Die Frage von Hartmut Laun ” Warum hat sich die Presse gleichschalten lassen ?” glaube ich beantworten zu können. Die Auflagen der Zeitungen gehen zurück, auf den Arbeitsmarkt für Journalisten drängen jedes Jahr Tausende von Absolventen. Also muss man sich im Sinne der Obrigkeit nützlich machen. Erinnere mich an einen Beitrag im DLF nach der sog. Wende . Ein Schweißer äußerte sich sinngemäß so: Wenn man in der DDR keine Ansprüche stellt, zB. einen gehobenen Beruf auszuüben, war man völlig frei. Stellte man höhere Ansprüche, dann musste man sich anpassen.—- Bei dem heutigen Überangebot von Hochschulabsolventen ist es vergleichbar. Übrigens kann man , wenn man auf Google eingibt ” Angela Merkel, Friede Springer” ein Bild finden ( ich glaube es kommt von BASEL Express), das mehr erklärt als viele Worte.
“Egal, ob all diese Zuschreibungen einen wahren Kern haben….” Ich glaube schon. Mein Freundeskreis ist klein, mein Bekanntenkreis hingegen groß, und ich habe folgende Beobachtungen gemacht: Auf der einen Seite stehen diejenigen, die einen gehobenen Lebensstandard pflegen und viel reisen. Das sind häufig wohlhabende Pensionäre, die in Australien, Kanada, USA usw. Kinder und Enkel haben und zweimal jährlich zu Hochzeiten, Taufen, Konfirmationen oder 50. Geburtstagen um die Welt reisen und ab und zu die Gegenbesuche empfangen. In der restlichen Zeit, die sie daheim verbringen, haben sie genügend Geld für Konsum und Zerstreuung. Politik interessiert sie weniger, sie hören täglich einmal Fernsehnachrichten. Trotz ihrer Uninformiertheit treten sie recht bestimmt auf, wenn über Politik geredet wird. Geld macht selbstbewußt. Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die bescheidener leben müssen. Die nehmen sich mehr Zeit, um sich politisch zu informieren, wissen meist auch besser Bescheid, treten aber nicht so selbstbewußt auf, weil sie z.B. rhetorisch unterlegen sind. Das ist jetzt recht holzschnittartig geschildert, ich weiß, auch unter meinen Bekannten und Verwandten gibt es Gegenbeispiele.
Nur mal zur Erinnerung: Bei der letzten Bundestagswahl, die gerade einmal 15 Monate her ist, lag diese Grüne Partei noch bei 8,9% der Wählerstimmen. Ehrliches Wahlergebnis, Nichtwähler mitgezählt, bei 7,2%! Als nächste Erinnerung möchte ich den Auf- und Abstieg des SPD-Kandidaten Schulz benennen. So schnell wie ein Hype kommt, kann er auch wieder vergehen. Das ist nichts gewachsenes, auch nichts bewährtes, nur ein Stimmungsbarometer. Wir werden die nächsten Jahre, empirisch beeinflusst, noch so manchen Stimmungswandel erleben. Der politische Status Quo ist der der Neuorientierung, des Suchens. Und dieser orientiert sich immer an den Bedingungen.
@A.Dairie. Sorry-aber Muttis Kopp ruht auf dem Rumpf von Marc Aurel (Rom, Kapitol), der im Gegesatz zu der mächtigsten Frau der Welt bemüht war, die Außengrenzen Roms zu schützen.
Laut unserer Verfassung, die eigentlich nur die einfachen Bürger beachten müssen, können wir nur durch die Wahl etwas an diesem Staat ändern. Das ewige Geschwafel der politischen Elite, man müsse sich selbst politisch engagieren, lasse ich mal außen vor, da unmöglich. Solange es noch eine Mehrheit für die Politik der Frau Merkel gibt, müssen sich die anders Denkenden wohl gedulden. Warum nicht Weimar II. Das Problem ist der Anteil der Deutschen Bevölkerung die die Faust noch in der Tasche haben!
@Anders Dairie: Bei uns in Meck-Pomm finden Sie keine Herzogs-resp. Baron-Standbilder mehr. Hier wird Marx wieder aufgestellt, unter dem Beifall der Massen und Meuten und des rötlichen Regionalkurier. Da könnte man aber den “Deetz” vielleicht auswechseln. Bloß ob das noch einer merkt? Zumindest sind die Mecks und Pomms gläubige Untertanen, da hat keine herrschende Klasse was zu befürchten.
Grüne und Akademiker? AFD die Partei der Abgehängten? Das stimmt so nicht. Die Spitze der Grünen besteht aus dilletantischen Studienabbrechern oder zumindest von Naturwissenschaften fernen Geschwätzwissenschaftlern. Die Anhänger und Wähler stammen in der Regel aus Lehrer- Psychologen- und Künstlerkreisen u.ä. Doppelverdiener ohne Kinder im Eigenwolkenkuckucksheim-Viertel. In der AFD sammeln sich Leute mit Studienabschlüssen, angesehenen Berufen oder fleißige Kleinunternehmer und Inhaber von Handwerks-Betrieben und Geschäften. Das Erstaunliche ist aber, dass sich trotzdem ein großer Teil auch der noch tüchtigen, berufstätigen deutschen Steuerzahler von einer Ansammlung von frechen Scharlatanen und politisch ahnungslosen Frauen beherrschen lässt, ohne wahrzunehmen, dass man kurz vor einem perspektivereichen Abgrund steht.
So ganz kann ich der Argumentation nicht folgen. Das wir seit längerem eine Allianz von politischer Macht, Journalismus und Teilen der besitzenden Klasse haben, ist offenkundig. Das Merkel nicht wirklich von Empathie, Leidenschaft oder Fürsorge getrieben wird, sondern eine Technokratin der (eigenen) Macht ist, scheint auch klar. Die “Grünen” sind in ihrer deutschen Ausprägung ein Sonderfall, der messianische Erwartungen (alles wird gut, wenn…) erfolgreich in politisches Gewicht umzumünzen vermag. Die Rolle des Reparaturbetriebes, der sich um die Abgehängten all der “Wenden” der Grünen kümmert, fällt gleichzeitig CDU und SPD zu in Form immer neuer Gelder für alles und jeden. Es zeigt sich aber doch auch, daß die derzeitige Politik sowohl nationalen Unternehmen wie auch dem Bürgertum oder dem Land als solchen eher schaden als Nutzen. Mit Hochmoral bezahlt man keine Miete, mit der konstanten Versorgung von immer mehr Migranten werden die Sozialkassen eher leerer und die verbliebenen Arbeitsplätze sind entweder vom technischen Fortschritt, der globalen Konkurrenz oder von der moralinsauren grünen Moral bedroht. Wem soll das letztlich nützen? Oder verstehe ich da etwas nicht?
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