Es sollte wohl allen klar sein, dass es ohne die Merkelsche Flüchtlingspolitik wohl kaum einen Brexit gegeben hätte. So aber wissen es viele Briten: Die spinnen, die Deutschen. Die deutschen MSM wollen aber nicht wissen, dass Merkel die Mutter des Brexit ist. Lieber sucht man die Schuld beim pöhsen Rechten, der angeblich auch populistisch-dumm ist. Und das der Vertrag geplatzt ist, liegt für jene auch nicht an der EU-Verhandlungsführung, die ein Exempel statuieren wollte, Am Ende wird man sich nicht fragen, dass es hier nur Verlierer gibt, sondern wer der größere Verlierer ist. Aber die ist natürlich keine Frage für Journalisten oder Politiker, die einen verstärkten Eindruck machen, dass ihnen Vernunft gänzlich abhold ist.
Vor langer Zeit gab es einmal eine Gruppe von Passagieren auf einem Kreuzfahrtschiff, die mit dem Geschehen an Bord immer unzufriedener wurden. Der Kapitän war durchgehend betrunken, die Offiziere verfuhren mit den Reisenden - die ja immerhin alles finanzierten - wie die Antreiber auf Galeeren, und ein weibliches Besatzungsmitglied im Offiziersrang ließ unterwegs immer wieder Besatzungen anderer Schiffe und Boote an Bord, für die dann die zahlenden Passagiere mitaufkommen mussten. - Als es den unzufriedenen Reisenden endlich zu viel wurde, gingen sie zum Kapitän, nüchterten ihn so gut es ging aus und erklärten ihm, sie wollten im nächsten Hafen das Schiff verlassen. Die Offiziere waren sehr erbost, aber die Passagiere blieben hart. Da sagte man ihnen, man werde sie nicht an Land bringen, sie müssten mit einem unbequemen kleinen Boot Vorlieb nehmen. Das war hart und gefährlich, aber die Passagiere wollten lieber das in Kauf nehmen, als die Reise in das sich abzeichnende Verderben weiter mitzumachen. - Nach langer Reise voller Entbehrungen kamen sie zuletzt zu Hause an und waren in Sicherheit. Von dem Schiff aber hat man nie mehr etwas gehört.
Frau May verdient tatsächlich Respekt. Nicht nur dafür, dass sie auch nach Niederlagen auf ihrem Posten bleibt, sondern vor allem dafür, dass sie unbeirrt versucht, ihren Wählern zu dienen. Auch wenn es bei einem unregulierten Brexit zu kleineren Turbulenzen kommen sollte - so werden die Briten sicher davon profitieren, frühzeitig aus der EU ausgestiegen zu sein, bevor diese möglicherweise zusammenbricht. Und auch wenn jetzt vielleicht ein paar hundert Millionen Euro weniger verdient werden, weil die Verwaltung der Euro-Gelder für die letzten Jahre woanders durchgeführt wird: Freiheit gibt es nicht umsonst. Aber dafür zahlt sich Freiheitswille langfristig aus.
Mutter Theresa in Indien hat ihre “Schutzbefohlenen” ohne weitere Hilfe verrecken lassen (“Man muss das Leiden annehmen”). Wenn Sie schon die Assoziation herstellen, darf man das ja mal wohl sagen dürfen.
Eine amüsante und sehr gelungene Satire auf den EU-Schwanengesang des Vereinigten Königreiches. Mal sehen, was am Ende bei dieser eines William Shakespeare würdigen Inszenierung um Liebe, Hass und Intrigen herauskommen wird. Bleiben sie drin oder gehen sie raus - das ist hier die Frage. Ich denke allerdings, dass die von Ihnen, Herr Bonhorst, als arme Theresa bezeichnete Ms. May gar nicht mal so arm dran ist. Auf jeden Fall wird sie die politische Bühne hoch erhobenen Hauptes mit der berühmten stiff upper lip verlassen. Very British - yeah!
Seit dem Brexit Votum stehen die Kondititionen. Ein Vertrag wird ausgehandelt zwischen EU und GBR, das Parlament muss zu stimmen oder der Brexit erfolgt ungeregelt. Die Umfragen zeigten schon vorher, das das britische Parlament mit den Zugeständnissen der EU nicht zufrieden ist. May konnte daran rein gar nichts ändern, sie hat pragmatisch vor gelegt, was die EU maximal zu geben bereit war. Das war dem britischen Parlament nicht genug, also Ablehnung. Ihre Bestätigung ist kein Sadismus, sondern Folge der nüchternen Einschätzung: Mehr war gegenüber der EU nicht heraus zu holen. Wenn die EU lust hat, können sie GBR weiter entgegen kommen und May einen verbesserten Vertrag für eine zweite Abstimmung vor legen oder eben nicht. Das liegt ganz bei der EU. Das ganze Geschwafel über Chaos usw. können sich alle sparen, das Gegenteil ist der Fall: Ohne zustimmungsfähigen Vertrag Brexit ohne Vertrag. Die ganze Aufregung, Polemik und Schuldzuweisung ergibt sich wohl daraus, das man in der EU weder die Funktion eines Parlamentes mehr richtig versteht, noch mit klaren Regeln und Terminen klar kommt.
Nein, Theresa May ist kein Opfer. Sie ist die britische Form einer Merkel, die sich mit Zähnen und Klauen verzweifelt an die Macht klammert. Sie ist eigentlich Remainerin - gibt aber vor, den Brexit durchführen zu wollen. Erinnert mich an Merkel, die vorgibt, die Migration einzudämmen, aber in Wirklichkeit alle Schranken für die Massenmigration öffnet. Dementsprechendes politisches Chaos und Spaltung herrscht in beiden Ländern. Und: In beiden Ländern tun die Medien ihr Übriges, um die Menschen mit Propaganda auf Links zu trimmen.
Die Tagungen des britischen Unterhauses mögen unterhaltsam und teils chaotisch wirken. Es hätte jedoch nur Vorteile, wenn der Bundestag räumlich auch so eingeschränkt tagen würde. Herr Hofreiter und Konsorten könnten nicht mehr aufgeregt mit ihrem Gestühl vor- und zurückfahren. Das Gegenübersitzen der Parteien würde deren Streitlust forcieren und dem Einschlafen vorbeugen. Damit einhergehen würde eine gesteigerte Aufmerksamkeit aller Abgeordneten. Das enge Nebeneinandersitzen würde den Zusammenhalt in den Fraktionen fördern und, positiver Nebeneffekt, keiner hat wegen der fehlender Ellenbogenfreiheit die Möglichkeit, auf seinem Smartphone Moorhühner zu jagen. Diese Unhöflichkeit zeichnet ja viele BT Abgeordnete aus, auch die BKin ist da eher negatives Vorbild.
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