Ich liebe Tschechien. Der italienische Filmemacher Rocco Siffredi hat sehr viele gute Filme dort produziert.
Danke für den Hinweis auf Pilsen. Endlich wird mir klar, wie man die untergärigen Biere ohne moderne Kühlsysteme brauen konnte. Nebenbei: Sucht nach Calvin und ihr werdet die Wurzel des Übels ohne Frage finden. In jeder Landschaft, in jeder Bevölkerung, wo Calvin und seine irrwitzig-traurige Lehre gewütet hat, findet man noch heute einen Ernst, eine Traurigkeit, eine Verbitterung, eine Missgunst, Übellaunigkeit, Lustfeindlichkeit, Lebensüberdruss, Todessehnsucht, innere Zerrissenheit (die Liste kann ich beliebig fortsetzen, ich muss nur IN MICH hineinschauen) und so weiter, wie nirgend sonst. Stefan Zweig hat darauf hingewiesen, dass in den vom Calvinismus heimgesuchten Gebieten man das noch Jahrhunderten noch an den Gesichtern ablesen kann. Und so ist es. Gutes Beispiel: Ich bin in einem Dorfrandgebiet aufgewachsen. Das Dorf hessen-hanauisch, also nicht nur calvinistisch sondern STRENG calvinistisch und “reformiert”. Am Dorfrand wurde nach dem Krieg gebaut. Die Einheimischen aus dem Dorf auf der einen Seite, die Vertriebenen, allesamt Katholiken, auf der anderen Seite. Auf der katholischen Seite war es für die Kinder immer schön. Da gabs Limo oder Kuchen beim Spielen, es wurde nicht so genau hingeschaut, wenn man ein bisschen laut war oder Unfug gemacht hat. Auf der anderen Seite, der Dorfseite, MEINER Seite, waren alle Nachbarn untereinander verkracht und zerstritten. Wehe, ein Ball fiel aufs Grundstück, wehe wir Kindern lachten oder spielten zu laut! Alle Vorgärten sahen aus wie Friedhöfe und alle hatten diesen verbitterten, verdüsterten, lebensunfrohen Gesichtsausdruck. Warum neben Deutschland auch die Schweden so fanatisch auf der Suche nach der richtigen Haltung sind, erklärt sich damit übrigens von selbst. Die Lebensfreude in den Schwedenkrimis auch :-)
Leider was Polen anbelangt, wird nur eine Seite der Medaille beschrieben! Der wie ich, als Deutscher in Polen lebt, kann aber ueber die schwerwiegendere Seite der Medaille nicht hinwegsehen. Man sollte doch vorsichtig bleiben, bei dem Begriff ,,rassistisch,, und nicht dem Spiel der Gegenseite verfallen. In Polen wird durch die Partei PIS und Kasczinski, die Opposition kriminalisiert und neutralisiert. Das findet auch systematisch in Funk und Fernsehen statt. Propagandistische Gehirnwaesche der Bevoelkerung breitet sich immer mehr aus. Das endet in einer Feindlichkeit gegenueber der EU, obwohl jeder halbwegs intelligente Mensch erkennen kann, dass Polen ohne die EU heute nicht so weit waere. Stattdessen gibt es Parolen wie, ,,Fabriken den Polen,,. Dumpfer geht es wohl kaum. Nur NTV ist noch relativ frei, da ein Privatsender aus Amerika. Die Gerichtsbarkeit wird gleichgeschaltet, der polnische Nationalismus wird systematisch forciert, mit unschoenen Parolen, die wir aus Hitlers Zeiten zu kennen glauben! Dass automatisch die Philosophie des ,,Rechts-Nationalismus,,, auch Fremdenfeindlichkeit schuert, versteht sich von selbst. Aber das mit Rationalismus gleichzusetzen, bezueglich der Aversionen gegen ,,Emigranten,, ist unbotmaessig und macht es unappetitlich. Bitte mehr differnzieren!!!
Ich frage mich,ob die Tschechen auch ihre Geschichte kennen,ob flach oder nicht.So langsam beginnt die jüngere Generation aufzuarbeiten,was am Ende des 2.Weltkriegs,mit den Deutschböhmen(das Wort “Sudetendeutsche"mag ich nicht) passierte.Jahrzehnte lang wurde geschwiegen und Geschichte verdreht.Ich bin ein Nachkomme der 3.Generation.Meine Grossmutter,hat nach ihrer Vertreibung(nicht Flucht),nie wieder einen Fuß auf böhmischen Boden gesetzt.Verwandte von mir wurden beim “Massaker von Postelberg"umgebracht. Seit 2 Jahren betreibe ich nun Ahnenforschung und ich bin bis 1630 in Böhmen gekommen.Da ich in Sachsen wohne,bin ich schnell in Tschechien und besuche nun öfters die “alte Heimat”.Die Menschen sind mir,trotz der Geschichte,ans Herz gewachsen,von der lieblichen Landschaft ganz zu schweigen. Auf Grund meiner Forschungen entdeckte ich nun auch noch Verwandte,von denen ich nichts wusste,das es sie gab und das überhaupt noch deutschböhmische Nachkommen in Tschechien leben.Nun beginnt langsam eine herzliche Familienzusammenführung,ohne Ängste.Eben die Leichtigkeit des Seins. Ich habe noch 23 Jahre zu arbeiten ,aber dann spätestens,werde ich die Grenze überschreiten und die letzten Jahre hoffentlich bei guter Gesundheit und mit gutem Saazer Hopfen ,in Böhmen verbringen. Schade ist nur ,dass man nicht so einfach die tschechische Staatsbürgerschaft erhalten kann (die Tschechen sind eben klug).Ich würde es sofort tun.
Gut verkörpern können den deutschen Bierernst die Grünen (Anton Hofreiter !), die den Deutschen die Verantwortung für alle Übel dieser Welt (Klimawandel, Armut in Afrika, Kolonialgeschichte) aufbürden wollen.
Schon die DDR-Apparatschiks hatte ja schon den Anspruch, die perfektesten und vollkommensten Kommunisten unter den Sowjet-Satelliten zu sein. Im Merkel-Staat meine ich jetzt die gleiche Verbohrtheit wieder zu entdecken. Wie unter Kaiser-Wilhelm II wird alles verbissen gesehen und die Welt soll an unserem Geiste genesen. Das Sendungsbewusstsein geht so weit, dass sich Frau Merkel wörtlich zu Großem berufen fühlt. Diesmal aber eher von Gott berufen und nicht von der Vorsehung. Jedenfalls sind wir zweifelsohne die Größten, Besten und Schlausten und handeln natürlich im Auftrag des Herrn. Das geht dann soweit, dass wir mal Trump als Hassprediger und Schlimmeres beleidigen und das Amerikanische Volk, dem wir Wohlstand und Demokratie verdanken, gleich per se als blöd hinstellen oder unseren Nachbarn aufoktroyieren wollen, wie viele Millionen Muslims sie aufnehmen müssen oder Vorreiter für die Weltweite Energiewende sein wollen (es folgt nur keiner). Ich weiß, dass dies im Ausland zur Kenntnis genommen wird und wir immer mehr mit Vorbehalten beurteilt werden. Freunde machen wir uns jedenfalls mit damit nicht. Polen und Tschechen, die sehr stark erst unter den Nazis und dann unter den Sowjets gelitten haben, waren immer weniger boniert und es ging bei Lösungsansätzen immer konkrete Problembewältigung, weniger um die Durchsetzung von Grundsätzen. Bei Geschäften mit Tschechischen Freunden bin ich immer wieder erstaunt, wie man im Stil des ‘braven Soldaten Schweijk’ oftmals einfachste und unkonventionelle Wege findet. Manchmal bin ich in meiner deutschen Korrektheit bestürzt, auch weil man sich manchmal etwas durchmogelt - aber am Ende meist begeistert. Herr Wegner möge den Vergleich mit dieser literarischen Figur entschuldigen - ist positiv und nicht böse gemeint! Der me too-Rassismusvorwurf lauert ja heute überall.
Woran wir leiden, nenn ich wissen spielen oder die Hybris des Geistes, und das ist die größte, nach dem Bild von Daniel, also Gold. Und wenn die Leserschaft lieb ist, erklär ich auch noch die anderen.
Nein, ich glaube nicht, dass das so stimmt. Mentalitätsunterschiede zwischen Slawen, Ungarn und den anderen kontinentalen Völkern auf der einen und den atlantiknäheren Siedlern mag es geben, aber nicht in der geschilderten Absolutheit. Das merkt man spätestens, wenn man zusammen arbeitet oder lernt. Der Wahn besteht doch gerade darin, geradezu verzweifelt zwanghaft aus der Geschichte lernen zu wollen. Die ganze geschichtsschwangere Gegenwart in Deutschland (auch in Frankreich) ist jedem einzelnen von der Schule und den Medien her aufgepackt wie ein übergroßer Rucksack. Weil eine große Zahl “geschichtsbewusster” und ebenso beflissener Mahner und Lehrer dieses schwere Gepäck für unvermeidbar halten, um die Gegenwart halbwegs schadlos zu meistern. Ich denke schon, die Tatsache, dass die meisten Menschen das Gepäck nicht beiseite stellen und in Leichtigkeit weiter gehen, das hat etwas mit der Erziehung zu Untertanengeist, Anpassung und Staatsräson zu tun. Nicht mit Abstammung. Alles, was dem Rassebegriff hier frische Nahrung gibt, bringt keine Klarheit. Und auch die Leichtigkeit als Lebensqualität bürgt nicht für klügere Entscheidungen. So wenig, wie man die spannungsreichen Beziehungen in unserer derzeitigen Regierung auf historische Gegensätze zwischen Bayern und Mecklenburgern oder Hanseaten zurück führen möchte. Politische Intelligenz heißt, vorausschauend und sich in die Interessen, den Egoismus und die Schwächen alle beteiligten Mitspieler einfühlend handeln. Nicht rückschauend auf die eigene Vergangenheit orientiert sein, das können die Historiker erledigen. Selbst, wenn man sich im Helfen und Ratgeben am besten gefällt, muss man sich auch zuerst selber helfen können. Und der Beginn des Selberhelfens ist, zuzugeben, dass man in Schwierigkeiten ist. In Deutschland ist das derzeit noch tabu.
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