Manfred Haferburg / 29.04.2019 / 06:25 / Foto: Uris/Chris Gotschalk / 109 / Seite ausdrucken

Die größte Steuererhöhung des Jahrhunderts

Wenn wir am nächsten Freitag nicht auf die jugendlichen Hüpfer des Greta-Kommandos hören, dann kommt schon in 11 Jahren das Armageddon über uns. Gläubige, das Ende ist nah! Na, vielleicht haben die lieben Kleinen sich um ein paar Jahre verrechnet, Mathe war ja immer freitags.

Trotzdem reibt sich die Politik schon unterm Bundestags-Tisch die Hände: Endlich kann die Groko die Welt retten und dabei noch Geld ins immerklamme Staatssäckel kriegen. Richtig viel Geld, das dann für die Rettung der Welt mit vollen Händen ausgegeben werden kann. Eine politische Win-Win-Situation. Deswegen unterstützen sie auch die Schulschwänzer, die eine Funktion übernommen haben, für die man noch vor einem Jahr extra eine Ethikkommission einsetzen musste.

Seit einigen Wochen wird die Einführung einer CO2-Steuer „diskutiert“. Na ja, nicht mit den Bürgern, sondern eher untereinander, so von Fraktion zu Fraktion. Dabei geht es eigentlich nur noch um die Höhe der Steuer und wie man das als „sozialverträglich“ verkaufen kann. Die Linkesten sind eher für 50 Euro pro Tonne CO2-Ausstoss – „sonst wirkt es nicht“. Die weniger Linkesten sind für 20 Euro pro Tonne – „sonst merken es die Leute zu sehr“. Alle zusammen sind natürlich für sozialen Ausgleich der Mehrkosten für unsere Bürger – „für mehr Gerechtigkeit“. Wie das gehen soll? Das wissen sie auch nicht. Vielleicht wird ja für soziale Leistungsbezieher das Dieselprivileg erhalten.

Also – eine solche Steuer auf CO2 ist die Erfindung des Steuer-Perpetuum mobiles. So genial etwa, wie die Mehrwertsteuer, nur eben obendrauf. Oder hat schon mal jemand irgendetwas gekauft, für dessen Herstellung kein CO2 ausgestoßen wurde? Sprich – keine Energie eingesetzt wurde?

Ein ganzes Heer von CO2-Ausstoß-Berechnern

Und dann kommt noch der Vorteil hinzu, dass man, um damit den Weltuntergang zu verhindern, ein ganzes Heer von CO2-Ausstoß-Berechnern anstellen kann. Endlich Jobs für brotlose Klima-Experten. Die rechnen dann wissenschaftlich aus, wieviel CO2 beim Herstellen eines Produktes ausgestoßen wird und um wieviel es demzufolge teurer werden muss. Diese Mädels und Jungs werden die wahren Krösusse im Lande sein, weil sie von allen Seiten geschmiert werden. Von der Politik regnet es Höchstsaläre – für wissenschaftlich-bewiesene Höchstausstöße und daraus resultierende Höchststeuereinnahmen. Auf der anderen Seite wird jede zweite Firma alles Mögliche versuchen, ihren CO2-Ausstoß runter rechnen zu lassen, um die Preise konkurrenzfähig zu halten. Aber die Wissenschaft ist ja bekanntlich unabhängig, objektiv und unbestechlich.

Am Bürger Normalverbraucher geht derzeit noch die ganze Diskussion vorbei, weil noch kaum jemand die Tragweite einer CO2-Steuer erfasst hat. Alles wird nämlich teurer, natürlich bezahlt von schon versteuerten Einnahmen. Ich nenne mal ein paar Beispiele, was so auf die CO2-Steuerzahler zukommen könnte – immer zwei Zahlen je für 20 und 50 Euro pro Tonne als Berechnungsgrundlage:

Ein Tank voll Benzin wird nur 3 bis 7 Euro teurer. Aber eine Tesla Batterie wird 350 bis 800 Euro teurer. Die Produktion eines Golfs erzeugt vier Tonnen CO2, das macht 80 bis 200 Euro auf den Preis. Wobei mir die vier Tonnen eher spanisch vorkommen: vielleicht hat ja VW eine CO2-Abschalt-Software erfunden?

Ein Flug nach Mallorca produziert knapp eine Tonne CO2. Der Ballermann-Reisende ist mit 20 bis 50 Euro plus dabei. Dafür kriegt er vielleicht die Sektsteuer erstattet – auf Antrag beim Amt. Ein Flug von Frankfurt nach New-York macht vier Tonnen in der Holzklasse, also wird er 80 bis 200 € teurer. Auf dieser Linie gibt es aus Gerechtigkeitsgründen keine Sektsteuererstattung.

Achtung, liebe Karnivoren: Ein Kilo Fleisch entspricht 36 Kilo CO2. Folgerichtig wird es rund 10 bis 25 Cent teurer. Der Verbrauch pro Jahr so um 60 kg, macht 6 bis 15 Euro pro Jahr und Kopf. Dieses Kleinvieh macht für den Staat bis zu 1,2 Milliarden. Aber auch die lieben Vegetarier sind betroffen: Soja!!! – pures CO2. Und es ist noch lange nicht erwiesen, dass sich Veganer 100 Prozent klimaneutral ernähren. Da muss der Professor Sinn nochmal ran.

Der Knaller: Die Internet-CO2-Steuer

Vom Brötchen bis zum Kondom mit Kirschgeschmack, alles erzeugt bei der Herstellung CO2 und muss deshalb zur Verhinderung des Weltuntergangs besteuert werden. Findige Politiker denken schon übers Ausatmen nach.

Doch nun kommt der Knaller für unsere Freitagshüpfer: Die Internet-Nutzung wird unbezahlbar. Warum? "Der CO2-Ausstoß aller Serverfarmen und Rechenzentren ist höher als der aller weltweiten Fluggesellschaften“, sagte Reinhard Ploss, Vorstandsvorsitzender des Chipherstellers Infineon. Allein der Stromverbrauch des Internets verursacht so viel CO2 wie der weltweite Flugverkehr.

Bereits im Jahr 2005 wurden rechnerisch rund zwanzig Eintausend-Megawatt-Großkraftwerke allein dafür benötigt, um den Strombedarf des Internets und der zugehörigen Datenzentren zu decken. Also gibt’s folgerichtig wohl eine Internet-CO2-Steuer, basierend auf konsumierten Datenmengen. Nix mehr mit Musik streamen und Instagram gucken. Und bestimmte Plattformen, die sowieso nur Fake-News produzieren, können von der Politik schon allein aus Umweltschutzgründen verboten werden – Vorteile über Vorteile.

Diese ganzen Zahlen sagen jedoch nichts aus, wenn man sie nicht in Beziehung zum wahren Leben setzt. So liegt der durchschnittliche jährliche CO2-Ausstoß in Deutschland laut Umweltbundesamt bei zirka 10 Tonnen pro Kopf. Experten sagen: Will man den Temperaturanstieg um mehr als zwei Grad in diesem Jahrhundert verhindern, ist es nötig, diesen Ausstoß auf eine Tonne (!!!) Treibhausgas pro Kopf bis zum Jahr 2050 zu reduzieren. 

Da bietet es sich förmlich an, jedem Bürger aus Gründen der Gerechtigkeit ein monatliches CO2-Guthaben zuzuteilen. Da guglt Ihr aber dumm aus der Wäsche, liebe #Felidwgugler. Nach dieser Rechnung wäre nämlich fürs Fliegen zum Eisschlecken nach Florida, fürs Internet zum Schmuddelfilme gucken, fürs lecker Schnitzel essen und danach genüsslich Rülpsen sowie für alle möglichen anderen lieb gewordenen Gewohnheiten in Zukunft praktisch Ende Gelände. 

Ein Kilo Schnitzelfleisch? Sorry, nur noch 30 Kilo CO2 auf Ihrem Guthaben… Doch keine Angst, für Bundestagsabgeordnete, Klimawissenschaftler und Nationalpreisträger gibt es Sonderkontingente.

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Leserpost

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August Klose / 29.04.2019

Und auch die Mietnebenkosten werden sich gewaltig erhöhen. Beim Gewerbe ist das nicht so schlimm, die Links- und Ökopopulisten wollen eh deindustrialisieren, aber die gewöhnlichen Mieter werden einen Batzen d’rauf bekommen. Man könnte auch noch an die Freizeitsportler herantreten: Jogger müssen mehr atmen und emitieren demzufolge mehr CO2. BTW, hat übrigens Herr Habeck auch schon über eine Abgabe für zu großen Wohnraum nachgedacht? Alles was über 15 qm pro Person ist, ist zu versteuern, bei Rentnern nochmal minus 15%.

Rudolf George / 29.04.2019

Noch lachen wir. Aber es ist eine Tatsache, dass die Klimahysterie das Tor zur Diktatur sperrangelweit geöffnet hat.

Zekeriya Zengin / 29.04.2019

Wir leben in einem Irrenhaus und warden von irren regiert. Die Co2 Steuer ist Raub und Freiheitsbeschraenkung. Was kommt als naechstes? Atemsteuer! Leute, verstehen wir die Tragweite solcher Entscheidungen, die ohne die Einbindung der Bevoelkerung gemacht werden. Das ist Wahnsinn!! Was ist mit dem Vorschlag endlich darueber nachzudenken die Bevoelkerungsexplosion einzudaemmen?

Kurt Engel / 29.04.2019

In dem Buch von Dirk Beckerhoff   An Sophia Wage zu Wissen   wird das Thema sehr gut erklärt. S. 57 und S. 58, erster Abschnitt erklären gut verständlich das Vorgehen der Klimaaktivisten. S. 64 verweist auf Prof. Dr. H. Stephen Schneider, Lead Author in Working Group of the IPCC, der sagte 1989 Deshalb müssen wir Schrecken einjagende Szenarien ankündigen, verein­fachende dramatische Statements machen und irgendwel­che Zweifel, die wir haben mögen, wenig erwähnen. Um Aufmerksamkeit zu erregen, brauchen wir dramatische Statements und keine Zweifel am Gesagten. Jeder von uns Forschem muß entscheiden, wie weit er eher ehrlich oder effektiv sein will. Es wird also ausschließlich mit Annahmen und Meinungen argumentiert.

Manuela Pietsch / 29.04.2019

Ich halte die CO2-Steuer für unsinnig. Erstens glaube ich sowieso nicht an den ganzen Klima-Humbug und zweitens lassen sich vermeintlich durch uns erhöhte CO2 Werte wohl kaum durch Geld senken. Was passiert mit dem Geld, wofür wird es verwendet? Das ist doch nichts weiter, als eine weitere Drangsalierung der Bürger durch die linken Parteien (und hier schließe ich die CDU mit ein). Wahrscheinlich werden damit neue Windräder gefördert, die meinen Strom noch teurer machen und für deren Entsorgung, wenn der Besitzer seinen Gewinn versteckt und Insolvenz angemeldet hat, der Staat (also ich) für die Entsorgung zuständig ist.

Hans-Peter Kimmerle / 29.04.2019

Bis zur Europawahl wird die “Diskussion” über die Einführung einer CO2-Steuer am Köcheln gehalten. Danach wird der deutsche Arbeitssklave von den Stalinorgeln der Weltrettungsbrigaden solange psychologisch bearbeitet und letztlich sturmreif geschossen, bis er sich mit dem Kopf nicht mehr aus der Deckung wagt und auch diese Steuererhöhung ohne Wehklagen tapfer schluckt. Gelbwesten sind in Deutschland nicht zu erwarten. Also alles paletti.

Armin Reichert / 29.04.2019

Diesen Dumpfbacken, die bei jeder Wahl immer wieder CDU und SPD wählen, kann man es gar nicht genug besorgen. Denn nicht die irren grünen Absahner,  sondern der ARD/ZDF-gläubige “ich habe doch immer schon CDU/SPD gewählt”-Spießer ist das Problem.

Mathias Pauls / 29.04.2019

Wenn mich eines Tages das Zeitliche segnet, werden die ca. 10 bis 15 kg Kohlenstoff aus meinem Körper in ca. 50 kg CO2 umgewandelt. Das Sterben kostet dann, je nach Partei 1€ bis 2.5€. Da jedes Jahr in Deutschland ca. 1 Mio Menschen sterben, könnten die Abgeordneten Diäten monatlich um mindestens € 120 angehoben werden.

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