Von Marei Bestek.
Die regierungskritischen Stimmen in Deutschland werden immer lauter, weshalb der präventive Umgang mit ihnen an Bedeutung gewinnt. Dabei geht es weniger um eine Lösung der Einwanderungsproblematik als um die notwendige Demaskierung der Rechtspopulisten.
1. Realitätsverweigerung
Die Einstellung eines Rechtspopulisten müssen Sie entschieden ablehnen, auch, wenn Sie eigentlich bemüht sind, mit all Ihrer Kraft gegen die Diskriminierung von Andersdenkenden zu kämpfen. Besiegen Sie ihren inneren Schweinehund. Der Rechtspopulist wird wahrscheinlich versuchen sich Ihrem Meinungs- und Moralkartell mit Fakten oder Argumenten zu widersetzen. Lassen Sie sich davon nicht provozieren, denn Inhalte und Realitäten brauchen Sie erstmal nicht zu interessieren. Schließlich geht es hier um Menschlichkeit und die richtige Haltung, alles Weitere verliert sich nur in unwichtigen Detailfragen und versuchter Angstmacherei. Lassen Sie sich daher auf gar keinen Fall anmerken, dass Sie noch nie im Koran gelesen oder sich mit der geschichtlichen Entwicklung des Islams befasst haben.
2. Sprachreinigung
Mit Hilfe von sprachlicher Manipulation können Sie Diskussionen zu Ihren Gunsten entscheiden. Zählt der Rechtspopulist Wörter wie „Volk“ oder „Heimatliebe“ zu seinem Vokabular, entlarvt er sich damit unumgänglich als Rassist. Versuchen Sie möglichst viele Begrifflichkeiten anzuzweifeln, allein was Rassismus ist, lassen Sie im Dunkeln. Schauen Sie zu, wie sich Ihr Gegenüber durch den Dschungel der „Political Correctness“ kämpfen muss und erteilen Sie, wann immer von Nöten, Denk- und Sprechverbote.
Wahrt der Rechtspopulist die sprachliche Etikette, können Sie ihn durch umgangssprachliche oder unbedarfte Aussagen dennoch überführen. Verweist beispielsweise eine Politikerin auf unser Recht auf Grenzkontrolle und Verteidigung, ist schnell klar, was sie eigentlich möchte: Auf Flüchtlinge schießen! Und auf Kinder! Vor allem natürlich auf Kinder! Wichtig ist, dass Sie solche Diskussionen, die vom Eigentlichen und Lösungsorientierten ablenken, möglichst in die Länge ziehen.
Notfalls greifen Sie sich einfach einen beliebigen Protagonisten, der in der politischen Diskussion aus dem Rahmen gefallen ist. Größter Beliebtheit erweisen sich hier Beatrix von Storch, Akif Pirinçci oder Matthias Matussek. Benutzen Sie deren „Entgleisungen“, um beispielhaft daran den gesteigerten Rassenhass der Deutschen zu belegen und den derzeitigen politischen Kurs zu rechtfertigen. Unbedingt verschweigen sollten Sie aber, dass dieser paranoide Rassismus-Wahn Karrieren zerstört hat, die Meinungsfreiheit beschnitt und rechtschaffene Bürger innerhalb von Sekunden in Menschenfeinde verwandelt wurden.
3. Die AfD-Methode
Um einer Konfrontation mit der Realität aus dem Weg zu gehen, machen Sie die Falschheit einer Aussage nicht mehr an ihrem Inhalt fest, sondern an ihrem Absender. Als Vorbild können Sie sich hier den Umgang mit der AfD nehmen. Denn egal, was die AfD sagt, es ist natürlich immer falsch und selbstredend menschenfeindlich, eine Prüfung der Inhalte ist demnach nicht erforderlich. Will die AfD im Sommer 2015 zwischen Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlingen unterscheiden, ist das natürlich eine rassistische Aussage, die erst dann neutralisiert und zur Selbstverständlichkeit erklärt wird, wenn die Bundeskanzlerin einige Monate später genau zu derselben Erkenntnis gelangt. Orientieren Sie Ihre Meinung daher immer an der politischen Elite und lassen Sie keine abweichenden Gedanken zu, denn Hinterfragungen sind anstößig, ungehörig und despektierlich und könnten zudem noch jemanden beleidigen. Alle weiteren Details werden Ihnen in vielen Medien bekömmlich aufbereitet.
4. Glorifizierung
Jeder Migrant sollte unter dem Sammelbegriff ‚Flüchtling‘ geführt werden, unabhängig davon, aus welchen Beweggründen er nach Deutschland gekommen ist. Suggerieren Sie so das Bild des hilfebedürftigen, schwachen und dankbaren Fremden, der unbescholten agiert und damit wertiger erscheint als wir selbst. Begebenheiten, die dieses Bild gefährden könnten, müssen umgehend revidiert werden. Gegen einen ausländischen Straftäter sollten Sie sich daher weder wehren noch das Verbrechen im Nachhinein benennen, denn ein Rassismus-Vorwurf wiegt schwerer als die Straftat selbst. Während Rechtspopulisten einfach Rechtspopulisten sind, müssen Sie bei Migranten genauestens differenzieren, abwiegeln und relativieren. Suchen Sie deshalb nach möglichen anderen Schuldigen und schüren Sie auf diese Weise nicht nur weitere Straftaten, sondern auch wirkliche Rechtsradikalität.
5. Stigmatisierung
Zeigen Sie sich weinerlich über alle Aussagen, die kein romantisiertes Weltbild wiedergeben und sehen Sie Ihre idealisierten Vorstellungen bedroht. Erwägen Sie daher einen persönlichen Angriff des Rechtspopulisten und entziehen Sie ihm Ihre Wertschätzung. Drohen Sie mit einer Beendigung Ihrer Verbindung, sollte keine Veränderung seines Verhaltens erfolgen. Wird der Rechtspopulist inhaltlich zu aufmüpfig oder möchte er Ihnen einreden, dass Ihr Gutsein allein aus einer Fassade besteht und Sie andere Menschen sogar degradieren müssen, um diese aufrechtzuerhalten, erklären Sie das Gespräch umgehend für beendet. Machen Sie Ihrem Gegenüber dabei unmissverständlich klar, dass allein er für das Scheitern Ihrer Diskussion verantwortlich ist.
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben soeben Ihren ersten Rechtspopulisten zur Strecke gebracht! Hören Sie jetzt bloß nicht auf und machen Sie unbedingt weiter. Denn der Nationalsozialismus ist die größte Bedrohung des 21. Jahrhunderts. Das lassen wir uns auch nicht vom Islamismus kaputt machen.
Marei Bestek (25) wohnt in Köln und hat Medienkommunikation & Journalismus studiert.