Wolfgang Meins / 11.07.2019 / 06:29 / Foto: Bundesregierung.de / 161 / Seite ausdrucken

Die Kanzlerin und ihr Zittern – fatale Geheimnis-Krämerei

Jetzt ist es erneut passiert. Unsere Kanzlerin hat wieder „gezittert“. Dieses Mal ausgerechnet zeitgleich zum Erklingen der deutschen Nationalhymne. Wie Achse-Leser nach diesem Beitrag bereits wissen, handelt sich nicht um ein Zittern, sondern eher um Myoklonien, also Muskelzuckungen. Aber das Wesentliche ist, dass es bei der Kanzlerin dafür keine organische Ursache gibt. Vielmehr leidet sie unter einer klassischen psychosomatischen Störung, genauer: unter einer Konversionsstörung. Dahinter steht die Vorstellung, dass ein psychischer Konflikt in körperliche Symptome umgesetzt wird. 

Worin genau dieser zugrunde liegende Konflikt besteht, muss und wird wahrscheinlich immer offen bleiben, zumindest für die Öffentlichkeit. Vielleicht hat sich ja bereits ein Psychotherapeut im Kanzleramt mit ihr auf die Suche begeben. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Ursache in einer wie auch immer genau gearteten Überforderung liegt, vielleicht in Verbindung mit einer Amtsmüdigkeit, der aus verschiedenen Gründen nicht nachgegeben werden kann. Wobei die Frage, ob die deutsche Nationalhymne bei der psychosomatischen Symptombildung eine Rolle gespielt hat oder ob es sich um eine zufällige Koinzidenz handelte, für viele Leser sicherlich von besonderem Interesse ist. 

Befremdlich an der ganzen Geschichte ist mittlerweile, dass niemand – weder Experten noch die Betroffene selbst – sich traut, die eigentlich unschwer zu erkennende Diagnose offen auszusprechen. Allenfalls ist die Rede von zu viel Stress und einer damit zusammenhängenden Reaktion. Aber das ist dann doch etwas zu dünn. Würde es sich um eine körperliche Krankheit handeln, wären bereits nach dem letzten Ereignis im Schloss Bellevue die Diagnose oder mehrere begründete Verdachtsdiagnosen in der Öffentlichkeit, samt der damit verbundenen Prognose. Aber auszusprechen, dass unsere Kanzlerin unter einer gut definierten psychischen Störung leidet, fällt ganz offenbar auch den Experten schwer. 

Spekulationen jeder Art, und zwar weltweit

Damit bekräftigen sie allerdings ungewollt bestehende Vorurteile gegenüber psychischen Störungen, die weiterhin in einer breiteren Öffentlichkeit negativen Werturteilen unterliegen und begünstigen damit Spekulationen jeder Art, und zwar weltweit. Die Betroffene selbst hat einen sehr halbherzigen Versuch unternommen, ihre Erkrankung zu erläutern: Sie sei noch mit der Verarbeitung des Ereignisses vom letzten Staatsbesuch beschäftigt, aber das werde schon. 

Genau so wird das allerdings nichts. Helfen könnte dagegen am ehesten eine sorgsam vorbereitete Flucht nach vorn, getragen von der Erzählung, auch die mächtigste Frau der Welt habe Schwächen, allerdings sehr punktueller Art und ohne Beeinträchtigung ihrer Regierungsfähigkeit, aber selbstverständlich arbeite sie daran, mit hochprofessioneller Unterstützung, aber diese Dinge bräuchten Zeit. Die Alternativen wären beten, dass es nie wieder vorkommen möge, versuchsweise eine Stunde vor dem nächsten Staatsbesuch 1 bis 2 mg Tavor zu nehmen oder die zügige, aber immerhin noch kontrolliert geplante Ankündigung ihres baldigen Rücktritts. 

 

Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Wolfgang Meins ist Neuropsychologe, Arzt für Psychiatrie und Neurologie und apl. Professor für Psychiatrie. In den letzten Jahren überwiegend tätig als gerichtlicher Sachverständiger im sozial- und zivilrechtlichen Bereich.

Foto: Bundesregierung.de

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Leserpost

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Markus Rüschenschmidt / 11.07.2019

Das große Zittern also, um vorheriges Zittern zu “verarbeiten”, aha. Mysteriös. Ein Fall für “GALILEO MYSTERY” (Gruß an die Pro7-Fans, die notorischen Wissens-Junkfoodesser von einem Ehemaligen)...Der Rest der mannigfaltigen Scherze, die mir so eingefallen sind, wäre zu politisch unkorrekt und bösartig, selbst für dieses liberale Forum, deshalb spare ich mir die “Hetze”. Nur soviel: Würde Frau Merkel ihr panisches Zittern in Energie umsetzen, ihre Fehlpolitik noch flott zum Guten zu ändern, wäre ich ihr sehr verbunden. Nicht allein ich, das ist möglich. Sie hätte dieses Zittern haben können, bevor sie die eigenmächtige Entscheidung über die Grenzöffnung und damit zuungunsten Deutschlands Zukunft traf. Sie hat nie Verantwortung für irgendwas übernommen! Nun ernte sie, was sie säte, so löffle sie bitte, was sie suppig eingebrockt!

Robert Jankowski / 11.07.2019

Ganz ehrlich: ich finde es geradezu wunderbar zu beobachten, dass auch diese Frau nicht völlig unbeeindruckt von ihren katastrophalen Fehlentscheidungen ist. Das Unbewußte kann man eben nicht dauerhaft wegschließen, irgendwann und irgendwo bricht es sich Bahn. Immer. Deutschland zittert sich gesund.

Dr. R. Althoff / 11.07.2019

Es handelt sich um das Krankheitsbild des orthostatischen Tremors. Er tritt nur im Stehen auf und verschwindet nach den ersten Schritten. Ist selten und harmlos

Klaus-Dieter Zeidler / 11.07.2019

Vielleicht sollte sie mal heilfasten. Ansonsten ist mir eine zitternde Merkel lieber, als eine durchgeknallte Grüne. Eine andere Wahl haben wir ja nicht. Der Papst aus Polen war auch nicht so ganz fit und hat seine Leistung gebracht.

Detlef Fiedler / 11.07.2019

Hallo Herr Prof. Dr. Meins. Meine Oma sagte früher immer: Kleine Sünden straft der Liebe Gott sofort, bei grösseren dauert es etwas länger. Da ich im Gegensatz zu Ihnen von der Materie keinerlei Ahnung habe, ein Umstand der in Deutschland heutzutage jedoch keinen mehr von einer unabdingbaren Meinungs- und Haltungsbildung abhält, mache ich das jetzt auch mal so und tippe auf Veitstanz. Gleichzeitig hege ich die Befürchtung das, künftig eines Tages, hüpfende Kinder im Garten des Kanzleramtes von einer zitternden Kanzlerin Orden umgehängt bekommen.

Norbert Ehreke / 11.07.2019

Sorry. Ich halte solche Ferndiagnosen für unseriös. Und ich finde es irritierend, wenn auf der normalerweise eher gut recherchierten Seite derartige Kaffeesatzleserei betrieben wird, nur weil der allgemeinen Antipathie gegenüber Frau Merkel (die ich nebenbei gesagt durchaus teile) Futter gegeben werden kann. Peinlich und bedauerlich.

S. v. Belino / 11.07.2019

Nach viel Schaum und peinlichem Gelaber hier nun endlich die Einschätzung eines Fachmanns. Herzlichen Dank, werter Herr Professor Meins. - Die bei einer Person, welche eine so herausragende Position wie die einer Bundeskanzlerin innehat, im höchsten Maße seltsam anmutende Angewohnheit des Nägelkauens deutete gewiss nicht nur für mich von Anfang an darauf hin, dass Merkel mit ihrem Amt auf längere Sicht überfordert sein könnte. Nun verfestigt sich dieser Eindruck, indem offensichtlich geworden ist, dass sich der chronische Spannungszustand, der Druck, unter dem Frau Merkel inzwischen beinahe unerträglich leiden muss, ein weiteres somatisches Ventil gesucht hat. Sie sollte sich, ihrem Amt und uns nun den Gefallen tun und zurücktreten. Auch wenn Frau Merkel es noch nicht recht glauben mag - es gibt sehr wohl ein Leben nach dem Kanzler! Zur Bewältigung seiner vielfältigen, teils durch Merkel selbst verursachten, Probleme braucht dieses Land eine entschlossene, gefestigte und vor allem belastbare Führungspersönlichkeit. Nur - wo hält sie sich versteckt?

Carola Schommer / 11.07.2019

Eine psychische Störung wird nicht akzeptiert. Am Ende würde das auch noch als Rechtfertigung für Ihre katastrophale Politik geltend gemacht werden nach dem Motto: wer so handelt muss schon gestört sein !! Nein nein, so darf diese Person niemals aus der Verantwortung entlassen werden !

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