“sie waren alle links” Liebe Frau Lengsfeld, als damaliger Thüringer kannte ich Peter Rösch und einige andere aus Jena, ja sie waren oppositionell und wollten ihren ganz persönlichen Lebensentwurf verwirklichen aber “links” wie wir es heute verstehen waren diese Menschen ganz gewiß nicht, und verquaste Theoretiker des ” besseren” Sozialismus habe ich nicht kennen gelernt. Das Schicksal von Matthias Domaschk ist kein Einzelfall, es wurden viele Menschen durch Staasi und SED deformiert und zerstört, die Täter leben z.T. noch heute unbehelligt unter uns, den meisten heute geht das am A. vorbei, im Gegenteil ist es erschreckend zu beobachten wie große Teile der Gesellschaft “zurück in die Zukunft” und damit zu Parteidiktatur und Staasi-Methoden wollen.
Peter Wensierski bürgt für Qualität! Er ist einer der wenigen West-Journalisten, die unbestritten Ahnung vom Osten haben. Wensierski redet, schreibt und richtet nicht ÜBER den Osten; sondern spricht ganz einfach MIT den Dunkel-Deutschen - wie er das auch zu DDR-Zeiten schon getan hat. Auch die Vorlage für den späteren Films ‘Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution’ über die Leipziger-Oppositionsszene stammt aus Wensierskis Feder. Ich wünsche dem Buch eine weite Verbreitung - gerade im Westen und gerade bei den jüngeren Semestern. Liebe Frau Lengsfeld, vielen Dank für diese Besprechung. - Peter Wensierski ist auch ein begabter Moderator. Er hat versucht, was sich nicht viele trauen. Als gute Deutsche wissen wir: Mit Schmuddelkinder spielt und redet man nicht. In der Ostzone war in diesem Sinne Matthias Domaschk ein typisches Schmuddelkind. HEUTE sind ‘Schmuddelkinder’ (natürlich) rächtzs - was auch sonst? Wer mit ihnen spricht, gerät unter Verdacht (das war in der DDR auch schon so). Peter Wensierski schaffte es im Rahmen der ‘Wir müssen reden!’-Kampagne der ‘Bundesstifung Aufarbeitung’ (kein schlechter youtube-Kanal) zwei über die Jahre zu politischen Gegnern gewordene ostdeutsche Oppositionelle, die von 1990-1994 auch in einer gemeinsamen Bundestagsfraktion gearbeite hatten, am 15.09.2021 an einen Tisch zu holen: Vera Lengsfeld und Werner Schulz. Wensierski moderierte sachlich und voller Empathie für beide Lebenswege. Der Gesprächsversuch scheiterte, weil Werner Schulz mehrfach ausfallend wurde und seine ehemalige Kollegin mit Verdächtigungen, Verleumdungen und haltlosen Unterstellungen geradezu überzog. Da Schulz inzwischen verstorben ist, will ich nicht noch konkreter werden ... - Das Video dieser Veranstaltung (über die auch die Achse berichtet hat) war 48h im Netz und ist seitdem verschwunden. Ich würde schon gerne wissen: Wer hat dafür gesorgt, daß dieses Video/Interview aus dem Internet entfernt wurde? Wen glaubt man damit zu schützen?
Nach dem Glückstaumel des Mauerfalls setzte Anfang der 90er Jahre die große Frustration bei mir ein: Als mir klar wurde, daß es praktisch keine Strafen für die verbrecherischen Herrscher der DDR geben würde, daß die Herrscher und ihre Schergen vielmehr anstandslos in die “neuen Strukturen” eingegliedert wurden und ihre Karrieren nach einer eleganten “Wende um 360 Grad” (das Trampolin) fortsetzen konnten. Die Herrscher und ihre Schergen (Stasi: knapp 100.000 Hauptamtliche!) waren letztlich die größten Nutznießer der Wiedervereinigung, und den Unterdrückten der DDR blieb allzumeist die Arschkarte. // Über den Zusammenhang der nicht delegitimierten DDR und dem furchtbaren Zustand des heutigen Deutschlands darf nachgedacht werden.
Terroranschläge in der DDR? Dazu wüsste ich gerne mehr!
Man muss nicht nur die Namen der SED-Opfer nennen, sondren auch die Namen derer, die dem Regime als Zuträger gedient haben und noch immer in der SED hohe Positionen innehaben. Etwa Torsten Koplin in Mecklenburg-Vorpommern (andere Beispiele bei der Thüringer SED). Gut, der hat sein Bedauern ausgedrückt, aber es ist schon dreist, unter den Umständen weiter Politik mitgestalten zu wollen. Größer ist aber meine Verachtung solchen Leuten gegenüber, die keinerlei Probleme damit haben, mit einstigen Stasispitzeln Koalitionsverhandlungen zu führen. Ihr Name: Manuela Schwesig. So als würde sie dem großen Sozialdemokraten Kurt Schumacher ins Gesicht speien.
“Beim Jenaer Kreis handelte es sich keineswegs um Feinde des Sozialismus”. Diese beständige Gleichheit, zu allen Zeiten, und auch Heute, wer ein Feind ist entscheiden andere.
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