Manfred Haferburg / 07.09.2018 / 17:30 / 33 / Seite ausdrucken

Die hübscheste Stasi, die es je gab

Der AStA der Uni-Bremen prangert namentlich eine Studentin als „rechtsextrem“ an, durch Aushang und Verteilung von Flyern mit Bild: 

Ihre Mutter ist eine prominente NPD-Politikerin, ihr Großvater war SS-Mann, die Studentin selbst soll als Mädchen im Jugendbund Sturmvogel organisiert gewesen sein, der dem rechtsextremen Lager nahesteht… Und sie hat an einem Liederabend einer Burschenschaft teilgenommen, auf dem die Polizei NS-Literatur beschlagnahmt habe, an einen Bundeswahlkongress der NPD und an einem Volkstanztreffen in Niedersachsen, bei dem zahlreiche Rechtsextreme zugegen gewesen sein sollen“.

"Wir erwarten nicht, dass sie exmatrikuliert wird", sagt Asta-Referentin Irina Kyburz. "Aber wir erwarten, dass sie sich positioniert."

Der Spiegel veröffentlicht ein Bild der AStA-Referentin, die das sagt – eine bildhübsche junge Frau. Der AStA hat auch die Grundschule in Niedersachsen angeschrieben, an der die fragliche Kommilitonin bis Ende Juni ihr Praxissemester absolvierte. Die Studentenvertreter wollen auch noch andere Schulen rund um den Wohnort der Studentin informieren.

Die denunzierte Studentin sagt dem Spiegel:

"Ich bin nicht rechtsradikal. Ich bin weder in einer Partei noch in einer politischen oder weltanschaulichen Gruppierung oder einem solchen Verein organisiert.

Und was sagt die Gulaschkanone der Demokratie, der Spiegel dazu?

„Menschen, die mit ihr zu tun hatten, erzählen, dass sie sich auf dem Campus nie politisch geäußert habe. Und genau das macht diesen Fall so schwierig - und so konfliktreich. Es geht um eine wichtige Frage: Hat jemand, der womöglich rechtes Gedankengut pflegt, ein Recht darauf, unbehelligt durchs Studium zu gehen …?“

Die hübsche Blockwartin vom AStA

Man lasse sich die Formulierung auf der Zunge zergehen: „hat jemand, der womöglich rechtes Gedankengut pflegt…“ noch normale Menschenrechte? Erich Mielke hätte seine reine Freude daran. Auf der erweiterten Kollegiums-Sitzung am 19. Februar 1982 sagte er laut Abschrift der Tonbandaufzeichnung: 

"Wir sind nicht davor gefeit, dass wir einmal einen Schuft unter uns haben. Wenn ich das schon jetzt wüsste, würde er ab morgen nicht mehr leben. Kurzer Prozess. Weil ich ein Humanist bin. Deshalb habe ich solche Auffassung. […] Das ganze Geschwafel von wegen nicht Hinrichtung und nicht Todesurteil - alles Käse, Genossen. Hinrichten, wenn notwendig auch ohne Gerichtsurteil."

Die hübsche Blockwartin vom AStA denkt auch nach der Forderung des Rektorats nicht daran, ihre Denunziation abzuhängen: Natürlich verhalte sich die Studentin, über die nun diskutiert werde, auf dem Campus unauffällig. "Wenn sie Lehrerin werden will, wäre es sehr dumm von ihr, sich im Studium ins Aus zu kicken", sagt die 23-Jährige.

Es ist nicht das erste Mal, dass an deutschen Universitäten vermeintlich oder tatsächlich rechtsextreme Studenten von Kommilitonen denunziert werden. In Bochum, Hannover, Halle und Bielefeld haben ähnliche Aktionen in den vergangenen Jahren ebenfalls für Debatten gesorgt.

„Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‚Ich bin der Faschismus‘. Nein, er wird sagen: ‚Ich bin der Antifaschismus‘” – Ignazio Silone, italienischer Kommunist.

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Robert Jankowski / 07.09.2018

Das ist Denunziantentum der ekelhaftesten Sorte. Besonders ist dabei, das vollkommen fehlende Rechtsempfinden der ASTA Vertreterin. Mit dieser Einstellung wäre sie perfekt für die Stasi oder bei der Gestapo geeignet gewesen. Um Gottes Willen: was läuft hier momentan denn schief, wenn Kinder für die Taten ihrer Eltern verantwortlich gemacht werden? Meiner Ansicht nach muss so ein Vorfall für die ASTA Vorsitzende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Die macht sonst mit sowas weiter.

E. Albert / 07.09.2018

Es läuft mir nur noch kalt den Rücken hinunter. - Erst der Artikel “Wegbereiter für Kündigungen aus Gesinnungsgründen” hier auf Achse und jetzt DAS! - Was kann die junge Frau dafür, wenn ihre Mutter bei der NPD ist? Stimmt das überhaupt? Wenn sich diese Unkultur weiter durchsetzt, zu kontrollieren, ob auch ein jeder die “richtige Gesinnung” hat, dann sind wir wieder da, wo D schon öfters war…Wer legt denn fest, wo hier die “richtige Seite”, was “die richtige Gesinnung” ist? Wir sehen es doch: wer gestern einfach nur als “konservativ” galt, ist heute bereits ein stramm Rechter! Und je weiter dieses Land nach links abdriftet, umso mehr “Rechte” haben wir dann plötzlich, denn die Mitte ist ja dann auch schon rechts! Wer stoppt endlich diesen Wahn?! Und klärt bitte endlich diese Göhren auf, dass “links” einfach “nur gut”, “schick” und über alles erhaben ist, das stimmt nicht! Wie ich jetzt schon mehrfach geschrieben habe, hat der Kommunismus weltweit MEHR Menschen das Leben gekostet, als der Nationalsozialismus, nämlich über 100 Millionen Menschen! OHNE dabei die Opfer der NS Zeit verharmlosen oder relativieren zu wollen! Es ist furchtbar, gar keine Frage! Gleichsam kann man aber nicht so tun, als sei die linke Seite die “Seite der Guten”! Das ist sie NICHT! Von Stalins Gulags, Maos “Kultur-Revolution” über Pol Pot mit seinen Roten Khmer bis hin zu den Toten an der Berliner Mauer - alles im Namen der “guten Sache”! Immer noch hält sich der Aberglaube - verbunden mit kollektivem Gedächtnisschwund -, dass der Kommunismus doch eine super Sache sei! Aufklärung ist daher DRINGEND angezeigt, denn das Ganze offenbart die Ignoranz nunmehr mehrerer Generationen gegenüber dieser menschenverachtenden Ideologie und der wahren Natur des Kommunismus! Es gab bisher noch kein kommunistisches Regime, das nicht mit dem Ziel endete, das eigene Volk umzubringen. Das sollte doch wohl jedem zu denken geben!

Helmut Bühler / 07.09.2018

Es zeigt sich immer wieder, dass das “sozialismus” im Nazionalsozialismus dort völlig zu recht steht. Das was wir als Nazimethoden verabscheuen ist eben mehr dem Sozialismus zueigen, weniger dem Nationalen. Oder anders ausgedrückt: Sozialismus ist Nationalsozialismus-National. Die italienischen Faschisten waren ja auch Boschewiki, die nur das Italienische nicht lassen wollten. Seit Medien und Einheitspolitik zur Verteidigung des Merkelismus die linksgrünen Reihen fest geschlossen haben werden auch die kleinen Asta-Kröt*innen immer dreister.

Hans-Peter Hammer / 07.09.2018

Allein das der ASTA (in Vertretung durch Frau Kyburz) meint die Studentin so denunzieren zu dürfen und das Recht zu haben eine Positionierung zu verlangen, zeigt das die Mitglieder des ASTA, a. nicht über die geistigen Fähigkeiten für ein universitäres Studium verfügen und b. (will ich mal aufgrund ihrer Jugend wohlwollend annehmen) unsere Verfassung nicht verstanden haben! (Hätten sie sie verstanden, aber würden dennoch so handeln, wären sie mindestens ein Fall für den Verfassungsschutz!)

Wolf-Dietrich Staebe / 07.09.2018

Was nützt ein ansprechendes Äußeres, wenn das Innere völlig verkommen und faulig ist? Innen und Außen lassen sich nicht voneinander trennten.

Peer Munk / 07.09.2018

Man sieht es den Leuten in der Tat nicht an, welche Abgründe sich in ihrem Innern auftun - Mutti macht’s vor. Diese Studentin wirkt auf dem Foto richtig sympathisch. Alt und intelligent genug, zu verstehen, was sie tut, dürfte sie sein. Was läuft da falsch? Gruselig ist das.

Volker Kleinophorst / 07.09.2018

Wenn man es wirklich ernst meinen würde, mit mit der Ächtung von Hetze, wäre Frau Kybuz ja eigentlich so was fällig. Für mich ist Hetze einfach “unbeschreiblich weiblich”. Und neu ist das auch nicht. “Frauen sind wie Zigaretten. Am Anfang sind sie leicht und süß. Später sammelt sich das ganz Gift im Mundstück.” (G.B. Shaw). Wie gut dass es die Klassiker gibt zum zitieren. Könnte man als “Mann” doch heute gar nicht mehr sagen.

Hartmut Laun / 07.09.2018

Für verdächtige Nazis wäre es besser wieder die Hexenproben wie im Mittelalter zu praktizieren. Der verdächtige Nazi wird an Händen und Füßen gefesselt und von einer Brücke in einen Fluss, ins Wasser gestoßen. Geht derjenige unter und ertrinkt, dann war er kein Nazi. Taucht er jedoch auf und treibt auf der Oberfläche, dann hat ihn der Führer aller Nazi, Luzifer persönlich, vor dem Ertrinken gerettet und er ist als Nazi überführt. Ab mit ihm auf das Rad oder auf den Scheiterhaufen.

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