Die digitale und die “alte” Welt sind dabei, sich in Kombination zu finden. Daraus ergeben sich unglaublich viele Optionen für eine neue reale Welt, mit gleichermaßen positiven wie negativen Folgen für uns alle. Wie immer gilt: Nichts ist vorhersehbar.
Spätestens seit der LTCM-Krise Ende 1998 ist bekannt, welche Gefahren von dem Modell der Hedgefonds ausgehen. Und trotz der vielen Regulierungsversprechen geht das Wallstreetkasino weiter wie immer. Sie haben nichts, aber verkaufen es trotzdem. Und warum wird nicht erwähnt, dass es gegen die tatsächlichen Aktienbesitzer geht, wenn man mit nichts auf fallende Kurse setzt? Und waren es nicht Destabilisierer wie Soros, die mit solchen Spekulationen ihr Vermögen gemacht haben? Der ursprüngliche Gedanke der Optionen kam auf in der Landwirtschaft, damit der Landwirt schon vor dem Ende der Saison seine Ernte verkaufen konnte. Das war sinnvoll und für alle Beteiligten eine win-win Situation. Aber die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten ist die Ursache der ganzen Schwächen der Finanzmärkte. Ich denke auch nicht, dass GameStop schon erledigt ist, die Shortratio ist noch immer über 100%, d.h. es sind mehr Aktien geshortet, als überhaupt frei verfügbar sind, der Shortsqueeze geht also weiter. Geradezu peinlich ist auch der Erklärungsversuch der einheimischen “Börsenexperten”. Die Hedgefonds sind doch die Guten, weil sie “nur” gegen ohnehin kaputte Firmen spekulieren und ihre Gewinne dann in “gute” Firmen investieren. Diese Experten haben das Erinnerungsvermögen einer Eintagsfliege. Im Oktober 2008 war es nicht eine Klitsche wie GameStop die ins Visier der Spekulanten geriet, sondern der VW-Konzern. Ich glaube nicht, dass sie schon damals davon wußten, daß die deutsche Autoindustrie nur ein Jahrzehnt später tatsächlich politisch zerstört werden sollte.
Das bspw. die Gamestop-Aktie für den Angriff ausgewählt wurde, weil halt “Ende des Spiels” sein sollte klingt verlockend, trifft es aber nicht wirklich. Ausgewählt wurde der Titel, weil er sich bei der Anzahl an geliehenen Aktien als relativ marktenger Titel zeigte, der mit nicht allzuviel finanziellen Aufwand schnell zu bewegen war. Das man dann anschließend sich Titel frei Schnauze nach Leerverkaufsquote aussuchte ohne auf die Anzahl der Aktien zu schauen zeigt anschaulich der Angriff auf Nokia, der nach einem kurzen Ruck auf +100% sofort wieder kollabierte und viele der Initiatoren und Trittbrettfahrer auf Reddit ordentlich rasierte. Und dieses Beispiel zeigt auch, daß der geneigte Börseninteressierte mit Termingeschäftsfähigkeit diesen Ritt mitreiten kann, nämlich von den Zockhöhen wieder Abwärts in Richtung normaler Bewertung. Oder glaubt jemand, das halbtote Unternehmen Gamestop würde bei 300Dollar in Zukunft notieren - da warten dann in 2,3 oder 5 Monaten wieder 6 Dollar. Man fragt sich, was Hedgefons reitet, Kapital in das Shorten einer Aktien zu versenken, bei der im Ernstfall 6 Dollar an Gewinn pro Gamestop-Aktie bis zu ihrem Fall auf Null zu erwarten sind. Vielleicht kennen die aber auch Tesla noch nicht ??? Fakt ist, in Dtld. wäre das Verhalten der schwärmenden Redditmeute strafbar, in US wird es dann wohl auch so sein. Niemand an Wallstreet wird sich die guten Geschäfte der Profis versauen lassen. Darauf kann man einen Knock-Out-Call mit Hebel 50 nehmen….
Sorry, aber das Geschäft mit nichts (vulgo Hedge) ist aus meiner Sicht grundsätzlich kriminell und verchtenswert, wer damit seine Kohle gemacht hat, ist ein Schurke. Da wo eine Seite richtig Abzockt, verliert eine andere Seite, so werden Unternehmen auch schonmal kputt gemacht, den Börsianer interessieren weder Arbeitsplätze noch Existenzen. Nein, ich bin kein Sozialist oder Befürworter von Planwirtschaft, sondern konsequenter Verfechter der freien Marktwirtschaft, aber auch hier müssen ethische und moralische Prinzipien gelten. Und konsequent durchgesetzt werden. So, wie es heute funktioniert, treibt man die Menschen in die linksgrüne Wählerecke - die ist noch schlimmer als die Haie an der Börse.
@Frank Mora: Super Beitrag. Übrigens waren auch die Gewerkschaften und die Politiker an diesem - wie ich meine - wirklich schmutzigen Geschäft beteiligt: Der Betriebsrat von VW stellte sich einseitig auf die Seite Piechs, und der damalige Ministerpräsident Niedersachsens, Christian Wulf, kassierte eine Landesbürgschaft für eine bestehende Kreditlinie mit Porsche. Mit der Folge, daß VW das Sportwagengeschäft von Porsche für einen lächerlichen Preis erhielt. Als Porsche-Aktionär, der dadurch sechsstellig geschädigt wurde, weiß ich von was ich rede. Okay, jetzt kann man sagen: Selbst dran schuld, was mußtest du spekulieren? Nur: Ich habe nicht spekuliert. Ich habe die Aktie eines Autobauers gekauft, der solide Geschäfte gemacht und dessen Aktie eine börsenübliche, eher moderate, Bewertung hatte. Zum Spekulationsfall wurden Porsche und VW erst, nachdem sich die Politik mit dem technisch und strategisch genialen, aber charakterlich hinterfor….. Piëch eingelassen hat. Also: So eindeutig ist das mit der Frage, wer Täter und Opfer ist, auch an der Börse nicht immer.
Zu dem Thema gibt es ein interessantes Video von Prof. Dr. Christian Rieck. Das Spiel ist noch nicht zu Ende. Einfach Rieck und Gamestop googeln.
Obacht, bitte. - Zitat: „2008 ... während hunderttausende Kleinanleger buchstäblich alles verloren“, gerettete Hedgefonds usw. - Bitte nicht so.. Es wurden damals nicht alle Hedgefonds gerettet; etliche sind eingegangen. Auch Lehman Brothers ließ man eingehen. Und nun zu den “Kleinanlegern”: wer vor der Subprime-Krise 2008 in den US-Leitindex Dow Jones – langweiliger und solider Standard - investiert hätte (Stand damals ca. 13.000 Punkte), der bräuchte sich beim jetzigen Stand von rund 30.000 Punkten (auch dank Onkel Donald) wohl kaum zu beklagen. Dazu übrigens noch die Dividenden als fette Sahnehaube oben drauf, da die laufenden Schüttungen beim Dow Jones-Index noch gar nicht berücksichtigt sind. Also wer bitteschön hat wo und was verloren? Die armen Kleinanleger? Bitte nicht so. Wer natürlich von den Halbkriminellen im White House (Bush-Clique) in den Häusermarkt hinein empfohlen wurde – jeder Hilfsarbeiter mit 15.000 USD Jahresgehalt kann sich doch eine Bude leisten (alles kein Problem, die Häuserpreise steigen und steigen endlos) – der hätte 2009 ruhig die Klappe halten sollen, als er ruckzuck pleite war. Denn das hatte mit Markt nichts zu tun, das war regierungsamtlich erzeugter Irrsinn. Der ganze Müll, abgewrackte Häuser, steht auch heute noch zu Hauf etwa in Detroit und andernorts in den USA herum. Unmengen an Immobilienmüll, neue Bewohner: Ratten und Ungeziefer, keine Menschen. Onkel Donald war nicht schuld daran. Reflexion erbeten. Danke.
Was heißt, das verletzt das Gerechtigkeitsempfinden der Amerikaner? Verletzt es nicht das gerechte Empfinden jedes anständigen Menschen auf der ganzen Welt? Personen wie Soros wurden mit Hedgefonds reich. Personen, die aus ach so ehrenwerten Motiven die Gesellschaftsordnung des ganzen Planeten nach ihren Vorstellungen umformen wollen. Jetzt hat vorübergehend der kleine Mann seinen Vorteil aus dem großen Spiel gezogen. Der kleine Mann wird erleben, wie sie ihn neutralisieren. Hoffentlich lernt der kleine Mann daraus, in den USA, in Deutschland, überall. Was er daraus lernen soll, sollte im perfekten Deutschland von heute vorsichtshalber auf keiner Internetplattform ausgesprochen werden. Sei’s drum, es lebe die Freiheit!
Warum die Aktie von Gamestop für die Offensive gegen die Finanzwirtschaft ausgewählt wurde, ist klar: Gamer sind Jäger und Sammler und bevorzugen das haptische Erleben. Also ein Produkt, dass sie sich ins Regal stellen können. Es gibt in der Gamesbranche die Tendenz weg von der physischen Distribution mittels Disc + Verpackung hin zum digitalen Vertrieb. Dabei hat der Konsument am Schluss kein(!) anfassbares Produkt mehr in Händen, sondern nur noch Daten auf seiner Festplatte, die er sich nicht als Trophäe ins Regal stellen kann. Ein weiterer Punkt: Ein digital erworbenes Spiel kann man nicht weiterverkaufen und spezielle Sammlereditionen mit besonderer Verpackung und Zusatzausstattung, wie z.B. Bücher mit Hintergrundinfos oder Plastikstatuen der Protagonisten des Spiels, die man sich auf den Schreibtisch stellen kann, gibt es im Digitalvertrieb auch nicht. Solche Sammlereditionen sind meist streng limitiert und steigen teils unglaublich im Preis, was sich dann beim Gebrauchthandel auf Ebay zeigt. Es ist nicht selten, dass die Sammleredition eines Spiels über die Jahre im Preis um mehrere hundert, wenn nicht tausende Prozent steigen. Jetzt gibt es noch einen Faktor: Die Gamesbranche kämpft seit Jahren mit ins Kraut steigenden Entwicklungskosten, die irgendwie kompensiert werden müssen. Der Gebrauchtmarkt gefährdet dabei die Einnahmen, denn wenn der Handel zwischen Produzent und Konsument auf den Handel zwischen Konsument und Konsument umgelenkt wird, geht der Produzent leer aus. Was hier an der Börse passiert ist, ist also der Kampf zwischen Realwirtschaft und digitalisierter Finanzwirtschaft. Erstere produziert echte Güter, die zweite nur Zahlen. Menschen funktionieren aber nicht mit Zahlen. Zahlen kann man nicht anfassen und auch nicht essen. Und echte Güter produzieren auch keine Blasen. Denn echte Güter müssen echt vorhanden sein, damit man sie handeln kann. Bei Aktien und digitalem Geld ist das anders. Was Betrug und Insolvenzverschleppung Tür und Tor öffnet.
Lieber Herr Albert Martini das ist Betrug ohne wenn und aber aber wie Sie gelesen haben nun kommen die sogenannten “sozialen” medien und kloppen auf die Reddits ein, bzw. sperren deren Kommunikation. Alles was den Reichen nicht nützt ist rechts, Verschwörung und gehört in den Knast und auf dem WEF will man uns das gute des Restes verkaufen Es gab da mal eine Film Namens “Manchurian Candidat” - dem Ami Präsident hatte man ein Chip eingeplanzt - scheint es zu sein; alle die an den Versammlungen Ausbildungen der Young Leader und der der Bilderberger hben eine oder wurden so gepflanzt das die alle in die gleiche Richtung marschieren Nein ich bin kein Verschwörungstheoretiker oder Quer sondern bilde mit meine Meinung (oh Mist das ist geklaut sehen Sie so wirkt das)
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