News-Redaktion / 27.01.2022 / 08:45 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Donnerstag

Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.

Nordkoreas Regime lässt abermals ballistische Raketen testen

Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs mindestens ein nicht identifiziertes Geschoss in Richtung Osten abgefeuert, habe  Südkoreas Generalstab in der Nacht mitgeteilt, wie orf.at meldet. Nach späteren Angaben aus Südkorea habe es sich wahrscheinlich um zwei ballistische Raketen gehandelt, die im Meer östlich des Landes niedergegangen seien, berichtet deutschlandfunk.de. UNO-Resolutionen untersagen der selbst erklärten Atommacht Nordkorea bekanntlich die Erprobung ballistischer Raketen, die je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen könnten. Das dortige Regime hatte seit Beginn des Jahres bereits mehrfach Raketen testen lassen. Zuletzt seien es am Dienstag zwei mutmaßliche Marschflugkörper gewesen. Anders als ballistische Raketen verfügen Marschflugkörper über einen permanenten eigenen Antrieb.

Russland setzt Truppenaufmarsch in hohem Tempo fort

Nach Erkenntnissen westlicher Geheimdienste hat Russland seinen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine zuletzt in hohem Tempo fortgesetzt, meldet derstandard.at. Es werde davon ausgegangen, dass mittlerweile 112.000 bis 120.000 Soldaten in dem Gebiet seien, habe ein ranghoher Nachrichtendienstvertreter erklärt. Nicht mitgerechnet wären dabei die bewaffneten Kräfte der von Russland kontrollierten Separatisten im Donbass. Hierbei soll es sich um rund 35.000 Mann handeln.

Zu der Frage, wie viele weitere russische Soldaten sich derzeit noch im Anmarsch befänden, habe sich der Geheimdienstler nicht konkret äußern wollen. Er habe allerdings betont, dass sich die Stärke der russischen Truppe im Grenzgebiet zur Ukraine in den kommenden Wochen noch einmal deutlich erhöhen könnte. Alle Zeichen würden darauf hindeuten, dass der Aufmarsch weitergehe.

Immer weniger positive Krankenhauspatienten kommen wegen Corona

Im Zuge der Omikron-Welle lägen immer häufiger Menschen in Krankenhäusern, die aufgrund eines positiven Tests zwar als Covid-Patienten gemeldet seien, aber eigentlich wegen einer anderen Krankheit medizinisch behandelt würden, meldet welt.de unter Berufung auf einen Bericht in Bild (Donnerstagsausgabe). So hätte im Saarland in den vergangenen zwei Wochen nur jeder vierte offiziell gemeldete Corona-Patient tatsächlich wegen Covid im Krankenhaus gelegen. Im Dezember sei es dem Bericht zufolge noch jeder zweite gewesen. In Bremen hätten in der vergangenen Woche nur 40 Prozent der offiziellen Corona-Patienten den Einweisungsgrund Covid gehabt, bei 60 Prozent sei Corona nebenbei festgestellt worden. Auch hier seien die Anteile höher als vor der Omikron-Welle. Im Dezember seien dort noch 68 Prozent wegen Corona im Krankenhaus gewesen, 32 Prozent aus anderen Gründen. In Rheinland-Pfalz hätten in den vergangenen zwei Wochen 44 Prozent der offiziell gemeldeten Corona-Patienten wegen des Virus dort gelegen, 56 Prozent aus anderem Grund. Alle Fälle flössen laut „Bild“ aber ungeachtet des eigentlichen Hospitalisierungsgrundes in die Hospitalisierungsinzidenz ein.

0,00426 Prozent der Bevölkerung Corona-positiv getestet neu in Kliniken aufgenommen

… bundesweit innerhalb von sieben Tagen.

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI aktuell mit 1017,4 bezogen auf 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen an, meldet u.a. handelsblatt.com. Das bedeutet, dass in diesem Zeitraum 1,0174 Prozent der Einwohner positiv auf das Corona-Virus getestet wurden. Am Vortag habe der Wert noch bei 940,6 (0,9406 Prozent) gelegen. Da diese Zahl aber wenig Aussagekraft hat, hatten deutsche Corona-Politiker vor Monaten eigentlich die Zahl der mit einem positiven Corona-Testergebnis in Kliniken neu aufgenommenen Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen zum neuen Maßstab erklärt. Diese Zahl habe das RKI zuletzt mit 4,26 (Dienstag 4,07) angegeben, heißt es in der Meldung. Es betraf also 0,00426 Prozent der Menschen in Deutschland. Der bisherige Höchstwert habe um die Weihnachtszeit 2020 bei rund 15,5 (0,0155 Prozent) gelegen. Im Rückblick auf diese Periode des Corona-Ausnahmezustands wurde offiziell bilanziert, dass es zu keiner Zeit eine allgemeine – also Einzelfälle ausgenommen – Überfüllung der Intensivstationen gegeben habe. Allerdings sind im Verlauf des Jahres 2021 Intensivbetten abgebaut worden.

42 Millionen Zertifikate mehr als Impfungen ausgegeben

In Deutschland wurden seit Beginn der Impfkampagne vor 13 Monaten 42,6 Millionen mehr digitale Impfzertifikate ausgestellt als Corona-Impfdosen verabreicht, meldet n-tv.de. Bis zum vergangenen Freitag seien demnach  204,7 Millionen digitale Zertifikate über erfolgte Corona-Impfungen ausgegeben worden. Das hätte das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) mitgeteilt. Allerdings seien dem Ministerium zufolge bis zu diesem Montag "nur" 162,1 Millionen Dosen für Erst-, Zweit- und Drittimpfungen injiziert worden, also 42,6 Millionen weniger.

Das Ministerium sehe dem Bericht zufolge in der Differenz allerdings weder einen Hinweis auf Fake-Impfpässe noch auf millionenfach nicht gemeldete Impfungen. Ein Ministeriumssprecher habe gegenüber der NOZ von "verschiedenen Gründen" gesprochen. Zum einen wären "insbesondere zu Beginn der Anwendung viele Zertifikate automatisch durch Impfzentren erstellt und an die geimpften Personen geschickt" worden, während sich die betroffenen Personen vielleicht schon ein Zertifikat in einer Apotheke geholt hätten. Des Weiteren könnten Zertifikate "auch mehrfach ausgestellt werden, wenn beispielsweise eine Person ihr Zertifikat verliert".

Allerdings sei dem Bericht zufolge die Diskrepanz in den zurückliegenden Wochen noch erheblich gewachsen. Mitte Dezember letzten Jahres habe der Überhang an Zertifikaten demnach „nur“ 26 Millionen gegenüber aktuell mehr als 42 Millionen betragen.

62.000 französische Impfpässe gefälscht

Fahnder in Frankreich haben ein Netzwerk von Betrügern ausgehoben, das 62.000 gefälschte Impfnachweise erstellt haben soll, meldet orf.at. Die Ermittlungen einer Pariser Spezialeinheit für Cyberkriminalität hätten zur Festnahme von fünf Personen im Raum Poitiers und Lyon geführt, habe der Sender France Info in der Nacht unter Verweis auf die Polizei berichtet.  Drei 22 bis 29 Jahre alte Verdächtige sollten demnach die Daten von 35 Ärzten gehackt haben, um damit falsche Nachweise für Corona-Impfungen zu erstellen. Diese hätten sie dann direkt und über Mittelsmänner weiterverkauft, heißt es in dem Bericht. Die französische Regierung sei kürzlich von rund 200.000 gefälschten Impfnachweisen ausgegangen, die im Land im Umlauf wären. Seitdem für einen vollständigen Corona-Impfschutz eine Auffrischungsimpfung erforderlich sei, wären viele dieser gefälschten Nachweise relativ nutzlos geworden.

Dänemark und England lassen die Masken fallen

Trotz Zehntausender neuer positiver Testergebnisse pro Tag wollen Dänemark und England künftig fast ohne Corona-Maßnahmen auskommen, meldet n-tv.de. In England seien um Mitternacht erneut die Masken gefallen, in Dänemark werde es in der kommenden Woche so weit sein. Beide Regierungen gingen davon aus, dass Omikron die meisten Infizierten von schweren Verläufen verschone. Vom kommenden Dienstag, dem 1. Februar an, müssten die Dänen an den meisten Orten keine Masken mehr tragen oder Impfnachweise zeigen, habe die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen erklärt. Damit folge ihre Regierung den Weisungen der zuständigen Kommission, die empfohlen habe, die Notfallmaßnahmen und damit die meisten Beschränkungen auslaufen zu lassen.

Frederiksen habe den Schritt als Meilenstein bezeichnet. "Wir sagen 'Auf Wiedersehen' zu Einschränkungen und 'Hallo' zu dem Leben, das wir vor Corona kannten", habe die Regierungschefin gesagt. Omikron rufe seltener schwere Krankheitsverläufe hervor und die Zahl der Krankenhauseinweisungen sei verhältnismäßig gering.

Die Ministerpräsidentin habe die Menschen aber auch dazu ermahnt, Rücksicht zu nehmen auf Risikogruppen wie Ältere, gesundheitlich Geschwächte und Menschen mit chronischen Erkrankungen. "Jeder muss sich auch in einem offenen Dänemark sicher fühlen", habe es von der sozialdemokratischen Politikerin wörtlich geheißen. Bleiben sollten vorerst eine Testpflicht für einige Einreisende sowie nicht verpflichtende Empfehlungen zu Tests und anderen Vorsichtsmaßnahmen. Ab nächstem Monat würden in Dänemark auch Diskotheken wieder normal öffnen und Großveranstaltungen ungehindert über die Bühne gehen können.

In England, wo durch die Omikron-Welle hindurch relativ schwache Restriktionen gegolten hätten, sollen nun auch noch die letzten bislang noch geltenden Maßnahmen fallen: Ab dem heutigen Donnerstag gelte im größten britischen Landesteil in den meisten Innenräumen keine Maskenpflicht mehr und auch die ohnehin nur bei Großveranstaltungen und in Clubs eingesetzten Impf- oder Testnachweise müssten nicht mehr kontrolliert werden.

Lauterbach will Kürzung des Genesenenstatus auch EU-weit

Im Streit um die Verkürzung des Genesenenstatus nach Corona-Infektionen habe der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach seine Drei-Monats-Frist verteidigt und wolle sich nun um deren Umsetzung auch auf europäischer Ebene bemühen, meldet n-tv.de. "Wir werden in Kürze erneut versuchen, die drei Monate auch auf europäischer Ebene umzusetzen", habe der SPD-Politiker im ZDF-"heute journal" gesagt. Die EU-Staaten hatten sich am Dienstag auf eine Gültigkeit des Genesenennachweises von 180 Tagen, also sechs Monate, geeinigt.

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