt Schanghai führt nach Einschätzung des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen zu weiteren höheren Kosten für die Verbraucher, meldet deutschlandfunk.de. BGA-Präsident Jandura habe den Funke-Medien gesagt, dass Chinas Zero-Covid-Strategie den Hafenbetrieb mit gravierenden Folgen für die Weltwirtschaft lähme. Nach Angaben des Instituts für Weltwirtschaft hätte sich die Zahl der Containerladungen aus China seit Anfang April um mehr als 30 Prozent reduziert. Dadurch wären weltweit weniger Container verfügbar und die Frachtraten stiegen weiter an. Dies verstärke den Inflationsdruck, denn die Preissteigerungen würden in der Lieferkette weitergegeben. Von einer kurzfristigen Entspannung der Lage sei derzeit nicht auszugehen, habe Jandura betont.

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