Marcus Ermler / 12.09.2020 / 15:31 / Foto: Matthias Laurenz Gräff / 68 / Seite ausdrucken

Die Hinrichtung Navid Afkaris und die Verantwortung des rot-grünen Appeasements

Nun ist der iranische Ringer Navid Afkari von den Mullahs am Morgen des 12. September 2020 hingerichtet worden. Jener Afkari, so ein Bericht von Benjamin Weinthal bei Fox News, gegen den wegen seiner friedlichen Proteste gegen das Regime eine zweifache Hinrichtung (!) verhängt worden war.

Da hat es auch nichts gebracht, dass die deutschen Grünen und das sozialdemokratische Auswärtige Amt am 9. beziehungsweise 10. September 2020 noch als letzte mit auf den Zug der globalen Solidaritätswelle aufgesprungen waren.

Wohingegen sich US-Präsident Donald Trump wie auch Richard Grenell, der ehemalige Direktor der US-Nachrichtendienste, bereits am 3. September 2020 gegen die Hinrichtung öffentlich positionierten. Da verwundert es nicht, dass Dr. Kazem Moussavi, der Sprecher der „Green Party of Iran“, an den sozialdemokratischen Bundesaußenminister Heiko Maas schrieb:

Herr @HeikoMaas[,] #NavidAfkari wurde heute morgen im Gefängnis Shiraz hingerichtet! Sie haben zur Verhinderung seiner Hinrichtung nichts getan!“

Saba Farzan, deutsch-iranische Publizistin, sagte dazu:

Jeder, der sich für ein abscheuliches Regime entschuldigt und es beschwichtigt, das gerade einen jungen unschuldigen Menschen brutal getötet hat, ist an diesen Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen beteiligt.“

„Die Rattenfängerin der Antisemiten des iranischen Regimes“

Das deutsche Appeasement gegenüber den Mullahs ist berüchtigt. Besonders tun sich hier Grüne und Sozialdemokraten hervor, deren Beschwichtigungspolitik dem „Peace for our time!“ Neville Chamberlains zur Ehre gereichen würde. Erst im November 2019 hat Benjamin Weinthal in seinem Artikel „How the German Green party made Iranian antisemitism politically correct“ in der Jerusalem Post die Mullah-freundlichen Grundzüge grüner Politik analysiert. 

Sei es Claudia Roths Treffen mit Ali Larijani, einer den Holocaust leugnenden und Israel hassenden Führungsperson des iranischen Regimes, oder Roths berühmt-berüchtigtes High-Five mit dem iranischen Botschafter, der als Gouverneur direkt in das Abschlachten von Kurden involviert war. Weinthal umrahmt Claudia Roths wie folgt:

Roth ist die Rattenfängerin der Antisemiten und Holocaustleugner des iranischen Regimes; diese fühlen sich zu den Grünen hingezogen aufgrund von Roths Gegenwart.“

Ferner sei erinnert an Renate Künasts fragwürdige Äußerungen gegenüber der israelsolidarischen Organisation „Stop the Bomb“, die laut Künast eine „Mossad-Organisation sei“. Und ebenso an den hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, der iranischen Banken wie Unternehmen den roten Teppich ausrollt und damit direkt mit „deutschem“ Geld iranischen Staatsterrorismus finanziert.

Ein weiteres Beispiel ist der grüne Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour, der von Exil-Iranern mit scharfer Kritik bedacht wird, wie es der Publizist David Berger am 12. Februar 2020 berichtete. So wirft die Journalistin PanteA Bahrami, die von den Mullahs als politische Gefangene vier Jahre inhaftiert wurde, Nouripour in einem Artikel im Independent Persian wie in einem Facebook-Post vor, dass die Exil-Iraner „schnell realisiert hätten, dass die Grünen die Reformer unterstützten“ und aktuell trotz der gewalttätigen Niederschlagung der Proteste „immer noch eine Politik des Appeasement praktizieren“, zu der sich Nouripour in einem Interview vom November 2019 mit dem vom Außenministerium geförderten Internetportal Qantara.de auch dezidiert bekannte. 

Das SPD-Auswärtige Amt macht den Mullahs seine Aufwartung

Auch die SPD zeigt vielfach ein ausdrücklich Mullah-freundliches Verhalten. So reklamiert SPD-Außenminister Heiko Maas zwar wiederholt, dass er „wegen Auschwitz“ in die Politik gegangen sei, unterlässt es dann aber nicht, dass sein Ministerium den Holocaustleugnern und Antisemiten des iranischen Regimes zum Nationalfeiertag seine Aufwartung macht. 

Wie Benjamin Weinthal bereits vor einem Jahr in der Jerusalem Post berichtete, pflege hierbei insbesondere Maas' SPD-Staatsminister Niels Annen eine fragwürdige Nähe zu den Mullahs, indem er nicht „die völkermörderischen antisemitischen Drohungen des Iran gegen Israel kritisiere“. 

Der damalige US-amerikanische Botschafter in Berlin, Richard Grenell, störte sich an Annens Teilnahme an den Feierlichkeiten zum iranischen Nationalfeiertag, da dieser „das Bedürfnis, einen Dialog führen zu wollen, […] mit der Teilnahme an einer Veranstaltung vermischen [würde], bei der 40 Jahre Brutalität gefeiert werden“.

Erst Ende Juli 2020 wollte Andreas Görgen, Leiter der Kultur- und Kommunikationsabteilung im Auswärtigen Amt, die Islamistin Nurhan Soykan einstellen, die den vom iranischen Regime gesponserten al-Quds-Tag verteidigte, bei dem bekanntlich die Auslöschung Israels gefordert wird.

Rabbi Abraham Cooper, der stellvertretenden Dekan des Simon Wiesenthal Centers, sagte hierzu gegenüber Benjamin Weinthal in der Jerusalem Post die Worte, die auch Malca Goldstein-Wolf unlängst bei Achgut.com in ihrem Artikel „Den Glauben an die deutsche ‚Staatsräson‘ verloren“ zitierte:

Die deutsche Regierung beklagt Antisemitismus und ernennt daraufhin die Generalsekretärin des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Nurhan Soykan, zur Beraterin des Teams für Religion und Außenpolitik des Außenministeriums. So kann sie [Soykan] mehr antisemitische Al-Quds-Märsche fördern und den Hass auf den jüdischen Staat rechtfertigen.“

Steinmeiers Glückwunschtelegramm an das iranische Mullah-Regime

Auch SPD-Bundespräsident Steinmeier hat ein besonderes Verhältnis zum iranischen Mullah-Regime, welches bekanntlich das Auslöschen Israels zur eigenen Staatsräson erklärt. So schickte Steinmeier in diesem Jahr den Mullahs zum Nationalfeiertag ihrer Machtergreifung, dem Sieg der Islamischen Revolution am 11. Februar, wiederum ein Glückwunschtelegramm. 

Bereits 2019 telegraphierte Steinmeier solch einen Glückwunsch an die iranische Regierung, was nicht nur der Zentralrat der Juden in Deutschland kritisierte, sondern ebenso auch Steinmeiers SPD-Parteikollege Mirko Freitag, der selbst als Vorsitzender des jüdischen Arbeitskreises SPD Berlin-Brandenburg wirkt:

Wer am 27. Januar oder am 9. November in Deutschland ‚Nie wieder!‘ sagt, aber über das Agieren des Iran und seinen Vernichtungsdrohungen gegenüber Israel hinwegsieht, hat entweder etwas Grundsätzliches nicht verstanden oder handelt verantwortungslos“

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Aydan Özoguz, früher auch Staatsministerin als „Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration“, pflegt eine seltsames Nähe zum Islamismus der Mullahs. Von Bedeutung sind dabei ihre Brüder, die ein radikalislamisches Internetportal, genannt Muslim-Markt, betreiben. Kennzeichen sind: „radikaler Islam, eine äußerst enge Bindung an das iranische Regime, strikter Antizionismus beziehungsweise Antisemitismus nebst Ablehnung des Existenzrechts Israels“.

Bei Achgut.com berichtet Ansgar Neuhof weiter: 

Die beiden Brüder Özoguz sind eng mit dem Islamischen Zentrum Hamburg (IZH) und dessen Vorstandsvorsitzenden Ayatollah Reza Ramezani verbunden. Das IZH steht seit vielen Jahren unter Beobachtung des Verfassungsschutzes […] In diesem IZH war die Integrationsbeauftragte Aydan Özoguz auf dem Iftar-Empfang der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS) am 08.07.2014 Ehrengast und hielt dort eine Rede. Redner war auch Ayatollah Ramezani.

Welche politische Verantwortung Deutschlands Sozialdemokratie beziehungsweise Grüne mit ihrer Appeasement-Politik gegenüber den Mullahs für die Hinrichtung Navid Afkaris haben, werden sie hoffentlich alsbald reflektieren und die entsprechenden Konsequenzen ziehen.

Foto: Matthias Laurenz Gräff, Unfromme Wünsche (Ausschnitt)

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Hans-Peter Dollhopf / 12.09.2020

Heiko, mach deinen außerlandesparlamentarischen SponsorInnen aus Ghom endlich klar! Dass man solche Leute unter deiner Beaufsichtigung erst einmal sperren würde? Um sie sozialdemokratisch zu befrieden? Wie Joshiko Saibou!

Zdenek Wagner / 12.09.2020

Was habt ihr denn alle? Die deutsche Politlandschaft zeichnet sich nun einmal damit aus, dass sie ausschließlich aus Idioten und Arschkriechern besteht. Aber zum Glück dürfte auch in diesem Fall das Patentrezept schlechthin greifen: wir verstärken den Kampf gegen rechts und reißen die Grenze nochmal ein Stück weiter auf.

Manfred Mayr / 12.09.2020

Irgendwie schon merkwürdig: Die Deutschen erwarten dass sich Migranten an Deutsche Gesetze halten - nachvollziehbare und richtige Forderung, aber wieso akzeptieren wir dann nicht iranisches Recht und lassen die machen was sie wollen, und falls es ihnen nicht gefällt sollen sie es ändern.

Stephan Jankowiak / 12.09.2020

Habe gerade diese Mail an BuPrä Steini geschickt: Tach Herr Steinmeier, der Sie Nicht mein Bundespräsident sind, heute wurde Navid Afkari in der von Ihnen so hochgeschätzten und mehrfach gewürdigten und gratulierten Terrorrepublik Iran durch Hinrichtung für seinen Freiheitswillen ermordet. Dasselbe Land, welches dem Staat Israel und seinen Einwohnern wiederholt und dauerhaft die vollständige Auslöschung im Sinne der Hitlerschen Endlösung androht. Sie, der Sie sich permanent als Menschenfreund aufspielen, haben dagegen 0,00 unternommen. Brandstifter auf Lesbos scheinen eher Ihr Thema zu sein. Ich wünsche Ihnen inständig, daß Sie beginnend mit heute Nacht, jede Nacht das Knacken des Genicks von Navid Afkari im Traum hören werden, ebenso wie das der unzähligen Homosexuellen, die in Ihrer geliebten Republik öffentlich an Baukränen aufgehängt werden. Bebildert mit der Untermalung, glaubt man Augenzeugen dieser Hinrichtungsmethode, sich entleerender Darm- und Blaseninhalte. Gute Nacht, und mit Ihnen auch gute Nacht Deutschland. Verschonen sie uns mit einer weiteren Amtszeit.

Burkhard Mundt / 12.09.2020

Grüne und SPD hofieren ein Henkerregime. Aber bei der illegalen Einwanderung von Brandstiftern die Moralkeule schwingen. High five, Roth und Künast.

Volker Greve / 12.09.2020

Da gab es doch Verstrickungen des linksextremistischen Lagers um Dieter Kunzelmann mit dem Brandanschlag auf das jüdische Altersheim in München. Man sollte sich das ehemalige Umfeld von Kunzelmann ansehen und man wird Personen finden die heute Friendship mit den Judenhassern im Iran haben.

Holger Kammel / 12.09.2020

Wir können uns doch daran erinnern, wie die die stellvertretende Bundestagsvorsitzende im Kopftuch den Mullahs ihre Aufwartung gemacht hat. Claudia Roth , ich beschuldige sie wie ihre gesamte Partei der Anstiftung und Beihilfe des Mordes. Das gilt für diesen Mord und die hundertfachen Morde, die in unserem Land an unseren Mitbürgern von angeblich Schutzsuchenden begangen worden sind. Sie gehören in die gleiche Kategorie Verbrecher wie die Teilnehmer der Wannseekonferenz. Für euch faschistisches Gesindel gibt es Präzedens Urteile.

E. Albert / 12.09.2020

Was verspricht sich das links-grüne Spektrum eigentlich davon? Oder ist Schland bereits derart abhängig von den Geldern aus Katar & Co, dass unsere Politdarsteller denen ständig in den Allerwertesten kriechen müssen, jeglicher berechtigter Kritik und Konfrontation aus dem Weg gehen und immer mehr davon hier ins Land lassen?! Ich habe es so satt! DAS ist NICHT MEINE Regierung! Ich schäme mich zutiefst.

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