Seit dem Brexit Votum stehen die Kondititionen. Ein Vertrag wird ausgehandelt zwischen EU und GBR, das Parlament muss zu stimmen oder der Brexit erfolgt ungeregelt. Die Umfragen zeigten schon vorher, das das britische Parlament mit den Zugeständnissen der EU nicht zufrieden ist. May konnte daran rein gar nichts ändern, sie hat pragmatisch vor gelegt, was die EU maximal zu geben bereit war. Das war dem britischen Parlament nicht genug, also Ablehnung. Ihre Bestätigung ist kein Sadismus, sondern Folge der nüchternen Einschätzung: Mehr war gegenüber der EU nicht heraus zu holen. Wenn die EU lust hat, können sie GBR weiter entgegen kommen und May einen verbesserten Vertrag für eine zweite Abstimmung vor legen oder eben nicht. Das liegt ganz bei der EU. Das ganze Geschwafel über Chaos usw. können sich alle sparen, das Gegenteil ist der Fall: Ohne zustimmungsfähigen Vertrag Brexit ohne Vertrag. Die ganze Aufregung, Polemik und Schuldzuweisung ergibt sich wohl daraus, das man in der EU weder die Funktion eines Parlamentes mehr richtig versteht, noch mit klaren Regeln und Terminen klar kommt.
Nein, Theresa May ist kein Opfer. Sie ist die britische Form einer Merkel, die sich mit Zähnen und Klauen verzweifelt an die Macht klammert. Sie ist eigentlich Remainerin - gibt aber vor, den Brexit durchführen zu wollen. Erinnert mich an Merkel, die vorgibt, die Migration einzudämmen, aber in Wirklichkeit alle Schranken für die Massenmigration öffnet. Dementsprechendes politisches Chaos und Spaltung herrscht in beiden Ländern. Und: In beiden Ländern tun die Medien ihr Übriges, um die Menschen mit Propaganda auf Links zu trimmen.
Die Tagungen des britischen Unterhauses mögen unterhaltsam und teils chaotisch wirken. Es hätte jedoch nur Vorteile, wenn der Bundestag räumlich auch so eingeschränkt tagen würde. Herr Hofreiter und Konsorten könnten nicht mehr aufgeregt mit ihrem Gestühl vor- und zurückfahren. Das Gegenübersitzen der Parteien würde deren Streitlust forcieren und dem Einschlafen vorbeugen. Damit einhergehen würde eine gesteigerte Aufmerksamkeit aller Abgeordneten. Das enge Nebeneinandersitzen würde den Zusammenhalt in den Fraktionen fördern und, positiver Nebeneffekt, keiner hat wegen der fehlender Ellenbogenfreiheit die Möglichkeit, auf seinem Smartphone Moorhühner zu jagen. Diese Unhöflichkeit zeichnet ja viele BT Abgeordnete aus, auch die BKin ist da eher negatives Vorbild.
Alle diese Überlegungen sind zwar schön und gut, aber letztendlich überflüssig: die Briten sollen hart bleiben und - ob mit oder ohne Deal - raus aus der EU. Das wird zwar zunächst einige schmerzhafte Verwerfungen geben, aber ich bin überzeugt: in spätestens 5 Jahren werden die Briten froh darüber sein und staunend oder schadenfroh zusehen, wie Rest-EU und -europa den Bach runtergehen.
Na, na, na Herr Bonhorst. Da haben Sie aber wirklich jedes Klischee über den Brexit verbraten! Die alte, debile britische Landbevölkerung will den Brexit, und versaut damit der urbanen Jugendlichkeit das freiheitlich-spritzige Europa mit all seinen unglaublichen Möglichkeiten. Übrigens, Öko-Charly dürfen Sie noch zur Jugend zählen, denn ich bin ziemlich sicher, daß er zwar ‘very British ’ rüberkommt, sein Herz aber noch mehr für Europa schlägt. Und bitte ein bißchen mehr Mitgefühl für Pfarrerstöchter, auch wenn sie diesmal im Ring gegeneinander antreten. Im Gegensatz zu Merkel, führt May den Entschluß des Volkes durch, gegen ihre persönliche proeuropäische Haltung. Respekt! Für Merkel undenkbar. Man könnte May vorwerfen, daß diesem Aspekt vielleicht das schlechte Verhandlungsergebnis geschuldet ist, aber die gegnerische Seite unter Angela wollte eindeutig Macht demonstrieren. Man wollte nicht fair verhandeln, sondern den Insulanern zeigen, wo der Hammer hängt wenn man es wagt, die EU zu verlassen. Die Demokratie, die das britische Unterhaus verkörpert, finde ich vorbildlich, ganz besonders, wenn man dieses Procedere mit dem des deutschen Bundestag vergleicht, wo einer nicht neben dem anderen sitzen möchte u.s.w. Diese Demokratie ist Mays Dilemma, denn sie kann nicht, wie Merkel, andere politische Vorstellungen innerhalb der eigenen Partei unterdrücken. Und Corbyn, er macht nur seinen Job als Oppositinsführer, er möchte regieren…. und May? .. sie ist keine Masochistin, sondern eine engagierte Demokratin, die einfach ihre Aufgabe erfüllt, übrigens immer sehr schick gekleidet!!
Mich wundert schon immer, dass die Abgeordneten im Unterhaus gezwungen sind, sich derartig auf die Pelle zu rücken. Soll das die Sitzungen verkürzen oder haben da die Deo - Produzenten ihre Hand im Spiel ? Von Flexibilität kann möglicherweise schon deshalb keine Rede. Von erstklassigem Entertainment kann ja wohl keine Rede sein; ich habe schon beim Anblick der Bedauernswerten Schweißausbrüche, und ich kann die Mitleidstränen kaum unterdrücken. - Oder hat jemand eine plausible Begründung für diese Foltermethode ?
Die Königskinder sind ja recht cool und lustig, besonders Harry, der ja schon mal scherzhaft eine Nazi - Uniform trug. Auch über die Vorfahren ist die Verbindung zu Deutschland recht eng. Ich erinnere mich, dass Kanzler Schröder einst in Britannien erwähnte, dass das Land ja schon mal von Hannover aus regiert wurde. Das kam gut an. Man sollte in diesem Zusammenhang aber gleich eine Klausel anbieten, die das englische Königshaus vor jeder Begegnung mit Prinz Ernst - August schützt. Daran könnte das sonst scheitern.
Lieber Herr Bonhorst, ich denke, Sie sehen es mit einem Lächeln im Knopfloch aber doch eher aus der deutschen Scharte. Die Engländer sind selbstbewusst, haben eine hohe Leidenskapazität und grundehrliche Ur-Demokraten. Sie rechnen einfach genau, was möglich ist und pflegen eine hohe Verantwortung gegenüber ihrem Staat. Loyal nenne ich es. Ein Zehntel der Qualität von Th. May für unser Regierungswesen und wir hätten einen richtigen demokratischen Staat mit verantwortungsvollem Umgang mit der Staatsknete. Galt übrigens auch für Mrs.Thatcher, eine trockene Erz-Puritanerin aber für Ihr Land: “I want my money back!” Was ist denn nach deutscher gender-mainstream-Presse Grosses wirklich passiert? Die EU hat ein Wischiwaschi-Trennungsvertrag aufgesetzt und das britische Parlament hat ihn mit einfacher Mehrheit für Quatsch erklärt. Mrs.May hat via Vertauensvotum angefragt, ob sie weitermachen soll und das Parlament hat zugestimmt. So was nenne ich keine “Katastrophe” oder “Chaos” sondern GELEBTE DEMOKRATIE ! Ich wünschte wir Schlesw.-Holsteiner könnten auch zu unseren Angel-Sachsen auf der anderen Seite der Nordsee zurück. Mit dem Verlust Britanniens fehlt der EU nun ein “Einwand der Vernunft”. Die EU hat Ihre Not-Bremse weggeworfen….Das wird nun richtig interessant. Ulli Drübbisch
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