Das sind die Folgen, wenn ideologische Wunschvorstellungen auf die harte, physikalische Realität treffen. Das Wollen ist immer schön und gut, wenn aber die Thermodynamik sagt “Is nich!”, dann gilt “Is nich!”. Da kann man sich noch so sehr auf die Hinterbeine stellen, da kann man einfach nichts machen. Sieht man aber auch wunderbar bei der Umsetzung der “Energiewende”. Im Norden wird alles verspargelt, aber im Süden wird die Energie benötigt, nur notwendige Überlandleitung werden verteufelt. Funktioniert so einfach nicht.
Vor lauter Strom haben Sie die hohe Brandgefahr vergessen, welche von solchen Elektrohobeln ausgeht. Es gab schon mehrere Spontanentzündungen von Elektrofahrzeugen. Nach Gasfahrzeugen sollten auch E-Autos nicht in Großgaragen abgestellt werden. Da sich solche Brände schlecht bis garnicht löschen lassen, sollte im Notfall eine Flutung der Garage möglich sein. Wahrscheinlich bedarf es erst eines Unglücks mit vielen Toten, damit die Legislative ein entsprechendes Verbot erläßt. Übrigens konkurriert bei der Ladestromversorgung der ÖPNV mit den Privaten. In Berlin und Hamburg stellt man die Busflotte auf Elektroantrieb um. Und das hat dann Vorrang. Und was sind das eigentlich für Luxuswohnungen OHNE Klimaanlage, wo es doch angeblich viel wärmer werden soll? Auch hier entsteht künftig hoher Strombedarf. Die Lösung: Damit die Reichen ihrem Wohlfühlökologismus mit Tesla unter der Luxuswohnung frönen können, müssen die Armen eben ohne Licht und Kühlschrank auskommen und die Fertigspeisen kalt verzehren. Künftig wird die Nachfrage “gesteuert”, also der Strom rationiert. Hier bieten sich smarte Lösungen an. Grünwähler mit Tesla bekommt 24/7 Strom, Otto nur noch 8 Stunden am Tag und AfD-Wähler mit Diesel 1 nur noch 30 Minuten am Tag Strom für eine 5-Watt-Glühlampe, damit er sich anziehen und rasieren kann.
Ich leite Wohnungsbau Projekte in Auckland, Neuseeland. Wir haben genau dieselben Probleme hier. Bei, im Schnitt, 120 Apartments pro Komplex, und gewünschter Ladeleistung von min. 12kW, kommen sehr schnell astronomische Kapazitäten zusammen, die Transformatoren im MW Bereich verlangen. Dabei ist die Frage der Diversifizierung schwierig zu beantworten. Denn die meisten Leute kommen gegen 18:00 nachhause und wollen dann den Wagen laden. Loadshedding ist eine Alternative aber wie langsam darf es sein? Das nächste Problem ist das Metering. Klar kann man das machen aber die Kosten einer solchen Anlage lassen sich schwer auf den Kaufpreis umlegen, denn auch hier geht die Denke in Richtung „Strom kommt aus der Wand“. Hinzu kommt, dass Trafo Upgrades wegen des Vulkanischen Untergrundes schnell extreme Kosten hinsichtlich Grabungsarbeiten und Straßensperren verursachen. Die Rot-Grüne Regierung in Neuseeland will auch aus der Kohle raus. Aber es gibt nur ein Baseload Kraftwerk, dass seit der Teilprivatisierungen der Stromanbieter nur noch minimal instand gehalten wird. Von ehemals 1,4 GW sind nur noch 500MW am Netz. Der Rest ist Wasser und Wind. Die Wind Anlagen sind öfter außer Betrieb als im Betrieb, denn die Windstärken überschreiten regelmäßig die Materialmaxima der Siemens Turbienen. Wasser ist auch nicht permanent verfügbar, denn entweder ist zu wenig da oder Zuviel, was dann Stromabwärts Überflutungen auslösen würde. An Kernkraft will hier keiner ran, obwohl sub-kritische Thoriumreaktoren hier ideal wären und selbst von lokalen Unis gepuscht werden (Neuseelands schwarze Westströnde sind voll davon). Wir haben viel über Photovoltaik nachgedacht aber der Output ist zu gering- und zu variabel übers Jahr. Die Amortisierungszeiten liegen im Schnitt bei 15 Jahren, was in etwa der Lebenszeit entspricht. Staatlich gefördert wird in Deutschland aber nur noch Wind. Denn Wasserkraft braucht Einschneide Veränderungen der Flussläufe. Dafür bekommt man aber keine Genehmigung mehr.
Ich fahre seit mehr als 2 Jahren rein elektrisch (erst Zoe Z.E.40, jetzt Tesla M3 LR AWD) und habe für unsere Kommune 6 Ladepunkte geplant und mit Fördergeldern gebaut; kenne mich als Ingenieurs-Kollege mit der Thematik sowohl aus Anwendersicht als auch aus Ladesstations-Planungssicht etwas aus. 1. Es laden nie alle gleichzeitig, alle Feldversuche (z. B. ENBW Ostfildern) haben gezeigt, dass es eine recht gute Ladelast-Verteilung gibt. 2. Die Fahrzeug-Akkus sind so üppig, dass bei der heute üblichen Fahrstrecke von 40-60km / Tag i. d. R. nur 1-2 mal / Woche überhaupt geladen wird, wer Langstrecke fährt, lädt unterwegs 3. Fahrzeuge mit 22kW AC-Ladeleistung werden rar, außer Zoe und Tesla’s mit 22kW Option gibt es aktuell keine 22kW AC-Lader 4. 11kW AC-Ladeleistung ist völlig ausreichend, da zumeist über Nacht geladen wird 5. Die Ladeleistung nimmt > 80% SOC (State of Charge / z. B. bei der Zoe) deutlich ab 6. Schnellladung ist jederzeit via DC öffentlich möglich Wenn man die Bauherren / Bauträger vernünftig und fundiert über diese Fakten informiert, dann wird man zum Ergebnis kommen, dass 20 Stück 11kW Ladepunkte mit Last-Management (z. B. auf max. 70 kW in Summe) so gut im Alltag funktionieren, dass immerhin 6 Fahrzeug exakt zur selben Zeit 11kW beziehen könnten. Dieser Fall wird in der Praxis aber nur sehr selten eintreten.
Hallo Herr Lech, auch heute schon sind die elektrischen Netze unterdimensioniert, zumindest im Verhältnis zur installierten Leistung der Verbraucher. Wenn wir alle gleichzeitig den Herd und den Durchlauferhitzer nutzen würden wäre Deutschland sofort dunkel! Mit diesem Zustand leben wir glücklich seit Anbeginn der Nutzung der Elektrizität. Machen Sie den Bauherren klar, dass “alle gleichzeitig mit voller Pulle” in der Praxis sehr selten vorkommt. Wenn doch wird einfach nur die Leistung gedrosselt, der Strom fällt nicht aus! Ich rate also zu Neugier und Gelassenheit im Umgang mit dieser neuen Herausforderung, besonders vor dem Hintergrund Ihrer umfangreichen Berufserfahrung. Für Ihre Fragen stehe ich gerne zur Verfügung unter info@ladesystemtechnik.de. Ein schönes Wochenende wünscht Henning Bettermann
Aber genau so ist es doch gedacht längerfristig (und aus energetischen Gründen wohl auch kaum anders möglich): E-Mobilität nur für die (dann grüne) Polit-Oberschicht, der Plebs fährt mit dem Fahrrad (und zwar ohne “E”) zur Arbeit oder mit Bus oder Bahn (oder geht zu Fuß, weil beide zu voll sind) und Verbrennungsmotoren sind entweder ganz verboten oder unbezahlbar hoch besteuert. Opfer müssen eben gebracht werden bei der Restituierung der Klassengesellschaft des Absolutismus. Zurück zur guten alten Handarbeit von morgens um fünf bis abends um acht auf dem Feld. Daher auch bereits jetzt der Massenimport von Taglöhnern.
Danke. Ich bin sozusagen Fachmann, an einer Uni, Abt. Elektrotechnik. Bei Youtube gibt es einen Kollegen, der viele Hits hat, aus München, und sich als E-Auto-Papst verkauft. Dem hatte ich mal kollogial geschrieben, weil er in seinem ’ Kanal’ ein vielgesehenes Video vorrätig hält, in dem er sagt, er habe von RWE (oder ähnlich) die klare Aussage, dass auch 45 Millionen E-Autos ‘leicht von der bestehenden Kraftwerkskapazität’ und ohne Überlastung der Hoch- und Mittelspannungsverteilung versorgt und geladen werden könnten. Meine ernst gemeinte und freundliche Einladung, sich mal zusammenzusetzen und ein Stündchen gemeinsam zu rechnen, lehnte er ab. Soweit zur Freiheit von Forschung und Lehre. Fakten kommen da höchstens in die Quere beim Versuch einer Verbreitung der richtigen Haltung.
@Sven Wunda Es ist eine recht naive Sichtweise, die Sie hier vertreten. Ein „betanken“ bei E-Autos ist unter aktuellen Bedingungen problemlos möglich. Im Gegensatz zu Flüssigkraftstoff, der schnell betankt werden kann, muss ich für das E-Auto einen höheren Zeitaufwand einkalkulieren und der ist nun mal zu einer Zeit, wo das Fahrzeug weniger gebraucht wird. In einem Haus mit Tiefgarage werden auch die wenigsten Leute wohnen, also ist dieses Problem eher ein Luxusproblem. Weiterhin sollten Sie Ihren Fahrstil nicht zum Maß nehmen. Ich habe in einer Altstadt ein größeres Gebäude saniert und dort schon Probleme mit dem Stromanbieter gehabt, weil ich einige Ampere mehr haben wollte. Es gibt eben Gegenden, das ist das Potenzial ausgereizt.
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