Neue tödliche Anschläge werden aus Somalia und Afghanistan gemeldet, die Afghanistan-Friedensgespräche zwischen Regierung und Taliban sind wieder aufgenommen worden, Israel reagiert mit Luftschlägen auf Brandballon-Angriffe aus Gaza, Erdogan besucht eine eroberte Stadt in Berg-Karabach, Kim Jong Un bereitet Nordkorea auf eine Nahrungsmittelkrise vor und in NRW gibt es mehr Fälle von Zwangsheirat.
Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Militärcamp in Somalia sind mindestens 15 Menschen getötet worden, meldet sn.at. Wie ein Offizier in dem Ausbildungslager mitgeteilt habe, hätte sich ein als Soldat getarnter Attentäter am Dienstagmorgen vor Rekruten in die Luft gesprengt. "Ich habe etwa 15 neue Rekruten gezählt, die bei der Explosion getötet wurden", habe der Offizier mitgeteilt. Die Zahl der Opfer könnte auch höher sein. Die Soldaten hätten demnach in der Hauptstadt Mogadischu in einer Schlange gestanden.
Zu dem Attentat habe sich zunächst keine Gruppierung bekannt. In der Regel würden Anschläge in Mogadischu von der islamistischen Al-Shabaab-Miliz verübt. Die Gruppe mit Verbindungen zu Al-Kaida kämpfe seit 2007 gegen die Regierung des ostafrikanischen Landes. Militärische Einrichtungen und Stützpunkte seien häufige Ziele der Miliz, auch Hotels seien in der Vergangenheit mehrfach angegriffen worden. Das ostafrikanische Land, in dem jahrelang Bürgerkrieg herrschte, ist bis heute immer wieder Schauplatz von Anschlägen und Gewalt.
In Afghanistan sind mindestens fünf Helfer, die Kindern eine Polio-Impfung geben wollten, bei Angriffen erschossen worden, meldet ksta.de. Darüber hinaus habe es mindestens vier Verletzte gegeben, wie Behördenvertreter am Dienstag mitgeteilt hätten. Demnach sollen Unbekannte in mehreren Städten in der Provinz Nangarhar im Osten des Landes Helfer angegriffen haben. Die Impfkampagne dort sei ausgesetzt worden. In der Provinz sei neben den islamistischen Taliban auch der Islamische Staat (IS) aktiv. Zunächst hätte sich niemand zu dem Angriff bekannt. Die Taliban werfen den Impfteams aber vor, Informationen zu sammeln und an Sicherheitskräfte der Regierung weiterzugeben.
Die Friedensgespräche zwischen der afghanischen Regierung und den radikalislamischen Taliban sind nach mehrwöchiger Unterbrechung wieder aufgenommen worden, meldet kleinezeitung.at. Kontaktgruppen beider Verhandlungsdelegationen hätten sich am Dienstag in Doha getroffen, wie die Regierungsdelegation mitgeteilt habe.
Die Friedensgespräche seien seit April unterbrochen gewesen. Zuletzt seien jedoch die UN-Sondergesandte Deborah Lyons und der US-Beauftragte Zalmay Khalilzad nach Doha gereist, um die Friedensgespräche wiederzubeleben. Die Gespräche fänden parallel zum Abzug der NATO-Truppen aus Afghanistan statt.
Nach Brandballon-Angriffen, durch die mehrere Feuer verursacht worden seien, hat Israel in der Nacht erneut Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen geflogen, meldet deutschlandfunk.de. Es waren die ersten militärischen Auseinandersetzungen seit Inkrafttreten der Waffenruhe am 21. Mai. Aus dem Gazastreifen habe es geheißen, an zwei Militärposten der Hamas sei großer Schaden entstanden. Verletzt worden sei aber niemand.
Nach Jahren schwerer Konfrontation zwischen Washington und Moskau kommen US-Präsident Joe Biden und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin morgen zu ihrem ersten Gipfel zusammen, meldet orf.at. Das mit Spannung erwartete Treffen auf Initiative Bidens soll am Mittag in Genf beginnen und vier bis fünf Stunden dauern, wie der Kreml mitgeteilt habe. Es werde erwartet, dass Putin und Biden unter anderem neue Verhandlungen für eine atomare Abrüstung und für eine Kontrolle der Waffenarsenale anstoßen könnten. Putin und Biden sähen das von zahlreichen Sanktionen überschattete Verhältnis ihrer Länder auf einem „Tiefpunkt“. Nach ihrer Zusammenkunft wollen die Staatschefs getrennt vor die Kameras treten.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und sein aserbaidschanischer Kollege Ilham Aliyev haben gemeinsam die strategisch wichtige Stadt Schuscha besucht, die im Krieg um Berg-Karabach von Aserbaidschan erobert wurde, meldet rnd.de.
Erdogan habe am Dienstag die „Befreiung“ Schuschas von armenischer „Unterdrückung“ gelobt. Alijev habe seinem „Bruder“ Erdogan erneut für dessen Unterstützung im Kampf um die Region gedankt. Erdogan habe zudem angekündigt, ein türkisches Konsulat in Schuscha eröffnen zu wollen.
Aserbaidschan hatte Schuscha am 8. November 2020 erobert. Danach habe Armenien in einem von Russland vermittelten Abkommen praktisch kapituliert. Aserbaidschan hatte den Kampf um die Region auch dank türkischer Unterstützung gewonnen.
Erdogan und Alijev hätten immer wieder ihre Nähe zueinander betont - etwa in dem viel zitierten Satz „Eine Nation, zwei Staaten“ - und bezeichneten sich gegenseitig als „Brudervolk“. Beide Seiten hätten betont, die Beziehung weiter vertiefen zu wollen.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat die Bevölkerung auf eine Verschlechterung der Nahrungsmittelversorgung in dem Land vorbereitet, meldet orf.at. Die Landwirtschaft hätte im vergangenen Jahr infolge eines Taifuns weniger Getreide produzieren können, habe Kim gestern zum Auftakt eines mehrtägigen Treffens des Zentralkomitees der herrschenden Arbeiterpartei in Pjöngjang gesagt. Die Nahrungssituation für die Menschen werde nun „angespannt“ sein, hätten ihn Staatsmedien heute zitiert. Kim habe die Teilnehmer angewiesen, Maßnahmen zur Lösung des Problems zu ergreifen. Eine gute Ernte sei die „militante Aufgabe, die unsere Partei und der Staat mit oberster Priorität“ erfüllen müsse, so Kim. Nur so könne den Menschen ein stabiles Leben ermöglicht und der sozialistische Aufbau des Landes gewährleistet werden. Nordkorea sei nach mehreren Naturkatastrophen und aufgrund der eigenen Misswirtschaft seit vielen Jahren auf Nahrungshilfe von außen angewiesen. Nach Schätzung der südkoreanischen Regierung fehlten dem Nachbarland in diesem Jahr 1,2 bis 1,3 Millionen Tonnen Nahrungsmittel für eine halbwegs ausreichende Versorgung der Bevölkerung.
Bei der ersten Parlamentswahl in Algerien nach dem Sturz von Langzeitherrscher Abdelaziz Bouteflika hat die regierende Nationale Einheitsfront ihre Position als stärkste Kraft verteidigt, meldet derstandard.at. Nach dem vorläufigen amtlichen Wahlergebnis vom Dienstag habe die Partei von Staatspräsident Präsident Abdelmadjid Tebboune sowie von Ex-Präsident Bouteflika 105 von 407 Sitzen im Parlament gewonnen. Im Vergleich zur vergangenen Wahl habe sie dabei an Stimmen verloren.
Zweitstärkste Kraft sei mit 78 Sitzen ein Block aus unabhängigen Kandidaten geworden. An dritter Stelle folge die Partei der algerischen Muslimbrüder mit 64 Sitzen. Die Wahlbeteiligung habe bei nur rund 30 Prozent gelegen und damit deutlich unter dem Niveau der vergangenen Parlamentswahlen.
Präsident Abdelmadjid Tebboune hatte das noch unter Bouteflika gewählte Parlament im Februar nach Massenprotesten aufgelöst und einen "grundlegenden Wandel" versprochen. Gegnern der Regierung sei der Schritt aber nicht weit genug gegangen. Sie wollten die bisherige politische Elite entmachten. Seit Monaten gingen dafür immer wieder Tausende auf die Straße. Sie sähen die jetzige Führung als Fortsetzung des alten Systems. Viele Anhänger der Protestbewegung und Politiker der Opposition hätten einen Boykott der Wahl angekündigt.
Die Zahl der von der Polizei erfassten Fälle von Zwangsheirat ist in Nordrhein-Westfalen sprunghaft gestiegen, meldet deutschlandfunk.de. Nach 14 Fällen im Vorjahr habe die Polizei im vergangenen Jahr 26 Fälle registriert – das entspreche einem Anstieg von fast 86 Prozent. Experten gingen zudem von einem großen Dunkelfeld aus, weil das Thema schambehaftet und tabuisiert sei. NRW-Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU) habe sich auch mit Blick auf die Schulferien besorgt geäußert: „Bei einigen endet der Urlaub in einer Zwangsehe. Das ist zutiefst menschenverachtend.“ Viele junge Menschen seien durch die Corona-Maßnahmen sozial isoliert gewesen und hätten sich womöglich deshalb niemandem anvertraut, oder ihre Situation sei deswegen niemandem aufgefallen. Die landesweiten Fachberatungsstellen würden nach eigenen Angaben im Jahr rund 250 Menschen beraten, die zwangsverheiratet werden sollen. Die drei häufigsten Herkunftsländer der Familien, deren Kinder bei der Fachberatungsstelle Hilfe suchten, seien demnach Syrien, die Türkei und der Irak.
Ungarn muss mit Sanktionen der Europäischen Union rechnen, nachdem das Parlament ein Gesetz zu Unterrichtsmaterialien über Homosexualität verabschiedet hatte, meldet deutschlandfunk.de. Das Gesetz, das nach Ansicht der EU-Kommission ein Zensurgesetz ist, soll Kinder und Jugendliche nach Ansicht der Gesetzesbefürworter vor Werbung für Homosexualität und Transgender bewahren. Demnach dürfe beides nicht mehr als Bestandteil einer gesellschaftlichen Normalität in Büchern und anderen Medien dargestellt werden, wenn diese für Menschen unter 18 erreichbar sind. Das neue Gesetz könnte der EU-Kommission zufolge zu einer Kürzung von Zahlungen führen. Die EU-Kommissarin für Gleichstellung, Dalli, habe erklärt, wer Werte der Demokratie oder Gleichheit der EU nicht hochhalte, sei auch nicht berechtigt, Geld zu erhalten.