Claudio Casula / 20.06.2022 / 06:00 / 88 / Seite ausdrucken

Die Kartoffelspalterin

Die linksidentitäre Aktivistin Ferda Ataman, eine Spalterin vor dem Herrn, soll vom Bund als Antidiskriminierungsbeauftragte eingesetzt werden. Hier wird einmal mehr der Bock zum Gärtner gemacht.

Die Heinzelmännchen legten eine Nachtschicht ein. Immerhin galt es über 12.000 Tweets zu löschen. Irgendwann war das Werk getan, nur ein kümmerlicher Rest von ein paar Dutzend übrig. Alle verräterischen Spuren waren aus Ferda Atamans Account getilgt. Spuren, die ohne das Großreinemachen garantiert von finsteren Rechten und Rassisten verfolgt worden wären, um nachzuweisen, dass die designierte Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes auch auf dieser Plattform über die Jahre Äußerungen getätigt hat, die ziemlich heftig gegen ihre Ernennung sprechen.

Aber das Internet vergisst so gut wie nichts. In irgendeinem Web-Archiv werden Frau Atamans Tweets schon gespeichert sein. Von etlichen existieren außerdem Screenshots, und manche ihrer Statements haben schon mal eine größere Runde gemacht. So schrieb sie im März 2020, zu Beginn der „Pandemie“, sie habe „eine Ahnung, welche Bevölkerungsgruppen in Krankenhäusern zuerst behandelt werden, wenn die Beatmungsgeräte knapp werden“. Nämlich die „eklige weiße Mehrheitsgesellschaft“, wie Sarah-Lee Heinrich, die Bundessprecherin der Grünen Jugend, es im Oktober 2021 ausdrückte. Ein haltloser Vorwurf, gewiss, doch zeigt er exemplarisch, welches Bild Ferda Ataman, Tochter türkischer Einwanderer, von der Gesellschaft hat: auf der einen Seite die guten, edlen Menschen mit Migrationsgeschichte, vor allem Muslime, auf der anderen die weißen Autochthonen, „dünnhäutige Emodeutsche“, die empfindlich reagieren, wenn man sie „Kartoffel" nennt, strukturell rassistisch, klar; schon die harmlose Frage „Woher kommst Du?“ ist für Ataman „ein Relikt aus dem völkischen Nationalismus“.

Andererseits ist die Herkunft nun mal auch für Ataman wichtig, weil nur sie die Spaltung in ein Lager der Kartoffeln und ein Lager der Migranten ermöglicht und vor allem die Ansprüche, die die Antidiskriminierungsbeauftragte stellt: nämlich „eine 30-Prozent-Quote für Journalist:innen aus Einwandererfamilien, für Schwarze Journalist:innen und Medienschaffende of Color“, wie sie 2021 in einem „Diversity Guide“ des Vereins Neue Deutsche Medienmacher schrieb, den sie selbst mitbegründete und der mit staatlichen Millionenzahlungen gepampert wird. Dort sammeln sich seit Jahren Journaktivisten mit Migrationshintergrund, um lauthals mehr Rechte und mehr Präsenz im deutschen Medienbetrieb zu fordern („Wir setzen uns für gute Berichterstattung und für vielfältiges Medienpersonal ein: Vor und hinter den Kameras und Mikrofonen. An den Redaktionstischen. Und auch in den Planungsstäben, Führungsetagen und Aufsichtsgremien.“), wobei offenbleibt, ob die Verlage und Rundfunkanstalten nun ihr Personal deutlich mit Zuwanderern aufstocken oder so viele Deutsche rauswerfen sollen, dass die Quote wieder stimmt. Wer die prekäre Lage im Pressewesen kennt, weiß: man würde Option 2 wählen.

Der Mehrheitsgesellschaft den Garaus machen

Mit der Quote wird zwar die bloße Herkunft über die Qualifikation gestellt, aber letztere spielt ja ohnehin nur noch eine untergeordnete Rolle im Medienzirkus, wovon sich Zeitungsleser, Radiohörer oder Fernsehzuschauer zu jeder Tages- und Nachtzeit überzeugen können. Egal, Ataman und ihren Mitstreitern geht es ohnehin nicht um die Qualität des Journalismus, Haltung ist wichtig und eben die Hautfarbe. Huch – ist das nicht rassistisch? Nein, denn in Atamans Welt ist Rassismus eine Einbahnstraße. Die Kartoffeln sollen sich mal nicht so haben, wenn man sie als solche bezeichnet, und auch, wenn man sie als „Köterrasse“ beschimpft, wie es ein Deutschtürke aus Hamburg auf Facebook tat, macht man sich damit nicht strafbar. Dann ist weder der Tatbestand der Volksverhetzung noch der der Beleidigung erfüllt.

So ticken die Deutschen heute, und Ferda Ataman weiß diesen Umstand weidlich auszunutzen. Er ist ihr Geschäftsmodell. Offenbar steht die (Noch-)Mehrheitsgesellschaft darauf, sich des Rassismus bezichtigen zu lassen, während sie gleichzeitig zugewanderten Vergewaltigern, Messerstechern und „Gleisschubsern“ geradezu unfassbare Milde entgegenbringt. Die ideale Zeit also, um dieser erbärmlich schwachen Alman-Gesellschaft vollends den Garaus zu machen. Nicht einmal das Wort Heimat wollte Ataman 2018 im Titel des Innenministers sehen – das sei doch nur eine Blut-und-Boden-Geschichte. Aydan Özoğuz, von 2013 bis 2018 Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, ist da ihre Schwester im Geiste. Sie hatte in einem Gastbeitrag für den Tagesspiegel geschrieben, eine spezifisch deutsche Kultur sei „jenseits der Sprache schlicht nicht identifizierbar“. Man könne den Einwanderern auch „keine Anpassung an eine vermeintlich tradierte Mehrheitskultur per se verordnen“. So sieht es ja auch Bruder Erdogan, für den „Assimilation ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ ist.

Sagten wir, Ataman teile die Gesellschaft in böse Weiße und gute PoCs? Das wäre zu undifferenziert, denn zum bekämpften Lager der Ersteren zählt Ataman eben auch die Assimilierten und vor allem Migranten, die es wagen, Kritik am migrantischen Milieu zu üben: Menschen wie Seyran Ateş, Necla Kelek, Ahmad Mansour und Hamed Abdel-Samad, die Missstände etwa in der muslimischen Gesellschaft benennen. Es gibt da ja so unschöne Phänomene wie patriarchalische Strukturen, Zwangsehen, „Ehrenmorde“, radikalen Islamismus, Clanwesen, um nur ein paar aufzuzählen, aber von denen will Ferda Ataman nichts wissen, und die erwähnten Kritiker sind für sie Verräter, die sich mit Islamkritik bei den Kartoffeln beliebt machen wollen und bei diesen völlig zu Unrecht als „mutig“ gelten, mögen sie auch rund um die Uhr Polizeischutz benötigen.

Provozieren und dann in den Opfermodus schalten

Klingt, euphemistisch gesagt, polarisierend – und ist es auch. Der Vorsitzende der Kurdischen Gemeinde, Ali Ertan Toprak, nannte Ataman eine „Spalterin“. Sie verhindere immer und überall, dass über Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus, z.B. in der muslimischen Gemeinschaft, gesprochen werde. Der Psychologe Ahmad Mansour wittert „Intoleranz unterm Deckmantel der Anti-Diskriminierung“ und schreibt bei Twitter, Ataman sei „eher Bundesbeauftragte für Spaltung & Identitätspolitik“.

Und der Islamwissenschaftler Ahmad A. Omeirate sagt, Ataman wolle mit ihren Neuen deutschen Medienmachern „durch die Hintertür linksidentitäre, nationalistische & islamistische Ideologien aus Migrantencommunities etablieren“. Alle Migranten, die sich am „Mehrheitsgesellschaft-Bashing“ nicht beteiligen wollen, würden zu Feindbildern erklärt und mit fiesesten Methoden aus dem Diskurs gedrängt – vor allem solche, die auf problematische Strukturen innerhalb der eigenen Community hinweisen.

Atamans Nominierung passt damit aber eben auch in die aktuelle Politik der deutschen Regierung: Aktivisten auf einflussreiche Posten hieven, die muslimische Community pampern und die eigene Bevölkerung auf die Anklagebank setzen oder zumindest als Rassismusverdachtsfall einstufen. Außerdem maximal provokative Leute auswählen, die den erwarteten Protest herausfordern, welcher dann wiederum als „Gefahr von rechts“ markiert wird und das große Mimimi der Linken als ewige Opfer befeuert. Die Angriffe auf Ataman zeigen doch gerade, wie wichtig es war, sie auf diesen Posten zu berufen, wird es dann in dreister Verkehrung von Ursache und Wirkung heißen. Einer Innenministerin Faeser, die radikalen Islamismus nicht wirklich als Problem wahrnimmt und lieber Jagd auf Regierungskritiker von „rechts“ macht, kann das nur perfekt in die Karten spielen. 

Mit Ferda Atamans Nominierung wird wieder einmal der Bock zum Gärtner gemacht. Als nächstes erwarten wir die Nominierung von Nasser Abou-Chaker zum Bundesbeauftragten für die Bekämpfung der Clankriminalität. Der Kollege mag auch keine Kartoffeln.

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Leserpost

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Thomas Szabo / 20.06.2022

Die Linken führen einen rassistischen Kampf gegen die eigene Ethnie und einen faschistischen Kulturkampf gegen das eigene Land. Der Kulturkampf ist die Vorstufe zum Völkermord. Der „humane“ Völkermord erfolgt mittels Kolonialismus im eigenen Land. Linke sind wie Nazis; nur ihr Hass richtet sich nicht gegen andere Völker, sondern gegen das eigene Volk. Ihre migrantischen Helfer propagieren offen den Kolonialismus in Europa. Sie sind Faschisten in der Maske des Menschenrechtsaktivisten. Wir brauchen einen Kampf gegen Links!

Noah Inn / 20.06.2022

Die Frau sieht mir ziemlich WEISS aus.Schlage einen DNA Test vor…übrigens:Im Koran und in den USA gelten selbst Araber als Weisse.Ist es dann nicht rassistisch wenn man diese zu den POC´s zählt?Vor allem da man ja dem Koran widerspricht.

Yon Bureitxa / 20.06.2022

“Die KARTOFFELspalterin”? Passt scho. Besser “Pommes” als “Stampes”.* (Für unsere deutschen Neubürger: Stampes = ZERDRÜCKTE KARTOFFELN)

Christian Frank / 20.06.2022

“Türken-Armin” hat herzlichst zum neuen Posten gratuliert

Burkhard Mundt / 20.06.2022

Aha. Für diese Frau bin ich also eine “Kartoffel”. Darf ich sie im Gegenzug dann auch “Kümmeltürkin” nennen? Aber da wird sie sicher dünnhäutig sein und emfindlich reagieren. Übrigens, auch Laschet findet die gut und hat seiner ehemaligen Redenschreiberin zu ihrer Berufung gratuliert. Liebe deutsche Wähler, warum seid ihr so ehrlos und wählt immer wieder die Parteien, die solche Personen in bestens bezahlte Ämter hieven?

Dirk Ahlbrecht / 20.06.2022

Nur in einem Failed State werden solche Gestalten Antidiskriminierungsbeauftragte. In normalen Ländern werden solche Leute auch keine Staatbürger, sondern dorthin zurückgeschickt wo diese einst hergekommen sind.

Hjalmar Kreutzer / 20.06.2022

Sehen sich denn zahlreiche Passdeutsche überhaupt als Deutsche? Ist es nicht sogar ein Vorwurf der Familien mit Mihigru gerade an junge Frauen und Mädchen, sie würden sich kleiden, benehmen, leben „wie eine Deutsche“? Man grenzt sich bewusst ab, trägt Kopftuch, Bart, Häkelmützchen, Nachthemd und Hochwasserhosen, verweigert die sprachliche Integration, lebt vom deutschen Staat, fordert aber „Räähspäckkt“ ein und fühlt sich dauernd beleidigt und diskriminiert. Da die deutschen Steuerzahler so viele Beauftragte und Fachstellen und Leerstühle, finanzieren müssen, wo den ganzen Tag Stuhl fabriziert wird, verschiebt sich der „Tag des Steuerzahlers“, bis zu dem die doofen deutschen Steuerkartoffeln für den Staat malochen dürfen, im Jahresverlauf immer weiter nach hinten. Vielleicht mache ich es wie die Schwulen, die ein Schimpfwort zur Selbstbezeichnung umgedeutet haben oder wie „wir Kanaken regeln das untereinander und ohne Polizei“ als Verabredung zu einer Massenklopperei auf dem Berliner Alex, und ich bezeichne mich selbst als Kartoffel, die sich bevorzugt mit Angehörigen der Köterrasse trifft. Damit würde ich allerdings netten Nachbarn und Kollegen mit exotischem Namen und Aussehen aber Berliner Icke-dette-kieke-mal-Dialekt Unrecht tun. Diese haben eine solche oben geschilderte Beauftrage nicht verdient.

Josefa Pröbsting / 20.06.2022

C/o Horst Jungsbluth Mir ist auch nicht klar, welches Ziel der Bundeskanzler mit der Personalpolitik unseres Landes verfolgt. Wir, die indigenen Bürger Deutschlands, werden täglich neu beleidigt von meist jungen Neubürgern mit Migrationshintergrund; ein Begriff, den sie am liebsten verschwinden lassen wollen. Sie fordern ihre vermeintlichen Rechte vehement ein, immer bereit, uns “Kartoffel” höhnisch zu beleidigen, nehmen aber alles, was wir und unsere Familien in jahrzehntelanger Arbeit aufgebaut haben: kostenlose Bildung, kostenlose ärztl. Betreuung etc. Da lässt es sich gut kritisieren und verhöhnen. Was soll denn werden, wenn sie die Mehrheitsgesellschaft zerstört haben? Wird uns dann der   afghanische Tribalismus regieren? Warum lassen “normale” Politiker zu, dass Möchtegern Politiker solche Macht bekommen? Dass sie uns beleidigen, das von uns aufgebaute Land und seine Menschen so diffamieren? Kanzler, CDU ... ihr seid gefragt! Die Grünen und grosse Teile der SPD wollen es scheinbar so.

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