Von Rocco Burggraf.
Was bitte hat Friedrich Merz vier Jahre lang bei Blackrock gemacht? Zimmerpflanzen gegossen? Vermögensverwaltung kann es nicht gewesen sein. Das ohnehin im europäischen Vergleich schmale inflationsbereinigte Vermögen der Deutschen fällt und fällt. Rund ein Viertel aller Erwachsenen hat inzwischen einen Kontostand von Null oder im Minusbereich.
Kommunen, Kranken-, Renten- und Pflegekassen, Industrie, Handwerk, Mittelstand, Freiberufler – es gibt (mit Ausnahme der Rüstungs- und der Politiksparte) keinen einzigen Sektor, der nicht den fiskalischen Ernstfall ausgerufen hätte. Ein erfolgversprechendes Maßnahmekonzept gegen den unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruch der Ökonomie ist auch fünf nach zwölf nicht ansatzweise erkennbar.
Dass schuldenfinanzierte Staatsinvestitionen, Subventionen und Regulation weder ein stabiles Investitionsklima noch dauerhaftes Wachstum erzeugen können, ist weder in der Regierung noch bei einer Mehrheit der Wähler angekommen. Anders ist es nicht erklärbar, dass sich die Nation lieber im Schaukampf über das bloße Erwähnen problematischer Stadtbilder ergeht, statt endlich Steuerreformen, Bürokratieabbau und einen effizienten sparsamen Staat einzufordern.
Der in seiner Blackrock-Phase angeblich verantwortete Bereich „Kundenbeziehungen“ gehört offensichtlich auch nicht mehr zur Kernkompetenz, denn schon ein halbes Jahr nach seiner Inthronisierung wird Merz die mieseste Kundenzufriedenheit aller Zeiten bescheinigt. Und die fällt immer noch weiter. International spielt Deutschland spätestens seit Aktentaschen-Scholz, dem Kinderbuchphantasten Habeck und der verhaltensauffälligen Abgesandten Baerbock ohnehin kaum noch eine Rolle. Merz – als Schoßhündchen in der Tasche seines sensiblen Schatzmeisters umhergetragen – ist nun dabei, Deutschland in einem spektakulären Finale vollends implodieren zu lassen.
Die Zwischenbilanz
• „Links ist vorbei!“ hat er gerufen. Mit den Bundesfinanzen übergab er nach der Wahl das Schlüsselamt an den linken Lars.
• „551 kritische Fragen!“ stellte Merz als Oppositionsführer zur überbordenden Umleitung öffentlicher Gelder an fast ausnahmslos linke Nichtregierungsorganisationen. In Verantwortung gelangt, stampfte er diese Fragen ein und erhöhte das NGO-Budget nochmals deutlich.
• „Schuldenbremse!“ hieß der zweifellos wichtigste Wahlkampfslogan. Mit Hilfe einer in letzter Sekunde herbeigetricksten Grundgesetzänderung wurde dann eine atemberaubende Neuverschuldung beschlossen. Die wächst jetzt um 5.100 €. Pro Sekunde! Derzeit beläuft sie sich auf 2.600 Milliarden Euro. Bis 2029 sollen weitere 850 Milliarden dazukommen. Unmittelbar nach der gigantischen Geldschöpfung wurden natürlich trotz Rekordsteuereinnahmen weitere riesige „Löcher“ im spendierfreudigsten Haushalt der Welt „entdeckt“.
• „Politik für Menschen statt für Grüne Spinner!“ kündigte Merz an. Die Zustimmung der „grünen Spinner“ zu seiner Verschuldungsorgie erkaufte sich Merz kurz darauf mit 100 Milliarden für den „Klima- und Transformationsfond.“
• „Die Grenzen dichtmachen!“ wollte Merz, der Gnadenlose. „Zurückweisungen vom ersten Tag an“ wurden versprochen. "Null Toleranz, null Kompromiss" würden gelten. Ende des Jahres wird der erneute Zustrom (ohne Ukrainer) bei 150.000 Migranten liegen und die Zahl der Einbürgerungen wird, wie auch schon 2024, wohl bei 300.000 oder mehr angekommen sein.
• „Heizungsgesetz und Verbrennerverbot abschaffen!“ lautete seine Ansage. Passiert ist nichts.
• „Stromsteuer senken!“ tönte es vor der Wahl. Natürlich fiel auch das aus.
• „Steuererleichterungen!“ in Bundesverantwortung finden sich sogar im verbindlichen Koalitionsvertrag. Für Gastronomie, Pendler, Ehrenamtsinhaber und geleistete Überstunden. Umgesetzt wird davon voraussichtlich nichts.
• „Entbürokratisierung!“ hat er ausgerufen. Kurz darauf hatte die Bundesbürokratie schon in der Führungsebene mit 54 Ministern und Staatssekretären einen neuen Rekordwert erreicht.
• „Ein Herbst der Reformen!“ wurde avisiert. Ohnehin nicht viel mehr als ein unverbindlicher Allgemeinplatz. Selbst der erscheint dem technokratischen Friedrich hinter der Brandmauer aber nun plötzlich unerreichbar. Die Aktivitätssimulation ist auf unbestimmte Zeit verschoben.
Während ein hyperaktiver Trump, mit gezielten Interventionen in Wirtschaft und Politik, radikalem Protektionismus, mit DOGE und ICE, gnadenloser Ausschaffung von Illegalen und Drogenkartellen an seinem goldenen Amerika werkelt, über Friedensverträge verhandelt und jeden Tag neue Ideen offeriert, grinst die lahme Ente Merz als jämmerlicher intellektueller Offenbarungseid aus einer Kübelpflanzenkulisse hinaus in die Welt.
Der Drogenbeauftragte der Bundesrepublik indes hat noch das Positivste zu berichten. Er kündigt an, dass sich die hochaggressive Drogenindustrie nun ersatzweise der mitleiderregend handlungsunfähigen Bundesrepublik zuwenden wird. Das könnte dann wenigstens zeitweise die vom Kanzler monierte schlechte Laune der Deutschen in völlig ungeahnte Höhen heben.
Auf der Merzschen "Habenliste" stehen nach eigenem Bekunden aber dann doch noch profunde Gründe zum Optimismus: Es wäre ein „Anfang gemacht“, es gäbe „noch Luft nach oben“ und (angesprochen auf die umfassend gebrochenen Wahlversprechen): “In unserem Leben ist nichts für die Ewigkeit!“
Dipl.-Ing. arch Rocco Burggraf, Jahrgang 1963, ist freier Architekt und Stadtplaner. Er lebt und arbeitet in Dresden. Diesen Beitrag veröffentlichte er zuerst auf seinem Facebook-Account.
Gestern standen wir am Abgrund, morgen sind wir einen Schritt weiter. Und dann gibt’s noch viel mehr Luft nach oben für den Dampfplauderer und die woke Gefolgschaft.
@ Herr Mainz:
Nein, daran, dass der Fritze M. "gelernter Jurist" sei, die generell "Plädoyers halten, aber nichts umsetzen". Nein, das ist gewiss nicht der Grund für sein Komplettversagen.
Er ist auffallend konfliktscheu, stark entscheidungsschwach. Eigentlich nur grottenpeinlich, siehe vom "Gastautor" obig "Die Zwischenbilanz".
Wahrscheinlich wäre es nett, den Fritze M. bei einer Wanderung zu treffen, und bis in die Nacht über Gott und die Welt zu diskutieren. Aber als Bundeskanzler? Aua.
DAZU muss man wissen, was "Kundenbeziehungen" bei den blackrockern bedeutet: Türen zur pOlitik und damit zu den Fleischtöpfen öffnen!!! Ansonsten war es eine Art Frühstücksdirektor (garantiert schon gescheitert beim Vollautomaten ON stellen bzw latte Version auswählen), massiv überbezahlt (KOMPrOMAT: pol. Korruption) woraufhin nun kickback erwartet wird!!! (evtl sollte ich mal einen Ratgeber: Investment banking / Berater Sprech => deutsch auf den Markt bringen, die haben nämlich, wie jede Sippe, eigene Sprache!)
Herr Burggraf,ich bin auch nicht mehr bereit für solche Ideale etwas zu leisten,
auch nicht für Unsere UN-Kolonie.
SPD-ler: gebt dem armen Genossen Merz Asyl bei euch ... oder Linken oder Grünen oder AntiFa. CDU-ler mit Eiern: fangt noch mal von vorn an mit der Regierungsbildung. Die Ergebnisse waren doch ganz chic und die Bürger beißen euch bestimmt nicht, wenn sie endlich eine alternative Politik bekommen. Und kümmert euch nicht um die Blökenden mit den Pappschildern, vielleicht brauchen sie nur realistische Texte für ihre Demos. Viel Glück!
Die Versprechungen waren wahrscheinlich nur für den Wahlomat gedacht. Scheint funktioniert zu haben.
Guten Abend Hr. Burggraf,
Danke für Ihren Beitrag zu Bundeskanzler Merz.
Es war doch von Beginn an krank, dass ein Politiker über 20 !!! Jahre darauf wartet Nundeskanzler zu werden.
Hr. Merz ist kein Staatsmann Es reicht.nicht ein Franz von Papen oder Theophil von Bethmann-Hollweg sein zu wolle. Friedrich Merz fehlt ein Konzept, eine Wurschtigkeit gegenüber der politmedialen Klasde, Härte und Standhaftigkeit, um politisch richtige Entscheidungen in der Öffentlichkeit zu vertreten, auch wenn die Koalition platzt, auch wenn jeder ARD-Hansel ihn als Nazi bezeichnet.
Friedrich Merz ist auch ein prägendes Beispiel für den Abstieg der CDU. Wie kann eine sich als Volkspartei gerierende Partei solch einen Menschen eine Generation lang blindlings auf Poleposition halten ?
Mit dem Rücktritt, Abwshl von Friedrich Merz wird auch die CDU politisch zu Grabe getragen, ein Kanzlerwahlverein ohne Konzept, gelenkt von selbstsüchtigen Scharlatanen