Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.
In Afghanistan flammen nach der Übernahme der Macht durch die radikalislamischen Taliban erstmals in mehreren Teilen des Landes Proteste auf, meldet orf.at. Am Nationalfeiertag, der an die Unabhängigkeit von Großbritannien 1919 erinnert, sei es in Kabul und in mehreren Städten im Osten des Landes zu Menschenansammlungen gekommen, bei denen afghanische Fahnen geschwenkt wurden. In Asadabad seien bei Protesten, wie bereits berichtet, laut Augenzeugen mehrere Menschen getötet worden. Unklar sei, ob sie durch Schüsse der Taliban oder wegen einer Massenpanik ums Leben kamen.
Erbitterter Widerstand werde vor allem im Panjshirtal, einer Hochburg der Tadschiken nordöstlich von Kabul, geleistet. Angeführt werde er von Afghanistans bisherigem Vizepräsidenten, Amrullah Saleh, und Ahmad Massoud, dem Sohn des als „Löwe von Panjshir“ bekannt gewordenen Mudschaheddin-Kämpfers Ahmad Shah Massoud. Dieser hatte in den 1990er Jahren den afghanischen Widerstand gegen die Taliban angeführt. Etwa 10.000 Kämpfer sollen sich Saleh, der nach der Flucht von Präsident Ashraf Ghani erklärt habe, er sei nun das legitime Staatsoberhaupt, und Massoud bisher angeschlossen haben, darunter auch Truppen des früheren Vizepräsidenten und Generals Abdul Rashid Dostum.
Ahmad Massoud habe in einem am Donnerstag veröffentlichten Gastbeitrag in der „Washington Post“ geschrieben, er sei bereit, „in die Fußstapfen meines Vaters zu treten“ und „es erneut mit den Taliban aufzunehmen“. Er verfüge über die nötigen Kräfte für einen wirksamen Widerstand, brauche aber „mehr Waffen, mehr Munition und mehr Nachschub“.
Massouds Vater hatte in den 1980er Jahren gegen die sowjetische Besatzung Afghanistans gekämpft, von 1996 bis 2001 dann gegen die Taliban. Am 9. September 2001 war er von zwei Selbstmordattentätern des Terrornetzwerks al-Kaida getötet worden.
Die Bundesregierung stellt 100 Millionen Euro Soforthilfe für Flüchtlinge aus Afghanistan zur Verfügung, meldet handelsblatt.com. Dies habe das Auswärtige Amt auf Twitter mitgeteilt. Mit dem Geld sollten internationale Hilfsorganisationen unterstützt werden, die sich in den Nachbarländern um geflüchtete Afghanen kümmern. Weitere Hilfen sollen folgen.
Finanzminister Olaf Scholz habe erklärt: „Dies ist ein erster Schritt, der zeigt, dass wir uns verantwortlich fühlen und uns kümmern.” Derweil habe die Bundeswehr weitere Menschen aus Kabul ausgeflogen, neben Deutschen auch afghanische Helfer und andere EU-Bürger. Inzwischen seien auf diese Weise seit Montag mehr als 1600 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Nach Erkenntnissen des Auswärtigen Amt sollen sich noch mehrere Hundert Deutsche in Afghanistan aufhalten. Auf einer sogenannten Krisenliste des Außenministeriums hätte sich inzwischen „eine mittlere dreistellige Zahl” Deutscher registriert, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Ministerium erfahren habe.
Nach einem mutmaßlich islamistischen Anschlag auf einen Militärkonvoi in Burkina Faso ist die Zahl der Todesopfer auf 80 gestiegen, meldet orf.at. 59 Zivilisten, sechs regierungsnahe Milizionäre und 15 Militärpolizisten seien getötet worden, wie Regierung und Militär heute mitgeteilt hätten.
Der Angriff habe sich am Mittwoch ereignet, als islamistische Kämpfer in der Nähe der Stadt Arbinda einen zivilen Konvoi überfielen, der von Militärpolizisten eskortiert worden sei. Zunächst sei die Zahl der Todesopfer zunächst mit 47 angegeben worden. Nach Angaben der Sicherheitskräfte von gestern seien bei dem Anschlag auch 80 Kämpfer getötet worden. Der Anschlag hatte sich im Norden von Burkina Faso und unweit der Grenzen zu Niger und Mali ereignet. Die Gegend werde seit Jahren von islamistischer Gewalt erschüttert.
Bei einem Angriff auf einen Armeekonvoi im westafrikanischen Mali sind am Donnerstag mindestens elf Soldaten getötet worden, meldet nau.ch. Die Militärfahrzeuge seien zunächst auf einen Sprengsatz gestoßen und anschliessend von unbekannten Tätern beschossen worden, wie die Armee mitgeteilt habe. Zehn weitere Soldaten wären verletzt worden, habe es geheißen. Der Vorfall soll sich Nahe der Stadt Douentza im Zentrum des Landes ereignet haben. Welche Gruppe den Angriff verübt habe, sei zunächst unklar gewesen. In Mali sind einige bewaffnete Gruppen aktiv, die dem Islamischen Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen haben.
Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte haben im Juli den höchsten Anstieg seit Januar 1975 verzeichnet, meldet dernewsticker.de. Die Preise lägen 10,4 Prozent über dem Vorjahresmonat, habe das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitgeteilt. Gegenüber dem Vormonat seien die gewerblichen Erzeugerpreise um 1,9 Prozent gestiegen. Hauptverantwortlich sei die Preisentwicklung bei den Vorleistungsgütern und bei Energie.
Vorleistungsgüterwaren seien 15,6 Prozent teurer gewesen als im Vorjahresmonat. Gegenüber Juni seien diese Preise um 2,3 Prozent gestiegen. Besonders hoch seien die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei Nadelschnittholz (+111 Prozent) und bei metallischen Sekundärrohstoffen aus Eisen-, Stahl- und Aluminiumschrott (+100 Prozent), aber auch bei Betonstahl in Stäben (+82 Prozent) gewesen.
Metalle seien im Durchschnitt insgesamt 32,2 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen lägen 52,3 Prozent höher, Nichteisenmetalle und deren Halbzeug hätten 23,2 Prozent mehr gekostet. Die Energiepreise seien im Juli im Durchschnitt 20,4 Prozent höher gewesen als im Vorjahresmonat, gegenüber dem Vormonat seien sie um 4,1 Prozent gestiegen.
Die US-Kartellbehörde (FTC) geht mit einer nachgebesserten Klage gegen die Marktmacht von Facebook vor, meldet orf.at. Die Behörde hätte gestern eine geänderte Fassung ihrer zuletzt abgewiesenen Klage gegen die Monopolstellung des weltgrößten sozialen Netzwerkes bei einem Bundesgericht eingereicht, habe die FTC mitgeteilt.
Die Kartellwächter erhofften sich von den Richtern ein Urteil, demzufolge Facebook gezwungen sein könnte, seinen weltweit beliebten Messenger-Dienst WhatsApp und die Fotoplattform Instagram zu verkaufen. Außerdem solle Facebook verpflichtet werden, für künftige Übernahmen eine vorherige Genehmigung einzuholen. Facebook habe lediglich erklärt, sich später zu dem Thema äußern zu wollen.
Die FTC hatte bereits im Dezember 2020 Klage gegen den Technologieriesen wegen Verstoßes gegen das Kartellrecht eingereicht. Im Juni sei diese Klage von einem US-Gericht abgewiesen worden. Bezirksrichter James Boasberg begründete das damit begründet, dass die Behörde nicht habe darlegen können, dass Facebook eine Monopolstellung auf dem Markt für soziale Netzwerke habe. Sie könne aber eine neue Beschwerde einreichen.
Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 21 Prozent und wäre zweitstärkste Kraft, meldet dernewsticker.de. Das sei das Ergebnis einer Infratest-Umfrage für den ARD-„Deutschlandtrend“. Durch den Zugewinn von drei Prozentpunkten erreiche die Partei damit den höchsten Wert seit Januar 2018. CDU und CSU kämen auf 23 Prozent der Wählerstimmen und würden entsprechend vier Prozentpunkte einbüßen. Für die Grünen würden sich 17 (-2) Prozent entscheiden, für die FDP 13 (+1) Prozent. Die AfD käme auf 11 (+1) Prozent der Stimmen und die Linke auf 7 (+1) Prozent.
Seit dem vergangenen Jahr haben sich mehr als 600 Kritiker mit Einwendungen gegen die geplante erste europäische Fabrik von US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide bei Berlin gewendet, meldet handelsblatt.com. Bis zum Donnerstagnachmittag hätten insgesamt 619 Einwender geschrieben, habe die Sprecherin des Brandenburger Umweltministeriums, Frauke Zelt, der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam gesagt. Darunter seien 201 neue Einwender im Rahmen der Auslegung eines aktualisierten Antrags von Tesla zur Genehmigung der Fabrik.
Für diesen aktualisierten Antrag hätten sich insgesamt 264 Einwender gemeldet, habe die Sprecherin erklärt. Darunter wären aber 63, die bereits vorher geschrieben hätten. Die Frist für Einwendungen gegen den aktualisierten Antrag von Tesla zur Genehmigung der Fabrik endete am Donnerstag um 24.00 Uhr. Der Antrag sei unter anderem um eine Batteriefabrik erweitert worden. Ob nach der ersten Anhörung von Kritikern im vergangenen September eine zweite notwendig sei, stehe bisher noch nicht fest.
Im Zusammenhang mit dem spektakulären Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden im November 2019 hat die Polizei einen weiteren Verdächtigen gefasst, meldet welt.de. Der 23-jährige Ahmed R. sei am Donnerstagmorgen in einer Wohnung in Berlin-Treptow unter dem Verdacht des schweren Bandendiebstahls und der Brandstiftung festgenommen worden, wie die Staatsanwaltschaft Dresden mitgeteilt habe.
Zwei Männer waren bekanntlich am 25. November 2019 in das berühmte Museum der Staatlichen Kunstsammlungen eingedrungen, hätten mit einer Axt Löcher in eine Vitrine geschlagen und darin befestigte Juwelen herausgerissen. Von den etwa einem Dutzend Schmuckstücken aus Diamanten und Brillanten des 17. und 18. Jahrhunderts von kaum schätzbarem Wert fehle seitdem jede Spur.
Im Rahmen der bisherigen Ermittlungen hätten bereits Ende vergangenen Jahres sowie im Mai dieses Jahres fünf weitere Tatverdächtige in Berlin festgenommen werden können. Die Staatsanwaltschaft gehe davon aus, dass jetzt alle sechs Personen, die unmittelbar an dem Einbruch in das Historische Grüne Gewölbe beteiligt waren, ermittelt seien. Im Übrigen dauerten die Ermittlungen an, auch zum Verbleib der entwendeten Kunstschätze. Sie würden aufgrund des Umfangs und der Komplexität des Sachverhalts noch erhebliche Zeit in Anspruch nehmen.
Die Ermittler seien überzeugt, dass der spektakuläre Einbruch auf das Konto des Remmo-Clans geht, einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie. Er werde auch für Straftaten wie den Diebstahl einer großen Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum 2017 verantwortlich gemacht.