Dieser Artikel spricht mir aus der Seele! Aus hoffentlich verständlichen Gründen will ich hier keines der vielen, vielen problematischen “Erlebnisse” mit jungen Menschen wiedergeben. Selbst beim Niederschreiben käme in mir unvermeidlich immer noch großer Ärger hoch. Aber auch hier gilt daß die verrücktesten Geschichten immer noch oder nach wie vor das Leben schreibt. So auch im Schulalltag in Klassen mit null Prozent deutschen Schülerinnen und Schülern oder in Klassen mit, in der Spitze, acht verhaltensgestörten jungen Menschen. Klar will oft kaum jemand die scheinbar verrückten “Geschichten” aus dem schulischen Alltag glauben, eventuell weil es in früheren Zeiten in den Klassen doch geordneter zuging und das nicht nur gefühlt. Mein zuverlässiges “Totschlagsargument” in Gesprächen mit so alles verstehenden und beschwichtigenden Mitmenschen war die Frage ob sie denn einmal sechs Wochen lang in solchen Klassenverbänden eigenverantwortlich Unterricht halten würden. Keiner, und das war in über 40 Jahren Schuldienst der Fall, hat jemals mit ja geantwortet. Warum wohl?
Bislang siedelte ich den gegenwärtigen Zeitgeist im Bereich postpubertär bis adoleszent an. Frau Freimuth Sie gehen noch einen Schritt weiter: “kindlich gebliebene Weltsicht”. Wahrscheinlich trifft Letzteres eher zu.. Der Entgrenzung in vielen Bereichen, steht eine Gesellschaft gegenüber, die oftmals überfordert ist. Das tägliche Aushandeln im Sinne der ideologisierten Correctness führt zu jener “unsinnig kräfteraubenden Arbeitssituation” wie im Artikel angedeutet wird. Auf der Strecke bleiben Lernen und vor Allem Bildung. Wir leben ja in einer marktkonformen Demokratie deren Aufmerksamkeitsökonomie in eben dieses von Ihnen beschriebene “Reiz-Reaktionsmuster"mündet, anstatt Sachverhalte einer kritischen Würdigung zu unterziehen. Vielen Dank für Ihren Artikel!
Es ist doch grundsätzlich so, dass eine Zivilgesellschaft nur dann funktionieren kann, wenn unter den in der Gesellschaft Lebenden ein grundsätzlicher Konsens darüber besteht, dass Zusammenleben nur dann funktionieren kann, wenn sich alle (oder möglichst allle) an die für das Zusammenleben als gültig anerkannten Regeln halten. Wird dieser Konsens seitens eines immer größer werdenden Teiles der Gemeinschaft infrage gestellt, oder gar offen abgelehnt, wird die Grundvoraussetzung des Zusammenlebens zerstört. Dieses gilt auch für den schulischen Bereich. Viele der kürzlich zugewanderten kommen aus sozial schwierigen Verhältnissen. Dieser Umstand ist wichtiger als die Religionszugehörigkeit. Sie sind an äußeren Druck, ohne den sie nicht bereit sind, sich anzupassen, gewöhnt. Zu hoffen, sie würden schon die deutsche Pädagogik schätzen lernen und sich anpassen, ist naiv. Eine Gruppe lernt dann gut, wenn die psycho-sozialen Voraussetzugen innerhalb der Gruppe in etwa identisch sind. Ansonsten ist das Chaos vorprogrammiert. Auch wenn unsere Ideologen das nicht gerne hören wollen.
Mein Beileid Frau Friemuth, nicht an Sie, sondern an Ihre offensichtlich unter fehlender Selbstkritik leidenden Kollegen. Auch in meinem Bekanntenkreis tummeln sich einige Lehrer, über deren Geduld und Opferbereitschaft ich mich schon länger nicht mehr wundere. Ich bin so böse, dass es mich zunehmend belustigt, mit welcher Hilflosigkeit Sie nicht in der Lage sind, auch die kleinste Verbessrung Ihres Arbeitsumfeldes zu bewirken. Allerdings sehe ich auch, wie gefühlt die Hälfte Anzeichen der inneren Kündigung aussendet. Die Spaltung der Gesellschaft wird auch hier sichtbar, der Knall kommt. Der unweigerliche Trend zum Zweiklassenbildungssytem scheint nicht umkehrbar zu sein. Privatschule für die lernwilligen Kinder oder, die wo die Eltern Lernwilligkeit durchsetzen. Staatliche Schule für den Rest. Meine Idee für eine Privatschule habe ich bereits, ohne Religionsunterricht mit viel Sport und Schwerpunkt auf MINT. Neu einführen würde ich in der Mittelstufe das Fach Psychologie und Disziplin ohne einen ausgebildeten Lehrer. Die kostengünstigste Lösung wäre vermutlich die Beste: “Gebrauchter Kompaniefeldwebel vom Bund.” Hätte ich Kinder, mein einziges Anliegen wäre diese für eine Studienaufnahme in Oxford, Cambridge o. ä. fit zu kriegen. Falls es damit nicht klappte, dürfte es immer noch reichen.
Sehr geehrte Frau Freimuth! Danke für diesen wichtigen Beitrag! Auch wenn mich die genderkonforme Verhunzung der deutschen Sprache in diesem Text immer wieder stocken ließ. Schade, daß die Gehirnwäsche der Sprachpolizei so tief auch in Ihr Ausdrucksrepertoire eingedrungen ist! Aber sonst teile ich Ihre Beobachtungen und Erfahrungen. Ich war selbst knapp 20 Jahre im Schuldienst tätig, bis Mitte der 90er Jahre. Ich habe bei der Pausenaufsicht erlebt, wie türkische “Machos” ausspuckten, wenn ich wagte, ihnen das Rauchen zu verbieten. Der seit Jahren beliebte und erfolgreiche Schüleraustausch im Rahmen der Städtepartnerschaft fand nicht mehr statt, weil muslimische Eltern ihren Töchtern die Reise untersagten und nur bei Vollzähligkeit der Lerngruppe von der Bezirgsregierung eine Reisegenehmigung erteilt wurde. Das ist nun schon lange her. Jetzt scheint alles noch schlimmer zu sein. Lehrer sollten sich weigern, unter entwürdigenden Bedingungen zu arbeiten. Eltern sollten sich Schulen suchen, wo ihre Kinder geschützt und gefördert werden. Schüler sollten die Augen offen halten und hinschauen lernen. Mit besten Grüßen Hildburg Heider, Kulturjournalistin
Eine gute Buchempfehlung für ein Buch, das eigentlich überflüssig sein müßte!
Es braucht, wie in allen anderen Bereichen, Menschen Rückgrat, die sich im Zweifel den Vorgaben der ministeriellen Vorgesetzten ( sie wurden ihnen vorgesetzt) und Behörden widersetzen. Aus vielen Gesprächen mit Lehrern kann ich das, was Sie schildern nur bestätigen. Deutschland wird von Journalisten, Politikern, Ministerdarstellern, Behörden, von Staatsanwaltschaften und Regierungspräsidien, die alle keine Bodenhaftung mehr haben und anscheinend einem gleichsam religiösem Wahn anheim gefallen sind, abgeschafft, und Alle sehen zu.
Frau Freimuth kann ich da schon mal jede Hoffnung rauben. Denn in einem Land in dem die Sozialhilfeleistungen über dem Niveau der Durchschnittseinkommen vielen Herkunftsländer liegt und in dem kriminelle Machenschaften nahezu risiko- und sanktionslos zu beachtlichen “Nebeneinkünften” führen, ist für viele der Schulbesuch nur ein lästiges Übel. Wie schon bei Polizei und Bundeswehr vermag ich es dann regelmäßig nicht eine Art von Mitleid für diese Berufsgruppen zu entwickeln, die den Anfängen nicht gewehrt, dafür sehr gerne links-grüne Positionen besetzt und schließlich auch gewählt haben. Ihr bekommt jetzt die Rechnung für eure Bestellung.
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