Bruno Jonas - ein des rückschrittlichen Denkens wohl recht unverdächtiger Kabarettist - schreibt im Kapitel “Klimaforscher” seines Buches “Totalschaden”: “Es gibt Klimaskeptiker, die behaupten, der Klimawandel sei nicht aufzuhalten, weil es auf der Erde immer schon einen Wechsel von Eiszeiten, Zwischeneiszeiten und Wärmeperioden gegeben habe. Etwa drei Prozent der Klimaexperten sind dieser Ansicht. Aber davon lassen sich die restlichen 97 Prozent nicht das Geschäft versauen.” Genau so ist es.
Sehr geehrter Herr Letsch, vielen Dank für Ihre wieder mal sehr gelungene Replik auf den publizistischen Mainstream. Während meiner Ausbildung zum Ingenieur habe ich mal gelernt auf Verstand und Logik zu vertrauen, zu rechnen und auf Grundlage von gesicherten Erkenntnissen, schlüssig zu beweisen und dabei nichts auf Glauben und Meinungsgeschwurbel zu geben. Doch das war in einer anderen Zeit und ist scheinbar so was von Vorgestern. Umso mehr freut es mich, im Mahlstrom des täglich verbreiteten Unsinns, Ihre wirklich treffenden Kolumnen zu lesen. Das gibt mir die Hoffnung, nicht ganz alleine zu stehen und noch einige Brüder im Geiste zu haben. Für mich ist die “Klimakatastrophe ” ist eine moderne Form der Apokalypse mit allem was für eine zünftige Religion notwendig ist: Es gibt Glaubensdogmen und ein Evangelium, Gläubige und Leugner, Klimapäpste und Ketzer, Schuld und Sühne für die Sünder, drohende, schreckliche Untergangsszenarien aber auch Erlösungshoffnung, Ablasshandel mit entsprechenden Verwaltern und wie bei allen Religionen, ist der größte Gegner, die Logik und der Verstand. Das Mittelalter geht einfach nicht vorbei!
Ich habe nicht schlecht gestaunt, als mir jemand zum ersten Mal klar machte, dass so ein schöner, stämmiger Baum fast nur aus Wasser und CO2 zusammengebaut wird. Denn er besteht überwiegend aus Holz, Holz ist ein Polyzucker, chemisch (CH2O)n und benötigt als Ausgangsstoffe Wasser H2O und das C aus CO2. Als Ausgangsstoff für pflanzliche Zuckerderivate (zB auch Stärke bzw. Mehl im Getreide) ist CO2 für das Leben insgesamt mindestens so entscheidend wie Wasser. Und Grünirre erklären es quasi zum Gift! Fragt doch mal so einen Grünlinken, woher nach seiner Meinung das Material zum Bau eines Baumes stammt :-) Falls solche PISA-Geschädigten überhaupt was äußern, dann sowas wie: ‘Mineralien aus dem Boden’. Und das ist FALSCH! (Mineralien tragen nur Spuren bei). Richtig wäre: Gase aus der Luft!
Die Sache mit der logarithmischen Abhängigkeit ist korrekt. Ich weiß nur nicht in welchem Bereich der Kurve wir uns befinden, die fängt ja ziemlich steil an und wird immer flacher. Ein weiteres Problem ist die Versauerung der Meere, das halt ich für ziemlich problematisch.
Lieber Herr Letsch, prima Artikel und vielen freundliche Dank dafür. Ja, das mit dem gesunden Menschenverstand ist so eine Sache und offensichtlich bei unseren Politikern nicht weit verbreitet. Beweis: Unsere noch Kanzlerin sagte auf dem Klimagipfel, die Maßnahmen zum Klimaschutz seien alternativlos und unumkehrbar. Frei nach Kroonenberg (der lange Zyklus) in den Warmzeiten ist der CO2-Gehalt in der Erdatmosphäre groß in den Kaltzeiten gering, weil es dann im Eis gebunden ist. Die nächste Eiszeit in ca. 10.000 Jahren lässt grüßen. Gruß Dietmar Schmidt
Rationales Argumentieren und Disputieren ist in der Tat unnütz, wenn die Politik ganzer Staaten auf fragwürdigen Prämissen beruht. Die komplexe Mechanik des Klimas ist nicht vollständig verstanden, ausserdem in wesentlichen Teilen ein chaotischer Prozess. Die Wahlbevölkerung hat aber den - von ihr fachlich nicht falsifizierbaren - Eindruck, es herrsche Alarm, sozusagen Devcon 5, CO2 ante portas. Die regierenden Politiker müssen also irgendwie handeln, sonst wirken sie passiv und riskieren ihre Abwahl. Sie werden dabei anreizlogisch das tun, was ihnen die meisten Nettostimmen verspricht. Und das ist nun einmal das Märchen von den sauberen, billigen und stabilen Erneuerbaren Energien - man beachte schon die sachliche Unsinnigkeit dieser Wortschöpfung an sich. Die Mehrheit glaubt daran und empfindet steigende Stromkosten sogar als gut - Flagellation zur Wiedergutwerdung gegenüber der Dritten Welt und zur Unterfütterung der eigenen moralischen Überlegenheit. Kosten, selbst im Billionenbereich, sind für politische Entscheidungen irrelevant, es sei denn, sie würden innerhalb der laufenden Legislaturperiode zum Staatsbankrott führen. Deutschland ist dafür - noch - zu reich.
Die Menschheit wird von zwei klimatischen Ängsten geplagt. Die eine betrifft die so oft erwähnte menschengemachte Erderwärmung, die andere, wesentlich seltener erwähnte, ist die Angst vor dem Ausbruch eines Supervulkans. Aber fast nie werden beide im selben Zusammenhang genannt, obwohl das sinnvoll wäre. In den letzten 125 Jahren ist die globale Temperatur um 1 Grad Celsius gestiegen. Was dagegen ein Supervulkan anrichten kann, haben NASA-Wissenschaftler kürzlich anhand des Ausbruchs des Toba-Supervulkans vor 74.000 Jahren untersucht. Die globale Temperatur fiel demnach in den ersten fünf Jahren nach dem Ausbruch um zwanzig(!) Grad Celsius ab und näherte sich danach wieder asymptotisch der Normaltemperatur, erreichte sie aber so bald nicht. Zwanzig Jahre nach dem Ausbruch lag sie immer noch drei Grad unter der Normaltemperatur. Zu jüngeren Ausbrüchen: St. Helens und Pinatubo sind weit davon entfernt, Supervulkane zu sein, aber auch ihre Ausbrüche 1980 bzw. 1991 haben deutliche Dellen in der Klimakurve hinterlassen. Insofern kann man entspannt in die Zukunft sehen. Ja, der Mensch hat etwas zur Erderwärmung beigesteuert, aber Vulkanausbrüche gibt es immer wieder, und sobald ein größerer dabei ist, wird für die nächsten hundert Jahre nur noch eine andere Art von Klimawandel im Gespräch sein, nämlich die Abkühlung der Erde.
H. Letsch, vielen Dank für diese Zusammenfassung. Ich kann das, was sie beschreiben, nur bestätigen. Um erkennen zu können,wie stark Wasser in der Atmosphäre als Treibhausgas wirkt, im Gegensatz zum CO2, muß man sich nur ansehen, wo der Wassergehalt in der Atmosphäre sehr gering, der CO2 Gehalt aber konstant ist. Jeder hat schon einmal davon gehört, bzw. selbst erlebt, wie kalt es in der Nacht in Wüstengebieten werden kann. Die Erde strahlt in der Nacht über Infrarotstrahlung (IR ) Wärme in den Weltraum zurück. Da in der trockenen Wüstenatmosphäre Wasser fehlt, kann die IR Strahlung mit Wasser nicht in Wechselwirkung treten und somit die Luft nicht erwärmen. Wenn man sich anschaut, wie erwachsene Menschen sich zu Klimagipfeln treffen, um nichts als dummes Zeug zu reden, fällt mir die Zeit der Hexenverbrennungen ein. Im Mittelalter wurden über mehrere hundert Jahre in Europa ca. 40.000 Menschen lebendig verbrannt, weil Ihnen vorgeworfen wurde, für Missernten durch schlechtes Wetter verantwortlich zu sein. Man könnte verrückt werden. Mit traurigen Grüßen, Engelbert Gartner
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