Lisa Marie Kaus, Gastautorin / 14.02.2020 / 12:00 / Foto: PIxabay / 86 / Seite ausdrucken

Die Hufeisen-Fresser

Ich muss gestehen, ich habe den Tweet erst gar nicht verstanden. Marina Weisband, ehemalige Politikerin der Piraten-Partei und mittlerweile Mitglied der Grünen und, nicht nur auf Twitter, in der politischen Bildungsarbeit aktiv, schrieb am 6. Februar, also zum Höhepunkt der Thüringen-Hysterie: „Wenn ich nochmal was von den ‚Rändern‘ lese, fresse ich ein Hufeisen. Es kann doch nicht wahr sein! Kostenlose Kitaplätze und Faschismus gleichsetzen! Erwachsene Menschen.“

Ich las mir die vier (Halb-)Sätze mehrmals durch. Hatte da gerade jemand die DDR auf kostenlose Kitaplätze heruntergebrochen? Ich konnte es nicht fassen. Sofort schoss mir das Wort Autobahn durch den Kopf. Sie ließ sich zwei Tage Zeit, um klarzustellen, dass ihre Äußerungen sich auf die Unvergleichbarkeit von Höcke und Ramelow bezogen hätten. Von einer Verharmlosung der DDR distanzierte sie sich nicht. Dass man Links- und Rechtsextremismus nicht gleichsetzen könne, daran hielt sie fest. Und Kritik an dieser Feststellung komme eh nur von Nazis. Mit diesem Weltbild vertritt sie wahrscheinlich eine Mehrheitsmeinung.

Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Stunde im Geschichtsunterricht, in der eine Mitschülerin den Unterschied zwischen Nationalsozialismus und Sozialismus so zusammenfasste: „Die Nazis wollten das Böse, die Sozialisten wollten das Gute“, und der Lehrer mit „ganz genau“ zustimmte. Schon damals kam mir diese Systematisierung recht holzschnittartig und kindlich vor. Doch spätestens seit dem „Zivilisationsbruch von Thüringen“, wie es Georg Restle ausdrückte, etabliert sich genau diese Argumentation, auf genau diesem intellektuellen Niveau, ganz offen. Neu ist diese Sichtweise natürlich nicht.

Wer in Deutschland eine Schule besucht hat, den Fernseher oder das Radio einschaltet, Zeitung liest, oder sich einfach mit anderen unterhält, bekommt dieses Bild seit Jahrzehnten vermittelt. Noch nie wurde allerdings so offen, so ungeniert und so gebetsmühlenartig das Bild der demokratischen aufrechten SED-Nachfolgepartei gezeichnet. Die Toleranzgrenzen der Gesellschaft haben sich massiv verschoben. Vieles, was vor 20 Jahren als Äußerung unter extremistischen Linken gefallen wäre, bleibt heute unwidersprochen in der neuen Mitte stehen. Vieles, was vor 20 Jahren eine legitime Meinungsäußerung war, ist heute unverzeihlich. Wenn die CDU einen Kandidaten der FDP wählt, dieser dann noch Ministerpräsident wird und es dann ein Machtwort der Bundeskanzlerin gibt, dass dies unverzeihlich und sofort die Linke ins Amt zu hieven sei, dann befindet man sich in Deutschland 2020.

Wenn es Höcke nicht gäbe, würde man ihn erfinden

Die Hufeisentheorie, die Marina Weisband kritisiert, ist mitnichten eine Theorie. Wobei, in den Geisteswissenschaften gelten auch noch simplere Allgemeinplätze als Theorien. Sie besagt lediglich, dass es in einer Gesellschaft eine politische Mitte – die sich in rechte und linke Strömungen aufteile – und zwei extremistische Ränder – links und rechts – gebe. Klingt erstmal nicht sehr kontrovers. Aber doch, ist es, denn, so fasste es die Zeit nach der Thüringenwahl im Oktober zusammen: „[…] jeder "Alerta Antifascista"-Rufende [ist] begrüßenswerter (…) als der freundliche AfDler von nebenan.“ Linke, egal wie extremistisch, sind in erster Linie Antifaschisten und jeder, der ihre totalitäre Ideologie, ihre Menschenverachtung und Methoden kritisiert, kann dann ja nur ein Faschist sein, ein Konterrevolutionärer! Gleichsetzen kann man beide Ränder also auf keinen Fall! Deutschland 2020. Kannste dir nicht ausdenken, musste erlebt haben. Wenn es Höcke nicht gäbe, würden sie ihn erfinden.

So offenbart sich der vermeintliche Hindenburg – oder doch Hitler? (Ich kann den Nazivergleichen langsam wirklich nicht mehr folgen, bitte, Herr Ramelow, helfen Sie mir!) Thomas Kemmerich in einem weiteren Schritt als Glatze mit Glatze. Er kündigt an, sein Ministerpräsidentensalär der „Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V.” spenden zu wollen. Doch hatte er vorher diesen Verein wohl nicht auf politische Zuverlässigkeit geprüft. Hände mit der AfD waren dort geschüttelt worden. Der Verein hatte eine Einladung der AfD in den Erfurter Landtag angenommen. Der Vorsitzende des Opferverbandes, Matthias Katze, hatte sogar als Direktkandidat bei der Thüringer Landtagswahl für die AfD kandidiert. Mittlerweile ist er zwar wieder ausgetreten, seine politische Unzuverlässigkeit hat er jedoch bereits in der DDR unter Beweis gestellt, wo er inhaftiert war.

Außerdem ist alleine schon die Spende an eine Organisation der Opfer des SED-Unrechtsstaates eine „Verhöhnung“ Bodo Ramelows, die seine Gegnerschaft zur Linken unterstreicht, was ja wiederum nur bedeuten kann, dass er die Nähe zum Faschismus sucht. Nein, das habe ich mir nicht ausgedacht, das könnte ich mir gar nicht ausdenken. Das habe ich auf einem Blog gelesen, dem unter anderem das Zentrum für politische Schönheit und die Grüne Jugend auf Instagram folgen. Kemmerich korrigierte seine Haltung, sah seinen Fehler schnell ein. Auf Twitter verkündete er umgehend: „Sämtliche aus dem Amt des Ministerpräsidenten und des geschäftsführenden Ministerpräsidenten entstehenden Bezüge werde ich an die Staatskasse zurückgeben.“ Richtig. Freiheit durch, nicht Freiheit vom Staat! Millionen Dissidenten weltweit irrten und irren. Danke, FDP! Zum Glück machen die technischen Errungenschaften unserer Zeit das Herausretuschieren von Trotzkisten heute leichter. Die Arbeit ist dann nicht beim Ausschneiden und Kopieren gebunden.

Streben nach Gleichheit führt zu Unterdrückung

Im Tagesspiegel erklärt der Fachmann aus der Bundesvorstandsverwaltung des DGB, Maximilian Fuhrmann, den einfachen Sachverhalt, den meine Mitschülerin im Geschichtsunterricht schon geblickt hatte, mit den Worten eines Soziologen, Erziehungswissenschaftlers und Friedens- und Konfliktforschers:

Rechtextremismus bedeutet stets ein hohes Maß an sozialer Ungleichheit und Unfreiheit – zumindest für jene, die den Gleichheitsvorstellungen nicht entsprechen. Linksextremismus bedeutet qua Definition das Eintreten für ein hohes Maß an sozialer Gleichheit. Dies kann mit einem hohen Maß an Unfreiheit als auch an Freiheit einhergehen.“

Die Landesvorsitzenden der Grünen in NRW, Mona Neubaur und Felix Banaszak, formulieren das ganze etwas genauer, falls Sie gerade Hilfe brauchen, da Sie über den Satz mit dem hohen Maß an Freiheit gestolpert sind:

Die AfD vertritt eine Ideologie, die die Gleichheit der Menschen verneint. Für sie sind Menschen nicht gleich an Würde und Rechten. Dass das so ist, beweist die AfD in Worten und Taten. Sie ist völkisch-nationalistisch, radikalisiert sich immer weiter. Ihre Vertreter lassen keinen Zweifel mehr daran, dass sie – einmal an der Macht – unseren demokratischen Rechtsstaat und unsere freiheitliche Demokratie zersetzen und abwickeln wollen. Wir sind weder Mitglieder noch Fans der Linkspartei. Einige ihrer Programme und Protagonisten lehnen wir rundheraus ab. Aber weder in ihren Programmen noch in ihrem Handeln in Regierungen verfolgt die Linke Minderheiten oder versucht, unsere pluralistische, freiheitliche Demokratie zu stürzen. Eine Gleichsetzung ist daher – allein aus der deutschen Geschichte heraus – brandgefährlich.

Die Totengräber der Freiheit des Menschen haben das Loch schon fast ausgehoben. Nicht nur die deutsche Geschichte hat gezeigt, dass das Streben nach Gleichheit zwangsläufig zu Unterdrückung und Totalitarismus führen muss. Dabei ist es egal, ob man sich bei diesem Kampf auf die Volksgemeinschaft, oder den Klassenkampf beruft. Die Freiheit des Individuums wird in beiden Ansätzen aufgelöst, zerstört, zertrümmert. Der vermeintliche Wirtschaftsliberalismus der untergehenden FDP hat genau diesen Überbau der Verpflichtung zur individuellen Freiheit nicht verstanden und somit auch nie vermittelt.

Eigenverantwortung ist der Preis der Freiheit

Die Freiheit des Individuums ist keine Klientelpolitik, die die wirtschaftlich Starken vor den Signalen des Marktes abschirmt. Eigenverantwortung ist der Preis der Freiheit. Gleichheit kostet uns die Freiheit. Der Liberalismus hatte Jahrzehnte lang kein Konzept und hat es heute so wenig wie noch nie, um zu vermitteln, dass es bei wirtschaftlicher Freiheit nicht um Wohlstand, sondern, in letzter Konsequenz, um Menschlichkeit geht. Stattdessen hat die Linke Begriffe wie Gerechtigkeit und Solidarität geformt, die jeder Grundschüler intuitiv als richtig und gut erkennt. Statt den experimentellen Blick auf Politik, Ideen und Unternehmertum des Liberalismus haben wir erneut den absoluten Wahrheitsanspruch des Totalitarismus. Wer der Wahrheit nicht folgt, wird schnell zum Paria. Wer die Wahrheit kennt, wird schnell zum Henker und wirft nur anfänglich noch mit Blumensträußen.

Für ein paar Monate bezeichnete sich der 16-jährige Karl Popper als Kommunist. Als Sozialist verstand er sich noch viele Jahre, träumte von einer egalitären Gesellschaft. Rückblickend schrieb er in seiner Autobiographie:

Ich brauchte einige Zeit, bevor ich erkannte, dass das nur ein schöner Traum war; dass die Freiheit wichtiger ist als die Gleichheit; dass der Versuch. Gleichheit zu schaffen, die Freiheit gefährdet; und dass, wenn die Freiheit verloren ist, es unter den Unfreien auch keine Gleichheit geben kann.

Popper war ein unfassbar kluger Kopf. Er arbeitete als Erzieher in einem Hort für sozialbenachteiligte Kinder und durchdrang gleichzeitig die Relativitätstheorie – neben seiner Ausbildung zum Lehrer war er Gasthörer in Physik, es interessierte ihn einfach. Er diskutierte mit Erwin Schrödinger und machte einmal den gleichen Rechenfehler wie Albert Einstein. Trotzdem brauchte er einige Zeit, um die Utopie der Gleichheit auf ihr Grundprinzip der Unterdrückung zurückzuführen. Wir haben es heute womöglich mit weit weniger klugen Köpfen in entscheidenden Positionen zu tun. Auf den Fluren des Erfurter Landtags, so berichtet die FAZ, wurden – wie auch immer zur AfD zuzurechnende – Personen bespuckt, die Familie von Kemmerich steht unter Polizeischutz. Die Entmenschlichung schreitet voran. Die Zeit, die der kluge Popper hatte – in die aber auch ein Weltkrieg und zwei totalitaristische Ideologien fielen – haben wir nicht. Die Zeit rennt uns davon.

Foto: Pixabay

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Gerd Kistner / 14.02.2020

Brauner und roter Sozialismus, also National- und Internationalsozialismus haben ähnliche utopistische Wurzeln, ähnliche Strategien zu Ergreifung und Erhaltung der Macht und durchaus vergleichbare Perspektiven, die man bei Orwell nachlesen kann. Haben sie die Mitte der Gesellschaft erreicht oder sichern ihre Macht mit allen einer Diktatur zu Verfügung stehenden Mitteln, gibt es ohne Hilfe von außen kein zurück mehr. An der Sprache sollt ihr sie erkennen. Victor Klemperer beschrieb die lingua tertii imperii und die lingua quarti imperii, die lingua quinti imperii hören wir täglich. Der Verrohung der Sprache folgen Verrohung der Sitten, soziale Ausgrenzung, Toleranz predigende Intoleranz usw.. Die zwei deutschen Diktaturen wurden von außen beendet, die erste durch die Alliierten die zweite durch Gorbatschow. Wir konnten uns die Freiheit nur erkämpfen, weil er dem SED - Staat die Unterstützung versagt hat. Die in eine Mediokratie transformierte deutsche Demokratie wird , begleitet von Beifall und Gelächter der Nachbarn weiterleben.

Waltraud Köhler / 14.02.2020

Ja, Freiheit gibt es nur im Zusammenspiel mit Eigenverantwortung, wobei ich den Begriff Selbstverantwortung vorziehe. Aber egal in beiden steckt die Verantwortung, und selbige wird heute nicht mehr als etwas positives, sondern nur noch als etwas negatives verstanden. Früger war es mal selbstverständlich, dass Kinder mit dem Eintritt in das Erwachsenenleben, also mit der Volljährigkeit, auch die Verantwortung für ihr Leben, ihr Tun zu tragen haben. Heute werden Volljährige, denen man erlaubt bei Wahlen über das Schicksal des Landes mitzubestimmen, vor Gericht wie unmündige Kinder behandelt. Verantwortung für andere zu übernehmen, war früher einmal ein hehres Ziel. Egal, ob das durch die Gründung einer Familie (Familie= Vater, Mutter Kinder) geschah, oder ob man Karriere machte und so die Verantwortung für Menschenschicksale trug. Aber das noch zu Zeiten als die Welt einfacher war. Geht es der Firma gut, dann geht es den Arbeitnehmern gut, denn deren Arbeitsplätze sind dann sicher. Nach dieser Maxime funktionierte es eine recht lange Zeit. Inzwischen ist das entkoppelt, Eine gutgehende Firma kann gut oder schlecht für die Arbeitnehmer sein, aber nie schlecht für die Geldgeber (Aktionäre/shareholder). Wer heute offiziell Verantwortung tragen sollte nimmt sich Berater. Die übernehmen zwar nie die Verantwortung, aber man kann sich wunderbar auf sie berufen. Wo das nicht machbar ist werden Teams zusammen gestellt, Je größer umso besser. Wenn alle zusammen entscheiden, hat niemand entschieden, und somit auch niemand die Verantwortung für eine Entscheidung. Für die Erziehung der Kinder tragen nicht mehr die Eltern die Verantwortung, sondern die Kita-Fachkräfte, die Lehrer und Betreuer. Auch hier ist die Verantwortung so breit gestreut, dass niemand sie trägt, weil sich jeder auf jemand anderen berufen kann. Noch kämpft rechts gegen links und umgekeht, jedoch bald werden beide gegen die Mitte kämpfen Schade - nicht genug Platz ...

Heinrich Wägner / 14.02.2020

Ich bin nicht nur beschämt,ich schäme mich. Grossvater der im Danzig nahen Konzentrationslager um’s Leben kam war kein Kommunist ,er war nur ein Mann der nicht in einer Diktatur leben wollte. Wäre er heute ein Nazi, weil er kein Kommunist war.  Wäre ich heute nicht die alte Nazi Umwelt Sau die eh nicht mehr lange hier ist. Wäre ich heute der Gute , weil ich mit der Kalaschnikow den Feind , die Nazis die anders Denkenden vernichtet hätte.  Bin ich jetzt auf einmal der Böse weil ich es nicht tat und weg gesperrt wurde. Mutter die ich aus der Ferne höre,habe nicht Zielsteine geklopft und Rübensupp gekocht damit ihr alles das was ich mit den Händen aufgebaut habe mit euren Arsch und Hass wieder einreißt. Ich schäme dafür ,das sollte ich Grossvater wieder begegnen und berichten muss , dein Enkel ist wieder da angekommen wo du hast angefangen für Demokratie zu kämpfen.  Er sagen würde Diktatur ist und bleibt Diktatur. Die Farbe ist dabei nicht Ausschlag gebend . Ich weiß ich gehe vom Thema ab .Aber ich bin bei allen Vorredner’n und kann nicht viel hinzu fügen. Außer ich schäme mich nicht genügend getan zu haben das die Zeit in der ich gelebt habe wieder vor meinen Augen entsteht.  Das auch ich die Worte von Bärbel Bohley in ihrer ganzen Tragweite hätte sehen können und müssen. Das ich nun wieder zu der Generation gehöre die sagt,und sie wissen nicht was sie tun.

Fritz Neumann / 14.02.2020

Das eindimensional-lineare Links-Rechts- Schema aber auch die Hufeisen-Theorie, die einen maximalen Abstand bzw. eine scheinbare unüberwindbare Lücke zwischen den Links- und Rechtsextremismus suggerieren,  sind Propagandatricks die massiv in die Irre führen. Denn in Wirklichkeit ist der Rechtsextremismus / Nationalsozialismus ist ein besonders hässliches geistiges Kind des Linksextremismus / internationalen Sozialismus:   - Aus dem linken Klassenkampf wurde der rechte Rassenkampf. - Aus dem sozialistischen Genossen wurde der Volksgenosse. - Aus der Hetzparole die „Alle Kapitalisten sind Ausbeuter“ wurde die Hetzparole „Alle Juden sind Ausbeuter“ - Aus der roten Fahne mit Hammer und Sichel wurde die rote Fahne mit Hakenkreuz drauf - Aus der sozialistischen Arbeiterpartei wurde die national-sozialistische Arbeiterpartei. - Aus dem hochrangigen Mitglied der Sozialistischen Partei Italiens namens Benito Mussolini, wurde den Anführer der Faschisten, nachdem er dem Sozialismus modifizierte indem er ihm noch den Nationalismus hinzufügte. Der Nationale Sozialismus und der Internationale Sozialismus (die hierzulande höchst irreführend als Links- und Rechtsextremismus bezeichnet werden um fälschlich einen maximal großen Abstand dieser Ideologien zu suggerieren ) sind in Wirklichkeit sich ähnelnde antidemokratische kollektivistische Denkschemata, die das Individuum verachten und das Kollektiv über alles stellen, nur bei der Auswahl des Kollektivs der vorgeblich Guten und der Auswahl des Feindbildes gibt es Unterschiede.

Margit Broetz / 14.02.2020

Alle “...isten” wollen das Gute! Es kommt eben darauf an, was man unter “Gut” versteht. Was z.B. Salafisten unter “dem Guten” verstehen, dreht andern den Magen um! Gleichwohl ist auch den Marktfetischisten ins Stammbuch zu schreiben: wirtschaftliche Freiheit bedeutet keineswegs politische oder individuelle Freiheit! Denn die Großbetriebe und Konzerne sind der Freiheit genauso abträglich wie die politischen Ideologen. Das sah man kaum je deutlicher als heute in Zeiten der Facebook- und Twitter-Zensur. Um die individuellen Freiheiten auch gegen wirtschaftliche Akteure zu bewahren, bedarf es - wie bei jeder Freiheit - die Einschränkung der Freiheit der einen, sobald die Freiheit der anderen beschädigt wird. —- An die Adresse derer, die Nationalsozialismus für eine “linke Ideologie” erklären, für “nationalen Sozialismus”, die Frage: warum hörte man von den Nazis nichts über Gleichheit? Dafür sehr viel von “Blut”, “Rasse” und “Boden,” was Linken eher verhaßt ist. Auch wenn schon Hayek links und rechts gleichgesetzt hat, wird das nicht richtiger. Einig sind sich die Extremisten sich allenfalls im Totalitarismus. Den gibt es aber auch als totalitäre wirtschaftliche Freiheit (den Oligarchen ist alles erlaubt). —- @ F. Bode: Sie haben völlig recht, so sehe ich das als Alt-Linke, der die Linken davonglaufen sind, auch! —- Kemmerich hätte sein Salär halt korrekt dem “Kampf gegen Rechts” spenden sollen (also die Täter finanzieren, die seine Familie bedroht haben und anderen die Autos abfackeln) dann wäre gut!

Archi W. Bechlenberg / 14.02.2020

Der Sozialismus lebt deshalb immer wieder auf, weil er von Habenichtsen verbreitet und von Habenichtsen herbei gesehnt wird. Der Kapitalismus hat nämlich den entscheidenden “Fehler”, dass er von den Menschen erwartet, dass sie selber etwas dafür tun, dass es ihnen besser geht. Anpacken, Ideen haben, diese umsetzen, sich den A…. aufreißen, Initiative zeigen, mit Niederlagen umgehen, aus Niederlagen lernen und aus ihnen gestärkt wieder aufstehen. Und nicht davon ausgehen, dass einem was geschenkt wird. Wer das alles nicht will oder kann, muss zwangsläufig für den Sozialismus sein. Der verspricht einem das Braune (einst) oder das Rote (einst und heute) vom Himmel. Antifanten könnten nie und nimmer im Dienst des Kapitalismus stehen. Da müsste man ja morgens aufstehen, etwas lernen und arbeiten und auch noch geistig anstrengen. Menschen bedrohen, verprügeln, totschlagen, das kann man auch als geistige und soziale Null. Also betätigt man sich als Linksterrorist, Hauptsache, es gibt dafür auch noch Staatsknete aus dem Topf “Kampf gegen Rechts”. Natürlich bleiben im Kapitalismus immer wieder Menschen auf der Strecke. Ich bezweifle aber, dass das so viele sind, wie bis heute Braun- und Rotsozialisten auf dem Gewissen haben.

Rudi Knoth / 14.02.2020

Die “Hufeisentheorie” oder besser “Totalitarismustheorie” war im “Kalten Krieg” eigentlich anerkannt. Allerdings wollte man in den 70ern davon nichts wissen. tatsächlich beschreibt sie meiner Meinung nach Gemeinsamkeiten von “kollektivistischen” Ideologien und vor allem deren Praxis recht gut.

Markus Kranz / 14.02.2020

Linke unterstützen Rassismus und Antisemitismus aktiv, solange es gegen den Westen geht. Siehe die Anschläge von RAF/Hamas, die gemeimsamen Demos mit dem BDS oder die Verharmlosung des IS. Sie kritisieren Rassismus nur dann, wenn sie es dem Westen vorwerfen können - den Amis, Deutschen, Israelis.

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