@Andreas Rühl ” Königin von England zu sein, ist nicht einfach nur ein Job. Man steht als Königin auf und geht als Königin ins Bett. Es gibt schlicht nichts Privates. Und dies in einem Land, das die Privatheit erfunden hat.” Woher wissen sie das? Sind sie dabei? Woher beziehen sie ihre Information? Aus dem Fernsehen? Aus der Bunten? Das sind alles fabelhaft Zuschreibungen. Ein Klempner zu sein, ist nicht einfach nur ein Job. Man steht als Klempner auf und geht als Klempner ins Bett. Hä? Es gibt wohl kaum etwas, was die Privatsphäre besser schützt, als ein Schloßtor und Burgmauern, mit Wachen ringsrum. @Emma W. in Broakulla “... und sich nicht vorstellen kann, dass ein Leben, in dem die eigenen Wünsche und Bedürfniss ganz hinten angestellt werden auch eine grosse Bürde ist, der wird diese Rezension auf die Serie ” The Crowns” kaum verstehen. The Crowns ist eine hervorragende Serie und die Queen eine bewunderswerte Frau.” 1. Trifft das wohl auf viele zu, dass sie eigenen Wünsche und Bedürfniss hinten anstellen, zum Beispiel eine Mutter. Und die meisten haben hier viel weniger Spielräume zu einem Ausgleich als eine Königin.2. Und sie kennen die Queen überhaupt nicht. Vielleicht ist sie ein Drachen? Ein verbitterte, hartherzige, bös Frau? Könnte ja sein. Kann auch anders sein. Ich weis es nicht und sie wissen es auch nicht. Der Rest ist PR.
Gute Rezension einer guten Serie. Danke dafür.
Netflix ist stets unterhaltsam, deshalb wird es auch gesehen. Ich sehe es aber inzwischen als recht mächtiges, progressives Propagandainstrument. Ja, so pauschalisierend. Habe “The Crown” nicht gesehen, fühle mich durch den obrigen Artikel aber mal wieder bestätigt. Es gibt noch eine weitere aktuelle Netflix-Serie, “Die zwei Päpste”, die habe ich gesehen. Der Spoiler: Hier geht es auch darum, dass das Progressive das Konservative besiegt. Franziskus gegen Benedikt. Ok, der Konservative unterwirft sich letztlich, weil er es von Gott gesagt bekommt, doch die Botschaft ist klar. Benedikt wird von Anthony Hopkins gespielt, dem intelligenten Menschenfresser aus “Das Schweigen der Lämmer”. Alles klar? Es gibt zig weitere Beispiele, wo das Bewährte als das Schlechte, das Abzulösende dargestellt wird. Die Königstraditionen, die Kirche sind konservative Institutionen, die den Progressiven noch ein Dorn im Auge sind. Sie müssen zerstört oder zumindest vergällt und dann bis zur Unkenntlichkeit verwässert werden. An Stelle der gewachsenen Traditionen tritt dann, als Erlösung, deren Schöne Neue Welt.
@Gereon Stupp Wenn man sich schon so sarkastisch gibt, sollte man wenigstens seine Hausaufgaben im Fach Geschichte machen. Bei Louis haben Sie nämlich das “X” vergessen: nicht Louis VI., sondern Louis XVI. starb unter der Guillotine, nicht der “Guiottine” —die gibt es nämlich gar nicht. Im Übrigen haben die Briten schon lange vor den Franzosen einer Ihrer Monarchen geköpft, nämlich Charles I. bereits am 30. Januar 1649.
Mich hat die Serie auch positiv überrascht. Eine merkwürdige Mischung aus DIE BUNTE, seriöse Zeitgeschichte und Seelendrama. Was hier in einem Kommentar zu lesen ist, ist meines Erachtens ganz falsch: Königin von England zu sein, ist nicht einfach nur ein Job. Man steht als Königin auf und geht als Königin ins Bett. Es gibt schlicht nichts Privates. Und dies in einem Land, das die Privatheit erfunden hat. Es ist beinahe so, als müsse die Königin das Private opfern, damit alle anderen es haben können. Goethe hat sein Leben selbst gestaltet, er hat sein Leben geformt wie ein Kunstwerk. Ernst August, der herzogliche Freund, hatte diese Möglichkeit nicht. Aber ohne Ernst August hätte Goethe nicht so frei sein können, wie er es war. In manchen Momenten der Serie wirft man einen Blick in tiefere Schichtungen. Es geht nicht nur um den Kampf um die Monarchie, die bedroht ist schlicht durch die Moderne. Die unzeitgemäß erscheint in einem demokratischen Staat. Die Monarchin versteht sich als eine Frau, die ihre Freiheit und Träume und Möglichkeiten opfert, damit andere sie leben können. Ständig sagt sie uns: Das Leben, die Freiheit sind der höchsten Güter nicht! Es gibt Höheres. Dem diene ich. Das bin ich. Ich bin der Sinn von allem, was Staat, was Herrschaft ist. Indem ich diene, ermögliche ich es euch, frei zu sein, für euch zu sein, euer eigenes Leben zu formen, all das, was mir verwehrt war und ist. Das beeindruckt und dürfte in der Tat sehr nahe am Selbstverständnis auch der “realen” Königin dran sein.
Wer nur die, zweifellos grossen materiellen Vorteile des Lebens der englischen Königsfamilie sieht und sich nicht vorstellen kann, dass ein Leben, in dem die eigenen Wünsche und Bedürfniss ganz hinten angestellt werden auch eine grosse Bürde ist, der wird diese Rezension auf die Serie ” The Crowns” kaum verstehen. The Crowns ist eine hervorragende Serie und die Queen eine bewunderswerte Frau. Ob im englischen Königshaus nochmals jemand die gleiche Disziplin und die gleiche Pflichterfüllung an den Tag legen wird bleibt abzuwarten. William hat wohl das Zeug dazu. “Doch vielleicht ist ein King wie die Queen aus einem anderen Grund heute wertvoller denn je: als die Verkörperung eines Ethos, demzufolge die Pflicht über persönlichen Interessen steht.” Dem ist nichts hinzuzufügen.
«Doch vielleicht ist ein King wie die Queen aus einem anderen Grund heute wertvoller denn je: als die Verkörperung eines Ethos, demzufolge die Pflicht über persönlichen Interessen steht. Womöglich braucht das brave Volk das, wenn es Politik nur noch als Wahlkampf erlebt, in dem es um keine höheren Ziele geht als um den Machterhalt.» Damit haben Sie, verehrte Frau Stephan, wohl den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Queen verkörpert Disziplin, Treue, Verlässlichkeit und Kontinuität, nach der sich nicht nur im UK die braven Menschen sehnen. Prinz William traue ich zu, die Tradition fortzuführen. Er ist kein Kasper und lässt sich nicht zum Kasper machen. Ich wünschte, wir hätten in Deutschland auch so jemanden. Stattdessen haben wir einen unsäglichen Grüßaugust im Schloss Bellevue, der, selbst ein Feind der Freiheit, sich mit Feinden der Freiheit und Leuten wie faule Sahne, stinkender Fisch (oder so ähnlich) umgibt.
Claire Foy als Queen wider Willen hat zweifellos in den beiden ersten Staffeln die dankbarere Rolle und bewältigt sie hervorragend auch wenn ihr Prinz Philip manchmal die Show stielt. Mit Olivia Colman als Queen in der Neubesetzung konnte man sich schwer anfreunden. Weder von Typ noch schauspielerisch kann sie überzeugen, was auch auf den Philip - Darsteller zutrifft. Schade !
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