Man hat den “Bürger” darauf konditioniert, auf Kommando, gewünschte “Emotionen” zu produzieren (wer nicht weiß, wovon ich rede: im TV z.B. laufen täglich entsprechende Programme, früher waren es “Lassie”-Filme, die das Publikum zu Tränen rührten, heute produziert man beliebig abrufbare Emotionen in diversen Formaten, von Trauer, Tränen, bis Lust über Ekel, Abscheu bis zu Hass), das Ergebnis sind Pawlowsche Hunde mit programmierten, steuerbaren Emotionen, die auch auf Kommando “demonstrieren”. Seltsamerweise hat niemand ein Problem mit den zahllosen stinkenden Paraffin-Totenlichtern, während man sonst wegen jedem Gramm CO2 und Feinstaub gequält aufjault und den Beelzebub heraufbeschwört, und die ganzen Teddybärchen und die anderen Emotions-Symbole ohne Wert sind nach ein paar Tagen nur noch lästiger Müll und müssen von der Müllabfuhr entsorgt werden. In Wirklichkeit sind das nur leere Surrogate echter Emotionen, genau wie die Emojis, die jeder Simpel unter seine Mails oder “Messages” pappt, wertloser Dreck! Und wie bei Süchtigen muss die Dosis, der auslösende Reiz ständig erhöht werden, um noch die erwünschte Reaktion hervorzurufen. Deshalb werden nicht nur die Filme immer brutaler, auch in der Realität steigt die Gier nach dem ultimativen Kick, wie man bei jedem Unfall mit Schwerverletzten sieht, wo die Gaffer jedes blutige Detail in Großaufnahme filmen möchten, um sich und andere damit aufzugeilen.
Ich bin nicht traurig, und eine Katharsis erlebe ich auch nicht. Meine Hauptreaktion ist Axelzucken: Die Deutschen haben genau dies an der Wahlurne gewählt, immer wieder. Sie haben sich entschieden, ein Leben ohne Würde zu leben. So jemandem ist nicht zu helfen, und Mitleid verdient er auch nicht.
Der nächste Anschlag und die nächsten Satzbausteine “Wir danken den Rettungskräften, wir müssen zusammenstehen, dürfen den Rechten keine… blablabla” sind nicht mehr weit. Jede Wette. Eigentlich täglich, wenn man auf messerinzidenz nachschaut. Nur gilt ein Abgestochener noch nicht als Terror. Da müssen schon mehr erstochen, totgefahren oder schwerst verletzt werden, damit man medienwirksam seinen Sermon absondern kann. Nebochanten erscheinen…
Ich würde eher sagen, die Täter kehren an den Tatort zurück.
Die geheuchelte Kollektivtrauer sozusagen als nachgelieferte „Solidarität“ für den eigenen Stamm. Bei so viel Zuwendung kommen einem die Tränen der Rührung in die Augen.
Kann sich noch jemand an die Zeit erinnern, da man zur Zerstreuung eine Kirmes oder ein Weinfest aufsuchte? Oder ob des Gefühls ausgelassener Zusammengehörigkeit, gemeinsam ein Sport oder Kulturevent verfolgte? Der neue Volkssport scheint Betroffenheitseskapismus zu sein, Zerstreuung und Gemeinsamkeit, sind dem emittieren von bunten Parolen gewichen zu sein - ähnlich einem Gottesdienst, folgt das Amen, in Form von Losungen der “Weltoffenheit” oder “sich seine Art zu leben, nicht nehmen zu lassen” Eine künstliche wie klebrige Gemeinschaft, wird beschworen- das Kollektiv, ohne Seele und ohne Herz, das immer wieder die selben Floskeln abspult, offenbar von der Wahnvorstellung befallen, die Realität werde sich schon ändern, wenn man sie nur lange genug leugnet. Von Ihrem Steuergeld, bestens versorgte “Hirten” treiben die Herde der übersättigten Wohlstandsverblödeten auf den Straßen vor sich her. Sie ziehen die bequeme Lüge, der hässlichen Wahrheit vor und ebnen als gefügige Mitläufer den Weg in die nächste Tyrannei - und am Ende, will man natürlich von nichts gewusst haben, wenn man nicht von Anfang an dagegen war.
Zur kalkulierten Trauer paßt die kalkulierte Berichterstattung : “Als feststand, dass der Täter in Mannheim Deutscher ist, verloren Medien das Interesse ...Über die Todesfahrten in Magdeburg und München haben deutsche Medien doppelt so häufig wie über die Tat in Mannheim von Anfang März berichtet, wertet BuzzFeed News Deutschland aus (Quelle kress.de ,10. MÄRZ 2025 ) .
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