Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.
Diplomatische Krise zwischen Frankreich und Algerien
In einem diplomatischen Konflikt mit Paris hat Algerien französischen Militärflugzeugen den Überflug über sein Territorium verwehrt, meldet welt.de. Frankreich nutze den algerischen Luftraum normalerweise für Flüge Richtung Sahel-Zone, wo französische Truppen der anti-islamistischen Operation Barkhane im Einsatz seien.
Bereits am Samstag habe Algerien seinen Botschafter aus Paris zu Konsultationen zurückberufen. In der ehemaligen französischen Kolonie sei man über Aussagen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verärgert, von denen die Tageszeitung „Le Monde“ berichtet hätte.
Demnach habe Macron am Donnerstag im Elysée-Palast kritisch über die algerische Geschichtsschreibung nach der Unabhängigkeit Algeriens gesprochen, die sich nicht auf Wahrheiten, sondern auf einen Diskurs des Hasses auf Frankreich stütze. Darauf würde das politisch-militärische System im Land fußen, habe die Zeitung den Staatschef zitiert.
Algerien hätte die Aussagen Macrons „entschieden“ zurückgewiesen und Frankreich einen Genozid gegen das algerische Volk vorgeworfen. Die Äußerungen würden einen „inakzeptablen Angriff“ auf das Gedenken an die „Märtyrer“ darstellen, die sich im Widerstand gegen die französische Kolonialherrschaft „geopfert“ hätten, hieß es. Das nordafrikanische Land hatte bekanntlich im Algerienkrieg zwischen 1954 und 1962 seine Unabhängigkeit erlangt.
Macrons Zitate seien aber nicht der einzige Anlass für die diplomatische Krise. Algerien und die Maghreb-Staaten Marokko und Tunesien nähmen seit einer Weile zunehmend weniger ausgewiesene Migranten aus Frankreich zurück. Dies betreffe zum Ärger Frankreichs auch islamistische Gefährder. Der marokkanische Außenminister habe dazu erklärt, viele abgeschobene Migranten würden sich weigern, einen Corona-Test zu machen, der aber Bedingung für die Einreise sei.
Tödlicher Anschlag gegen Taliban in Kabul
Die große Siegeskundgebung der radikalislamischen Taliban in Kohdaman nördlich von Kabul in Afghanistan ist von einem Anschlag vor einer Moschee in der Hauptstadt Kabul überschattet worden, meldet 24matins.de. Bei der Explosion am Rande einer Trauerfeier für die Mutter des Taliban-Sprechers Sabihullah Mudschahid seien am Sonntag mindestens zwei Menschen getötet worden.
Die Explosion habe sich nach Angaben von Taliban-Sprecher Mudschahid in der Nähe des Eingangs der Eid-Gah-Moschee ereignet. “Nach unseren ersten Informationen wurden zwei Zivilisten durch die Explosion getötet und drei verletzt”, habe Kari Sajed Chosti, Sprecher des afghanischen Innenministeriums, der Nachrichtenagentur AFP, gesagt.
Vermögens-Versteck von Tschechiens Premier entdeckt?
Die "Pandora Papers" enthüllen nach Angaben eines internationalen Recherchenetzwerkes die heimlichen Geschäfte hunderter Politiker mit Briefkastenfirmen, meldet kleinezeitung.at. Das International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) habe am Sonntagabend einen Teil der Rechercheergebnisse zur Verstrickung von mehr als 330 Politikern und Amtsträgern aus 91 Ländern, wie etwa Tschechiens Premier Andrej Babis, in Offshore-Geschäfte veröffentlicht.
An der Auswertung der sogenannten Pandora Papers seien rund 600 Journalisten in 117 Ländern beteiligt gewesen. Nach Angaben des ICIJ wären 11,9 Millionen geleakte Dokumente ausgewertet worden, "die jeden Winkel der Welt abdecken". Nach Angaben der Medien würden die Daten - insgesamt knapp drei Terabyte - von 14 Unternehmen stammen, die Offshore-Konstrukte anbieten.
Der heutige tschechische Ministerpräsident Babis solle auf diese Weise weitgehend anonym unter anderem ein schlossartiges Anwesen in Südfrankreich für mehr als 15 Millionen Euro erstanden haben. Für ihn sei der Zeitpunkt der Veröffentlichung besonders brisant, weil in Tschechien kommende Woche ein neues Parlament gewählt werde. Babis habe folgerichtig in einer ersten Reaktion gegenüber der tschechischen Nachrichtenagentur CTK erklärt, er hätte nichts Ungesetzliches getan, der Bericht wäre lediglich ein Versuch, ihn zu diskreditieren und die Wahl zu beeinflussen.
Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, zahlreiche Vertraute des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Jordaniens König Abdullah II. und viele Prominente wie etwa das Model Claudia Schiffer seien oder waren laut "Süddeutscher Zeitung" Kunden bei Offshore-Firmen. Der Präsident von Zypern, Nikos Anastasiadis, sei demnach mit seiner Kanzlei selbst aktiv im Offshore-Geschäft tätig gewesen. Die Kanzlei werde mittlerweile von seinen Töchtern geführt.
Dem ICIJ seien die Dokumente eigenen Angaben zufolge von einer anonymen Quelle zugespielt worden. Die geheimen Dokumente von 14 in Steueroasen tätigen Finanzdienstleistern würden bis ins Jahr 2021 reichen, habe es geheißen.
Wieder „Hotlines“ zwischen Nordkorea und Südkorea
Nordkorea und Südkorea haben die Kommunikationsleitungen für Notfälle zwischen den beiden Staaten wiederhergestellt, meldet kleinezeitung.at. Südkorea habe am Montagmorgen bestätigt, dass die zweimal täglich stattfindende regelmäßige Kommunikation über militärische und andere vom Vereinigungsministerium betriebene Hotlines wieder aufgenommen worden sei. Die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA habe zuvor angekündigt, dass die Leitungen wiederhergestellt würden.
Die "Hotlines" seien ein wichtiges Instrument zur Vermeidung von Missverständnissen im Konflikt zwischen den beiden Ländern. Das Verteidigungsministerium in Seoul habe erklärt, die Hotlines hätten dazu beigetragen, unerwartete Zusammenstöße zu verhindern, und ihre Wiedereröffnung würde hoffentlich zu einer wesentlichen Entspannung der militärischen Lage führen.