Der Autor scheint nicht zu wissen, das Milli Görus, Refah Partisi, und andere in Deutschland gegründet wurden. Keineswegs von der türkischen Unterschicht, sondern von Leuten wie Necmettin Erbakan, also akademische Führungskraft. Erdogan ist eher ein Produkt der Türken in Deutschland. Ohne die deutschen Organisationen (und vor allem Finanzen) würde es Erdogan gar nicht geben. Seltsamerweise gilt das entsprechend auch für die PKK. (Dass die uns alle beliebig auf der Nase herumtanzen, ist ja ein anderes Thema und liegt eher an uns, als an denen).
Die Wahl in der Türkei wird sicher nicht von den Deutschtürken entschieden. Erdogan wird die Stichwahl auch ohne diese gewinnen. So krank Erdogan und seine Politik auch sind, aber hat schon mal irgendein Sozialist auf dieser Welt eine Wirtschaft gerettet? Lass den anderen Bodenturner mit seiner kunterbunten Koalition mal 5 Jahre murksen, dann schreien sie alle nach einem Übererdogan.
@Thomin Weller Und noch einen hinterher, damit hier keine Zweifel bleiben: Das ging nicht absichtlich von der NATO aus. Die NATO ist von der Türkei an der Nase herumgeführt worden. Die haben den Einmarsch in Syrien ausgenutzt, um uns hier zu unterwandern. Ich kann hier aus Geheimhaltungsgründen nicht weiter ins Detail gehen, aber die “five eyes” stehen auf der richtigen Seite. Die sind genauso verarscht worden wie wir. Was dazu im Netz bisweilen kursiert, sind halbgare Vermutungen, basierend auf fehlenden Informationen. Da beißt sich die Geheimhaltung bisweilen selbst in das Hinterteil und führt zu falschen Vorstellungen über das, was hier wirklich passiert. Ich weiß genau, wovon ich rede, denn ich bin “drin”. Dabei muss es bleiben, sonst mache ich mich strafbar.
.@Thomin Weller Zum zweiten Kommentar an mich: Die “five eyes” sind, wie sie richtig schreiben, Teil der NATO. Da unterliegt vieles der Geheimhaltung, darum werde ich hierzu keine Rückfragen beantworten: Angedacht und durch die NATO gedeckt, war der Einmarsch der Türkei in Syrien, mit dem Ziel Assad zu ersetzen, weil der dem Iran, entgegen einer andersartigen Absprache, zuvor die Tür geöffnet hatte. Aus diplomatischen Kreisen der USA ist dies auch offen kommuniziert worden. Das Problem dabei war jedoch, was sie in ihrem ersten Kommentar an mich schreiben. Die haben uns verarscht. Die sind nicht nur in Syrien einmarschiert, die haben mit uns ein falsches Spiel gespielt, indem sie uns hier ihre Dschihadisten arabischen Ursprungs untergeschoben und teils sogar hier radikalisiert und rekrutiert haben. Das ist mittlerweile bekannt und hat bereits zu mehreren Verfahren beim Generalbundesanwalt geführt. Das war aber nie Teil des Plans der NATO. Zivilisten aus Kriegsgebieten zu evakuieren und als Flüchtlinge temporär woanders aufzunehmen, ist Teil der NATO Doktrin und der Genfer Flüchtlingskonvention. Das war unsere Aufgabe hier als NATO MItglied. Mehr nicht. Was die Türkei aber gemacht hat, sie hat uns im Flüchtlingsstrom still und heimlich ihre Kämpfer untergeschoben und zeitgleich hier die Politik und Teile des Sicherheits- und Behördenapparates derart unterwandert, dass das zu einer Schattenarmee mit türkisch-arabischen Interessen gegen den Westen ausgewachsen ist, der hier in der EU die Politik mitbestimmt. Das riecht nach “stay behind” ist es aber nicht, da die Richtung nicht stimmt. Es handelt sich hier ja nicht um eine Schattenarmee auf türkischem Territorium, die eine Invasion eines feindlichen Landes in die Türkei stoppen soll, sondern um eine Schattenarmee auf fremdem(!) Territorium, nämlich unserem! Die führen gegen uns Krieg ohne Kriegserklärung. Das ist ein Akt des Krieges eines NATO Mitglieds gegen ein anderes und ein klarer Bruch des Völkerrechts.
So sehr ich Ahmad Mansour schätze, ...aber dieses nicht gewollte Wahlergebnis, gerade auch bei Deutschtürken, hat m.E. nichts zu tun mit gescheiterter Integrationspolitik, ...und im übrigen auch wenig mit der Übermacht der Islamverbände hierzulande. Türken als auch Deutschtürken haben sich lediglich erlaubt, im Rahmen eines demokratischen Prozesses demokratisch ihre Stimme für Erdogan abzugeben. Und im Hinblick auf evtl. Beeinflussungen von Wahlen sollte sich Deutschland mal erst an die eigene Nase fassen, ...die ist nämlich riesengroß und riesenlang !
Deutschland ist nicht Schuld am Elend der Türkei. Schuld sind die Türken, und zwar alle Mitglieder dieser Volksgemeinschaft. Man strotzt vor Stolz und ist bequem, sagte mir vor einigen Jahren eine türkische Arbeitskollegin, die unsere Stadt verlassen mußte, weil sie sich von ihrem in 2er Generation hier lebenden türkischen Freund getrennt hatte. Es eskalierte, am schlimmsten waren die Schwestern ihres Freundes. Alle leben sie noch heute hier, arbeiten und haben Häuser. Einen Satz von ihr werde ich auch nicht vergessen: Deutsche arbeiten gerne, Türken sind viel bequemer. Deutschland hat halt auf Weisung der USA das Prekariat aufnehmen müssen und ihnen dann auch noch den Doppelpass gegeben. Den Doppelpass kann man uns vorwerfen aufgrund der unfassbaren Ignoranz der Dummköpfe in unseren Parlamenten. Also, liebe Türken innerhalb und außerhalb der Türkei: Euren Erdolf müßt ihr schon von innen und außen selbst absetzen. Es ist nicht die Aufgabe der autochthonen Deutschen, euch das abzunehmen.
Ist Erdogan wirklich sooooo schlecht, im Glauben der BRD-Märchenpresse?! Das die VSA da schon wieder für den Gegenkandidaten dick im Geschäft sind ist unfassbar. Sie wissen dass Erdogan sich nicht erpressen lässt und wollen wohl auch hier einen “Werte-Westen”-CIA-Regime-Change. Wenn die Neos in den VSA endlich mal ihre dreckigen Finger aus allem rauslassen würden wäre die Welt im Gegensatz zu dem WEF/CIA-Bürbockel um 180° besser.
Die oder das “Turkey” ist seit Jahren für systematischen Stimmenkauf und Wahlmanipulationen bekannt. Wozu brauchte Erdogan Intimkontakte zum organisierten Verbrechen, z.B. in Istanbul? Und vielleicht funktioniert der systematische “Stimmenkauf” ja nicht nur über z.B. gut vernetzte “Kulturvereine” bei Wahlen in der Turkye, sondern ebenso gut bei deutschen Kommunal- oder sonstwas-Wahlen? Mansours Behauptung könnte aber sehr wohl zutreffend sein, denn seine Kritiker berücksichtigen die unterschiedlichen Alterskohorten innerhalb der Wählerschaft nicht. Eine hinreichende Erklärung für die regionalen Unterschiede ist es aber wohl trotzdem nicht.
Ich habe 3 türkische Kollegen, habe sie gefragt, ob und wen sie gewählt haben. Einer ist Kurde, will mit der Türkei nichts zu tun haben, hat nur einen deutschen Paß, die anderen haben türkische Erstpässe und haben „natürlich“ Erdogan gewählt. Sie finden ihn nicht „den besten Präsidenten aller Zeiten“ aber er bewahre die politischen Interessen der Türkei am besten. Istanbul könne westlich-links sein, der Rest des Landes nicht, das sei „Heimat“. Was erwartet man denn von den hier angesiedelten Türken? Daß sie sich magisch in „Deutsche“ verwandeln, grünlinks, woke werden, postnational und atheistisch, Flipflops tragen und Shorts? Jede Auswandererdiaspora ist konservativ, fahrt mal zu den Deutschen in Paraguay oder Namibia. Sie trauern einer (längst vergangenen) Heimat hinterher, so wie die altwerdenden Boomer („alte weiße Männer“) dem biodeutschen Deutschland ihrer Jugend nachtrauern, das ebenfalls untergegangen ist. Erdogan bringt das Osmanische Reich nicht zurück, die AfD kein Deutschland ohne Ausländer und kinderlose Deutsche. Die Linken werden es eh nie begreifen, von den anderen erwarte ich konstruktiveres als gegen Erdogan zu bashen. Wer Türken ansiedelt, wird selbst zur Türkei, Ihr wißt schon, Peter Scholl-Latour.
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