Danke für die Worte. Mögen sie von vielen vernommen und beherzigt werden.
Haarig und nicht mehr akzeptabel für einen Rechtsstaat wird es, wenn die Haltungsethik, die Gesinnungsmoral unmittelbar auf Entscheidungsprozesse derer einwirkt, die an Recht und Gesetz gebunden sind (und nicht an ihr “Gewissen” oder die “Moral”). Das haben wir mehrfach erlebt und jedes Mal mündete es in einer Katastrophe. Offenbar ist bei den Eliten die uralte Erkenntnis, dass Recht und Moral Phänomene sind, die nichts miteinander zu tun haben, ja sogar entgegengesetzt sind, nicht mehr vorhanden. Daraus erwächst dann die “Empörung” in der Bevölkerung, die fortwährend einen nicht hinnehmbaren Widerspruch zu erkennen meint zwischen dem, was richtig zu sein scheint und dem, was Recht ist. Damit bewegen wir uns aber vom Rechtsstaat weg und geben eine Errungenschaft auf, die zu den höchsten zivilisatorischen Leistungen überhaupt gehört. Stattdessen werden unablässig Versuche unternommen, die notwendige, vernünftige Differenzierung zwischen Recht und Moral zu unterwandern oder auszuhebel. Bei der Einwanderung zum Beispiel, indem man anstelle klarer gesetzlicher Normen eine Millionenzuwanderung mit “Härtefällen” und “humanitären Ausnahmeregelungen” zu beherrschen versucht. In den sozialen Medien, die durch staatliche Zwangsmaßnahmen (Gesetze) dahin gebracht werden sollen, die “richtige” Haltung und Gesinnung von der “falschen” zu scheiden. Es geht nicht nur um die Frage, ob diese Art, Konflikte sprachlich auszutragen, auf die Dauer schädlich ist dem Gemeinwesen. Es geht um die viel grundsätzlichere Frage, ob wir an die Stelle rationaler Normen, denen stets ein Moment der “Kälte” anhaftet, ein undurchschaubares Gemengsel aus “Haltung”, “Gesinnung”, “Gewissen” und “Gefühlen” setzen wollen, mit dem am Ende nicht allen, sondern keinem gedient ist.
Lieber Herr Schneider, “Ich bin okay, du bist okay” habe ich mal Anfang der 1970 Jahre in einem Führungstrainee gelernt und ja, es ist heute noch so aktuell wie damals und wir alle sollten es uns auf die Fahne schreiben und vor uns hertragen. Und meine Großmutter hat oft gesagt, zum Streiten gehören immer zwei. Schade ist eigentlich, dass wir z.B. die öffentlich, rechtlichen Medien nicht abwählen können, weil die GEZ zwangsweise erhoben wird und leider gerade von diesen Institutionen relativ einseitig informiert wird. Vielleicht löst das einige Aggressionen aus. Gruß D. Schmidt
Sie sagen “Medien abwählen”. Wie wählt man denn bitte öffentlich rechtliche Medien ab? Gestern las ich unter Herrn Zimskis Artikel folgenden Kommentar eines Lesers, den ich nur bestätigen kann: “liebe Hörerinnen und Hörer, liebe Zeitungsleserinnen und Zeitungsleser nutzen sie diese Möglichkeit so lange es noch geht. Verwahren Sie sich persönlich gegen jede indoktrinäre, ideologisch verbrämte, unsachliche Berichterstattung und Kommentierung. Fordern Sie Sachlichkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit ein.” (schriftlich oder per Anruf)—Also: täglich einen freundlichen oder zumindest neutralen Kommentar gegen unsachliche Artikel schreiben. Selbst wenn das keinen Eindruck auf die Schreibenden machen sollte, so doch auf die Mitlesenden.
Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht,oder schlägt dir jemand auf die Wange,dann halte die andere auch noch hin? Ich denke,irgendwann ist selbst das friedliebenste Wesen an einem Punkt angelangt,an dem er sich wehrt. Henne oder Ei,wer hat zuerst angefangen? Diese Frage werden wir niemals mehr befriedigend beantworten können. Es ist auch nicht wichtig. Wichtig ist jetzt zu kämpfen. Denn wer nicht kämpft hat schon verloren! Kampf hat viele Gesichter. Ich hoffe für uns Alle,und bete zu Gott,das wir den Kampf weiterhin mit Worten & seiner jeweiligen Überzeugung ausfechten. Bis es einen Sieger gibt. Den Kampf,dann heißt es nämlich Zahn um Zahn,auf die Straße zu verlagern wird NUR Verlierer hervorbringen. Und was kann ein grösserer Verlust sein als sein Leben? Leben in Unfreiheit,sprich Diktatur als williger Gehilfe für eine kleine elitäre Kaste,könnte solch Opfer rechtfertigen. Aber das zu verhindern muss in unser aller Interesse liegen.
Die Meinungsfreiheit und das Diffamieren Andersdenkender wurde und wird in meiner Erinnerung von den “LINKEN” praktiziert und der Druck bis heute kontinuierlich erhöht. Mit meinen fast 60 Jahren und Politikinteressiert seit den 80er stelle ich fest (übrigens auch im gesamten großen Bekanntenkreis), dass “LINKE” vor allem Kritiker linker Politik verbal aggressiv und verunglimpfend gegenübertreten.
Die Frage ist, ob wir uns überhaupt noch verstehen können, denn Schlüsselbegriffe wie etwa „demokratisch“ oder „liberal“ sind in den vergangenen drei Jahrzehnten klammheimlich umfunktioniert worden. Dabei hattet ihr in Deutschland – anders als wir in der Schweiz – ja mal zwei Republiken, in denen Deutsch gesprochen wurde. Die meisten Bürger der Deutschen Demokratischen Republik hielten die BRD für undemokratisch und deren Marktwirtschaft für illiberal, weil kapitalistisch. Interessanterweise haben sich nach dem Mauerfall die DDR-Begriffe durchgesetzt. Sogar in der Schweiz, wo Mitte-Links ebenfalls die Deutungshoheit durchgesetzt hat, herrscht nun eine ähnliche Begriffsverwirrung wie im tonangebenden grossen Nachbarn. Plötzlich galt ich in der Schweiz als undemokratisch und illiberal, wenn nicht gar als Faschist, wenn ich die besagten Begriffe in meinem (konservativen?) Sinne verwendete.
Ein richtiger Beitrag Herr Schneider! Wirs aber leider komplett missachtet! Mit das Erste was ich unserer politischen Elite vorwerfe, und leider Wiederholung, wie so oft, besonders der BK! Es ist, es wäre ihre verdammte Pflicht gewesen dieses katastrophale auseinanderdriften zu verhindern, oder zumindest einzugrenzen. Für mich das größte versagen der größtmöglichen Kanzlerin aller Zeiten…
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