Wie sagt man in einer Ehe so schön nach der Scheidung? Es ist leider zuviel Porzellan zerschlagen worden. Die Positionen sind bedenklich abgesteckt. Die Lunte wurde aber von den Linken angezündet. Wer aber mit dem Feuer spielt, kommt darin um. Es ist wie es ist. Die Republik ist gnadenlos gespalten. Es ist nur die Frage, wer hat die Mehrheit? Ich befürchte fast, das die, die sich an der Lunte vergriffen haben, es nicht sind. Sie gehen davon aus. Aber ich glaube das ist der nächste Fehler.
Medien abwählen? Herr Schneider, das wäre im Moment nur durch die von ihnen ungeliebte AFD möglich. Diese ist zum einen dafür, daß die GEZ abgeschafft wird, zum anderen bindet sie eine mögliche Regierungsmitarbeit an Volksabstimmungen. Durch letztere hätte man wenigstens die Möglichkeit, das Volk nach seiner Meinung zur GEZ zu befragen. Sie können ja mal bei der FDP nachfragen, wie es dort bei solchen urliberalen Themen aussieht.
Herr Schneider, Sie sprechen mir mal wieder einmal aus der Seele (zuvor schon mit Ihrem Glanzstück “I’m AfD-Bunker ist es mir zu dunkel”)! “Herrschaft des Pöbels” beschreibt nach meiner Einschätzung ziemlich gut, womit wir es hier mittlerweile zu tun haben. Der Ton im Meinungsaustausch hat mittlerweile die Grenze des gerade noch Erträglichen meilenweit in Richtung Ermittelpunkt unterschritten. Ich masse mir kein Urteil an, welche Seite (links/rechts/mitte/oben/unten) hier schlimmer unterwegs ist; das ist mir genauso egal wie die Frage, wer damit wann angefangen hat. Ich finde nur, so können wir nicht weiter machen - und ich will so auch nicht weitermachen. Hier steht zu viel auf dem Spiel! Es naht der Punkt, an dem wir uns alle gegenseitig an die Gurgel gehen. Wollen wir das wirklich? Ich für meinen Teil sicher nicht. Insofern unterschreibe ich Ihren Aufruf zu einem fairen, freundlichen und sachlichen Umgang miteinander. Möge das beste Argument gewinnen und nicht der lauteste und unflätigste Schreihals.
Tatsächlich bereichern viele, vor allem die humorvollen Artikel (einer der besten: Upps, Besuch aus dem Morgenland) von Hrn. Schneider diese Seiten. Auch dieser Artikel bringt die Sinnlosigkeit der links-rechts Verortung von politischen und gesellschaftlichen Meinungen teils auf den Punkt. Ist jetzt Boris Palmer rechts, weil er auf mögliche Kapazitätsprobleme bei der von Grünen gewünschten Flüchlings- und Migrationspolitik hinweist? Aber Hr. Schneider ändert seine Meinung häufig. Im AfD-Bunker ist es ihm zu dunkel. Der Hinweis auf “Bunker” in dem Zusammenhang, mit dem Attribut “dunkel”, bei dem ich automatisch Parallelen zu Dunkeldeutschland ziehe, entspricht nicht der Diskussionskultur, die er sich in diesem neuen Kommentar wünscht. Angst vor Chemtrails, der „jüdischen Weltverschwörung“, den „Bilderbergern“ oder den Reptiloiden scheinen in den “unteren Reihen” der AfD-ler weit verbreitet zu sein. Zuvor sein “10-Punkte-Plan gegen Rechte”. Sehr humorvoll und teils auch sehr treffend. In einem anderen hat er Angst um seine Töchter, was ja lt. GEZ und vieler MSM ein aufgebauschtes Problem ist. Hr. Pfeiffer, Kriminologe hat das mehrfach bestätigt. Ja was nun? Gibt es einen Teil der Presse, den man mit Lügenpresse bezeichnen darf, weil sie Details weglässt, Experten zu Wort kommen lässt, die Fakten relativieren, subjektiv berichtet und auch mal den Ton anpasst, wenn es der Meinungsbildung dient? Ich sage ja. Trotzdem ist es ein toller Artikel, weil er uns alle zum Nachdenken anregen sollte. Was wäre wenn wir anfingen, einen normalen, wertschätzenden Umgang miteinander zu pflegen und anständig miteinander umgingen? Einer oder eine Seite muss anfangen und aus der Spirale des Diffamierens und Totschlagargumenten wie “Nazi” oder “links-versiffter-Gutmensch” aussteigen. Herr Schneider könnte damit beginnen, in dem er auf manches Schlagwort und einige Attribute, die er politischen Meinungen oder Parteien zuordnet, einfach verzichtet.
Hallo Achse, Ihr müsst doch langsam selber merken, dass das “Geschwurbel” des Herrn Schneider, wie eine wachsende Lesermeinungsanzahl bestätigt, nervt, von eigentlichen Problemen nur ablenkt und dem Ansehen der Achse schadet. Weniger ist eben mitunter mehr.
Meine Sicht: Sie versuchen die AfD mit allen Mitteln wegzumobben, in der Hoffnung, dass genau das hilft. Und vielleicht hilft ihnen das auch. Was aber für die Zukunft kein gutes Zeichen wäre. Es würde zeigen: Mobben lohnt sich! Wenn die AfD stark genug ist und lange genug bleibt, wird sich ein Teil mit ihr abfinden. Die linken Gutmenschen, die schon damals Strauß für den Teufel persönlich hielten, erreicht man nie.
Tja Herr Schneider, Sie richten Ihren Appell an beide Lager. Das ignoriert aber die Tatsache, dass es nur auf der linksgrünen Seite Mainstream ist, dem politischen Gegner jegliche Moral abzusprechen und unliebsamen Meinungsträgern die Existenz zu vernichten.
Ich sehe das ähnlich wie die Vorkommentatorin , Frau Hirsch. Bis vor einigen Jahren konnte man über Politik, gerne auch mal etwas lauter, diskutieren und trank später noch gemeinsam ein Glas Wein. Das ist heute nicht mehr möglich und zerstört leider langjährige Freundschaften. Politik und Medien haben in trauter Gemeinsamkeit eine Deutungshoheit über politische Fragen definiert. Alles außerhalb dieses Meinungskartells , wie zunächst Pegida und später AfD, konnte genüßlich diffamiert werden. Und alle fühlten sich auf der moralischen und mehrheitlichen Siegerseite, bzw. wollten unbedingt dazugehören. Keine Beleidigung, Anschuldigung des politischen Gegners wurde sanktioniert oder gebremst, man war ja auf der richtigen Seite. Das waren, glaube ich, die Anfänge der gesellschaftlichen Spaltung . Die Unzufriedenheit der Menschen ist ja spürbar, aufgrund der oben geschilderter Umstände ist es aber schwierig, sich zu “outen”. Eine seriöse, sprachlich und sachlich seriös formulierende und handelnde Opposition wird zunehmend die Menschen überzeugen. Insoweit finde ich die bewußt provozierende Oppositionsrolle der AfD falsch. Schaut man sich den neuen Grünen Habeck an, wird der mit dieser moderaten Kommunkationsform Erfolg haben, glaube ich. Erst wenn die neue konservative Politik mehr Zustimmung erhält und mehrheitsfähig ist, könnte ein respektvolles Mit- einander wieder gelingen. Es liegt auch an den “Altparteien” bei Ausgrenzungen und Abwehrreaktionen von Oppositionellen verbal abzurüsten. Das wäre ein erster Schritt zu mehr Respekt.
Es beginnt in den Schulen. Sehr geehrter Herr Schneider, wir beide sind ungefähr gleich alt (dazu noch Mitglied der selben Partei), haben also wohl einen ähnlichen Erfahrungshintergrund. Wenn ich an meine Schulzeit zurück denke , waren kontroverse, vehemente Diskussionen über (fast) alles an der Tagesordnung. Es war die durchaus politisch aufgeladenen Zeit von NATO-Nachrüstung, Anti-Atom-Protesten und „Waldsterben“. Dafür oder dagegen - es wurde heftigst gestritten, das Schlimmste was passieren konnte war ein „„..dann geh doch rüber in die DDR“. Die Lehrer waren links, konservativ oder liberal, ich habe das Diskussionsklima damals als recht offen empfunden. Geht Ihnen das ähnlich? Und heute? Stellen Sie sich vor sie verträten als Oberstufenschüler in einer Schule (...“ohne Rassismus…mit Courage“) im Jahr 2018 folgende Ansichten: - der Klimawandel ist nicht vom Menschen verursacht - der Flüchtlingszuzug muss gestoppt werden - Donald Trump hat recht Egal wie Sie zu diesen Thesen stehen - Was würde passieren? Sie würden vermutlich unmittelbar ausserhalb des Diskurses gestellt und wären im Anschluss wohl ein für alle mal „erledigt“. Einmal in der Schule gelernt wird dieses Muster sicherlich auch später von vielen im Erwachsenenalter umgesetzt. Die Folgen haben Sie beschrieben.
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